Einen Sommer ohne Auto - ein Selbstversuch?

Also solch Schwachsinn hat meine Familie nie erzählt.

Ich habe sie einfach immer vor vollendete Tatsachen gestellt.
 
Ich glaube hier wird "äsen" mit "atzen" verwechselt. Ich musste selbst im Duden nachschauen. ;)
Jägerlatein
Beim Äsen das Wild auf den Wiesen am schmatzen, die jungen Vöglein nicht picken, die Eltern sie atzen.
Milane äsen und atzen nicht, sie zerfleischen die EvoDFs und fürchten sie nicht.
Nur wenn der Waidmann sein Esjuwie fährt in den Graben, dann tun sich alle VMs dran erlaben.

Was sinnvolles zum Thema kann ich nicht beisteuern, da ich das Auto nicht abgeschafft habe. Es steht aber auch nicht sinnlos rum, andere Familienmitglieder dürfen es benutzen und machen das auch reichlich. Von daher gab und gibt es auch keine blöden Sprüche. Sozusagen eine echte Win-Win Situation. (Mal abgesehen davon, dass ich die Versicherung und den Sprit weiter bezahle, aber was macht man nicht alles für die lieben Kinder...)
 
Also ich würde es nicht gleich abmelden, sondern einfach stehen lassen. Evtl über den Versicherungstarif nachdenken.

Ich hab derzeit 2 Autos, meine Frau keines, die hatte auch noch nie eines.
Ab und zu fährt Sie mit dem Winterauto, wenn's aus der Stadt raus geht.

Das Winterauto: Ein alter Polo 6N der nicht viel kostet ( Steuer/Versicherung ) und im Sommer praktisch nicht gefahren wird.
Die Hauptkosten sind der Tiefgaragenstellplatz in München.
Reiner Luxus, wenn das Ding mal nicht mehr fährt, geh ich im Winter zum Carsharer, der ist seit letztem Herbst gleich nebenan.

Das Sommerauto: Ein 3,5t Wohnmobil (mit AHK für Velomobiltransporte).
Damit fahren wir in den Urlaub, zu Verwandtenbesuchen und Ich zu Treffen (Spezi, Velomobiltreffen, etc).

Wir nutzen eines der Autos so ca. alle 2 Wochen, im Winter auch mal fast jedes WE.
Wir wohnen aber auch in der Stadt, da muss man ja nicht Autofahren, es macht ja auch nicht so richtig Spass, am Ziel dauernd Parkplätze zu suchen.

Eigentlich sind das alles vermeidbare Spassfahrten. Aber solange Energie noch so billig ist...
Bevor wir ein Kind hatten, habe Ich 8 Jahre ohne Auto gelebt und Ich hab's auch nicht vermisst.
 
Ich benutz das Auto zum Beispiel um nach Oberteuringen zu fahren, von Markdorf aus könnte ich laufen :)
 
.. und was sollen die ganzen Beschäftigten der Automobilindustrie incl. deren Zulieferer machen ?

Die können gelbe Streifen herstellen.
Die braucht man überall:

- als Baustellenmarkierung
- als Textmarkerersatz
- zum Bekleben von DHL Fahrzeugen
- als Abstandsmarkierung in U-Bahnhöfen
- zum verzieren unsinniger Beiträge in Foren (wie dieser)
- als Geschenkebändchen für Steuergeschenke an die Industrie

- usw

Der Bedarf ist riesig und die Volkswirtschaft auf die gelben Streifen angewiesen.
Man sollte da über das subventionieren bestimmter Gelbe Streifen Fabriken in Niedersachsen nachdenken.
Die deutsche Wirtschaft wird ohne gelbe Streifen nicht überleben können, da andere Produkte in D praktisch nicht hergestellt werden können.

Das ist wie bei den Schlecker Frauen, die sind doch auch alle Kindergärtnerinnen geworden, oder ?
Ich denke, das Problem ist beherrschbar, bei den Dampfmaschinenbauern hat's damals ja auch geklappt.
 
