Studie zum Bau eines Vierrades (Quad)

Hallo Gerhard,

sehr ansprechend umgesetzt, Respekt! (y)

Hast Du das Quad mit Hundetransportbox bereits gewogen?

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo Gerhard,

sehr ansprechend umgesetzt, Respekt! (y)

Hast Du das Quad mit Hundetransportbox bereits gewogen?

Viele Grüße
Wolf

Ich hatte letzte Woche keine Zeit, mich um das Quad zu kümmern, da ich eine Ikea Küche zusammenschrauben mußte.

Die Hundetransportbox besteht aus 3 cm dicken Polyurethanplatten. Sie wiegt mit innerer Polsterung aus XTREM-Dämmmatten 4 kg.
 
Inzwischen sind einige Wochen vergangen, in denen ich nicht untätig war:

Der Original Rohloff-Schaltgriff wurde durch einen langen Schaltgriff ersetzt. http://www.rohloff.de/de/technik/tuning_parts/index.html#c9481

Die Lenkerrohre der Panzerlenkung wurden gekürzt.

Alle 4 Räder bekamen einen Schutz gegen Nässe. Bei den vorderen roten Radkästen war es recht schwierig, in der Seitenwand eine exakt positionierte Öffnung für den Bremssattel der Scheibenbremse zu bohren. Zum Schutz der Scheibenbremsanlage gegen herabtropfendes Schmutzwasser habe ich innen über der Disc einen Halbring aus schwarzen XTREM-Dämmplatten geklebt, der fast bis an die Speichen reicht. Ob das die Bremse schützt wird sich dann bei Schmuddelwetter zeigen.
Mit den hinteren Schutzblechen von 26 Zoll Rädern bin ich nicht zufrieden, weil sie zu wenig schützen. Ich werde demnächst auch hier seblstgebaute Radkästen montieren.

Die Hinterräder haben gespiegelte Magura HS11 Felgenbremsen mit Einhandbedienung erhalten. Hierzu habe ich eine Magura Big gespiegelte Einhand-Scheibenbremse mit 2 Magura HS11 Felgenbremsen zusammengebaut. An beiden Magura Big Bremsleitungen wurden die Bremssattel entfernt und die Enden der Leitungen mit den Felgenbremsen, an denen zuvor die Leitungen mit den Bremsgriffen entfernt wurden, verschraubt. Da die Endverschraubungen der Hydralikleitungen beider Bremssysteme unterschiedliche Gewindestärken haben, mußte ich die Leitungen an der HS11 vertauschen. Ein Gewinde am Bremszylinder bekam eine Verschraubung ohne Leitung, hier habe ich die Verschraubung mit einem Tropfen Lötzinn innen abgedichtet.

Da die beiden Hinterradschwingen für 26" Räder gebaut sind, ich aber hinten lieber 20" Räder fahre, können die vorhandenen Cantisockel auf den Hinterbaustreben nicht für die Bremsmontage bei 20" Rädern verwendet werden. Ich habe deswegen Adapter mit Cantisockeln http://www.bike-mailorder.de/Bike-T...-Rebate-V-Brake-Adapter-fuer-Starrgabeln.html auf die Hinterbaustreben montiert. Da die Adapter für die Streben einen zu großen Umfang haben, habe ich die Streben mit zurechtgeschnittenen Gummiteilen von Rohrschellen und Fahrradgriffen umwickelt und dann die Adapter mit Anpreßdruck montiert.

Die Beleuchtung des Quad besteht aus
Scheinwerfer Lumotex IQ Cyo
Eingangsspannung: 6-42 V DC, gespeist aus dem 26 Volt Akku des Panasonic-Motors
IQ-Premium-Lichttechnik
: 80 Lux, Großflächenlichtfeld
Schalter EIN/AUS
6 Volt Rücklichtanschluss
lieferbar von http://www.elektrofahrrad24.de/bm-i...ruecklichtanschluss-und-schalter#.VFu_b6pJx58
sowie als Rücklicht das Toplight Line
http://www.elektrofahrrad24.de/bm-t...ecklicht-3235ale0211-3238ale0211#.VFu_nqpJx58

Außerdem habe ich 4 LED Positionsleuchten vorne weiß als Tagfahrlicht, hinten rot,
4 Blinker und 4 Rückstrahler, vorne weiß und hinten rot, montiert.

