App "Maps 3d" mit (angeblich) sehr präzisen Höhendaten

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Huhu,

hab mir grade die iPhone-App Maps 3d installiert; besonders soll daran sein, dass die im Kartenmaterial vorhandenen Höhendaten wesentlich genauer sein sollen als alle anderen; schaun 'we mal ob sich die knapp 5 Euro für die App gelohnt haben - oder hat einer von Euch die schon getestet?
(Um die Ortsabweichungen besser in den Griff zu kriegen, kann man das Ding wohl auch mit einem XGPS-Empfänger über Bluetooth koppeln, solche Teile gibts ab 70 Euro, soweit ich ergooglen konnte).
 
So, nach 14 Tagen Testen kann ich sagen: Bestanden! Beim wiederholten Abfahren der gleichen Strecke ergeben sich keinerlei Differenzen in den Höhen - wie auch, sind diese doch in den Karten hinterlegt. Das Anfahren von Ortsmarken mit genau bekannter Höhe (Halden, Hafenbecken) ergibt Daten, die "A.. auf Eimer" passen. Der Energieverbrauch (normalerweise bei iPhone-Apps mit GPS-Nutzung eine Katastrophe) ist gering. Es lassen sich Karten in unterschiedlichen Formaten herunterladen zur Offline-Nutzung. Die Strecken lassen sich natürlich auch exportieren.

Für den Preis kann ich es empfehlen.
 
Habs grad probiert. Mit nem S4 geht das nicht. Man kann nix einstellen bzw. eingeben.
Gruß Wanderer
 
Moin, das sind Sachen, da hab ich keine Ahnung von. Ich weiß ja noch nicht mal was die ganzen Begriffe bedeuten:confused:
 
ergibt Daten, die "A.. auf Eimer" passen.
In relativ flachen Gebieten sind die verwendeten Daten sicher ganz passabel. Die Höhendaten haben allerdings lediglich ein Grid von 3 Bogensekunden (etwa 90m), teilweise auch ein feineres mit 1 Sekunde (etwa 30m) Auflösung. Reicht im Normalfall aber aus. Bei den kumulierten Höhenmetern einer Tour könnten aber deutlich zu große Werte auftreten, da die SRTM-Höhendaten ein gewisses Rauschen aufweisen. Hier mal zwei Meter zu viel, da mal zwei zu wenig, gibt dann bei einer längeren Tour im Flachland auch ganz ordentliche Höhenmeter. Ich kenne aber die Nachbearbeitung des Datensatzes nicht und will mich hier auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Probleme mit den SRTM-Daten gibt es vor allem im Gebirge, wo das Radar vom Shuttle aus Probleme mit der Beleuchtung des Gebiets hatte (Stichworte: Radarschatten, Layover). Hier gibt es teilweise keine Höhendaten und es musste entweder interpoliert oder Daten aus anderen Quellen verwendet werden. Bei Interpolation können mehrere hundert Meter Höhenfehler auftreten.

Trotz allem ist es das beste, was derzeit weltweit frei verfügbar ist. Wobei das neue Tandem-X Höhenmodell nochmals um Welten genauer und feiner wird. Bin gespannt, ob das auch mal global, evtl. in etwas gröberer Auflösung frei für solche Anwendungen zur Verfügung stehen wird.

Grüße,
Martin
 
Schön wäre das ja. Für meine Zwecke der Vergleichbarkeit verschiedener Touren ist es allerdings ehrlich gesagt völlig wurscht wie genau die Daten sind solange die Ungenauigkeit immer gleich ist.
Oruxmaps zum Beispiel gibt sehr exakt die gleichen Werte aus wie GPSies; offensichtlich läuft die Abtastung nach dem gleichen Muster ab. Das hat den Vortei dass ich online Strecken gut mit eigenen vergleichen kann ohne ex- oder importieren zu müssen.
Ich wage sogar zu behaupten dass mir eine exaktere barometrische Erfassung dabei in dieser Hinsicht eher nachteilig wäre.
Gruß, Seb.
 
