Lastenheft für Projekt: Flevobike/racer-Weiterentwicklung

Hi,

muß ich die Sitzschraube lockern

stimmt, das mit der Doppelfunktion auch noch als Sitzbefestigung fand ich schon immer doof. Da wäre mit eine separate Sitzbefestigung am Rahmen lieber...

jeden Tag am Bahnhof möchte ich sowas nicht machen müssen

und

Ich finde Falten besser als zerlegen.

Am liebsten doch am Knickgelenk falten, würde mir reichen (auch wenn's dann nicht minimal-klein ist), für "in der Bahn als gefaltet durchgehen" und "mal eben ins Auto laden" dürfte das (bei 20"-Rädern) allemal reichen...

arasca
 
Hallo erstmal,

nachdem ich in den vergangenen Jahren immer mal wieder hier im Forum gelesen habe, schien mir heute der richtige Moment für eine Anmeldung und eine erste aktive Teilnahme gekommen. :)

Vor über zehn Jahren schon wurde ich durch ein Leih-Flevo eines freundlichen lokalen Liegeradlers "angefixt", und seit knapp fünf Jahren kann ich endlich ein 20"-FlevoBike mein eigen nennen. Was mich daran schon immer gestört hat, ist:
--- Die Kette neigt bei Holperstrecken (Kopfsteinpflaster, ...) sehr stark zum Abspringen. (Die Wannee-Lösung mit Nabenschaltung erscheint hier attraktiv - aber wie lässt sich so ein Rad an die Fahrergröße anpassen?)
-- Um auf "exotische" Konstruktionen (Umlenkrolle, ...) zu verzichten, fahre ich dank meiner 1,88m Körpergröße ein 75er-Kettenblatt und damit eine seeehr lange Übersetzung. (Mit dem Tretlager so weit vorne würde sonst die Kette an der Schwinge schleifen.)
- Für meine Körpergröße dürfte der Rückenteil des Sitzes etwas länger sein. Eine einstellbare Lösung wäre schick (auch wenn ich nicht wüsste, wie sich das sinnvoll konstruieren ließe).
- Mein Gepäckträger (zusammen mit dem Rad vom "Edelmaier") ist nur ausreichend stabil für "Tagesgepäck" (und bringt das Gewicht auch sehr weit nach hinten).
o Ein Träger, der auch als Ständer dienen kann (bei fixierten Rahmengelenk?), wäre schick, habe ich aber bisher nicht vermisst.
o Einen Ständer hatte ich mal an das Rad gefrickelt, habe mich aber später wieder davon getrennt: angelehnt steht das Rad mit dem Knickgelenk wesentlich stabiler, und jetzt gibt es auch wieder ein Teil weniger, das klappern kann und das Gewicht erhöht.
o Ein leichteres Rad wäre schöner, aber wenn man erstmal rollt ... (Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wiegt mein Flevo gut 17kg).
o Die Originalreifen waren leichter und schneller als meine jetzigen Marathons ... aber dafür habe ich seit dem Wechsel auch nicht mehr flicken müssen - trotz Bordsteinkanten, scharfem Granulat, Scherben, etc. (Bei mehr Landstraße statt nahezu 100% City würde ich zurückwechseln.)
o Ja, auch ich finde die Hinterradschwinge eher weich - aber bisher hält sie.
o Die Federung funktioniert gut genug - aber auch nicht viel besser: auf "Wellen" top, auf Kopfsteinpflaster z.B. nicht so. (Ob ich auf die Vorderradfederung verzichten könnte, kann ich mangels Erfahrung mit FlevoRacer/Racertje nicht sagen.)
o Auch wenn ein Schwerpunkt weiter vorne mehr Traktion für den Antrieb bringen würde: Ich hatte inzwischen schon einige spontane Vollbremsungen absolvieren dürfen, die immer damit geendet haben, dass ich vor dem Rad auf dem Boden stand, mit dem Flevo senkrecht hinter mir! Keine Ahnung, wie ich es bisher immer geschafft habe, schnell genug aus den Klickies zu kommen. Den Schwerpunkt würde ich deshalb nicht weiter vorne sehen wollen (einen längeren Radstand zur Kompensation auch nicht).
o Zerlegbarkeit ist mir persönlich egal.
o Rahmenrohre rund oder eckig ist mir prinzipiell egal. Ja, leichter wäre schöner (s.o.), aber ansonsten ist mir als Nachteil der Vierkantrohre nur aufgefallen, dass Regenwasser länger auf der Oberseite steht (vorderer Rahmenteil ist bei mir zumindest komplett waagerecht).
+ Ich mag den kompakten 20"-Look.