Am linken Vorderrad wurde ein Rückspiegel montiert, auf den vorhandenen Behälter (Handschuhfach) wurde ein zweiter Behäler geklebt.

Das Holz wurde mit Leinölfirnis behandelt.
 

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Hallo Gerhard,

gefällt mir sehr gut. (y) Bremsenlösung und Lichtwahl sollten absolut ausreichen, auch mit Zuladung.

Bei den vielen Lämpchen frage ich mich allerdings, ob Du damit vor allem auf die Fahrzeugbreite (andere Verkehrsteilnehmer) hinweisen möchtest, oder ob diese für Dein erweitertes Sichtfeld bei Fahrt im Dunklen dienen sollen.

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo Gerhard,

Bei den vielen Lämpchen frage ich mich allerdings, ob Du damit vor allem auf die Fahrzeugbreite (andere Verkehrsteilnehmer) hinweisen möchtest, oder ob diese für Dein erweitertes Sichtfeld bei Fahrt im Dunklen dienen sollen.

Viele Grüße
Wolf
Die 4 Positionsleuchten dienen tagsüber als Tagfahrlicht, dann sind der 80 Lux Scheinwerfer und das mittige Rücklicht nicht eingeschaltet, und nachts zusätzlich zum Scheinwerfer als Anzeige der Fahrzeugbreite. Die Blinker sind für mich nachts wichtig und tagsüber, wenn die noch folgende Vollverkleidung das Ausstrecken eines Armes erschwert.
 
Heute zeige ich einige Fotos meiner "quick and dirty" Version der Hundetransportbox. Ich habe hierzu alte noch vorhandene Teile vorheriger Versionen meiner Anthrotech-Verkleidung verwendet. Die Kopfhaube ist aus einfacher Plexiglasfolie 0,8 mm dick, einer Wärmedämmplatte 3 cm dick und Isomatte 5 mm dick zusammengeklebt. Die Box besteht aus 3 cm dicken Wärmedämmplatten. Damit ich mir selbt den Kopf nicht an der oberen Platte scheuere mußte ich die Haube mittels dicker Wärmedämmplatten höher anordnen, so daß sie nicht bündig mit der Deckenplatte der Box abschließt. Das sieht nicht so schön aus und wird bei der kommenden Version geändert, indem die Wände der Box höher werden.

Kopfhaube offen.jpeg
Kopfhaube vorne offen

Kopfhaube seitlich geschlossen.jpeg
Kopfhaube seitlich geschlossen

Kopfhaube vorne geschlossen.jpeg
Kopfhaube vorne geschlossen

Kopfhaube seitlich offen.jpeg
Kopfhaube seitlich offen


Für meine geplante Wintervollverkleidung habe ich mich noch nicht auf das zu verwendende Material festgelegt. Wichtig ist mir hier eine nach oben aufklappbare Windschutzscheibe mit Scheibenwischer aus Polycarbonat wie bei meiner Anthrotech-Verkleidung https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?media/11-windschutzscheibe-geschlossen.2667/ , aber diesmal aus Gewichtsgründen nur 1 mm dick. Das Material für die Box muß also so stabil sein, daß die aufgeklappte, auf dem Dach der Box liegende Windschutzscheibe nicht stört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum habe ich an die Hundetransportbox eine Kopfhaube angeklebt? Die Kopfhaube ist zunächst ein Windschutz für meinen Hund und für mich, der jetzt in der kälter werdenden Jahreszeit immer wichtiger wurde, um die Augen des Hundes vor kühlem Fahrtwind zu schützen und der für mich selbst ein Schutz der Kopf-, Hals- und Schulterregion darstellt und natürlich auch ein Regenschutz für den Oberkörper. Eine Goretexhose sowie wasserdichte Schuhe müssen vorerst die unteren Körperteile vor Wind und Regen schützen, bis die Winterverkleidung fertig ist.

