Welches Velomobil benötige ich für meine täglichen Wege?

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UGKP01

Vorweg der Gruß des Neulings an die in diesem Forum präsente Gemeinschaft.

Ich fahre seit ca. 5 Jahren zunehmend meine Wege mit dem Fahrrad – ca. 5 – 6tausend KM im Jahr, da ich zu der Einsicht gekommen bin, dass der Einsatz von Verbrennungsmotoren im Individualverkehr – im Verein mit unserem Konsumverhalten – die Welt in absehbarer Zeit in die ökologische und ökonomische Katastrophe führen wird. Es stellt sich mir die Frage, welche Welt wir unseren Kindern und Enkeln hinterlassen.

Mein Ziel ist folglich, in naher Zukunft auf das Auto völlig zu verzichten und stattdessen meine Mobilität auf eine ökologisch unbedenklichere Werise aufrecht zu erhalten. Da ich im bekanntermaßen etwas strukturschwachen ländlichen Raum Nordhessens lebe kann ich mich nicht auf den öffentlichen Nahverkehr stützen, der zunehmend retardiert. Wie kann ich folglich mein Auto ersetzen? Ich arbeite Wechselschichtdienst (Früh-, Spät- und Nachtdienst) im stationären Pflegebereich. Meine Arbeitsstelle muss ich zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter zuverlässig und pünktlich erreichen. Die für mich kritischen Zeiten sind der Beginn des Frühdienstes (6:30 Uhr und das Ende des Spätdienstes (20:45 Uhr)

Mir erscheinen Liegeräder oder Velomobile derzeit eine Alternative zum Automobil zu sein – eventuell als Pedelec unterstützt durch Elektromotoren. Derzeit kann ich mich nur via Internet über das aktuelle Angebot an Liegerädern bzw. Velomobilen informieren, einen Händler, den ich kontaktieren und bei dem ich das eine oder andere Modell zur Probe fahren könnte, gibt es, soweit ich sehe, in meiner näheren oder weiteren Umgebung nicht. Ich habe also keinerlei praktische Erfahrung mit einem HPV. Daher ergeht hier eine Anfrage an die Anwender von Velomobilen, welches Fortbewegungsmittel für meine Bedürfnisse angemessen erscheint – ganz konkret: welches Modell sich näherer Tests lohnen würde. Ich hoffe auf Reaktion von Anwendern, die unter ähnlichen Bedingungen Erfahrungen mit Velomobilen – respective Liegerädern – gemacht haben.

Zur Einschätzung meiner Bedürfnisse einige Angaben.

Mein Weg zur Arbeit beträgt 25 KM, dabei sind auf der zweiten Hälfte des Weges ca. 220 Höhenmeter zu überwinden. Er führt einige Kilometer über eine stark befahrene Bundesstrasse mit erheblichem Aufkommen von Schwerlastverkehr. Ich weiche, wo es geht, auf Radwege aus (ca. 5 KM) sowie auf Nebenstraßen, die jedoch über weite Strecken unregelmäßige und vielfach geflickte Beläge aufweisen und bei Schneefall in der Regel erst spät bzw garnicht (Radwege) geräumt werden. In den Nachtstunden oder frühen Morgenstunden sind die Straßen bei einsetzendem Schneefall häufig nicht geräumt. Es wird dann sehr ungemütlich, sich die Strecke mit schweren Lastern und übermüdeten Autofahrern zu teilen.

Ich bin inzwischen 57 Jahre alt und betrachte mich als eher unsportlich. Mein Trainingszustand dürfte sich im Normbereich für meine Altersgruppe befinden. Den Weg zur Arbeit lege ich derzeit auf einem Trekkingrad (Rohloff-Nabenschaltung, 26"-Räder mit Schwalbe BigApple bereift, Rahmen von Velotraum, Gesamtgewicht des Rades mit Gepäck ca. 25 Kg) in ca. 60 – 65 Minuten zurück (abhängig von Wind und aktueller körperlicher Verfassung). Ich fahre bei jedem Wetter bis etwa Windstärke 5 – im Winter mit Spikes-Reifen.

Derzeit ist mir meine Wegezeit, zu der noch Zeiten für das Packen des Rades und das Umkleiden etc. kommen, zu lang, um meinen Frühdienst rechtzeitig um 6:30 Uhr zu erreichen. Deshalb fahre ich zu diesen Zeiten stets mit dem Auto. Für mich ist es wichtig, die Wegezeiten mit einem muskelbetriebenen Fahrzeug deutlich zu verkürzen.

Da ich in diesem Leben die Kondition eines Profi-Rennradlers wohl nicht mehr erreichen werde und chemisch-pharmazeutische Unterstützung zur Leistungssteigerung ablehne, wird sich die erwünschte Reduktion der Wegezeiten wohl nur durch den Einsatz motorisierter Unterstützung erreichen lassen. Wie ausgereift und zuverlässig ist aber die Pedelec-Technologie derzeit – insbesondere die leistungsstarken Varianten, die den Fahrer oberhalb der 25-Km/h-Grenze unterstützen? HP-velotechnik bietet mit seinem Modell scorpion fs 26 ein Liegerad-Pedelec an, das sie als Auto der Zukunft anpreisen. Ist das die Lösung für mich?

