Umfrage zu Unfällen mit Liegerädern und Co., darunter auch Alleinunfälle

@August hatte das richtig interpretiert, es sind Unfälle gemeint, die du mit einem Sonderfahrrad im erläuterten Sinne gehabt hast. Dazu gehören auch Unfälle ohne Einwirkung ANDERER Verkehrsteilnehmer, also sog. Alleinunfälle. Diese interessieren uns insofern ganz besonders, weil sie die ganz große Unbekannte im Verkehrsgeschehen sind. Ein Alleinunfall kann auch durch z.B. eine Verschwenkung ausgelöst worden sein. Wenn man dann nur einen kleinen Moment unaufmerksam war, landet man,. wenn es schlecht läuft, auf der Nase. Das ist insofern spannend, ob gegebene Infrastruktur Unfälle evtl. provoziert und zwar auch dort, wo man es nicht vermutet.
Zum Thema Alleinunfall wäre vielleicht ein Verweis auf oder ein Zitat aus §34 (2) StVO nützlich. Wenn man z.B. durch das Fernlicht eines entgegenkommenden Autos geblendet wurde und deswegen in den Graben fährt, ist der Fahrer dieses Autos auch Beteiligter und der Unfall kein Alleinunfall mehr, aber das würde ich aus dem Wikipedia-Artikel so nicht herauslesen.


Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo,


Ich habe mir mal die Berichte über die Wegeunfälle mit dem Fahrrad der letzten Jahre bei uns angesehen. Da es glücklicherweise nur gut 10 waren, sind die Aussagen natürlich nicht wirklich repräsentativ für alle Radunfälle bei Erwachsenen. Ausserdem steht immer die Sicht des Verunfallten drin. Jeweils ein drittel gaben schlechten Fahrbahnbelag bzw. Vollbremsung wegen Autofahrern an. Der Rest wahr sehr vielfätig. Zur Vermeidung könnten also bessere Radwege mit gutem Belag und eine konfliktarme Verkehrsführung beitragen. Ich schätze das die Unfallursachen bei Einspurliegern ähnlich sein werden. Trikes und Velomobile sind vielleicht weniger durch Schlaglöcher oder Spurrillen gefährdet.


mfg


Günter
 
Hallo Günter,

zumindest in Straßenbahnschienen rutscht es sich sehr viel entspannter und unfallfrei hinein, wenn man ein Tadpoletrike wie das Anthrotech fährt.

Gruß, Klaus
 
Moin!

zumindest in Straßenbahnschienen rutscht es sich sehr viel entspannter und unfallfrei hinein, wenn man ein Tadpoletrike wie das Anthrotech fährt.

Stimmt, auf dem Dreirad bin ich auch deutlich entspannter - alle möglichen Kanten, die man in spitzem Winkel treffen könnte, sind kein Grund zur Sorge mehr.

Allerdings sind Schrägen, Wellen und Tröge auf einmal ein Thema - wenn man die in der Kurve unerwartet trifft, kann einen das auch mal umwerfen.

Unter dem Strich ist das Dreirad aber deutlich sicherer gegen Fahrbahntücken, finde ich. Daß ich schon damit umgekippt bin, lag nur an überhöhter Geschwindigkeit :oops:

Tschüs

Hein!
 
Erstaunlich hoch waren die jährlichen Fahrleistungen, die sich bei geschätzt ca. 6.000 km bewegen, bei den Velomobilen gar deutlich in Richtung fünfstellig gehen.

naja...
wer treibt sich in Foren rum und stößt auf solche Umfragen? hauptsächlich die "Radl-Freaks" ;)
vondaher sind die jährlichen Fahrleistungen von 6000km wohl nicht repräsentativ für den Rest der Liegerad-Welt
 
So, mein nächster Unfall, diesmal so richtig. Und was ist? Wieder im Ausland, nach 2x Österreich diesmal Italien. Christoph, Du bist hier falsch, wenn Du nur deutsche Unfälle suchst.

Daß sich die Jahreskilometerleistung hier im Forum bei etwa 6000 km im Schnitt bewegt, hatten wir doch schon vor Jahren festgestellt.