Für meinen zehnjährigen Hund ist der niedrige Einstieg in die Transportbox zwischen den Hinterrädern sehr komfortabel. Beim Anthrotech Trike war die Transportbox auf dem Gepäckträger über dem Hinterrrad platziert. Hier mußte der Hund in die Box hochspringen: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?media/7-aufsitzen.2671/

Während der Fahrt möchte der Hund gern nach vorn aus dem Fenster sehen. Dabei wechselt er häufig die Position, mal schaut er rechts, mal links von meinem Kopf. Auf dem Anthrotech waren diese Bewegnungen des Hundes in der Box immer mit Schaukelei und Schwanken des Gepäckträgers verbunden. Seit die Box auf der Transportplattform des Quad mit niedrigem Schwerpunkt zwischen den Hinterrädern platziert ist, ist das kein Problem mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach einiger Verzögerung konnte jetzt ein neues Hinterrad für die rechte Seite mit der Nabe http://www.staton-inc.com/store/pro...ge_Hub_Left_and_right_hand_threads-885-0.html für normalen Rechtsantrieb und für Linksantrieb eingespeicht werden Bei dieser Nabe wird der Linksantrieb genutzt mit einem Freilaufritzel für Left Hand Drive (LHD) http://www.staton-inc.com/store/pro...HREAD_Freewheel_Sprocket_1_2_x_1_8-700-0.html

Kettenführung rechtes Hinterrad.jpeg
Kettenführung rechtes Hinterrad

Freilaufritzel rechtes Hinterrad.jpeg
Freilaufritzel rechtes Hinterrad

Kettenspanner rechtes Hinterrad1.jpeg
Kettenpanner rechtes Hinterrad

Nabe rechtes Hinterrad.jpeg

Nabe rechtes Hinterrad

Das Hinterrad der linken Seite ist mit einer Nabe von Surley http://www.singlespeedshop.com/Sing...chwarz.html?XTCsid=j8e3tpsfemq96qaudi31gaglq3 mit Freilaufritzel auf der rechten (normalen) Seite eingespeicht. Diese Nabe hat auf beiden Seiten Rechtsgewinde.

Kettenführung linkes Hinterrad.jpeg
Ketttenführung linkes Hinterrad

Kettenspanner linkes Hinterrad.jpeg
Kettenspanner linkes Hinterrad

Freilaufritzel linkes Hinterrad.jpeg
Freilaufritzel linkes Hinterrad
 
Alle 4 Räder bekamen einen Schutz gegen Nässe.... Zum Schutz der Scheibenbremsanlage gegen herabtropfendes Schmutzwasser habe ich innen über der Disc einen Halbring aus schwarzen XTREM-Dämmplatten geklebt, der fast bis an die Speichen reicht. Ob das die Bremse schützt wird sich dann bei Schmuddelwetter zeigen.

Inzwischen haben die schwarzen Halbringe aus XTREM-Dämmplatten ihre Bewährungsprobe bestanden. Der Radkasten ist über den Halbringen stark verschmutzt, darunter mitsamt der Scheibenbremsanlage sauber geblieben, wie auf den Fotos zu sehen ist:

00.JPG

Radkasten von vorne


0.JPG

Radkasten Seite


2.JPG

Radkasten innen


3.JPG

Detail Verschmutzung


4.JPG

Detail Verschmutzung
 
Die ersten 500 km mit dem Vierrad habe ich nun geschafft. Darunter war eine Schlammfahrt auf aufgeweichten Feldwegen - das Vierrad war danach stark verschmutzt, die Scheibenbremsen blieben aber sauber. Auch Fahrten auf nassem Schnee und zu Eis gefrorenem Schnee habe ich in den letzten Tagen hinter mir. Das Fahren auf 4 Rädern ist im Vergleich zum Trike sehr angenehm, da sind vereiste Spurrrillen kein Problem.
 