Was ich benötige

Pannensicherheit: hier sind Kompromisse kaum möglich, da ich – wie bereits gesagt – mein pünkliches Erscheinen zum Dienst stets sicherstellen muß.

- Motor und Batterie sollten täglich, bei jedem Wetter und allen hier üblicherweise herrschenden Außentemperaturen klaglos ihren Dienst tun und mindestens 70 bis 80 Km durchhalten. Dabei sollte die Batterie diese Leistung mindestens über 4 bis 5 Jahre bringen, ehe sie ersetzt werden muß.

- Das Fahrzeug (Fahrgestell, Karosserie, alle relevanten Funktionseinheiten) sollte mindestens 10 Jahre fubktionstüchtig bleiben – bei einer geschätzten Jahreskilometerleistung von ca. 13 15 000 Km.

- Fällige Wartungen und Reparaturen sollten vom Zweiradmechaniker meines Vertrauens durchzuführen sein, Ersatzteile ggf. innerhalb von 24 – 48 Std. zur Verfügung stehen.

- Dabei sollte sich die Reparaturanfälligkeit in engen Grenzen halten – vergleichbar vielleicht mit einem Auto. Es ergibt für mich keinen Sinn, ständig an dem Fahrzeug herumbasteln zu müssen, um seine Funktion zu garantieren oder es monatlich in deine Werkstat zu bringen.

Verkehrssicherheit: auch hier sehe ich wenig Spielraum für Kompromisse.

- Die Sichtbarkeit des Fahrzeugst sollte unter allen Bedingungen soweit gegeben sein, dass man sich damit sicher im Strassenverkehr bewegen kann.

- Überdies benötigt es – unnötig zu sagen – eine Beleuchtung, mit der der Weg ausreichend ausgeleuchtet wird. An meinem Fahrrad verwende ich eine Kombination von SON-Nabendynamo und Supernova E3 Scheinwerfer plus Rücklicht. Weniger geht auf gar keinen Fall.

- Das Fahrwerk sollte eine hohe Kippstabilität aufweisen. Ich habe steile Abfahrten mit einigen engen Kurven, in denen ausgerechnet auch der Straßenbelag recht fragwürdig ist., auf meiner Strecke

- Wie steht es mit der Seitenwindanfälligkeit eines Velomobils? Ich möchte nicht von einer plötzlichen Windböe unvermittelt in den Fahrweg eines stärker motorisierten Verkehrsteilnehmers geblasen werden.

Wie verhält es sich mit der Fahrsicherheit bei Schnee (Bodenfreiheit, Spurstabilität etc.). Winters verwende ich an meinem Rad Spikes-Reifen. Ist das eine erprobte Option für Velomobile?

Alltagstauglichkeit

Einen guten Teil meiner Einkäufe muss ich außerhalb unseres Dorfes erledigen. Der nächstgelegene Laden liegt bereits in 6 Km Entfernung. Mein Fahrzeug braucht folglich Stauraum, ggf. die Möglichkeit, einen Anhänger für den Transport größerer Lasten (ab Bierkasten etc.) zu verwenden.

Wetterschutz

Derzeit fahre ich mit meinem Rad bei – fast – jedem Wetter, daher hat der Wetterschutz durch eine Karosserie für mich nicht die oberste Priorität. Der Effekt einer deutlich verbesserten Aerodynamik durch die Vollverkleidung des Rades und der damit einhergehende Performance-Gewinn erscheint mir aber verlockend. Zudem erwarte ich einen gewissen Schutz gegen das, was im Winterhalbjahr durch mein Rad und vor allem durch andere Verkehrsteilnehmer von der Strasse aufgewirbelt wird. Die unbeschreibliche Mischung aus Wasser, Dreck und Salz ist alles andere als erfreulich, wenn sie Rad und Fahrer einnebelt. Derzeit spüle ich mein Rad am Ende einer Tour durch salzigen Schneematsch mit Hilfe einer 5 Liter fassenden Blumenspritze ab. Dazu kommt die Notwendigkeit, praktisch täglich den freiliegenden Kettenstrang zu reinigen und neu zu fetten.

Meine Frage an das Forum ist also, hat jemand Erfahrungen im täglichen Betrieb eines HPVs, das ungefähr den Anforderungen entspricht, die ich oben geschildert habe? Sind meine Vorstellungen überhaupt realistisch? Wenn ja, welches Modell käme für mich infrage? Die Darstellungen der unterschiedlichen Hersteller von HPVs sind in der Regel sehr optimistisch, ich aber hätte gerne ein paar statements von Anwendern, die ihren Alltag mit diesen Fahrzeugen bewältigen.

Mein Dank im Voraus an jeden, der sich die Mühe macht, diesen langen Text zu lesen und eventuell bereit ist, darauf zu antworten.
 
Willkommen im Forum!

Ich bin inzwischen 57 Jahre alt und betrachte mich als eher unsportlich. Mein Trainingszustand dürfte sich im Normbereich für meine Altersgruppe befinden. Den Weg zur Arbeit lege ich derzeit auf einem Trekkingrad (Rohloff-Nabenschaltung, 26"-Räder mit Schwalbe BigApple bereift, Rahmen von Velotraum, Gesamtgewicht des Rades mit Gepäck ca. 25 Kg) in ca. 60 – 65 Minuten zurück (abhängig von Wind und aktueller körperlicher Verfassung). Ich fahre bei jedem Wetter bis etwa Windstärke 5 – im Winter mit Spikes-Reifen.
Das ist doch für eine Strecke von 25km und 220hm ganz gut und sicherlich über dem Leistungsdurchschnitt eines 57 jährigen in D.

