Erfahrungen mit den sog. Sonntagsfahrer

[...] denn kein Weg gehört einem allein oder einer Fahrzeuggattung allein.

Doch doch - ein mit Vz237 (ohne weitere Zusatzzeichen) gekennzeichneter Weg gehört einer Fahrzeuggattung ganz alleine, da haben sogar Hunde mit oder ohne Leine nicht zu suchen und Fußgänger auch nicht.

SCNR


Jürgen
 
Fragt sich nur von Wem das Wo beachtet wird. Fussgänger können keine Schilder lesen sage ich dazu nur.
 
Ich besitze auch ein Rad mit Brezellenker. ( Auch damit fahre ich gelegentlich ) Und eine Winter-Warnjacke. ( Die trage ich gelegentlich bei Schietwetter, weil wasserfest ) Und einen Helm. ( Den trage ich gelegentlich bei zu viel Sonne oder Kälte )

Und ich fahre Sonntags.
Und Montags...
Und Dienstags...
Und Mittwochs.......

Der Definition nach bin ich ein Sonntagsfahrer, und was mache ich wenn vor mir jemand "herumgurkt"? Meistens reicht Schalten schon aus, einmal deutlich Klack und der Weg ist frei. Manchmal bummele ich auch einfach hinter den Leuten her, ich fahre ja keine Rennen. Den Leuten ist es aber doppelt peinlich wenn sie dann zufällig mal Platz machen und die Liege plötzlich vorbeirauscht und ziemlich schnell entschwindet, Die fragen sich womöglich wie lange sie schon den Verkehr aufgehalten haben.
Leben und Leben lassen, das ist ja das Schöne daß wir hier in einem freien Land leben wo jeder tun und lassen kann wie ihm beliebt solange er keinen Anderen über Gebühr behindert, belästigt oder beschädigt.
 
Sonntagsfahrer kennen auch keine Haltelinien an Ampeln. Querverkehr schaut man sich zwar an, aber es gibt keine Reaktion. Sie müssen an einer Ampel immer ganz vorne Stehen.
Und wenn sie schon langsamer sind zeigen sie ihr können an Roten Ampeln oder mit Coolen Überholmanövern vor Kindern, Kinderwagen und anderen Schwächeren Vehrkehrsteilnehmern.
Auf ein Klingeln können Sie gar nicht reagieren, die MP3 Player müssen auf voller Lautstärke sein um das rasseln, knarren und quitschen ihrer Top gepflegten Fahrräder zu übertönen . Ausgerüstet mit den neusten 5000lm Led Scheinwerfer perfekt ausgerichtet auf den Polarstern. Kann man sich auch das rücklicht sparen. Seit neusten gerne auch auf getunten 200€ Baumarkt pedelec. Ab 2 promille im Mofa Modus.
Nur gut das ich immer eine Erste Hilfe Tasche dabei hab.
 
Es gibt aber auch noch die Sonntags-schön-Wetter-RR-Fahrer, die mit teurem Gerät (oft schickes Carboooooooon) und RR-Klamotten mit Sponsorenlables ca. 1 x im Jahr unterwegs sind. Leicht daran zu erkennen, daß sie rein zufällig immer in dem Moment, in dem man an ihnen vorbei kommt, eine Tretpause einlegen, langsam machen, oder die Clickies sortieren oder aus anderem Grund just in diesem Moment nicht schnell sind..

Hatte ich letzte Woche wieder einige. Was hab ich gelacht. Einen hats ganz übel erwischt: Ich war grad gut in Fahrt und kam mit 40+ daher, er war sehr langsam und wirkte als horche er in sein Rad hinein. Nachdem ich mit gefühlter Überschallgeschwindigkeit an ihm vorbei gedonnert war und meine Wirbelschleppe bei ihm für kräftigen Rückenwird sorgte und ihm den Helm fast ins Gesicht wehte, konnte ich sein langes Gesicht noch für ca. 100m im Rückspiegel sehen.
Ich vermute, der hat sein Bike gleich wieder verkauft und den Radsport an den Nagel gehängt. :sneaky:
 
Zuletzt bearbeitet:
Weitere Kennzeichen:
- Vater fährt ohne Helm hinter seinem Kleinkind mit Helm her.
- Helm ist völlig falsch eingestellt und drückt bestenfalls auf Atlas und Dreher, schützt aber überhaupt nicht die Stirn und ist superlocker.
- Maßlose Überschätzung der Einordnung der eigenen Geschwindigkeit im möglichen Geschwindigkeitsspektrum muskelbetriebener Fahrzeuge samt entsprechender Kommentare.
- "Autistenklammern" sind m.E. eher weniger typisch für Sonntagsradler, die kenne ich auch bei Joggern...
 