Gruß,

Tim
 
Die Befragung "Unfälle mit Liegerädern, Liegedreirädern und Velomobilen" nimmt ab sofort (5.4.2015 11:35) keine weiteren Antworten mehr an, da nun die aufwändige Auswertung ansteht. Diese soll bis Mitte April abgeschlossen sein und sowohl auf hpv.org als auch auf velomobilforum.de veröffentlicht werden.

Im späteren Verlauf wird der HPV eine dauerhafte Erhebung zu Unfällen installieren, in die auch die Erfahrungen aus dieser Erhebung einfließen werden.
 
Ich weiss, die Umfrage ist vorbei, aber ich fand keinen passenden thread zu abgesenkten Bordsteinen in Kombination mit Umfallen.

Selbiges ist mir nämlich gestern passiert. Auf der Hinfahrt hatte ich mich 30 m vor der Stelle noch geärgert, dass da, wo die Einfahrt in das Feuerwehrgebäude ist, die Absenkung absolut plan ist, also da, wo Autos fahren. An allen anderen Stellen ist der abgesenkte Bordstein immer noch 4-5 cm hoch. Auf der Rückfahrt hat es mich mit der Liege dann auch prompt auf die Seite gelegt, weil ich die Stelle nicht steil genug angegangen bin. Selber schuld, vor allem nachdem es mir an der exakt selben Stelle erst letzte Woche mit dem VM dort die Lenkung verstellt hatte, so dass ich die Drehung vom Tiller wieder justieren musste.

Das ist in Konstanz allerdings symptomatisch. Abgesenkte Bordsteine können die hier nicht.

Passiert ist nichts, leichte Lackkratzer und die Schnalle am Schuh geht jetzt etwas schwieriger. So ein Liegerad ist im Umfall-Fall wirklich besser als ein aufrechtes Fahrrad - man fällt einfach nicht so tief.
 
Hallo,

5 cm hohe Bordsteine sind gleichbedeutend mit der Aufhebung der Benutzungspflicht.

Gruß, Klaus
 
Korrekt, aber es ist in diesem Fall eine Ausnahmesituation. Normalerweise düse ich an der Stelle mit Tempo 45 im Verkehrsfluß vorbei, aber aktuell ist die komplette Straße aufgerissen und für den Autoverkehr gesperrt, Fahrräder kommen aber auf der Seite auf dem höher liegenden, hinter einem Gitter befindlichen Fußweg vorbei. Die Absenkung, die ich benutzt habe, ist von einer Einfahrt, ein Radweg ist dort nicht. (Was die anderen Radfahrer natürlich nicht davon abhält, trotzdem auf dem Fußweg zu fahren.) Ohne die Baustelle wäre das ganze erst gar nicht passiert. Der, sagen wir mal, "angesenkte" (für die Bezeichnung "abgesenkt" müsste er wesentlich tiefer abgesenkt sein) Bordstein ist für Konstanz aber auch an Radwegabsenkungen symptomatisch, sonst hätte ich den ganzen Vorfall hier garnicht erwähnt.
 
Hallo an Alle,

ich gebe mal einen Zwischenstand.

@Frischgestrichen hat heute für einen Vortrag auf der "International Cycling Safety Conference 2015" (Hannover, 15.-16.9.2015) folgendes "Abstract" mit ersten Ergebnissen eingereicht:

"[...] These sorts of bikes are made for riding long distances due to aerodynamic advantages and comfortable riding positions. Hence they are perfect vehicles for every day commuters. Even if the numbers of sold vehicles increased during the last 20 years hardly any research exists in Germany from official authorities concerning cycling behaviour and analysis over accidents. Only little research happened within the community itself on European and international level [1] [2]. Therefore official statistics of accidents summarize all these vehicles under the subtopic “Others”. Moreover neither is known about the causes nor specific reasons for accidents. Additional there is also a lack of recording single accidents.

A two months online survey [3] with participation of around 150 participants asked for (single-) accidents and causes with special bikes on different types of bicycle lanes and roads. The presentation will outline the essential results from the survey and will highlight on one hand causes of single accidents (59,2% of all named accidents) and on the other hand the most important facts of accidents with participation of others (40,8%). Moreover one third of all riders cover distances of more than 6.000 km per year (especially velomobile riders with 51% by reaching higher average speed rates [#]).