Hallo Gerhard,
das ist ja ein tolles Projekt! Ich finde es auch gut, daß sich jemand mal dem Thema Quad annimmt. Ich denke Quads haben sicher im Lastentransportbreich noch eine interessante Zukunft vor sich.
allerdings bringen Quads eineige zusätzliche Probleme mit sich, die z.B. Trikes nicht haben. Und wie ich sehe, hast du bereits für das ein oder andere Problem sehr interessante Lösungen gefunden.

Ich habe allerdings auch ein paar Fragen zu der Konzeption deines Bikes:

Was waren die bestimmenden Faktoren für die für vierrädrige Fahrzeuge etwas unübliche Fahrwerksauslegung vorne mit Querlenkern und hinten mit Längsschwingen? Von meinem Verständnis her tippe ich bei der Auslegung der Hinterradaufhängung auf eine schnelle Umsetzbarkeit mittels vorhandener Teile. Für eine "richtige" Version, bei der die provisorischen Holzteile sicher/hoffentlich durch einen Metallrahmen ersetzt würden, bringen die Längsschwingen Probleme bei der Steifigkeit des Rahmens (wechselseitige Lasten müssen bauartbedingt über eine recht flache Bodenstruktur abgeleitet werden - was unnötiges Gewicht mit sich bringt. Die aktuelle Bodenplatte aus Holz ist ja erheblichen Torsionsbelastungen (entlang der Querachse) ausgesetzt, wenn du z.B. einen Feldweg fährst.
Besser (und leichter) ist da natürlich eine Hinterradaufhängung mit Lenkern statt Schwingen und eine eher direkte Kräfteableitung über die Federstoßdämpfer in den Rahmen (z.B. wie bei den meisten PKW).

Eine weitere Frage habe ich zur Position des Tretlagers. Typologisch betrachtet ist dein Quad ein Langlieger (Tretlager deutlich hinter der Vorderachse). Was waren die Gründe für diese Auslegung? Gab es gute Gründe gegen die Auslegung als Kurzlieger (wie z.B. die meisten Tadpoles)?

Und dann ist mir noch ein Detail aufgefallen: bei der Radaufhängung vorne scheint die Lenkachse nicht durch den Radaufstandspunkt zu gehen, sondern deutlich daneben zu liegen (wenn ich das richtig sehe). Ist das der Einfachheit und dem Testcharakter des Rads geschuldet?

Übrigens: sehr pfiffig finde ich, wie du die Notwendigkeit eines Differnetials einfach über den beidseitigen Freilauf umgangen hast! (y)
 
Und dann ist mir noch ein Detail aufgefallen: bei der Radaufhängung vorne scheint die Lenkachse nicht durch den Radaufstandspunkt zu gehen, sondern deutlich daneben zu liegen (wenn ich das richtig sehe). Ist das der Einfachheit und dem Testcharakter des Rads geschuldet?
Wo hast du das denn gesehen? Das kann ich auf keinem der Bilder erkennen!!!
Oder muß man die runterladen und vergrößern bis zum geht nicht mehr?
Dafür würde es ein Bild von vorne benötigen......

Gruß
 
Was waren die bestimmenden Faktoren für die für vierrädrige Fahrzeuge etwas unübliche Fahrwerksauslegung vorne mit Querlenkern und hinten mit Längsschwingen?

Ich bin 5 Jahre und mehr als 10 000 km mit dem Anthrotech Trike gefahren, das nur hinten gefedert ist. Ich wollte ein voll gefedertes Quad mit einer Transportplattform anstelle eines Trikes mit Anhänger fahren. Die Querlenker vorn und die Achsschenkel konnte ich von Constructor erwerben. Die Längsschwingen, aus 2 Mountain-Bike Rahmen ausgebaut, ermöglichen eine Transportplattform von 60 cm Breite und 90 cm Länge mit niedrigem Schwerpunkt zwischen den Hinterrädern. Bei Querlenkern hinten hätte die Transportplattform über den Querlenkern mit wesentlich höherem Schwerpunkt angeordnet werden müssen.