-cr (Christian aus B)
 
Ich habe ein kleines Dokument für den Professor erstellt.
Ich hoffe es fühlt sich niemand gekränkt, wenn ich dessen Vorschläge nicht direkt aufgegriffen habe.
Hilfreich war es allemal und ich danke Euch sehr dafür.
Ich hoffe es ist in Ordnung Euch als ganzes in der Arbeit zu erwähnen.?

Nach wie vor gern für Wünsche und Hinweise offen.
Ich denke ich werde den Stand der Arbeit hier aktuell halten und es wäre toll wenn ich Euch in konkrete Entscheidungsprozesse einbeziehen könnte, da ich denke, dass einige Anforderungen miteinander korrelieren.

Bevor ich zuviel verspreche, der Professor muss es erst noch annehmen, da ich schon fast zu spät dran bin.

Danke soweit
Bildschirmfoto 2015-03-31 um 02.16.35.png
 
Hallo Gasi,

das "Felvobike-Racer" würde ich korrigieren, falls Du die Liste zwecks Nachbau publizieren möchtest (die anderen Schreibfehler sind irrelevant, doch eine falsche Bezeichnung kann bei Uneingeweihten für Verwirrung sorgen).

Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. (y)

Viele Grüße
Wolf
 
Hi,

Irgendwie kann man sichs auch zehn mal durchlesen und das nicht sehen.

als ich noch an der Uni als HiWi gearbeitet habe, war es bei uns im Labor jedes mal ein großes Vergnügen, wenn einer von uns gerade ein Paper eingereicht oder Diss oder Diplomarbeit abgegeben hatte: Gib mal her, ich finde den ersten Fehler. Und das, obwohl das immer mind. noch zwei andere Korrektur gelesen hatten... :)

arasca
 
Das schönste was ich mal gesehen habe (vor mir hatten das 2 Andere kontrolliert)
Abkürzungsverzeichnis
Abb.: _____Abkürzung
A. bidest: __....​
 
Hallo,
Nach viel Zeichenaufwand bin ich inzwischen soweit, dass man erkennen kann wie ich es mir vorstelle.

Das würde ich gern mit euch diskutieren.
Es kommen noch einige Sachen dazu wie Gepächträger, die Halbrohre an der Schwinge werden noch abgedeckt, Federung...

Was mir wirklich Kopfzerbrechen bereitet ist die Lenkerdämpfung und die Lenkerklemmung. Die Dämpfung aber mehr.
Ich wollte da eine Gummibuchse innen, zwischen die Lager reinmachen. Aber die Buchse hält das nicht aus. Das Diabolo wollte ich vermeiden, da es auch nicht mehr so leicht angebracht werden kann wie früher und einfach komisch aussehen würde.

Der Bau wird bestimmt recht aufwändig aber erfordert keine großen Technologien.
Ob es so einfach geht das Rohr für die Schwige aufzusägen und an ein Blech ranzuschweißen weiß ich nicht. @Jack-Lee hat da vielleicht Erfahrungen?

Von der Festigkeit müsste es grob hinhauen. Ich komm mit den Berechnungen ohnehin nur so ungefähr hin, dass man um einen Versuch nicht drumrum kommt. Und einfach dreifache Sicherheit will ich nicht machen, da man dann nichts gewonnen hätte.

Ich danke euch für eure schonungslosen Hinweise.

Die Datei ist ein 3D-PDF
Für alle die kein CAD kennen, genauso sieht es im CAD auch aus, aber man kann es dann halt bearbeiten.
Man muss einmal ins PDF klicken, dann kann man das Rad drehen, zoomen und auch Teile ausblenden um z.b. ins Lenklager zu schauen.
Mit Umschalt und Strg rumprobieren
 

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Hi Gasi,

die Halbrohre an der Schwinge werden noch abgedeckt,
Ich bin mir nicht sicher ob ich Dich richtig verstehe, aber zur Sicherheit mal "schonungslos" darauf hingewiesen:
Die Schwingenarme sollten auf jeden Fall geschlossene Rohre und nicht offene C- oder U-Profile sein. Sonst verwindet sich die Schwinge stark. Torsionssteif sind nur geschlossene Profile.

