Fahrradstellplätze Pflicht in Baden-Würtemberg

Hallo,

Man schaut einfach in die örtlichen Satzungen und Bauvorschriften und weiß dann bei Neubauten auf jeden Fall Bescheid. Meist sind 1,5 oder mehr PKW-Stellplätze pro Wohnung vorgeschrieben und die Einfahrt zählt nicht.

exakt, leider nur kann der Bauherr gegen eine einmalige Zahlung von der Pflicht befreit werden. Anderseits: Die Anwohner haben oft einen Anteil für die Erstellung der Straße bezahlt, bei uns z.B. waren es 90% durch die Anwohner und nur 10% durch die Stadt. Insofern wird man in solchen Fällen gegen eine Nutzung der Straßenparkplätze durch die Anwohner kaum etwas einwenden können. Andererseits gefällt mir auch die Lösung, die es nach meiner Erinnerung in Tokio gibt: Nur wer einen Stellplatz nachweisen kann, bekommt sein Auto zugelassen.

Gruß, Klaus
 
Da hat Reinhard völlig Recht - Wenn, wie heutzutage in einer Lebensgemeinschaft üblich, beide Teile berufstätig sind und öffentliche Verkehrsmittel nicht zum Ziel führen ( was auf dem platten Land eher die Regel sein dürfte ) dann sind zwei Kraftfahrzeuge pro Haushalt eher die Regel als die Ausnahme. Von der umgebenden Infrastruktur ist abhängig, ob solch eine Verordnung überhaupt einen Sinn ergibt.
Wäre es denn sinnvoller, in der Stellplatzverordnung für solche Gegenden zwei oder zweieinhalb Stellplätze pro Wohneinheit vorzuschreiben?

Meine Idee war eigentlich nicht, Autos auf öffentlichen Flächen komplett zu verbieten, sondern lediglich die Messlatte andersherum anzulegen: keine Untergrenze für die auf Privatgrund vorzuhaltende Stellfläche, sondern eine Obergrenze für die in Beschlag genommene öffentliche Fläche. Man muss diese Obergrenze ja nicht unbedingt auf Null setzen. Besucher will ich da gar nicht mit reinrechnen, für die wären die Parkplätze an der Straße da, wenn die nicht mehr permanent von Anwohnern mit deren "überzähligen" Autos belegt wären.
An den tatsächlich gebauten Häusern würde sich vermutlich erstmal nicht viel ändern. Allerdings werden Leute dumm gucken, bei denen mit der Volljährigkeit der Kinder ein weiteres Auto in den Haushalt kommen soll und das nicht einfach wie früher auf der Straße vor dem Haus stehen kann. Möglicherweise organisiert sich das mit der Zeit so wie ich's aus meiner Kindheit am Ostberliner Stadtrand kenne: Ein paar Gehminuten weg in der Nähe der Häuser gibt's einen großen Parkplatz oder ein paar Garagenzeilen mit Stellplätzen zum Mieten - nur jetzt nicht mehr für die, die ein Auto haben, sondern für die, die ein Auto zu viel haben.

Der Käufer unseres Hauses bei Regensburg hat übrigens ganz ohne Vorschriften dafür gesorgt, dass seine Autos nicht auf der Straße stehen. Der hat acht Stück, und seine erste Aktion war, so viele Garagen auf's Grundstück zu pflanzen, dass sowohl die Liebhaberstücke als auch die Gebrauchsfahrzeuge dort unterkommen.


Viele Grüße,
Stefan
 
Besucher will ich da gar nicht mit reinrechnen, für die wären die Parkplätze an der Straße da, wenn die nicht mehr permanent von Anwohnern mit deren "überzähligen" Autos belegt wären.

Irgendwie ein schöner Wunschtraum, dass Besucher sich "irgendwo", aber nicht auf die Grundstücks-Stellplätze stellen. Ein Teil macht das sicherlich, aber viele Leute interessiert das überhaupt nicht. Auf entsprechende Hinweise kommt meist nur Unverständnis ...
 
Es gibt ja mitlerweile diverse Gemeinden, die den Parkraum bewirtschaften. Somit kostet das Abstellen des eigenen PKWs im öffentlichen Raum Geld. Parkkarten muss man kaufen, kontrolliert wird per Politesse.

Das wirst Du auf dem Dorf oder in der Kleinstadt allerdings so gut wie gar nicht finden und von daher gilt entweder das "Gewohnheits"- oder "Faustrecht". :whistle:

Meine alte Nachbarin hat immer ein Auto aus der Einfahrt auf den freien Parkplatz in der Sackgasse gestellt, damit ja kein andere Ihn benutzen konnte. Bei gefühlt einem Besucher pro Woche in der Sackgasse nicht nur ökologisch der absolute Wahn. Beste Unterhaltung für die Nachbarschaft. Mit der Zeit musste man auch nicht mehr den Kopf darüber schütteln. :D
 
Irgendwie ein schöner Wunschtraum, dass Besucher sich "irgendwo", aber nicht auf die Grundstücks-Stellplätze stellen. Ein Teil macht das sicherlich, aber viele Leute interessiert das überhaupt nicht. Auf entsprechende Hinweise kommt meist nur Unverständnis ...
Deine Besucher reagieren mit Unverständnis, wenn Du sie darauf hinweist? Oder meinst Du, dass die Hausgemeinschaft nicht funktioniert?

Viele Grüße,
Stefan
 
Sind die Stellplätze denn nicht zugewiesen? Bei uns wären Fremdparker ruck zuck abgeschleppt.
 
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