Von meinem Verständnis her tippe ich bei der Auslegung der Hinterradaufhängung auf eine schnelle Umsetzbarkeit mittels vorhandener Teile.
Nach dem Studium von Fachliteratur bin ich bei dem Projekt nach dem Prinzip von "Trial and Error" vorgegangen. Für die erste Version, die nur bergab rollen konnte, habe ich einen vor Jahren selbst gebauten Anhänger mittels Vierkantprofil mit den vorderen Querlenkern verbunden:

Querlenker.jpeg

Rückansicht.jpeg

Für eine "richtige" Version, bei der die provisorischen Holzteile sicher/hoffentlich durch einen Metallrahmen ersetzt würden, bringen die Längsschwingen Probleme bei der Steifigkeit des Rahmens (wechselseitige Lasten müssen bauartbedingt über eine recht flache Bodenstruktur abgeleitet werden - was unnötiges Gewicht mit sich bringt. Die aktuelle Bodenplatte aus Holz ist ja erheblichen Torsionsbelastungen (entlang der Querachse) ausgesetzt, wenn du z.B. einen Feldweg fährst.

Bei meinem selbstgebauten Anhänger (das rückwärtige Teil ohne den Sitz) bestand die Traverse aus 12 mm Siebdruckplatte und die Transportplatte aus 20 mm Bamarkt-Nadelholz verleimter Platte. Ich hatte für mein Quad zunächst eine 18 mm Siebdruckplatte als Traverse verbaut. Nachdem sich diese bei Belastung um 3 mm verbogen hat, habe ich sie durch eine 24 mm Siebdruckplatte und 2 Alu-U-Profile unter der Platte ersetzt. Für den Einsatz eines Metallrahmens anstelle der Holzplatte brauchte ich mal von einem Experten aus dem Forum eine Berechnung der Anzahl und Stärke der Stahl-Vierkantrohre, die die Welle mit 6 Stehlagern, die Widerlager der Stoßdämpfer, die Befestigung des Zwischengetriebes, die Ausleger für die Transportplatte 90 x 60 cm und die Befestigung des zentralen Vierkantprofiles berücksichtigen und die sich ohne Schweißen miteinander verbinden lassen. Dann ließe sich auch ein Gewichtsvergleich der Stahlkonstruktion und der Siebdruckplatte durchführen.

Besser (und leichter) ist da natürlich eine Hinterradaufhängung mit Lenkern statt Schwingen und eine eher direkte Kräfteableitung über die Federstoßdämpfer in den Rahmen (z.B. wie bei den meisten PKW).

Es gab mal so eine Hinterradaufhängung aus China zu kaufen:

Querlenker hinten.jpg

Wo gibt es heute eine solche angetriebene Hinterradaufhängung zu kaufen?

Eine weitere Frage habe ich zur Position des Tretlagers. Typologisch betrachtet ist dein Quad ein Langlieger (Tretlager deutlich hinter der Vorderachse). Was waren die Gründe für diese Auslegung? Gab es gute Gründe gegen die Auslegung als Kurzlieger (wie z.B. die meisten Tadpoles)?

Ich hatte das Quad zunächst als "Kurzlieger" geplant. Beim ersten Probesitzen nach dem Zusammenbau ergaben sich 2 Probleme. Ich fand das Hinsetzen und Aufstehen sehr unbequem, da ich immer mit den Waden an die direkt vor dem Sitz platzierten Querlenker gestoßen bin. Außerdem mußte das Tretlager so hoch angeordnet werden, daß ich beim Pedalieren mit den Absätzen der Schuhe nicht die Querlenker berührt habe.Bei einer Anordnung der Querlenker direkt unter dem Tretlager, wäre das Tretlager für mich zu hoch angeordnet gewesen. Ich habe auch festgestellt, daß die meisten pedalbetriebenen Quads, die ich im Internet gesehen habe, Langlieger waren.