Wie ausgereift und zuverlässig ist aber die Pedelec-Technologie derzeit – insbesondere die leistungsstarken Varianten, die den Fahrer oberhalb der 25-Km/h-Grenze unterstützen?
Pedelecs sind grundsätzlich auf 25km/h beschränkt; alles, was schneller fährt, sind Kraftfahrzeuge mit all ihren Konsequenzen.
Für alle Fragen, die den Motorantrieb betreffen, haben wir hier ein separates und sehr kompetentes Pedelec-Forum.

Ein Autoersatz ist ein VM nicht, denn nur ein Auto kann ein Auto ersetzen. Aber wenn man bereit ist, einige Kompromisse einzugehen, kann man mit HPV's unter Umständen durchaus auf ein eigenes Auto verzichten.

Grüße,
André
 
Sind meine Vorstellungen überhaupt realistisch?
Willkommen im Forum. Die entscheidende Frage fast zum Schluss des ersten Beitrags. ;) Ich würde sagen nein, weil Du wie viele die eierlegende Wollmilchsau suchst. Darum fahren viel Leute Auto und wollen sich auch nicht davon trennen. Ich würde eher Trike mit Wetterschutz und Hänger prüfen. Das deckt sicher mehr ab und ist variabel einsetzbar. Aber hör/lies mal ne Weile, was andere dazu meinen.
Viele Grüße,
Roland
 
Moin,

50 km jeden Tag - das ist ne Hausnummer. Geht natürlich, viele hier machen das. imho kann kein HPV die Universalität eines Autos kompensieren- auch VM etc sind spezialisierte Fahrzeuge, da gibt es die "SLR / DF" Klasse, leicht und schnell, oder Quest und Mango, Leiba etc . Jedes hat seine Nische...

Im Winter ist VM auch nicht das reine Zuckerschlecken, irgendeiner schrieb hier mal "es erspart das Leiden", und 3 Spuren im Schnee sind auch nicht ideal.

Aber klar, es geht! Und es macht auch oft richtig Spass.

Da Kondition nicht von allein kommt und gerade VM seine Vorteile der Aerodynamik erst bei entsprechend Leistung richtig ausspielt, versuch doch erstmal mit einem gebrauchten Sportlieger (wird am Anfang kaum langsamer sein) sich an die HP Mobilität zu gewöhnen. Wenns Dein Ding ist und Du mit den Kompromissen leben willst und kannst, dann steht einem VM nichts im Wege

Es gibt sogar Händler - Elmi hier im Forum, ansonsten ist die SPEZI im Frühjahr eine gute Gelegenheit probezufahren. Auch die Hersteller freuen sich über Interessenten.

Just my 50 cent

rwd
 
Moin,

... Weitere 10 Cent zu einigen Punkten...

Ich stimme den vorigen Kommentaren zu, die eierlegende Wollmilchsau die Du beschreibst, die wird schwer zu finden sein. Aber einen Teil der Aspekte kann man schon abhaken.

-schneller zur Arbeit kommen
Das sollte sich, aber erst nach einer Trainingsphase von >1000km, bei entsprechender Leistungsbereitschaft und Sportlichkeit schon entwickeln.
Bei mir sind es 29km pro Weg, mit dem Liegerad (Hornet und Fuego) lag der Schnitt bei 29, mit der X-Stream jetzt bei ca. 31.
Beides aber erst nach entsprechender Eingewöhnung.

-Wetterschutz
Auf der Liege auch nicht anders als beim Up, man wird nur anders/ an anderen Stellen nass/nasser. Da muss schon ein streamer oder ähnliches benutzt werde, das macht das Rad aber wieder sperriger.
Im vm immer wieder ein Punkt der mir das breite Grinsen aufs Gesicht zaubert, wenn wind+Wasser aus 45grad Winkel kommen und ich außer Sprühregen im Gesicht trocken und warm sitze. Speziell die Seitenwindunempfindlichkeit des Dreirades ist an den windigen Tagen und bei LKW Verkehr sehr angenehm.

- Sichtbarkeit
Ist auf dem Lieger schlechter zu erreichen , die Shilouette ist zu schmal, im vm kann man durch passende Beleuchtung das recht gut hinbekommen, der Respektabstand steigt dadurch ganz gut.

Gruß
Jörg
 
Servus,

eine Kombination aus Rad und einem alternativen Verkehrsmittel taugt am besten.
Ich habe die Möglichkeit die etwas größeren Strecken mit dem Zug zurückzulegen. Bei einigen "aufm Dorf" geht das nicht und es wird weiterhin ein Auto benötigt. Dennoch kann man dieses zu 90% der Zeit stehen lassen, da es vergleichsweise selten zu verschneiten Straßen und Krankheit kommt.
220hm auf 25km habe ich hier in der Umgebung, auf den flacheren Strecken, auch zu bewältigen. Das geht mit dem Zweirad genauso wie mit dem Velomobil.