Da könnte es sich auch um ein Mißverständnis handeln. Der Diabolo ist weniger ein Lenkungsdämpfer als ein progressiv härter werdender Lenkeinschlagbegrenzer. Beim Fahren pendelst Du nur minimal um die Mittenstellung rum. Da dämpft das Ding (fast) gar nichts. Wichtig, wird er erst, wenn Du das Radl schieben willst. Das geht ohne Diabolo nur ganz besch.....
Du siehst das umständliche Handling ohne Diabolo gut in Bills Chinkara Video:
Wenn aus meinem Chinkara-inspirierten Nachbau etwas wird (Ja, da bin ich inzwischen wieder ein wenig aktiver...), dann wird dieser sicher auch eien Lenkungsbegrenzer bekommen. (https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/chinkara-datensammlung-selbstbau.22184/)

Ich wollte da eine Gummibuchse innen, zwischen die Lager reinmachen. Aber die Buchse hält das nicht aus.
Das würde ich gerne besser verstehen. Die Lagerstelle so zu bauen, dass die Rohre fluchten, finde ich zwar aufwendiger, aber viel schöner.
Kannst Du davon eine Detailskizze einstellen, wie Du Dir das vorstellst?

Deine Vorderradstreben sind wohl nicht in Realität so lang und so dünn geplant?
Falls doch, solltest Du Dir auch die vielleicht noch mal anschauen? (Vor allem mit Scheibenbremsen...)

und die Lenkerklemmung
Die würde ich unten oder oben am Rahmenrohr nahe beim Gelenk ansetzen. Wenn Du von einem bestehenden Vorbau den passenden Teil abschneidest und ausfeilst/-schleifst, kannst Du schöne Flächen für eine Lötung, Klebung, etc... bekommen.
z.B. alte Kettler Alu MTBs haben riiiiesiege Klemmungen.
Sonst geht's wohl auch, den originalen Flevo Ansatz mit dem massiven Klotz zu nehmen?

Weiterhin viel Spaß damit,

Gruß, Harald
 
Hallo,

also die "Lenkerdämpfung" möchte ich dicke Gummischieben einbauen.
Und das zwischen die Lager. Der Lagerbolzen wird vom Vorderteil "angetrieben" und treibt dann das Blech mit dem Bolzen in den Schwarzen Gummiringen an. Die Werden von Madenschrauben auf der gegenüberligenden Seite am Außenring gegengehalten. Das sollte genügend widerstand bieten. An einem Versuch wird man nicht vorbei kommen.

Das Halbrohr an der Schwinge ist natürlich geschlossen, was aber aufwendig zu fertigen sein wird.

Die Dünnen Streben werde ich nochmal nachrechnen, aber eigentlich wollte ich diese tatsächlich so verwenden.

Für die Lenkerkllemmung habe ich eine Lösung im Kopf, aber ich muss es noch Zeichnen.

Der Gepäckträger fehlt noch.

Dann möchte ich demnächst noch eine Überprüfung des Gewichts durchführen.

Ich bin weit hinter meinem Zeitplan und jetzt kommen auch noch die Prüfungen immer näher.
Vor allem die Zeichnungsableitungen brauchen bestimmt noch mehr Zeit wie das modelieren selbst.

Lager.JPG
Neuester Stand
Wenn man die Richtigen Stellen transparent macht, dann kann man die Lneklagerung gut erkennen.
 

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Hi Gasi,

Danke für die Skizze. Sehr nette Optik, aber:
2° oder 3° Lenkeinschlag glaube ich dem Ding sofort.
20° oder 30° kann ich mir aber nicht recht vorstellen... !

Wenn ich mich richtig erinnere, war auch das "Enge Kurven Fahr Video" von Dir? Das hat für mich danach ausgesehen, dass Du den Diabolo auch als Lenkungseinschlagbegrenzer verwendest?

Last but not least: In dieser Version wirst Du wohl Gummibrösel in's untere Lager bekommen.

Falls Du mit dem Gedanken weitermachst, lass es uns bitte wissen, was dabei rausgekommen ist.
Ein Versuch mit einer im Schraubstock eingespannten Hülse und einfachem Zuschauen wird da wahrscheinlich schon mal ein paar interessante Antworten geben.

Gruß, Harald
 
Der Gummi wird ja auf der gestauchten Seite dicker, deswegen glaube ich auch, dass es den schnell überlastet bzw. in eine Art Reibungsdämpfer verwandelt. Kannst Du das mit einer kräftigen Schraubenfeder statt mit Gummi machen?

Viele Grüße,
Stefan
 
Kannst Du das mit einer kräftigen Schraubenfeder statt mit Gummi machen?
Diese könnte dann auch recht unauffällig unter dem Steuerkopf im Freien platziert sein. Dies könnte ein Vorteil sein, wenn man für einen neutralen Geradeauslauf die Mittenlage einstellen will.

Als erstes wäre aber wohl mal die benötigte Federsteifigkeit abzuschätzen. Ich vermute, dass dann die meisten dieser Überlegungen wieder sehr rasch vorüber sein werden, wenn man ein ähnliches Verhalten wie beim Diabolo Gummi anstrebt. Der ist nämlich bei größeren Einschlagwinkeln sicher alles andere als "schwach".

