Velomobil T1 Eigenbau

Wieso wird so viel Trommelbremse gefahren?

Trommelbremsen sind sehr wartungsarm, robust, die Bremsleistung ist mehr als ausreichend bei kleinen (bis 26") Laufrädern (selbst mit 70er Trommeln), sie können mit etwas Tuning und sinnvoll gewähltem Laufradaufbau gewichtsseitig einen deutlichen Vorteil zu gleichteueren Scheibenbrems-Naben-Lösungen bieten, es gibt kaum Beeinflussung der Bremsleistung durch Wetterbedingungen usw.

Scheibenbremsen besitzen ebenfalls Vorteile, doch wird es dann schnell teuer. Und gerade bei geringen Laufraddurchmessern sind Trommelbremsen weit besser geschützt, als z.B. 180 mm Discs, welche nur 10-15 cm über dem Boden rotieren, frei für Steinschlag und Dreck (bei einem Schlag blockiert dann gerne das Rad).

Bei Velomobilen ist die Wartungsfreiheit angenehm (der Trommelbremsen), denn je nach VM bleiben sie sauberer, innen trockener und die Bremsbeläge halten ein Vielfaches länger.

Viele Grüße
Wolf
 
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Hallo, hier mal ein Update:

Das Thema Bremsen ist recht komplex wie ich festgestellt habe, ich werde die Ratschläge berücksichtigen.

Mittlerweile wird es richtig eklig im CAD - jede Änderung nimmt bestimmt 30 Sekunden in Anspruch, so zieht es sich wie ein Kaugummi und macht absolut keinen Spass mehr.
Vorerst lasse ich die Karosse, also mal auf diesem Stand:



Wenn mir später noch etwas einfällt, wird es natürlich noch geändert.

Gewicht mit 1mm Wandstärke ~10kg (Jedoch nur die Größenordnung, es folgen im richtigen Modell Rohrversteifungen)


Die Frage mit dem Streckenprofil aus meiner letzten Antwort steht noch.


Als nächstes beginne ich mit dem Rahmen.
Ich plane eine GFK Konstruktion mit Carbonverstärkung an den wichtigen Stellen (Positivbauweise mit Styrodurkern)
Dazu werde ich vereinfachte idealisierte Rechnungen durchführen, die ich eventuell hier veröffentliche.

MfG
Klaus
 

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Hallo Klaus, Mal was geschichte. Beim Quest 3x20zoll gab es ein hilfsrahmen vom tretlager bis schwingenaufnahme. Schnell wurde aus diese rahmen nur ein teilrahmen ( tretlagerausleger). Beim Quest lasst sich diese evolution gut sehen, ist aber nicht einfach daruber info zu finden. Diese rahmen und hulle benehmen sich mechanisch anders. Es ist klar das 1 mm glasfaser sich ganz anders verwindet als 40x40 mm alurohr. Das combinieren von zwei ganz unterschiedliche materialen und bauweisen kann zu problemen fuhren.

Die meiste moderne velomobile sind selbsttragende hullen die geziehlt verstarkt wurden. Verstarkung mit anderen( dickere) laminat aufbau, oder rohrformen am hulle an laminiert. Auch die form der hulle, vom radkasten, brucke zwischen die radkasten usw tragt einiges bei zur verstarkung. Die moderne gewolbte radkasten sind um einiges steifer als die fruhere einfache flache zilinderform. Es gibt zwar noch velomobile wo ein hilfskonstruktion die tragende last bekommt, Alleweder a4, Sunrider, Orca die kann man aber im oberen gewichtsbereich und unteren geschwindigkeitsbereich einstufen. (Ausnahme wahre vielleicht das Velayo wobei alles anders ist als bei die anderen.)

Kurz; bau dir kein separaten rahmen im velomobil, nutze die hulle als rahmen.

Grusse, Jeroen
 
Das mag alles stimmen, jedoch kann ich keine rein selbsttragende Karosse bauen, dazu fehlen mir sowohl die Erfahrungswerte, noch kann ich das irgendwie berechnen.
Beim Rahmen sieht das für mich besser aus - ich kann ihn sauber berechnen, bauen - und wenn etwas gar nicht passt sogar neu machen, ohne großen Aufwand.
Es wird wohl ein Mix aus 80% Rahmen 20% Hülle.