Deine Punkte sind, in gewissen Grenzen, eigentlich von vielen Velombilen einhaltbar. Denn auch ein PKW braucht mehr oder minder Pflege.
Wenn man einen brauchbaren Zweiradschrauber in Griffreichweite hat, wartet dieser auch ein Velomobil. Denn das ist auch nur normale Fahrradtechnik.
Ein gebrauchtes Quest, Evo K, Milan GT, WAW, Mango, o.ä wären eine gute Möglichkeit um zu testen ob so ein Gefährt für den Arbeitsweg taugt. Vielleicht leiht auch jemand sein VM mal für eine Woche aus.

Ein Fahrrad (egal welches) ist immer "schlechter" zu sehen, wenn man von der reinen Fläche ausgeht. Mit 170000W Antriebsleistung kann man halt eine 1500kg Schrankwand mit 200km/h+ durch die Gegend schieben.
Wenn man selbst treten muss stehen meist weniger als 200W zur Verfügung. Dafür ist ein Velomobil schon sehr groß und gut sichtbar. Zudem gibts den "UFO-Bonus". Man sieht so anders aus, das man tendentiell seltener "übersehen" wird, als z.B. ein PKW.

GRuß,
Patrick
 
Willkommen im Forum,

ich berichte mal von meinen subjektiven Erfahrungen als herausforderungsliebender Sportler mit dem VM im Norden Hessens in abgelegner Gegend:

- Ich habe 15 Km einfach zur Arbeit 180 Hm täglich, kein Problem, meist verlängere ich die Strecke auf dem Heimweg.
- Bei Schnee und/oder gestreuten Strassen fahre ich Zug oder MTB.
- Bei Sturm fahre ich nicht. Windböen die nicht darunter zählen, sind kein Problem.
- Fahrten im Dunklen gehen mit entsprechendem Licht sehr gut. Akku reicht mir bei überschaubaren Distanzen.
- Ich fahre nur Strassen mit guter Oberfläche, für alles andere ist mir mein VM zu heilig und es macht auch keinen Spass.
- Bundesstraßen im Norden Hessens empfinde ich als gut geeignet zum VM fahren.
- Ich konnte einen PKW abschaffen, mache alle Fahrten ohne Familie mit dem VM.
- Einkäufe gehen gut. Es hat aber alles seine Grenzen z.B. größere Dinge vom Baumarkt.
- Wartung ca. 2 Std. in der Woche. Ich streichel es dabei aber auch. Hier kommt man sicher mit weniger aus.
- Ersatzteile sofern sie spezifisch sind, in meinem Fall über Velomobiel.nl. Sehr guter und schneller Service. Meist wird die Ware am Tag der Bestellung versendet.
- Reparaturen mach ich selbst, sei denn es wären CFK - Arbeiten, die würde ich in meinem Fall nur bei Velomobiel . nl durchführen lassen. Forum und Youtube hilft mich.
- Trike mit Verkleidung - Variante habe ich zuvor gefahren. Ein VM empfinde ich bei weitem als Vorteilhafter.

Grüsse Boris
 
Bau Dir ein Alleweder A4 und mach z.B. den Bafang Kurbelmotor ran. Das A4 ist ökolgisch sinnvoll konstruiert (alles aus Alu) und nicht soo viel langsamer, als ein Sportomelett aus Kunststoff. Die Gewichtsdifferenz ist mit Hilfsantrieb irrelevant, Wetterschutz gut, Belüftung besser - weil Cabrio im Sommer! Kostenmässig ist das A4 der Preisbrecher, es hat sogar die Elastomer-Federung, welche andere nachrüsten, schon drin. Sitzposition und Bodenfreiheit: Etwas mehr als andere > gute Sichtbarkeit. Falls Dir das Design nicht gefällt, kannst Du das beim Bau modifizieren. Das Vrijwiel Solo wäre eine ebenfalls ökologische Alternative (Stahl und Polypropylen), soll schneller sein und nicht viel teurer - falls es je Marktreife erlangt. Beide gibt's auch fertig. Wobei 15kg GFK Karosse wohl auch nicht der grösste Umweltfrevel sind.
 
Moin
das A4 gibt es 45km/h S-Pedalec damit ist man(n) Sommer wie Winter zügig unterwegs und hat auch an schlechten Tagen genügend Reserven. Für schlechte Wege, Auf- und Abfahrten gibt es genügend Bodenfreiheit und der Stauraum ist eher großzügig. Der Zeitgewinn auf 25 km wird nicht so riesig sein, der Spassgewinn umso größer. Anstelle eines Motors kann auch ein schnelleres VM nehmen Quest, Milam, K oder.... damit fällt aber die Reserve für die schwachen Tage weg, ökologisch betrachtet heißt das Motor gegen Kunststoff.
Ich fahre das A4 ohne Unterstützung Morgens um 3.00 zur Arbeit 22km Brutto( mit Stopps) 45-50 min, Mittag zurück ca 60-65min, beides in und um HH.
Ich ersetze für mich damit zu 90% das Auto, Familienfahrten, Großeinkäufe etc. werden weiterhin mit dem Auto gemacht.
Der Pflegeaufwand ist nicht größer wie bei UP und mein Händler an der Ecke schraubt bei bedarf auch am A4 rum ob er Spureinstellen und ähnlich spezielle Sachen machen würde bezweifel ich.