Oder das Kinderrad so schlecht an der Tademstange befestigt, dass das Kind voll schräg drauf sitzt und in jeder Kurve hin und her kippt, aber der Helm die Schräglage des Kindes wieder ausgleicht, weil auch er schräg sitzt.
 
- das sie in Gruppen immer (!) an der engsten Stelle des Wegs stehen bleiben?

Wahlweise auch
- dass sie im Gras neben dem Radweg sitzen und ihr Rad quer auf dem Radweg parkt

Aber ich versuche mir davon nicht den Tag versauen zu lassen.
Und auch nicht die Leute zu maßregeln. Das treibt sie nur in ihre Autos, wo sie dann unschuldige Radler wie mich von der Fahrbahn hupen.
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. :whistle:
 
Schlimm sind übrigens auch die Frühlingsradler - eine Sonderform der Sonntagsradler. Man trifft sie nur an den ersten schönen Tagen im Jahr, zeigen aber ansonsten die schlimmsten der hier schon aufgelisteten Verhaltensweisen (Torkeln, langsam, usw.).
Ich vermute, daß sie durch die Frühlingslaune aufs Rad gelockt werden und dann von den anderen normalen Radfahrern so gestresst sind weil sie ständig überholt, angeklingelt und sonstwie beim (Frühlings-)Torkeln gestört werden, daß sie das Rad gleich wieder in den Keller stellen und für's nächste Jahr einmotten.

Aber die können auch gefährlich sein: letzes Jahr hat mich eine diese Torkelfahrerinnen regelrecht abgeschossen. 4 m breiter, sehr gut ausgebauter Radwanderweg. Sie fuhr langsam, ich fuhr zügig und holte schnell von hinten auf und scherte großzügig nach links zum Überholen aus. In dem Moment torkelt sie nach links, ich ziehe weiter nach links und fange an, zu bremsen. Sie zieht weiter torkelnd noch weiter nach links - immer weiter bis sie ganz auf der linken Seite eiert. Mir blieb trotz Vollbremsung keine andere Wahl als einen kontrollierten Abflug auf die links angrenzende Rasenfläche zu machen und kam knapp vor einer Parkbank zum Stehen.

Ok, mir und meinem Rad war nix passiert. Also weiter. Als ich mich bei der Dame beschwerte schaute sie nur völlig erstaunt zurück. Mein Eindruck war, daß sie von meinem Abflug noch nicht mal was mitbekommen hatte... :((n)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mir das Treiben gerade im Frühling so anschaue, bekomme ich den Eindruck, daß die Annahmen über den benötigten Verkehrsraum von Radfahrern in VwV StVO und ERA deutlich untertrieben sind. :rolleyes:
 
"Frühlingsradler" haben wir hier an den zwei Feiertagen im Mai. Viele (oft betrunkene) Torkelradler mit nem halben Baum am Lenker. Den Sinn dieser "Tradition" habe ich noch nie verstanden.(n)
An diesen beiden Tagen schmeiß ich meinen Grill im Garten an und freue mich einfach, mal kein Rad zu fahren.:)
 
Sonntags bin ich Sonntagsradler,
Montags bin ich Montagsradler,
...

so what?

Wenn mehr Leute auf dem Radweg unterwegs sind und ich deshalb langsamer unterwegs bin als im Winter Nachts bei Regen auf dem dann freiem Radweg, dann ist das halt so. Zwingt mich ja keiner auch dort zu fahren um dann abfällig über andere herzuziehen.
 