Dann mit meiner Family telefoniert und mal wieder reinstes Bullshitbingo :mad:
  • Bei Wind und Wetter und dann noch in der Nacht, das ist viel zu gefährlich
  • Du fährst auch noch ohne Helm. (Ihr glaubt nicht wie ich diesen Spruch schon leid bin)
  • Wenn dir was passiert müssen wir damit leben.
  • Wozu hat man ein Auto vor der Türe.
  • Wir erreichen dich nicht in deiner Denkweisse.
  • Wenn du durch einen Sturz zum Pflegefall wirst.
Es gibt ein Totschlagsargument, das unsere Bundesmerkeline immer wieder verwendet hat, um jegliche Diskussion im Keim zu ersticken: Das der Alternativlosigkeit. Wer trotzdem Alternativen aufzeigt, die z.B. der mühsam als Besitztum erarbeiteten Bequemlichkeit widersprechen, trifft ganz tief in der menschlichen unbewussten Instinktstruktur verankerte Abwehrreflexe, die in erstaunlicher Weise den menschlichen Intellekt und die menschliche Eloquenz in ihren Dienst stellen. Damit wirst Du eine Weile leben müssen.
Irgendwie jetzt erst recht... :sneaky:
JAU!
 
Also ging jetzt doch alles schneller als gedacht und der Plan steht. :)

Vermieter hat gerade das Ok gegeben, Auto darf dort stehen bleiben. Am 30. März fahr ich in aller früh noch schnell zum TÜV. Danach ab auf'n Stellplatz und am Mittag geht's mit'm Fahrrad zur Zulassungsstelle. Bin gespannt wie die Zeit wird und werde berichten.

Eig schon komisch, für viele ist das Standart uns sie kennen es nicht anders, für einen Selbst ist das aber erstmal ein gefühlter sehr großer subjektiver Einschnitt.
 
Glückwunsch, KOnsch! Gute Entscheidung.
Bullshitbingo hatte ich heute auch schon. Telefonat mit Family, stolz erzählt, dass ich diese Woche schon 160km durch Pendeln runter habe (ist 1/5 meiner Jahresleistung vom gesamten letzten Jahr), Antwort: Das sei nicht gut. Ich solle nicht so viel Fahrrad fahren, ich hab da ja nix um mich rum. total gefährlich. Bus und Bahn wären da besser für mich...
nuja, morgen mach ich die 200 voll, genieße die herrliche Morgenluft, komme am Nachmittag sehr ausgeglichen (und völlig fertig) zu Hause an und gut is:p

Grüße
Michael
 
Hey @K0nsch - da hast du was angerichtet! :rolleyes:

Lass mich kurz ausholen. Meiner Frau fiel auf, dass bei ihrer alten Kiste im Mai der TÜV ansteht. Neue Winterreifen wären dieses Jahr auch fällig. Und eigentlich hatte sie in den letzten 2 Jahren so viel Ärger damit, dass sie sich schon mal nach einem Nachfolger umgesehen hat. Und dann kommst du daher und bringst uns auf Gedanken. (y) (gutes Timing!)
Sie braucht auf jeden Fall ein Auto für die Arbeit. Aber brauchen wir zwei? Eigentlich nicht mehr. Der Kleine kommt im Herbst in die Schule, die nicht mal halb so weit entfernt ist wie der Kindergarten. Die Strecke kann man ihm jetzt schon langsam (in Begleitung) mit dem Rad oder zu Fuß zumuten. Und die Zeit zwischen Mai/Juni und Ferienbeginn werden wir schon irgendwie überbrücken. Ansonsten fiel mir nur die Bequemlichkeit ein, die für ein zweites Auto spricht. Dass beide jederzeit flexibel sind und auch mal schnell getrennt weitere Strecken fahren könnten. Aber wann haben wir das wirklich genutzt!? Uns ist nicht viel eingefallen.
Allein was wir an Steuer, Versicherung und sonstigen Kosten fürs zweite Auto sparen, ist den erneuten Versuch wert. Das Geld investiere ich lieber in Fahrradteile. :D

Also, dankeschön! :)
 
Das sei nicht gut. Ich solle nicht so viel Fahrrad fahren, ich hab da ja nix um mich rum. total gefährlich. Bus und Bahn wären da besser für mich...
Das schlimme ist, dass wenn dann was passiert, dann sagen sie einem noch, sie haben das schon immer gesagt.

Tja, als "Warner" ist man immer auf der sicheren Seite.
Schade das selbst Angehörige sich nur dafür interessieren Recht zu bekommen. Verständlich aber nicht schön.
 