Und dann ist mir noch ein Detail aufgefallen: bei der Radaufhängung vorne scheint die Lenkachse nicht durch den Radaufstandspunkt zu gehen, sondern deutlich daneben zu liegen (wenn ich das richtig sehe). Ist das der Einfachheit und dem Testcharakter des Rads geschuldet?

Ich habe vor dem Zusammenbau von Querlenker und Achsschenkel mit einem langen Gewindestab durch die Befestigungsbohrungen der Querlenker-Gelenkköpfe geprüft, ob die Lenkachse durch den Radaufstandspunkt geht, und ich fand es in Ordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Details! (y)

Wo gibt es eine solche angetriebene Hinterradaufhängung zu kaufen?

Ich denke, fertig kaufen kann man das nicht, das müsste man schon selber bauen. Was wahrscheinlich nicht allzu schwer umzusetzten ist wäre eine Schwertlenkerachse. Hier eine Prinzipskizze aus der Patentschrift:

http://patentimages.storage.googleapis.com/DE202014100234U1/DE202014100234U1_0002.png

Sie besteht aus einer längs liegenden Schwinge (="Schwert") mit Achsaufnahme und einer direkt an der Achse befindlichen vertikalen Strebe - die vorzugsweise direkt als Stoßdämpfer/Federbein ausgelegt ist.

Als längs liegendes "Schwert" kannst du z.B. den unteren Teil eines normalen Hinterbaus mit Ausfallenden Schaltauge usw. benutzen. Anstatt es aber, wie in deiner Konstruktuion über die oberen Hinterbaustreben und Stoßdämpfer an einer massiven (=schweren) Konsole abzustützen, baust du den Stoßdämpfer an der jeweiligen Innenseite in der Nähe der Radachse an. Der Vorteil ist, daß die Längsschwinge hierbei sehr viel geringere Kräfte aushalten muß und keine Torsionsmomente um die Querachse in die Traverse eingeleitet werden, da Radlasten direkt an der Radachse vom Stoßdämpfer abgeleitet werden.

Allerdings müsstest du den Rahmen (eigentlich Chassis) nach hinten verlängern und um eine seitliche Aufnahme für das Federbein ergänzen. Da so eine Konstruktion zumindest statisch belastet nur Biegemomente aufnehmen muß, kann sie leichter ausgeführt werden.
Dynamisch - während der Fahrt entstehen aber dennoch Torsionsmomente - dennoch ist so eine Konstruktion steifer und leichter als wenn du alle Kräfte über eine zentrale "Traverse" (eigentlich Querträger) ableitest. (Bei deiner Konstruktion ergibt sich ja durch die unterschiedlichen Hebelarme Lager-Achse und Lager-Stoßdämpferaufname eine Verstärkung der Radlasten, die dann wiederum von einem entsprechend stabiler auszulegenden Querträger aufgenommen werden müssen. Bei der Schwertlenkerachse entsteht keine "Kraftübersetzung".)

Einziger Nachteil könnte sein, daß der Freiraum zwischen den Hinterrädern geringfügig kleiner ist als bei deiner Konstruktion - es kommen ja die Federbeine noch zwischen Rad und Frachtabteil. Das ist aber vieleicht verschmerzbar.

Ich habe vor dem Zusammenbau von Querlenker und Achsschenkel mit einem langen Gewindestab durch die Befestigungsbohrungen der Querlenker-Gelenkköpfe geprüft, ob die Lenkachse durch den Radaufstandspunkt geht, und ich fand es in Ordnung.

