Tiller am Ks?

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Ich habe mir ja vor Kurzem ein Evo Ks angeschafft. Wegen des zu langen Tretlagerauslegers war eine ausgiebige Probefahrt leider nicht möglich.

Während der Zeit, in der mir @Jack-Lee einen schönen, verstellbaren Ausleger gebaut hat :) habe ich die kleinen Brüche in der Haube wieder mit Carbon stabilisiert, gespachtelt und (statt Lack) mit schwarzer Reflexfolie beklebt. Kuhdesign gefiel mir schon länger :).

Als dann die Zeit für die Jungfernfahrt gekommen war, bin ich raus aus die Stadt und wollte auf den hiesigen Landstrassen erst mal ordentlich Späne machen. Davon wurde aber nix - sobald ich in die Nähe der 40km/h kam, rutschte mir das Herz in die Hose. Das Ks reagiert derart direkt auf die Lenkung das kleinste Korrekturen in enormen Schlenkern enden. Der Geradeauslauf ist soweit ok, wenn ich die Finger von den Hebeln lasse, läuft das Fahrzeug ganz sanft in die Richtung der Strassenneigung. Aber das muss ich ja auch irgendwann korrigieren und dann geht das Geschlenker wieder los.

Erst versuchte ich mich daran zu gewöhnen, aber in einem Moment der Unaufmerksamkeit geriet ich etwas weit an den rechten Fahrbahnrand und habe reflexartig gegengelenkt und dabei das Ks auf gerader Strecke auf die Seite gelegt :eek:. Schäden waren nicht so dramatisch, 2-3 Kuhflecken kamen aber doch dazu ;), und eine neue Radscheibe muss ich mir bei Gelegenheit mal besorgen oder bauen. Jedenfalls hatte ich ja nix mehr zu verlieren und habe das Gerät auf die alten Achsschenkelplatte zurück gerüstet. Komme ich auch etwas besser mit zurecht, macht aber trotzdem keinen Spass. Wollte dann die notwendige Routine auf den Fahrten zur Arbeit und zurück bekommen. Aber schon der auffrischende Wind auf der Rückfahrt verdarb mir den Spass nachhaltig. Ich traute mich wieder einmal nicht an die 40km/h heran. So kam ich mir im Verkehr schon ziemlich wie ein Fremdkörper vor.

Es ist mir klar, dass es hier sicherlich viele gibt, die mit der Lenkung gut klar kommen, meistens wahrscheinlich richtig Spass an der Direktheit und Spontanität haben - für mich ist das eher nix.

Aber deshalb das Ks gleich wieder verkaufen? Muss das sein? Es hat doch auch gute Seiten, z.B. ist die Beschleunigung wegen des geringen Gewichts schon ganz ordentlich :).


Vielleicht wäre ja die Umrüstung auf Tillerlenkung eine gangbare Alternative?


@Jack-Lee: Du hast deinen Milan doch auch umgerüstet, wäre so etwas auch mit dem Ks möglich? Oder hat jemand anderes das schon einmal gemacht?
 
Mach mal vorne nicht ganz leichte Reifen drauf, Durano plus zB. Dann noch Heckdämpfer etwas Luft raus, damit das Heck tiefer kommt. Diese beiden Sachen brachten bei meinem ex-Ks deutlich Stabilität.
 
Klemme mal die Schaumstoffteile wieder zwischen die Lenkgestänge an den Lenkhebeln, so wie es bei Deinem Ks mal war.
Dann wird die Lenkung deutlich (!) ruhiger. Bevor ich die im K drin hatte, waren 50 oder gar 60 nur mit Streßpuls machbar.
Letzte Woche hatte ich über 80 km/h auf leicht kurviger Gefällstrecke und war noch weit vom Herzkasper entfernt.
 
Ich hab die lenk Übersetzung maximal groß gemacht. Ich fahre ja mit tiller und habe 5,5 cm hebellänge innen und ca 13cm außen das bringt einiges. Leichte Dämpfung durch satt laufende Gelenkeköpfe und feder beine sorgen für noch mehr Ruhe. Bei 100 muss man zwar sehr konzentriert fahren, aber es ist gut beherrschbar. Tiller sorgt auch für weniger Lenkeinflüsse durch
Körperbewegungen
 
AntoineH hat einen Tiller und Quest-Lenkübersetzung eingebaut frag ihn mal aber er sagte mir das es viel ruhiger lenkt.
 
Was als begleitende Maßnahme gundsätzlich auch hilft, ist ein Polster im Schulterbereich, so dass ein möglichst enger Kontakt zur Karosse hergestellt ist und dadurch weniger Unruhe aus den Körperbewegungen entsteht. Außerdem Armauflagen für ein ruhigere Armhaltung und ganz wichtig: möglichst locker die Lenkhebel in der Hand halten. Ist zwar schwierig, gerade wenn man schalten oder bremsen muss, aber ist auch zum großen Teil Übungssache.
 
