Pannenmilch: Erfahrungen, Langzeittest

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Hallo zusammen,

ich möchte demnächst Reifen per Pannenmilch quasi im Vorfeld flicken. Nun gibt es Produkte verschiedener Anbieter und ich rätsle welche ich nehmen soll. Mir sind folgende bekannt:
  • Schwalbe Doc Blue
  • Continental Revosealant
  • Stan's NoTubes Tire Sealent
Habt ihr Erfahrungen damit gesammelt? Wie sieht das Langzeitverhalten (länger als eine Saison) aus? Gibt es weitere Anbieter?

Viele Grüße, Christian
PS ich benutze Schläuche mit Sclaverandventilen - einfüllen der Flüssigkeit ist also unproblematisch
 
Wie sieht das Langzeitverhalten (länger als eine Saison) aus?
Die Pannenmilch verdickt mit der Zeit. Wenn Du alle 3 - 6 Monate die Schläuche austauscht, sollte das gut funktionieren. Contis Revo Sealant habe ich hier, aber noch nicht benutzt. Allerdings habe ich auch kaum Platten ...
 
Hab auch mal damit rumexperimentiert. Nur gibts das "Problem" das ich auf 5000km maximal einen Platten habe.. somit kann ich nicht sagen obs funktioniert oder nicht.
Bei meinem jetztigen Schlauch werde ich aber mal etwas Milch einfüllen, der hat irgendwo einen Schleicher und verliert ca. 2bar pro Tag.
 
ist das bei jeder Pannenmilch so?
hallo klaus,
moin erstmal. nun, soweit ich weiss ist dies bei allen "derzeitigen", bedeutet für mich ja auch regelmäßig erneuern! allerdings wärs ganz interessant wie dies beim schlauch funktioniert.
habe auf youtube gesehen, dass die milch zum teil verhärtete formen annimmt und wie korallen aussieht! dürfte dann etwas schwer sein sie aus dem schlauch zu bekommen, oder?
gruß,
andreas
 
Wenn die Milch verhärtet kann sie auch nicht mehr abdichten; vom Hersteller müsste dann eigentlich der Zeitpunkt angegeben werden, wann dies der Fall ist.
 
Meine Erfahrung mit Stan's NoTube Milch:

Im Reifen (schlauchlos gefahren) -> nach 2-3 Monaten läßt der Pannenschutz spürbar nach. Nach 6 Monaten in der Regel durchgetrocknet (je nach Temperatur), klebt dann als relativ fester Latexfilm innen im Reifen. Länger stehen lassen gibt dann eine richtig fette verhärtete Stelle (ist aber mechanisch relativ problemlos entfernbar). Im Winter bleibt das Zeug länger flüssig.

Im Schlauch bleibt das Zeug normalerweise einfach flüssig. Das hab ich aber bisher nur einmal bei schleichendem Luftverlust für länger reingemacht, als der Schlauch nach 2 Jahren dann doch raus kam, war es noch flüssig. Ob es noch gedichtet hätte (das ist eine Art Emulsion bei der sich die Latexpartikel absetzen und verklumpen können) weiß ich nicht. Sonst waren die Erfahrungen mit Dichtflüssigkeit im Schlauch eher durchwachsen. Sie hilft nur bei sehr kleinen Löchern weil sich das Loch durch den Druck relativ leicht aufzieht und dann ist die Flüssigkeit schneller draußen, als es dicht werden kann. Dass ein Schlauch recht dünn ist und am Loch kaum Klebefläche bietet kommt noch dazu. Außerdem fehlt die trockene Außenluft (zwischen Schlauch und Reifen) so dass die Milch erst mal nicht so schnell aushärtet wie beim Tubeless-einsatz, sondern sich im Pannenfall einfach zwischen Schlauch und Reifen verteilt.

Andere Pannenschutzmittel habe ich nicht probiert. Vieleicht funktionieren dickflüssigere Mittel im Schlauch ja besser.
 
Bei mir hat Doc Blue einen ca 1mm Draht seitlich in der Reifen Wand(Durano, leichter Schlauch) super gedichtet, auch nach dem heraus ziehen des Drahtes war das Loch schnell dicht ohne großen Luft Verlust. Grüße latzke.
 
Ich hatte docblue in Schlauchreifen beim up. Erst eingefüllt als täglich zu viel Luft entwichen ist. Dann bin ich etwa 2 Jahre damit gefahren, Druck zw 10 und 12 bar.
 
