Das Wetter hatte sich unseren Anforderungen gebeugt, denn es war trocken. Ich reiste als einziges Weichei mit dem Auto an, das Sprint auf der Ladefläche. Kurz vor Bodenwerder hatte ich
@madeba vor mir und verhielt mich wie ein ganz normaler Autofahrer, fuhr erst einen Kilometer dicht hinter ihm her und dann neben ihm bis Gegenverkehr mich zwang, meine Fahrt fortzusetzen.
Nach dem Ausladen war alsbald
@Martin D. zur Stelle und wenig später rumpelte der Milan auf den Münchhausenplatz und
@SebHeine rollte gesättigt vom Griechen an. Da sich sonst keiner angekündigt hatte, starteten wir auch gleich. Erstmal entlang der Weser bis Rühle, in die Rühler Schweiz, wo einem üblicherweise um diese Uhrzeit kein Auto begegnet, diesmal waren es aus unerfindlichen Gründen mindestens fünf. Die Rampe nach Graupenburg wurde von allen ohne Schieben gemeistert, auch wenn
@madeba hörbar schwer arbeitete. Mir wäre es wahrscheinlich mit seiner Übersetzung nicht gelungen, dort ohne Pause oder Schieben hochzufahren. Respekt!
Es folgte ein Stück Weserradweg und
@Martin D. führte uns fast kopfsteinpflasterfrei durch Holzminden.
Auf dem Weg zum Köterberg riss am Milan der hintere Schaltzug. Während einer längeren Bastelpause wurde uns das Equipment nebst Ersatzteillager eines erfahrenen Reiseradlers vorgeführt. Mehrere Schaltzüge zur Auswahl und zum Schrauben gab es selbstverständlich nicht etwa popelige Inbusschlüssel, sondern eine winzig kleine Knarre mit verschiedenen Biteinsätzen.
Auf dem Köterberg stand zwar die Gulaschkanone draußen, jedoch unverständlicherweise unbeheizt und unbefüllt. Die lange Abfahrt nach Polle führte in der mittlerweile sehr feuchtkalten Luft zu Fröstelattacken und in Brevörde lockte einerseits die schnelle Abkürzung durch das Wesertal zurück zum Startort, andererseits könnten wir uns auf den Serpentinen zur Ottensteiner Hochebene wieder warmfahren. Die Entscheidung fiel natürlich für den Anstieg und wurde mit einem Blick über das wattegefüllte Tal belohnt. Kurze Zeit später zeigte sich auch schon der erste Schimmer der Dämmerung. Immer wieder eine besondere Belohnung für die durchgefahrene Nacht.
Nach einer flotten Abfahrt Richtung Hehlen war unser kleines Abenteuer auch schon wieder vorbei.
Ich danke den Teilnehmern für ihren Mut zur (Regen)lücke. Es war die richtige Wahl. Mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht.
Gruß, Uwe