MfG
Klaus
 
Servus,

ein Rahmen mit Aerohülle ist für den Anfang garnicht schlecht und kann auch sehr leicht sein.
Kritisch ist aber dort der Einstieg, da brauchst dann oft unnütz Material, das man gleich dazu nutzen könnte eine selbstrage Karosse draus zu machen.

Gruß,
Patrick
 
Hallo Klaus,

Patrick hat in meinen Augen Recht: Du kannst bei einer separaten Karosserie immer noch etwas verändern und die Krafteinleitung vom Alurahmen in die GfK-Hülle will wirklich gelernt sein: Sind einfach sehr unterschiedliche Materialeigenschaften. Meine X-Stream hat Metall nur im hochbelasteten Kettenstrang, d.h. unten im Rumpf ist ein rechteckiges Aluprofil, an dem die Hinterradschwinge und der Tretlagermast ansetzen, außerdem die Kettenleitrolle und der Sitz. Der Tretlagermast trägt seine Kräfte vorne großflächig am Nasenkonus ab. Vorteil beim GfK ist, dass Du mit dünnen Gewebelagen die Materialstärke den Lasten differenziert anpassen kannst, z.B. um die vorderen Federbeinlager. Ich denke, dass Du mit einem Rahmen, der die Hauptlast trägt, auf jeden Fall auf der sicheren Seite bist.
Das Rendermodell gefällt mir sehr gut.

Gruß, Martin
 
Freut mich, dass ihr mir zustimmt.
Den Einstieg muss ich nochmal genau überdenken.

Nun hänge ich beim Dämpfungssystem.
Da ich so gut wie kein Material darüber finde und auch selbst keine Fotos davon habe muss ich es hier kurz aufgreifen.

In dieser nicht maßstabsgetreuen Skizze habe ich mal den hinteren Dämpfer "eingebaut".
In rot ist der Dämpfer und bei allem was rund gezeichnet ist handelt es sich um eine Lagerung (Beim Dämpfer fehlt noch die obere..).

Wird dies so funktionieren?
Wie ist es bei euch so gelöst?


Die vordere Dämpfung bereitet mir auch noch Kopfzerbrechen.
Hier: http://en.velomobiel.nl/quest/wielophanging.php ist das Funktionsprinzip am Quest zwar aufgezeigt, jedoch sehr schwierig zu fertigen für mich.
Gibt es hier bessere (einfacherere) Lösungen?

MfG
Klaus
 

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Das Quest-Fahrwerk kannst Du komplett oder in Teilen kaufen ... die meisten Velomobile fahren damit rum.
 
Ich möchte nichts kaufen, sondern selbst bauen.
Wenn es davon Zeichnungen/Bilder gibt würde mir das natürlich weiterhelfen.

MfG
Klaus
 
Die Leiba X-Stream hat eine Hinterradschwinge, die den MTBs recht ähnlich ist, d.h. vor dem Hinterrad sitzt ein normales Federelement aus diesem Bereich, das sich an einer mit viel Gewebe verstärkten Stelle unten im hinteren Radkasten abstützt. Das obere Widerlager dieses Federelement ist eine simple Maschinenschraube, die aber nur am äußersten Ende Gewinde aufweist. Das Federelement selbst sitzt mit seinen Distanzhülsen am glatten Bereich der Schraube.
Beim Flevo-Alleweder sitzt ein langes Federelement recht nahe der linken Aufnahme des Hinterrades und stützt sich weit oben in der Karosserie in dem Winkel zwischen Rückspant und Kofferraumboden ab. Angeblich war das Federelement einmal ein Schwingungsdämpfer einer Frontladerwaschmaschine. Heutzutage würde ich mich im Kfz-Bereich umschauen, was es an Hubelementen für Kofferraumklappen oder Motorhauben gibt.

Grüße, Martin
 
Danke für die Antworten.
Dann habe ich erstmal wieder zu tun.
Das Buch kann ich zum Glück kostenlos einsehen.
MfG
Klaus
 
Gerade habe ich mir nochmal Anregungen durch ein Gespräch mit einem Mitglied eingeholt bezüglich der Übersetzung.

Die neue Idee:
Eine Kombination aus einem 2x Kurbelsatz und einer Nabenschaltung.