Grüsse aus HH

Tom
 
Es ist in solchen Dingen naturgemäß immer schwierig, anderen Pedaleuren Ratschläge zu geben. Die Strecken-, Nutzungsprofile und wir Menschen an sich sind nun mal sehr unterschiedlich gestrickt und das ist auch gut so. :cool::D

Bei mir persönlich ist es so, dass ich seit meiner Kindheit durchgehend mehr oder weniger regelmäßig Fahrrad fahre und es ist tendenziell immer mehr geworden. Seit nunmehr fast 6 Jahren fahre ich selbst aufgebaute Pedelecs und das hat sich mit der Zeit zu einer echten Leidenschaft entwickelt, so dass ich mich zwischenzeitlich eigentlich fast nur noch mit Pedelecs fortbewege. Da war es dann nur konsequent, diese Leidenschaft zum Beruf zu machen und so heuerte ich im Frühjahr bei www.ebike-solutions.de in Heidelberg an. Von meinem Wohnort in Gondelsheim nach Heidelberg zu EBS sind es ziemlich genau 50 km, für die ich mit meinem Pedelec knapp 2 Stunden brauche. Die Fahrstrecke habe ich so gewählt, dass sie hauptsächlich durch Wald und Wiesen führt:

http://www.gpsies.com/map.do?fileId...AEB078D9F8BDCD1CD250C94866E9DEC0106F132227A2F

Beim Fahren der Strecke kommt bei mir schon mal Urlaubsstimmung auf :), zumindest wenn die Wetterlage dazu passt. Gelegentliche zweistündige Regenfahrten sind zwar nicht so schön, machen mir aber nicht soo viel aus, so lange es nicht zu kalt ist. Das war für mich jetzt auch der letztlich auslösende Grund (zusammen mit der vorzüglichen Beratung von Forumsmitglied peter n. auf der Spezi und per Unterhaltung, vielen Dank nochmal), eine Leiba x-stream zum Herbst hin zu ordern, die natürlich von mir dann zum Pedelec mit einem guten, pedelec-konformen Hinterrad-Nabenmotor aufgebaut wird.

Velomobile haben mich schon lange gereizt, aber bisher sah ich so eine finanziell anspruchsvolle Anschaffung nicht unbedingt als zwingend erforderlich an. Das hat sich nun geändert. Hinzu kommt, dass mein Arbeitgeber sein Portfolio gerade im Hinblick auf spezielle (e-motorisierbare) Fahrräder ausdehnt. Zu Lastenrädern wie www.yubabikes.com (da sind wir seit kurzem Distributor für Europa) passen natürlich auch sehr gut alltagstaugliche und sehr leicht mit üblichen Nabenmotoren zu Pedelecs umrüstbare Velomobile wie das Leiba x-stream oder auch das Cargo. Wir sind nunmehr also auch Leiba-Händler. :)

Jedes spezielle Fahrrad hat seinen optimalen Einsatzbereich und ich finde alle irgendwie spannend. Für mich war nun mal neben dem grundsätzlich vorhandenen Wetterschutz von Velomobilen die leichte Verbaubarkeit üblicher Nabenmotoren Punkt 1 im Pflichtenheft, was alle Velomobile mit einseitiger Achsaufhängung oder Nabenschaltungen im Hinterrad ausschließt. Auch sollte es voll gefedert sein und einen für Velomobile noch guten Wendekreis haben. Aerodynamische Gesichtspunkte kommen bei mir erst danach. Ob ich in der Ebene dauerhaft 35 km/h oder 40 km/h fahren kann, spielt jetzt für mich persönlich eine eher untergeordnete Rolle.

Es ist klasse, dass es so eine relativ große Auswahl an guten Velomobilen gibt. Die Suche nach dem individuell am besten passenden Velomobil ist ein spannender Teil des "Gesamterlebnis Velomobil", lass Dir ruhig Zeit dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nebenstraßen, die jedoch über weite Strecken unregelmäßige und vielfach geflickte Beläge aufweisen und bei Schneefall in der Regel erst spät bzw garnicht (Radwege) geräumt werden. In den Nachtstunden oder frühen Morgenstunden sind die Straßen bei einsetzendem Schneefall häufig nicht geräumt.

Nicht so gut. Schlechter Belag kann schon stark bremsen (nicht nur Rollwiderstand und Komfort, sondern auch vorsichtiger fahren müssen). Auf ungeräumten Straßen will man höchstens in Ausnahmefällen fahren - dann wird die Hauptstraße der bessere Weg sein.

Für mich ist es wichtig, die Wegezeiten mit einem muskelbetriebenen Fahrzeug deutlich zu verkürzen.

Erwarte dir da zeitlich nicht zu viel, zumindest bei deinen Höhenmetern ohne Motor. Aber es kann durchaus den Unterschied machen zwischen "will ich mir nicht antun" und "kann ich noch fahren". Also vielleicht nur ein paar Minuten schneller, aber es fühlt sich deutlich weniger anstrengend an.

