Luxos B kleben?

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Der Grund für diese Frage:
Nachdem Inoled anscheinend nicht mehr am Markt ist und zugleich der Inoled Xtreme in meiner Leiba X-Stream am Ende ist, habe ich mir für das VM einen Lumotec Luxos B spendiert.
Vasili hatte den Inoled vorne an der Karosserie angelenkt, so dass er vom Fahrersitz aus mit einer dünnen Schnur beladungsabhängig verstellt werden konnte, ein ganz feines Feature. Dazu hatte er eine kleine Rille in die Unterseite des Scheinwerfers gefräst, durch die ein Federstahldraht lief, der wiederum an der Karosserie befestigt war.
Der Luxos bietet diese Möglichkeit nicht, da er untenherum sehr rund ist und obendrein die normale Befestigung weuit hinten liegt. Meine Überlegung ist jetzt, an der "Schiene" unten am Luxos ein Stück zurechtgeschnittenes Stück Alublech anzukleben und so den Drehpunkt trotzdem nach vorne zu verlegen, so dass die Verstellbarkeit erhalten bleibt.
Ich habe auf dem Scheinwerfer leider keinen Hinweis auf den verwendeten Kunststoff gefunden. Klar ist, dass er dem Charakter des Scheinwerfers entsprechend richtig widerstandsfähig ist und außerdem auch Wärme aushalten muss: Das Oberteil ist laut Hersteller aus Kupfer, um die Wärme der verbauten LED abzuleiten.
Kann jemand sagen, was das wahrscheinlich für ein Kunststoff ist und womit man ihn wahrscheinlich verkleben kann?
Schon jetzt herzlichen Dank!

Viele Grüße, Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, das ginge auch und vor allem, weil ich als Kartonmodellbauer auch Abwicklungen konstruieren und später aus Alu dengeln kann. Kleben wäre allerdings einfacher und leichter.
 
Hallo Martin,

falls Du den Kunststoff an den Klebestellen aufrauhst, hält ein 2K Epoxidharzklebstoff recht gut an Gehäusekunststoffen. Schlagbelastungen sind jedoch riskant (Stösse).

Uhu Plus Endfest verwende ich für Kunststoffverklebungen, da die Haftung optimaler ist, als bei mehreren geprüften 2K Industriekartuschenklebstoffen.

Wegen der thermischen Widerstandsfähigkeit des Gehäuses: Solange diese Lampen keine Betriebstemperaturen > 80°C erreichen (dies tut eigentlich keine Lampe, nicht einmal selbst fabrizierte), sind sehr viele alltägliche Kunststoffe verwendbar und in Verwendung, allen voran ABS.

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo Martin.

Etwas spät, ich weiss: Zum kleben ist alles gesagt. Nur der korrekten Info halber: Das Oberteil ist kein Kupfer, sondern Alu.

Besten Gruss

Reggebabe
 
Noch einmal herzlichen Dank für Eure Hinweise! Hier mein vorläufiger Erfahrungsbericht.

Ich habe heute Nachmittag ein bisschen experimentiert, nachdem der hiesige Werkzeughändler mir Bindulin Duo Mix, einen schnellhärtenden Zweikomponentenkleber empfohlen hatte. Da ich mit 2K-Kleber und Kunstharz bisher wenig zu tun hatte, war mir die idiotensichere Art des Anmischens sehr recht.
Ich habe den Klebstoff jeweils auf einer alten Postkarte mit einem Kaminstreichholz angemischt.
1) Glasfasergewebe auf Roofmate, so einem harten blauen Schaum, um zu sehen, ob der angefressen wird. Wird er nicht. Hält richtig gut.
2) Glasfasergewebe auf einem Reststück Epoxid-Gfk. Hält richtig gut.
3) Der Scheinwerfer, eine Lage Gfk, darüber ein Stück Alublech. Ich habe das Blech und den Scheinwerfer nur mit Alkohol gereinigt (gerade kein Aceton im Haus) und nicht angerauht. Verklebt, dann 30 Minuten ruhen lassen. Irgendwann wurde mir mulmig und ich wollte das Ganze wieder auseinanderziehen.
Ergebnis war, dass ich die Materialien wider Erwarten nur mit der Kombizange und beträchtlichem Kraftaufwand wieder auseinanderbrachte. Ich schätze, dass das nach gründlichem Durchhärten nicht mehr gelungen wäre.
Damit ist für mich klar, dass ich unter den Scheinwerfer* ohne Probleme eine Art Aluschiene setzen und den Drehpunkt nach vorne an die Karosserie der X-Stream verlagern kann, zumal so ein Scheinwerfer nicht zu den schwersten Bauteilen eines VM gehört. Ich werde Euch weiter davon berichten.

Viele Grüße, Martin

*Verd...., warum will ich immer "Schweinwerfer" schreiben? :D
 
dass ich die Materialien wider Erwarten nur mit der Kombizange und beträchtlichem Kraftaufwand wieder auseinanderbrachte.
Ah, Du hast also schon einen zerstörenden Test vollzogen. Wie sah die Bruchfläche aus? Wenn sich da nur teilweise der Kleber von einem der beiden Partner gelöst statt im Kleber gebrochen ist (Adhäsionsbruch/Mischbruch statt Kohäsionsbruch), wird Dir die Klebung irgendwann mit Sicherheit auseinanderfallen.