Sonntags...in MV.
Hier ist ja so eine Kur-Gegend, da trifft man schon auf merkwürdige Dinge.
Diese kleine Geschichte schlägt aber den Fass den Boden aus.
Ich war ein bischen die Küste runter richtung Warnemünde und merkte das meine Räder etas zu wenig Luft hatten..da an einen Kantstein das unangenhme Gefühl auftrat das meine Felge erreicht wurde.
Also hielt ich an..suche einen geeigneten Klammerbaum (Kein Ständer am Rad) und brachte ein wenig CO2 in die Reifen. Vom Radwanderweg an der See herkommend passierte mich dann eine Radgruppe von ca 10-15 Personen. Scheinbar eine geführte Fittnessgruppe...erkennbar am Rentner-Aldi-Fittnessoutfit..inkl. Lidl-Helm mit Beleuchtung (mind. 7 gleiche Helme) und einen offensichtlichen Trainer/Führer erkennbar am Coorporate identity-Outfit (Ostsee-Fitness-XXX o.Ä.) und am deutlich jüngeren Alter und besseren Fittnessstand. Die sangen...irgendetwas..klang ein bischen wie Beten..Sprechgesang..ich verstand"Geh da rein"..war aber ziemlich durcheinander. Die waren so mit sich selbst beschäftigt das sie mich gar nicht bemerkten. Also ich spatter weiter fuhr passierte ich sie dann etwas spaeter wieder. Die sangen immer noch. Es war recht schwierig zu passieren, da sie ziemlich aufgelöst fuhren..und doch Radweg (Ich auch Radweg wegen den Sonntagsfahrern im Auto)..der Radweg war ungemein breit, also eigentlich kein Problem. Nur die reagierten sehr zäh auf mein Klingeln...und sangen zumeist. Beim Vorbeifahren jedesmal das gleiche...Radfahrer bemerkt das da doch etwas ist, dreht den Kopf und erschrickt. Jeder zweite sang schließlich sein "Geh da rein" und verhaspelte sich dabei auch noch.schließlich schloss ich zum Trainer auf und sah ihn, vermutlich Fragend-Verzweifelt, an. Er grinste weil er meine Irritation ahnte und fragte was ich höre. Ich´log und erklärte das ich es nicht verstehen könnte. Er erklärte das die Gruppe mit den Ziel fahre effizient ab zu nehmen und den GA1-Bereich nicht verlassen solle, ein Indiz dafür sei, das man noch problemlos Singen oder Sprechen könne...deswegen sollen die Teilnehmer ab und an "GA1" vor sich hinsingen um zu prüfen ob sie noch im richtigen Bereich seien...das wurde gerade erst gelehrt und die Leute probieren es noch.."Das hört bald wieder auf!"
Jedenfalls war es die Zweitabsurdeste Situation die mir jeh passierte. Die Absurdeste bleibt das mir Abends einmal Super Mario und Luigi auf den Weg nach Hause entgegen kamen...aber das ist eine andere Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sonntagsfahrer, die ja auch mal unter der Woche fahren können erkennt man in Hamburg vor allem an dem Stadtrad! Da bekomme ich regelmäßig Angstschweiß auf der Stirn, wenn dir mir auf der linken (also ihrer linken Straßenseite) auf dem Radweg entgegenkommen, gerne auch eiernd zu zweit nebeneinander mit nem Passagier hinten auf dem schalenförmig geformten Gepäckträger (der läd aber auch dazu ein):
Stadtrad.jpg
 
Ich bin echt froh, dass ich nur unter der Woche fahre - die Pendler fahren in der Regel alle recht gut. Meist sieht man schon von weitem was einen da erwartet. Glücklicherweise gibt es bei uns (scheinbar) so wenig Liegeräder, dass ich nicht als Bedrohung angesehen werde sondern, dass man eher staunt statt sich zu ärgern sollte es mal etwas kuscheliger geworden sein.
 
Mal anders herum betrachtet: Wer sind die angenehmsten Sonntagsradler?
Für mich eindeutig die Rennradfahrer sonntags auf den Landstraßen der Eifel. Die wissen was man im VM schon hinter sich hat, um Ihnen da oben entgegen zu kommen. So viele freundliche Handgesten bekomme ich sonst nirgends.
 
Zurück
Oben Unten