Pannensicherheit: hier sind Kompromisse kaum möglich

Doch, ich würde einen Kompromiss machen, zumindest ohne Motor. Pannen passieren ja eher selten, und dafür muss man den Rollwiderstand nicht dauerhaft hochtreiben. Lieber planst du etwas mehr Zeit ein, z.B. 5 Minuten. Wenn du beispielsweise vor Ort duscht, reicht es im Pannenfall dann nur für eine Katzenwäsche, aber die restlichen Tage sparst du Zeit.

Aber du kannst ja auch kombinieren - z.B. im Winter einen Reifen mit Pannenschutz montieren, wenn man nicht in der Kälte mit klammen Fingern am Reifen rumzerren will. Den dicksten Pannenschutz haben wohl Schwalbe Marathon Plus, die man an vermutlich jedem Velomobil montieren kann.

Fällige Wartungen und Reparaturen sollten vom Zweiradmechaniker meines Vertrauens durchzuführen sein, Ersatzteile ggf. innerhalb von 24 – 48 Std. zur Verfügung stehen.

Frag deinen Mechaniker, ob er das machen kann. Den gleichen Service wie bei Autos kann man nicht voraussetzen, zumindest nicht in der Regel. Vielleicht hast du einen guten Mechaniker.

Und nimm eines, wo der Antriebsstrang gut erreichbar ist. Sonst flucht der Mechaniker und berechnet den Aufwand.

Dabei sollte sich die Reparaturanfälligkeit in engen Grenzen halten – vergleichbar vielleicht mit einem Auto. Es ergibt für mich keinen Sinn, ständig an dem Fahrzeug herumbasteln zu müssen

Dann kauf dir ein Modell, das schon ein paar Jahre auf dem Markt ist und die Kinderkrankheiten beseitigt sind. Bei manchen Velomobilen ist man tatsächlich permanent am basteln.

Einen guten Teil meiner Einkäufe muss ich außerhalb unseres Dorfes erledigen. Der nächstgelegene Laden liegt bereits in 6 Km Entfernung. Mein Fahrzeug braucht folglich Stauraum, ggf. die Möglichkeit, einen Anhänger für den Transport größerer Lasten (ab Bierkasten etc.) zu verwenden.

Einen Haken für Anhänger kann man sicherlich irgendwie befestigen. Velomobile haben zwar Stauraum, aber nicht zusammenhängend - obwohl das Gepäckvolumen praktisch aller Velomobile größer als ein Bierkasten ist, wird er doch bei den wenigsten innen rein passen.

Winters verwende ich an meinem Rad Spikes-Reifen. Ist das eine erprobte Option für Velomobile?

Bei vielen passen Spike-Reifen nicht in die Radkästen. Von der Sicherheit her braucht man Spikes nicht unbedingt; man fällt ja nicht um (oder nicht so leicht), und wenn man etwas rutscht, ist das nicht so schlimm. Aber das Antriebsrad könnte Spikes oder zumindest Profil gebrauchen, wenn Schnee liegt.

=> Erwarte dir keinen 100%igen Auto-Ersatz; aber deutlich mehr als bisher. Vielleicht das Auto nicht gleich verkaufen, sondern zunächst über den Sommer abmelden, bis du ein Gefühl dafür bekommen hast, was mit dem Velomobil geht oder nicht geht.
 
Hallo,

Nach meinen Erfahrungen sollten 25 km einfache Strecke bei guten Bedingungen kein Problem sein. Im Winter um die Uhrzeit wird nicht gut geräumt sein, da geht das mit einem Velomobil nicht. Da benötigt man eine Alternative, wenn Bus/Bahn nicht geht wirds ohne Auto nicht gehen. Hier in Mittelhessen sind das allerdings nur wenige Tage im Jahr. Leicht Steigungen bis 5% sind kein Problem, ab 10% wirds für mich langsam, vor allem wenn die Steigung länger ist (Ich bin 58 Jahre und vermutlich in ähnlichet Kondition wie du). Da kann ein Pedalecmotor die Fahrzeit sicherlich verkürzen.
Wie viel Zeit man gegenüber eines Rennrades spart, hängt sehr vom Weg ab. Neben Steigungen halten auch Ampelstopps und Kreuzungen wo man abbremsen muss auf. Man fährt mit einem Velomobil anders als mit einem Rennrad. Man ist weniger agil, das heißt man hört 100 m vor einer 90° Kurve auf zu treten, dass man vorher nicht stark abbremsen muss. Der Antritt, bis man seine Reisegeschwindigkeit hat dauert auch länger. Ich glaube ich fahre auch einfach gelassener. Bei schlechten Strassen fährt man auch langsamer, bei den vielen Stellen wo aufgerissen und dann schlecht zugemacht wurde fahre ich dann eher mal 20 - 30, je nachdem wie schlecht der Weg ist. Bei tieferen Schlaglöchern wirds noch langsamer.
Persönlich habe ich mich für ein Mango plus entschieden. Extras die ich nicht missen möchte sind die Blinkanlage und die Rohloff, trotzdem habe ich 2 Kettenblätter, da der Geschwindigkeitsbereich beim Velomobil viel größer ist als beim Normalrad. Das gilt sowohl für die Höchst- als auch für die Mindestgeschwindigkeit. Sonst fahre ich an allen Rädern Marathon plus, da für mich der Pannenschutz auch sehr wichtig ist. Hauptgründe für das Mango sind: Ich wollte Kopf draussen fahren, Ich finde das Mango sehr schön, es ist relativ kurz und gut Radwegegeeignet.
Das man nach so einer Strecke auf der Arbeit duchen sollte hast du sicherlich gelesen. wenn das nicht geht würde ich so eine Strecke nicht zur Arbeit fahren.
Das Beste ist natürlich, wenn man sich ein Velomobil mal ausleihen und den Weg mal beide Richtungen fahren kann. Welches Velomobil ist dafür relativ egal.