Gruß,

Tim
 
Also, mal wieder ein bisschen von der Scheinwerferei:

- Vielen Dank an Stefan und Christoph, das Grinsen hängt immer noch im Gesicht. :D
- Tim: Ich habe die Oberfläche des Luxos nicht zerstört, der anhaftende Klebstoff hat sie bloß etwas aufgerauht und das ist der Klebstoff, nicht das Plastik (siehe 3. Bild). Da der Luxos allerdings teils in der Leiba verschwindet, stört mich das nicht weiter.
- Ich habe mir aus Pizzakarton (bei mir ein nachwachsender Rohstoff :D ) Vormodelle gebaut und sie am Scheinwerfer anprobiert, bis ich ein Schnittmuster hatte. Dann aus Alublech nachgeformt und probeweise eingesetzt. Dabei musste ich immer wieder mit Blechschere und Feile Material abtragen, bis alles passte. Das ist das Faszinierende am Aluminium: Eigentlich weich, aber im Konstruktionsverbund erstaunlich stabil.
- Die "Gelenkschraube" ist aus Kunststoff, da der sonst sinnvolle Edelstahl wegen seiner größeren Härte vermutlich mit der Zeit das Alu "zerbeißen" dürfte.
- Die "Haltezungen" habe ich allerdings über einer Gewindestange entsprechenden Durchmessers gebogen und dann mit 2K-Kleber verklebt.
- Ich sehe die gegenwärtige Konstruktion noch als Versuchsanordnung von unbestimmter Einbaudauer, daher ist alles noch nicht super-exakt gearbeitet und ich habe beim Verkleben an den Scheinwerfer und die Karosserie auf den 2K-Kleber verzichtet und stattdessen Tesa Powertape verwendet. Das Zeug klebt angeblich sehr gut. Bin gespannt, wie es sich bewährt. Vor dem Verkleben habe ich alle Oberflächen gründlichst mit Aceton gereinigt. Da Aceton auch sehr gut ist, um Reste von Klebeband zu entfernen, gehe ich davon aus, dass es als Lösemittel dem Klebeband recht nahe kommt und daher als "Primer" wirkt.

Weiteres, sobald ich die ersten Langzeitergebnisse habe.

Viele Grüße, Martin
 

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Warum hast Du in der Halterung den Scheinwerfer eigentlich noch eingeklebt und nicht angeschraubt? Schwingt er sonst?

Viele Grüße,
Stefan
 
Welche Halterung meinst Du? Die direkt am Scheinwerfer oder die breite unten an der Karosserie?
 
Jetzt wird es klarer: Das liegt daran, dass ich die Position für die Bohrung im Alu, wo sie durch die originale Aufnahme am Scheinwerfer hindurchgeht, nicht angezeichnet hatte und ich nicht in den Scheinwerfer hineinbohren wollte: Wie gesagt, Präzision ist etwas anderes. Du siehst ja auch, dass die Knickkanten alles andere als symmetrisch auf dem originalen Layout sitzen.
Erst einmal ausprobieren, ob der Schwenkwinkel des Scheinwerfers im Alltag ausreicht oder ob ich noch etwas ändern muss.
 
Kleines Update: Ich habe also vorhin den Luxos an das Kabel vom NaDy her angeschlossen, dann vom Luxos aus das Kabel, an das ich noch das Rücklicht anschließen will. Eine elende Prökelei, weil direkt vor und über dem Tretlagermast und nur über die Fußlöcher zu erreichen.
O.K. irgendwann sind die Kabel dran. Test, Vorderrad mit dem Dynamo gedreht:
Hm, seltsam. Kein Licht vorne, hinten schon, das Rücklicht war zu dieser Zeit noch direkt am Ausgang des NaDy. Den Schalter vor dem Scheinwerfer auf aus: Das Rad mit dem NaDy dreht spürbar leichter, also zieht der Scheinwerfer bei Einschaltung Strom und zwar kräftig. Rücklicht abgeklemmt. Kein Unterschied.
Frust, Pause machen (ich habe Brückentag und verwende ihn sinnvollerweise für die Leiba).
Hinlegen, gegen die Decke starren, alle möglichen Fehlerquellen innerlich durchgehen.
Plötzlich spontane Idee, verbunden mit Kraftausdruck.
Aufgesprungen, Leiba angesehen. Tatsächlich: Die abisolierten Kabelenden der Zuleitung vom Scheinwerfer zum Rücklicht sind in innigem Kontakt: Kurzschluss vom feinsten.
Kabelenden auseinandergezogen, neuer Test: Aha, der Scheinwerfer leuchtet fröhlich vor sich hin...! :rolleyes:

Also wieder einmal bewahrheitet:
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit." (Albert Einstein zugeschrieben) :D
 
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