Nabenschaltung:
Hier dachte ich an eine Shimano Alfine 11 mit 18 Zähne Ritzel, die ich zu ersteigern versuchen würde

Kurbelsatz:
26/44 Ritzel

Montier würde der Spass auf einem 20" Reifen - hier schonmal vorab - ich bin mir der 20" - 26" Geschichte bewusst, möchte aber wegen mehreren Gründen bei 3x20" bleiben.

Somit ergibt sich eine Entfaltung auf dem kleinen Ritzel von:
1.22m - 4.98m
auf dem Großen:
2.06m - 8.42m

Wieso 2 Ritzel?
Nun ich dachte mir, dass ich hauptsächlich auf dem größeren Ritzel unterwegs bin und damit fast alle Strecken meistern kann.
Wenn ich jedoch den Berg mit 15% hoch muss wäre doch die kleinere Übersetzung angebracht - somit quasi der "Berggang".

Habe ich hier Probleme zu erwarten mit denen ich nicht rechne?

Dass ich eine Kettenspannung und einen Shifter benötige ist mir klar.

MfG
Klaus
 

Die "Ritzel" am Kurbelsatz heißen Kettenblätter und ein 44er KB könnte bei 20" ggfs. zu klein sein ...

Die Entfaltung auf dem großen KB beträgt: (44/18) * 1,50 m Radumfang = 3,67 m in Gang 5 (Direktgang).

Im ersten Gang sind es: (44/18) * 0,53 Untersetzungsfaktor * 1,50 m Radumfang = 1,94 m Entfaltung.
Im 11. Gang sind es dann: (44/18) * 2,15 Übersetzungsfaktor * 1,50 m Radumfang = 7,88 m Entfaltung.
 
Da komme ich jetzt gerade nicht mit.
Wie kommst du auf 1.50m Radumfang?
Wenn ich (10 * 0,0254m)*2*3,14 rechne komme ich auf knapp 1.60m.

Trotz des anderen Wertes stimmt es jedoch in etwa.
Was denkst du denn für eine maximale Entfaltung besser wäre?
Laut http://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html komme ich bei einer Entfaltung von 8 auf ~ 43km/h bei 90 UPM.

MfG
Klaus
 
Wie kommst du auf 1.50m Radumfang?

Ich nehme immer 1,50 m Radumfang bei 20" Rädern und 2,00 m Radumfang bei 26" an. Dann lassen sich Entfaltungen auch gut ohne Taschenrechner ausrechnen. Ggfs. gibt es leichte Differenzen, aber der Radumfang ist eh je nach verbauten Reifen leicht unterschiedlich, aber bei 20" kleiner als 1,60 m.
 
Probleme mit die ich nicht rechne? 22-44 schaltet wahrscheinlich nicht so gut wegen der grossen schritt, normal ist dan noch ein 32 dazwischen. Eine hochstubersetzung von um die 8 meter ist fur ein velomobil zu klein.

Grusse, Jeroen
 
Vielleicht solltest du dir mal langsam Gedanken um die Reifen machen...

Im Ernst, was interessiert die Übersetzung wenn du noch keinen Plan von der Konstruktion der Hülle hast?

Um einen akzeptablen Wendekreis zu erreichen sollten die Räder aussen sein. Wie der tragende Rahmen eines Velomobils aufgebaut ist sieht man am besten an Daniels M. Zentrales Element ist die vordere Brücke welche die Vorderräder verbindet und die Umlenkrolle[n] aufnimmt. Dort werden die Unterkante des Sitzes und der Tretlagermast befestigt. Fehlt nur noch die obere Sitzaufnahme in Verbindung mit Hinterrad und Dämpferaufnahme, das lässt sich in 3 Teilen machen, einmal der Kettentunnel unten und dann Verstärkungen links und rechts am Fahrer vorbei, idealerweise gleich die Ränder des Einstiegs.
Die beste Inspiration sind hier EVO R+S und das DF.

Die solltest du dir auch angucken um die Aerodynamik zu verbessern, auch wenn das ohne Erfahrung nur einigermassen hinhauen wird. Aber dein Modell hat da sicher noch ne Menge Potenzial. Du möchtest ja gemütlich fahren, da muss das Rad effizient sein. Das Gewicht sollte so niedrig wie möglich sein, 35kg sind viel zu viel.
 
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