Was habt ihr eigentlich für seltsame Verwandte? Das habe ich noch nie von irgendeinem aus der Familie oder anderen Angehörigen gehört. Teilweise ungläubiges Staunen wegen der absolvierten Tagesstrecken, aber Warnungen? Nie.

Liegt aber vielleicht daran, dass hier das Radfahren noch etwas verbreiteter ist, als in anderen Gegenden von D...

Interessant auch die Aussage meiner Schwiegereltern, als ich das erste Mal mit dem Mango da war: "damit kann man Dich ja nun wirklich nicht übersehen"
 
Die Erkenntniss, dass ich weder Vollmacht des Halters noch den Fahrzeugbrief zum Abmelden brauchte, verblüffte mich dann doch. Da kann doch so mancher ziemlichen Unfug treiben…
Schade, dass in der Nacht vom 30. April die Zulassungsstellen nicht offen haben, das wäre ja ein "lustiger" Streich... das Auto von den Nachbarn abmelden ;-)

Ach ja und: (y)(y)(y)
 
Den Fahrzeugschein brauchst Du aber trotzdem noch. Und Dein Nachbar dürfte sehr bald herausfinden, wer das angestellt hat, wenn Du ihn vorher darum gebeten hast, Dir den Schein zu leihen. Passiert ja nicht allzu häufig. :D

Grüße, Martin
 
Den Selbstversuch habe ich vor 6 Jahren gestartet:

Auto - abgeschafft
Rauchen - eingestellt
Alkohol - nogo
Arbeitszeit - 50% reduziert
Radkilometer - verdreifacht

für mich gibt es keinen Weg zurück, die besten Entscheidungen meines Lebens!
Viel Glück :)
 
Ich musste vor ein paar Tagen in gedanklicher Assoziation zu diesem Thema an meinen Vater denken:
Er wollte im Gegensatz zu allen anderen Familienmitgliedern niiiieeee einen Hund: Mehrmals am Tag, vor allem aber morgens früh und bei jedem Wetter raus, wenn der Hund muss, dazu noch ein Familienmitglied usw... Ohne ihn, er stellte sich quer.
Irgendwann wurde mein Vater zum Wochenend- / Monatspendler. Der Rest der Familie zettelte daraufhin eine Rebellion an und stellte meinen Vater bei seiner nächsten Rückkehr vor die vollendete Tatsache in Form eines wuscheligen Spitzmischlingswelpen. Mein alter Herr rollte mit den Augen und boykottierte konsequent die Pflege des Hundes, wobei allerdings mit der Zeit sein Widerstand untergründig, aber spürbar bröckelte.
Einige Jahre später musste er nach einem leichten Schlaganfall in Frührente und wurde dann - zu aller Erstaunen - zu einem unglaublich liebevollen Hundevater und leidenschaftlichen Hundespaziergänger. "Nebenbei" machte es ihn zu einem genauen Naturbeobachter und durch die Bewegung zu einem viel ausgeglicheneren Menschen als zuvor. Ich denke, dass der Hund sein Leben spürbar bereichert und auch verlängert hat.

Genauso geht es hoffentlich - am besten ohne Schlaganfall - vielen, die niiiieeee im Alltag auf das Auto verzichten wollen und zum Alltagsradler werden könnten!
 
Zuletzt bearbeitet:
So wie bei deinem Vater mit dem Hund geht es wohl vielen mit dem Auto.
Ich wollte auch nie eins haben!
 
So wie bei deinem Vater mit dem Hund geht es wohl vielen mit dem Auto.
Ich wollte auch nie eins haben!
Allerdings genau andersherum: Abschaffung Auto entspricht Anschaffung Hund, da die Erwartungshaltung unwillkommener körperlicher Anstrengung viele schöne Erlebnisse verhindert.
Ein Auto wollte ich auch nie haben: Ich habe mir im Gegensatz zu vielen Klassenkameraden zum 18. Geburtstag nicht Geld für den Führerschein, sondern für ein Reiserad gewünscht. An das "Sperrfeuer erigierter Zeigefinger an den Schläfen" (Zitat Wolf Heckmann) meiner Verwandtschaft kann ich mich noch erinnern, dementsprechend wenig kam auch zusammen.
4 Jahre später hatte ich doch Auto und Führerschein: Die schleichende Verbürgerlichung... :D
 
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