Hallo, könnt ihr eine Navi Empfehlung für ein S4 abgeben. Ich suche ein Navi fürs Handy, wo ich Start und Ziel eingebe und fertig:D. Wenn ich eure vorschläge so mitlese, vergehts mir.:oops:

Gruß Jens
 
Ich wage sogar zu behaupten dass mir eine exaktere barometrische Erfassung dabei in dieser Hinsicht eher nachteilig wäre.
Gruß, Seb.

Ja, Stichwort "Küstenlinienproblem". Bei stets wachsender Auflösung der Höhendaten divergieren die Höhenmeter... Die erwähnten 90m Auflösung werden auf wundersame Weise.bei weitem überschritten; jedenfalls wird die Kuppe unseres sehr schmalen Monte Scherbelino nicht herunter- interpoliert, und der schmale Geländeeinschnitt des Rhein-Herne-Kanals auch nicht.
 
Naja Bauwerke ins Höhenprofil reinnehmen ist nochmal eine andere Hausnummer. Brücken, die speziell im Flachland spürbar sind, Strasseneinschnitte die eine Kuppe "abkürzen". Die Geländemodelle folgen dem natürlichen Geländeverlauf ohne Bauwerke.
Für unsere Zwecke sollte man die Strassenbauämter anzapfen. Die Strassentrassierung (x,y) kommt ja auch von dort, warum nicht auch der Höhenverlauf (z)? Die haben die Infos doch schon.
 
Naja Bauwerke ins Höhenprofil reinnehmen ist nochmal eine andere Hausnummer. Brücken, die speziell im Flachland spürbar sind, Strasseneinschnitte die eine Kuppe "abkürzen". Die Geländemodelle folgen dem natürlichen Geländeverlauf ohne Bauwerke.
Es gibt beides: Ein DEM (digital elevation model) kann als DTM (digital terrain model) oder als DSM (digital surface model) daherkommen. Bei letzterem sind die Oberflächen von Gebäuden, Bewuchs etc. enthalten, während sich ein DTM auf den festen Untergrund bezieht. In einem Wald werden sich beide daher schnell mal um 20-30m unterscheiden. Ein DTM verwirft z.B. auch Brücken über eine andere Straße, so dass man hier bei einem Routing mal eben ein paar Höhenmeter abstürzt und kurze Zeit später wieder senkrecht hochkraxelt. Ein DSM hätte das gleiche Problem bei der unten durchführenden Straße, da man hier kurzzeitig auf Höhe der Brücke hüpft. Um diese Fehler abzufangen, wären schon größere Anstrengungen nötig. Keine Ahnung, wie weit da heute die Navi-Industrie ist.

Für unsere Zwecke sollte man die Strassenbauämter anzapfen. Die Strassentrassierung (x,y) kommt ja auch von dort, warum nicht auch der Höhenverlauf (z)? Die haben die Infos doch schon.
Kann man bei den Vermessungsämtern kaufen. Für ein deutschlandweites Höhenmodell sollte man dann aber schon einen sechs- bis siebenstelligen Betrag bereithalten... Die dort erhältlichen Höhrnmodelle haben bis zu 1m Auflösung und werden mit Lasermessungen aus dem Flugzeug erfasst, die natürlich immer wieder veralten und wiederholt wertden müssen, das kostet richtig Geld. Für Routingzwecke wird es daher wohl auch künftig bei niedrieger aufgelösten und kostenlosen Höhenmodellen bleiben, falls die Navi-Hersteller nicht selbst einen Rahmenvertrag aushandeln und einige Millionen Euro auf den Tisch legen. Aber wozu? Für die paar Radfahrer, die beim Navi gerne höhenmeteroptimierte Strecken hätten? Da glaube ich noch nicht dran.

Viele Grüße,
Martin
 
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