Ok, da hatte ich wohl schief geguckt. :unsure:

Ach - und auf deinen neuesten Bilder fällt mir auf: wie ist die Lenkhebelwirkung? Rechter Hebel nach vorne = Rechtskurve?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie besteht aus einer längs liegenden Schwinge (="Schwert") mit Achsaufnahme und einer direkt an der Achse befindlichen vertikalen Strebe - die vorzugsweise direkt als Stoßdämpfer/Federbein ausgelegt ist.

Als längs liegendes "Schwert" kannst du z.B. den unteren Teil eines normalen Hinterbaus mit Ausfallenden Schaltauge usw. benutzen. Anstatt es aber, wie in deiner Konstruktuion über die oberen Hinterbaustreben und Stoßdämpfer an einer massiven (=schweren) Konsole abzustützen, baust du den Stoßdämpfer an der jeweiligen Innenseite in der Nähe der Radachse an. Der Vorteil ist, daß die Längsschwinge hierbei sehr viel geringere Kräfte aushalten muß und keine Torsionsmomente um die Querachse in die Traverse eingeleitet werden, da Radlasten direkt an der Radachse vom Stoßdämpfer abgeleitet werden.

Ist damit so eine Konstruktion gemeint wie beim Anhänger von Thomas Seide:

gefederter Anhänger1.JPG


Allerdings müsstest du den Rahmen (eigentlich Chassis) nach hinten verlängern und um eine seitliche Aufnahme für das Federbein ergänzen.

....

Einziger Nachteil könnte sein, daß der Freiraum zwischen den Hinterrädern geringfügig kleiner ist als bei deiner Konstruktion - es kommen ja die Federbeine noch zwischen Rad und Frachtabteil. Das ist aber vieleicht verschmerzbar.

Ich benötige eine Breite der Transportplattform von 60 cm. Bei dieser Konstruktion würde die Gesamtbreite meines Quads größer als 93 cm und paßt dann nicht mehr durch die Tür meiner Fahrradgarage.

Ein anderes Problem muß dann noch gelöst werden: wohin mit der Bremse? Bei einseitiger Radaufhängung kommt dann wohl nur eine Scheibenbremse in Frage.

Ach - und auf deinen neuesten Bilder fällt mir auf: wie ist die Lenkhebelwirkung? Rechter Hebel nach vorne = Rechtskurve?

Ja.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Cargobike-Forum hat jemand, der ein Differential für einen Eigenbau suchte eine Firma gefunden die alles zu haben scheint was man braucht, inkl Stecksystem zur einfachen Verbindung:
www.samagaga.com/
 
Ist damit so eine Konstruktion gemeint wie beim Anhänger von Thomas Seide:

Nein, die Konstruktion von Thomas leitet bei Kurven und wechselseitigen Radlasten extreme Torsionsmomente in den Querholm ein. Das dünne Querrörchen, das auf dem Bild zu sehen ist, macht die Konstruktion ziemlich schwammig, es wirkt dabei wie eine Torsionsfeder, die zusätzlich zu dem Feder-Dämpfern wirkt aber keinerlei Dämpfung hat. D.h. bei schlechten Strßenverhältnissen kann sich der Hänger aufschaukeln.

Die Schwertlenkerachse dagegen ist im Original (Ford Focus) sogar ausgesprochen rallytauglich. Entscheident ist, daß die Stoßdämpfer nicht am selben Querträger abgestützt werden, an dem die Schwinge befestigt ist.
Du benötigst, einfach ausgedrückt, zwei Querträger. Einen für das Schwingenlager und den anderen im Bereich der Achsen für die Stoßdämpferaufname.
Um die Ladefläche niedrig zu halten müsste der hintere Querträger U-förmig gebaut werden (an den seitlich nach oben zeigenden Schenkeln des U sind dann die Federbeine befestigt). Das lässt sich, wie beim Original, sehr platzsparend bauen, so daß ein maximales Ladevolumen zur Verfügung steht.

Aber wenn es dir wirklich um maximale Laderaumbreite und möglichst niedrige Ladefläche geht, ist deine Lösung schon, ok. Sie hat auf jeden Fall den Vorteil, daß sie einfach zu bauen ist.
 
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