mfg


Günter
 
Willkommen im Forum. Die entscheidende Frage fast zum Schluss des ersten Beitrags. ;) Ich würde sagen nein, weil Du wie viele die eierlegende Wollmilchsau suchst. Darum fahren viel Leute Auto und wollen sich auch nicht davon trennen. Ich würde eher Trike mit Wetterschutz und Hänger prüfen. Das deckt sicher mehr ab und ist variabel einsetzbar. Aber hör/lies mal ne Weile, was andere dazu meinen.
Viele Grüße,
Roland

Hallo Roland, danke für Deine Hinweise. Mein Dank und Grüße auch an alle anderen, die sich die Zeit genommen haben, auf meine Anfrage zu antworten.

Tatsächlich gehen meine Überlegungen derzeit mehr in Richtung Trike + Zusatzmotor + Windschutz. Nach Lektüre der Antworten auf meine Frage bin ich zu dem Schluß gekommen, dass das anvisierte Fahrzeug in erster Linie und vor allem meinen schnellen Vorankommen auf dem Weg zur Arbeit dienen sollte - größere Lasten kann ich immer noch mit meinem Trekkingrad ggf. in Kombination mit Hänger transportieren. Allerdings muss ich das Gepäckvolumen, das in eine - manchmal 2 Ortliebtaschen - passt, zur Arbeit mitnehmen (Frühstück, Kleidung zum Wechseln etc.) Im Übrigen bleibe ich ncht gänzlich ohne Zugriff auf ein uto. Meine Frau wird sich kaum überzeugen lassen, ihren Arbeitsweg (15 KM) anders, als in einem PKW zurückzulegen.
Zwei Hauptprobleme sehe ich für mich: Ich muss meine Wegezeiten drastisch reduzieren. Mein Frühdienst (stationäre Altenpflege) beginnt um 6:30 Uhr. Derzeit müsste ich mit dem Fahrrad um 5:00 Uhr starten - bei widrigen Strassenverhältnissen infolge Schneefalls auch früher. Ich stehe derzeit eh schon um 4:30 Uhr auf, müsste aber wegen längerer persönlicher Anlaufzeit nach der Nachtuhe dann noch früher aus dem Bett - das passt mir nicht so recht (und meiner Frau schon garnicht; das unmittelbare soziale Umfeld hat ja bei der Lebensgestaltung immer ein gewisses Mitspracherecht)!
Zum anderen muss ich im Winter gelegentlich auch über nicht geräumte Wege fahren. Ich erwäge ob ich in diesen - nicht sehr häufigen Fällen - mich samt Rad von einem Taxi zur Arbeit transportieren lasse - wenn die überhaupt so früh schon antreten wollen. Falls das geht, muss das Rad aber transportfähig sein - eher schwierig mit einem VM!?
Da ich mein Rad derzeit bei jedem Wetter einsetze - es gibt ja Regenbekleidung, und ich kann, was feucht wird, am Ziel trocknen - scheint mir der Wetterschutz einer Vollverkleidung nicht so wichtig zu sein.
So überlege ich hin und her und bin für jeden Hinweis dankbar. VM oder Trike liegen, soweit ich sehe, bei Anschaffung in einem Kostenbereich, den ich für ein Auto nicht akzeptiere. Ich kann mir das Fahrzeug infolge einer kleinen Erbschaft genau einmal leisten. Dann muss aber auch möglichst alles stimmen.

Ulrich
 
Noch ´ne Frage im Nachgang: hat hier jemand Erfahrung mit dem BionX Hinterrad-Antrieb? Ich höre, dass der Motor wohl von guter Qualität sei, dass aber die Cassette für den Kettenantrieb Probleme bereite und recht störungsanfällig sei.
Gruß,
Ulrich
 
Ich hatte diesen Winter ca 2 Wochen Schnee und Eis. Ich war erstaunt das ich mit dem Velomobil immer noch Schnitte weit ueber 20km/h hatte ich fahre 16km zur Arbeit und es sind ein paar Huegel dabei.
Ich wuerde empfehlen ein schnelles und alltagstaugliches Velomobil und gegebennenfalls einen Motor fuer das Velotraum wenn der Schnee wirklich hoch liegt.
 
hat hier jemand Erfahrung mit dem BionX Hinterrad-Antrieb? Ich höre, dass der Motor wohl von guter Qualität sei, dass aber die Cassette für den Kettenantrieb Probleme bereite und recht störungsanfällig sei.
Die Frage gehört eigentlich ins Pedelec-Forum, deshalb hier nur die ganz kurze Antwort: Der BionX-Antrieb ist absolut zuverlässig, bei mir macht die Kassette keinerlei Probleme.
 