Bis vor 15 Jahren benutzte ich eine Pannenmilch welche nicht hart wurde. Die habe ich sogar beim Schlauchwechsel nach 2 Jahren aus dem alten Schlauch in den neuen Schlauch gedrückt.
Für den Hersteller der Pannenmilch ist da natürlich nicht viel Gewinn zu machen.
Ich weiß nur noch, dass das ein kleiner Privatunternehmer in Hamburg war, der regelmäßig die Hafa in Bremen besuchte.

Gruß
Bernd
 
Ich habe Doc Blue in zwei Schläuche eingefüllt. Beim Reifen tauschen musste ich feststellen, dass sich in einem der beiden Schläuche ein Klumpen gebildet hat, obwohl ich das Rad gleich nach dem Einfüllen gefahren bin.
Ob ich nun tatsächlich Pannen vermieden habe weiß ich nicht.
 
Ob ich nun tatsächlich Pannen vermieden habe weiß ich nicht.
Da könnte man ja fast abergläubisch werden... Meine Tochter trinkt jeden morgen ein Glas Milch und hat auch nie eine (Reifen)Panne :unsure:
Also ich halte es mit @Jack-Lee , der durch seine Sperre nicht mal mehr im Pop-Up kommt und daher schwarz statt blau bleibt und ziehe einen potentiell milchflickbaren Platten alle ????km dem Rumgesuppe vor. Das wären dann SV6A in Ultremo ZX...
 
Ich hatte trotz dieser Milch einen Platten, und bei der anschließenden Reparatur eine Sauerei.

Wie soll man die Stelle rund um das Loch trocken aufrauen, wie soll die Vulkanisierlösung haften, wenn immer wieder Anteile dieser Milch herausgedrückt werden.
Zudem kann auch das Reifenventil verkleben.
Am Ende war es besser, einen neuen Schlauch einzuziehen.
Tja, und der alte Schlauch kann später zu Hause geflickt werden, denkt man.
Gut ist dann, wenn der alte Schlauch "wasserdicht" weggepackt werden kann, sonst läuft weitere Pannenschutzmilch aus und versaut Werkzeug und Werkzeugtasche. (So geschehen).

Meine Meinung:
Nie mehr wieder.

Gruss

Peter N.
 
So macht jeder seine Erfahrungen.
Mir hat diese Milch schon mehrere Male geholfen.
Ganz besonders in der kalten Jahreszeit. Komplett nassgeschwitzt einen Schlauch zu wechseln bei 5 Grad oder kälter kann echt mies sein.
Ich würde niemals auf die Idee kommen einen Schlauch unterwegs zu flicken sofern ich nicht 2 Schläuche bei einer Tour zerstöre und keinen Ersatz mehr dabei habe.
Konnte schon so manche Tour mit Loch im Schlauch beenden ohne aussteigen zu müssen.
Der Druck fällt auf gut 5bar ab und das wars.
Für mich: nie wieder ohne Pannenmilch!!
 
Ich habe es mal mit Latexschläuchen und Pannenmilch von Vittoria probiert. Ich weiß nicht, ob es am hohen Druck (10bar), am Produkt oder an den unzähligen Löchern durch Feuersteinsplitt hier im hohen Norden. Vielleicht war es auch die Kombination aller Faktoren. Auf jeden Fall war es ausschließlich eine Megasauerei. Die Milch floss fröhlich aus den Löchern zwischen Schlauch und Mantel und ich hab mich einfach nur mehr eingesaut beim Schlauchwechsel.
Vielleicht probiere ich irgendwann nochmal eine andere. Von daher finde ich es gut, dass ich hier ein paar Anregungen bekomme.
Erstmal bleibe ich aber auf jeden Fall bei den Bändern.
Übrigens schwirrt in meinem verwirrten Hirn etwas 'rum, was ich gerne in die Runde werfen würde: Ich meine mal gelesen zu haben, dass Schwalbe's Doc blue eigentlich Stan' s no tube ist. Also nur "gebrandet". Weiß da jemand mehr, als meine dunkle Erinnerung an Informationen aus den vertrauenswerten Tiefen des Internets?
 
Hallo,

kann es sein, dass das Verklumpen durch Talkum IM Schlauch begünstigt wird? Ich hab schon überlegt, ob ich den Schlauch beim nächsten Füllen ausblase, damit möglichst wenig Pulver IM Schlauch ist.

Insgesamt habe ich wenig Pannen. Nur auf einer Tour war es richtig übel, ich denke, da bin ich morgens relativ früh ohne Cappu los. Ich werfe mal den morgendlichen Cappuccino als Option in den Gerüchte-Pool. :whistle: :sneaky:

VG, Roland
 
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