[1] S. Gloger, H. John, ”Investigation of the Passive Safety of Ultra Light Vehicles.” (1998) http://www.velomobile.de/D/Literatur/Velomobilseminare/Eu-Symposia/3rd-eu-Symp/3rd-eu-symp.html
[2] Schmid, Theo, “What is HPV safety?” (1994) http://www.velomobile.de/D/Literatur/Velomobilseminare/Eu-Symposia/2nd-eu-Symp/2nd-eu-symp.html
[3] http://www.hpv.org
[#] Das schließen wir aus den im Schnitt höheren Unfallgeschwindigkeiten

Ich bin noch fleißig an der Auswertung. Leider funzt die Pivot-Auswertung in Excel bei mir nicht. Ich fürchte, es sind einfach zu viele Spalten (87). So ist Handarbeit angesagt, was zwar mehr Arbeit, aber auch einen besseren Ein- und Überblick über die Ergebnisse mit sich bringt. Mit den oben angebenen Werten wollten wir uns zunächst etwas "aufplustern" - die Jahreskilometerleistungen sind für Außenstehende (auch die meisten "Normalradler") nur schwer nachvollziehbar und sehr "beeindruckend".

Ich habe berechnet, dass (davon ausgehend, dass jeweils wirklich der letzte Unfall aufgeführt wurde), um einen jeweiligen Unfall zu erleiden, im Schnitt ca. 19.000 (Alleinunfälle 18.200, Unfälle mit Unfallgegner ca. 20.300) Kilometer gefahren müssen. Diese Werte werde ich noch auf die Fahrzeuggruppen Dreiräder offen, Zweiräder und Velomobile "abbrechen". Überhaupt wird der Fokus auf diese Differenzierung gelegt werden. Die Ergebnisse der Velomobile werden sich dabei tendenziell an den Werten der offenen Dreiräder "orientieren". Wenn die Analyse fertig ist, werde ich einen schriftlichen Text verfassen, der die zentralen und "sicheren" Werte zusammenfasst. Das wird vor Ende April definitiv nix, eher Ende Mai. Das muss ja auch nebenher geschehen den weiteren Veranstaltungen des HPV. Bis dahin bitte ich noch um Geduld.

HG, C.
 
was ich leider nicht herauskriege ist, ob mit zunehmenden Kilometerleistungen die Zahl der Unfälle abnimmt (Übung, Erfahrung). Es gibt also noch Hoffnung ;-)
 
Hallo,

Ich habe berechnet, dass (davon ausgehend, dass jeweils wirklich der letzte Unfall aufgeführt wurde), um einen jeweiligen Unfall zu erleiden, im Schnitt ca. 19.000 (Alleinunfälle 18.200, Unfälle mit Unfallgegner ca. 20.300) Kilometer gefahren müssen.

Trübt mich meine Erinnerung oder hast Du nur Fragebögen zur Auswertung von Leuten, die einen Unfall hatten? Wenn ich das richtig im Kopf habe, wäre Deine Rechnung ziemlicher Mumpitz, denn sie ergibt viel zu hohe Werte, weil die ganzen unfallfreien Fahrer fehlen.

Gruß, Klaus
 
Hallo Klaus,

Trübt mich meine Erinnerung oder hast Du nur Fragebögen zur Auswertung von Leuten, die einen Unfall hatten? Wenn ich das richtig im Kopf habe, wäre Deine Rechnung ziemlicher Mumpitz, denn sie ergibt viel zu hohe Werte, weil die ganzen unfallfreien Fahrer fehlen.

das habe ich nicht berücksichtigt, richtig. Danke für den wirklich guten Hinweis! Da muss man das ganz schön einschränken. Du meintest in diesem Fall sicherlich nicht "hohe", sondern "niedrige" Werte!? Möglichst hohe Werte würden ja als Aussage mit sich bringen, dass die durchschnittliche Zahl an Kilometern bis zum nächsten Unfall möglichst hoch (und damit die Wahrscheinlichkeit möglichst niedrig) ist? Die komplett unfallfreien Fahrer haben ja riesige Strecken ohne Unfall und treiben so die Mittelwerte nach oben ...

HG, Chr.
 
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