Gruß, Harald
 
Deine Vorderradstreben sind wohl nicht in Realität so lang und so dünn geplant?
Falls doch, solltest Du Dir auch die vielleicht noch mal anschauen? (Vor allem mit Scheibenbremsen...)
Du hast recht gehabt,
die Druckkräfte könnten die Streben zwar locker durchstehen, aber mit der Schiebenbremse wird das ganze schon sehr bald verbogen werden.

Ich stehe aber vor dem Problem, dass man nach dem Biegemoment, was die Scheibe verursacht, eigentlich ein 20mm Vollmaterial nehmen müsste.

Vielleicht kann ich dass noch mit weiteren Streben auffangen, aber es scheint, als ob ich da nochmal grundlegend umdenken muss.
Schade eigentlich.

Ich blicks ohnehin nicht mehr.
Sobald ich irgendwas anfange zu berechnen ist es entweder mehr als stabil oder viel zu schwach.
Wenn ich bereits existierende Räder nachrechen, dann dürften die rein theoretisch gar nicht halten.
Aber sie tuen es dennoch schon jahrelang.

Leider können mir die Professoren auch nicht helfen, da sie nur rein Theoretisch denken und von mir konkrete Werte in den expliziten Bereichen wollen.
Woher soll man die Wissen, wenn letztlich alles miteinander zusammen hängt?
Kennt sich jemand damit gut aus?


Der Gummi wird ja auf der gestauchten Seite dicker, deswegen glaube ich auch, dass es den schnell überlastet bzw. in eine Art Reibungsdämpfer verwandelt. Kannst Du das mit einer kräftigen Schraubenfeder statt mit Gummi machen?
Die Schraubenfederidee habe ich geprüft und bin darauf gekommen, dass sie extremst steif sein müsste und der Platz das einfach nicht hergibt.
Gummi ist in dieser Hinsicht ein Sauzeug. Wie gesagt, man muss es probieren.

Das originale Diabolo ist auch nicht "Fachmännisch" eingesetzt und im Gummiladen hat der Verkäufer behauptet, das würde gar nicht gehen, so wie der im Flevo verbaut ist. Er würde sofort kaputt gehen.
Wir wissen es besser. Hätte man sich da auf die Aussagen verlassen, dann wäre es nie so geworden.

Ich danke Euch für eure Hinweise.
 
Eine ganz gute und stabile Drehfederung mit progressiver Kraft-Zunahme ist diese Art der Gummifederachse.​
gummifederachsenschnitt.jpg
z.B. http://www.wkuhnert.de/shopseiten/achse.html

Allerdings bleibt die Frage ob der Drehwinkel reicht und wie man die Idee am besten auf den exakt gelagerten Steruerkopf überträgt. Die klassische Gummiachse ist eine schwimmende Lagerung, die wir hier nicht brauchen können.

Gruß, Harald

 
Wenn ich bereits existierende Räder nachrechen, dann dürften die rein theoretisch gar nicht halten.
Aber sie tuen es dennoch schon jahrelang.

Für mein Flevo würde ich das so pauschal nicht sagen. An der vorderen Schwinge bzw. deren Halterung mußte ich schon mehrmals(!) heftig flicken. Evtl sind deine Berechnungen gar nicht so falsch.

bergauf
 
Hallo,

zum Thema Lenkerdämpfung/Lenkeinschlagbegrenzer: Einer aus der Fraktion der Oldenburger Liegeradler hat das bei seinem Selbstbau durch zwei dicke Streifen eines dehnbaren Materials gemacht, die links und rechts an die Rahmenrohre geschraubt sind und sozusagen Vorderteil und Hinterteil verbinden. Beim Lenken nach links wird also der rechte Streifen gedehnt, beim Lenken nach rechts der linke Streifen. Das Material hatte er m.W. bei diesen Maschinen kennengelernt, die in Bäckereien in einem Schritt ein Brot komplett in Scheiben schneiden, dort wo die Klingen am Ende des Schneidevorgangs aufsetzen (sozusagen das Schneidebrett) ist das als klingenschonende (also wohl recht schnittfeste) Auflage drauf. Sah sehr robust und wartungsarm aus.

Gefühlt fände ich etwas mit einer Feder am besten, kenne mich allerdings dabei nicht gut genug aus, um da Vorschläge machen zu können. Sowohl die Oldenburger Lösung als auch eine Feder würden zumindest nicht die fiesen Scherkräfte aufweisen, die dem Diabolo zusetzen.

Viel Erfolg, @Gasi !

arasca
 
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