Hallo KS-Kollege,
als Speedmanager wirst Du es mit etwas mehr Übung immer gewohnter werden, schnell zu fahren, zumindest ging es mir vom Alleweder kommend so ;-)

Ansonsten wurden oben schon fast alle Tipps genannt. Den Umbau auf Tiller würde ich bei schon vorhandener Panzerlenkung an den Schluss stellen:
Ellenbogenstützen von Velomobiel.NL, Schulterpolster und Reifen und Dämpfereinstellung sind leicht gemacht, dann geht es schon spürbar leichter.
Zusätzlich: Alle Fahrwerksschrauben überprüfen ob fest, auch die Kontermuttern oben an den Federbeinen. Gerne auch mal den LockOut-Hebel am Dämpfer überprüfen.

Dass mein Evo-S wie ein Brett auf der Fahrbahn liegt _und_ sich easy anfühlt, wird auch an der Tiller-Lenkung liegen, besser gesagt: an der tiller-bedingten geteilten Spurstange in Verbindung mit der Lenkgeometrie des Quests. Den Umbauaufwand würde ich je nach Möglichkeiten mit ein bis zwei Wochenenden schätzen. Mein Evo-S hatte ich werksseitig fertig mit Tiller-Lenkprinzip bestellt.
Grüße,
Antoine
 
Kurz vor Abreise zur Spezi:

Hast Du schon mal geprüft, wie sich die Kugelgelenke bewegen lassen?
Ich habe mal nur ein Igus-Kugelgelenk eingebaut, das ein sehr spürbares Losbrechmoment hatte und dadurch wurde ein feinfühliges Lenken nicht möglich.
Die Lenkung war ruckig, das heißt, beim Steuern mußte erst das Losbrechmoment überwunden werden, das dann ein zuviel an Lenkausschlag bewirkte.
 
Die Erfahrung von @tüfti kann ich bestätigen. Auf dem Weg zum Niederrhein-200er wollte mein Milan auch nicht geradeaus laufen. Ursache war ein Gelenkkopf des Querlenkers. Nachdem ich den wieder gangbar gemacht hatte, war wieder alles gut.
 
Jedenfalls hatte ich ja nix mehr zu verlieren und habe das Gerät auf die alten Achsschenkelplatte zurück gerüstet. Komme ich auch etwas besser mit zurecht, macht aber trotzdem keinen Spass. Wollte dann die notwendige Routine auf den Fahrten zur Arbeit und zurück bekommen. Aber schon der auffrischende Wind auf der Rückfahrt verdarb mir den Spass nachhaltig. Ich traute mich wieder einmal nicht an die 40km/h heran.
Das gibt es doch gar nicht :confused::eek:
Man sollte tatsächlich mal ein Evo-S Vergleichstreffen machen, wechselweise fahren und der Sache auf den Grund gehen.
 
Danke für die viele Hinweise und Hilfen.
Verschraubungen und Gelenke hatte ich überprüft und keine Auffälligkeiten gefunden. Wie fest die Gummipuffer für Längslenker und Domlager sitzen müssen, dafür habe ich zwar keinen Vergleich, denke aber dass der gegenwärtige Zustand ok ist, denn wie ich schon schrieb, läuft das Ks ja geradeaus, wenn ich meine Paddeln von den Hebeln nehme.
Höchstwahrscheinlich fehlt wirklich nur Übung, aber woher soll die kommen, wenn man sich mit dem Schemel nicht in den Verkehr traut?
Werde jetzt aber erst einmal die Armstützen nachrüsten (könnte wohl Einiges bringen) und die Dämpfung des Lenksystem noch ein wenig weiter erhöhen.

Nichtdestotrotz: @AntoineH , ich würde mir die Tillerlenkung gerne einmal ansehen. Das es die bei einem Ks schon gibt, stimmt mich für evtl. Umbauten schon mal optimistisch :).

Man sollte tatsächlich mal ein Evo-S Vergleichstreffen machen, wechselweise fahren und der Sache auf den Grund gehen.
Soll ich deines auch noch umwerfen ;)?
 
Teste für die Seitenwindempfindlichkeit, Druckwellen und Tempo ab 55+ mal einfach mit stark haftendem Haarspray und fein gesiebtem Vogelsand. Den streust Du dann sehr sparsam ca. ab den Schultern bis zum Heck inkl. Kopfhutze drauf. Ich garantiere Dir - Du wirst das Fahzeug nicht wiedererkennen. Wenn es nicht gefällt, dann wäschst Du es einfach mit Wasser wieder ab (Du wirst es nicht tun :D ).

VG, Roland
 
Teste für die Seitenwindempfindlichkeit, Druckwellen und Tempo ab 55+ mal einfach mit stark haftendem Haarspray und fein gesiebtem Vogelsand. Den streust Du dann sehr sparsam ca. ab den Schultern bis zum Heck inkl. Kopfhutze drauf. Ich garantiere Dir - Du wirst das Fahzeug nicht wiedererkennen. Wenn es nicht gefällt, dann wäschst Du es einfach mit Wasser wieder ab (Du wirst es nicht tun :D ).

VG, Roland
Ist wohl so wie mit der Homöopathie, man weiß nicht genau wie es funktioniert. aber es hift(hoffentlich).
 
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