Hallo Ulrich, ein Velomobil oder Trike mit E-Motor zu fahren, um Geld zu sparen halte ich für Quatsch, auch wenn dir hier Leute was anderes erzählen. Die verstecken Kosten sollte man nicht unterschätzen. Aber wenn man mal vom Geld absieht gibt es viele Gründe so ein Teil zu fahren, Spass, Gesundheit, usw. . Am besten du lässt die Theorie hinter dir und versuchst Fahrzeug für mehrere Tage auszuleihen, um zu sehen ob deine Wunschvorstellung sich erfüllen lassen. Gruß Uwe
 
Hallo Ulrich, ein Velomobil oder Trike mit E-Motor zu fahren, um Geld zu sparen halte ich für Quatsch, auch wenn dir hier Leute was anderes erzählen. Die verstecken Kosten sollte man nicht unterschätzen. Aber wenn man mal vom Geld absieht gibt es viele Gründe so ein Teil zu fahren, Spass, Gesundheit, usw. . Am besten du lässt die Theorie hinter dir und versuchst Fahrzeug für mehrere Tage auszuleihen, um zu sehen ob deine Wunschvorstellung sich erfüllen lassen. Gruß Uwe

Hallo Uwe,

Geld zu sparen ist nicht mein oberstes Ziel, wenn ich auf ein VM/Trike umstelle, aber am Ende sollte auch die betriebswirtschaftliche Rechnung aufgehen. Wenn ich die jährlichen Kosten für meinen PKW - auch bei sparsamst möglicher Fahrweise zusammenrechne kommen da mehrere Tausend € zusammen: ca. 15 000 Km bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7l/100 Km - weniger schaffe ich nicht mit meinem derzeitigen Modell macht bei einem angenommenen Benzinpreis von 1,5 € (knapp gerechnet) mehr als 1500,- € aus. Dazu kommen Reparaturkosten, Steuer, Versicherung. Ich komme schon bei einer kurzen Überschlags-Rechnung auf mehr als 2000,- €/Jahr an laufenden Kosten. Wie hoch setzt Du Deine jährlichen laufenden Kosten für das Fahren mit dem VM an? Und wo siehst Du die größten versteckten Posten?
Als ich mir mein Trekkingrad bauen ließ kamen noch Koste für Sportbekleidung, Regenschutzkleidung, Packtaschen, ..., dazu, die sich am Ende auch im vierstelligen Bereich bewegten. Ich setze das Rad im Alltag ein, fahre so häufig, wie sich das machen lässt statt des Autos damit und finde die Ausgaben bisher vernünftig. Nicht aufrechnen lässt sich natürlich der Gewinn an Gesundheit, körperlicher Leistungsfähigkeit und Lebensfreude, die ich durch das Radfahren gewonnen habe und gewinne.

Gruß,
Ulrich
 
Und wo siehst Du die größten versteckten Posten?

Die groessten versteckten Posten sind beim VM aehnlich wie beim Trekkingrad. Du musst halt ab und zu Verschleissteile tauschen (Kette, Reifen, Ritzel, ...), allerdings meist seltener als beim Trekkingrad. Dazu kommen je nachdem Spezialteile wie Umlenkrollen, Lager, Kardangelenke usw., aber auch diese recht selten und vor allem selten ploetzlich.

Teuer und potenziell langwierig wird es natuerlich dann, wenn ein Spezialteil spontan kaputtgeht oder Du die Karosse (wie auch immer) zerlegst. Beim Trekkingrad kann man einfach in den Laden gehen und ein neues kaufen, beim VM geht das eben nicht, schon allein wegen des Preises. Je nach Hersteller und Teil hast Du dann ein paar Tage bis ein paar Wochen oder im Falle eines noetigen Neukaufs ein paar Monate(!) Dein VM nicht zur Verfuegung und musst doch Bahn oder Auto fahren.

Ein weiterer, meiner Meinung nach nicht zu unterschaetzender Posten sind die "Bastelkosten". Jeder VM-Fahrer, den ich kenne, bastelt gern an seinem Gefaehrt rum, und seien es nur andere Spiegel, schnellere Reifen, groessere Kettenblaetter, Lampen, Reflektoren, Lufteinlaesse, Hauben, Scheiben, Deckel, ... Diese Liste ist beinahe endlos und man kann quasi auch beliebig viel Geld da reinsenken. Wenn man viel selber schraubt, spart das natuerlich enorm, aber die Materialkosten hat man immer noch.

Zum Teil sind die Bastelkosten aber auch "notwendig", weil man das VM dann doch anders haben will oder braucht, als man es gekauft hat. Zum Beispiel eine andere Uebersetzung wegen Umzugs oder Kraftzuwachses. Oder man stellt fest, dass diese eine Allee doch sehr dunkel ist und man gern noch ein Fernlicht haette, um die Schlagloecher besser zu sehen. Die Haube ist im Winter dann ploetzlich auch ganz attraktiv. Klar kann einem aehnliches auch mit dem Trekkingrad passieren, aber ich denke schon wegen des wesentlich groesseren Geschwindigkeits- und Temperaturbereichs ist das beim VM eher der Fall.

Man sollte also im Vorfeld schon viel herumsuchen und -denken. Wenn man sich unsicher ist, anschauen, probefahren, Leute mit mehr Erfahrung loechern.
 
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