Zox 26 travel - kennt das jemand?

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Moin,
zufällig bin ich auf ein Zox-Modell gestoßen, das ich noch nicht kannte... Es wurde wohl 2012 von Ortlieb verlost...
zox_26travel.jpg
Da steht: ZOX26/26 travel, teilbares Liegerad (kleines Packmaß ungefähr 1mx1mx0,4m )...Sitzhöhe: 60cm, Tretlagerhöhe: 75cm...

Hat das mal jemand probegefahren? Hat das schonmal jemand gesehen?

Gruß
Chris
 
Hallo Chris, Hallo fleissige Mitlieger/-schreiber,

danke für's weitersagen. Mein jetziger Alltagslieger ist in der Tat ein Zox 26 "Travel". Laut dem auf der diesjährigen Spezi angetroffenen Besitzer des ersten Modells wurde das "Travel" vor etwa 3 Jahren nach seinen persönlichen Vorstellungen konstruiert. Seitdem wurden, nach Auskunft von Sergio Gomez, erst eine Handvoll gebaut, einschliesslich des bei der Jubiläumsaktion von Ortlieb verlosten Exemplars. Es wird halt nur so "nebenbei" auf Anfrage produziert. Daher ist es bei Zox auch nur in den herunterladbaren Bestell-Listen zu finden.

Das Rad ist, verglichen mit den anderen Kurzliegern von Zox, das mit der grössten Sitzhöhe. Bei dem speziell für mich angefertigtem Rad beträgt diese 61 cm, wobei ich dazu sagen muss, daß ich noch einen Klotz von 3 cm Dicke unter dem Sitz habe. Dieser dient dazu, den Unterschied zwischen Tretlager- u. Sitzhöhe zu reduzieren. Das Tretlager liegt bei mir auf ca. 90 cm, sprich selbst damit hat es noch eine sehr sportliche Überhöhung.
Der Sitzwinkel ist dagegen eher aufrecht, ich schätze ihn auf irgendwas zw. 35 und 40 Grad. So hat man eine gute Übersicht im Stadtverkehr, meinem Haupteinsatzgebiet für das Rad.

Das teilen des Rades geht relativ einfach; dazu sind 2 Schrauben, versetzt im Winkel von 90 Grad, durch den Hauptrahmen montiert, die es zu lösen gilt. Dann hängt man noch den Zug zur HR-Bremse aus, öffnet 1-2 Kabelbinder, mit dem die Hülle fixiert wird, und zieht die beiden Teile auseinander.
Bisher habe ich das Rad aber noch nicht teilen müssen, da es selbst bei meiner Länge noch in den halbhohen Aufhänger im deutschen Intercity passt. Ich denke das wird erst nötig, wenn man damit z.B. auf Flugreisen gehen möchte oder die Bahn in anderen Ländern nimmt, wo die Fahrradmitnahme nicht so einfach gestaltet ist wie bei uns.

Das "Travel" lässt sich flott bewegen und (linksherum) auf einer Fahrspur wenden.
Der Geradeauslauf ist m.M. nach ok, freihändig rollen lassen geht so lala.
Was mir dagegen negativ auffällt, ist das Gewicht meines Rades: - voll ausgestattet wiegt es (mit Nabenschaltung, NaDy, Licht, HR- u- LR-Trägern, Mech. Scheibenbremsen, Schutzbleche, HR-Federung und Holzsitz) 22 Kg.
Da ist sicherlich noch Potenzial für Optimierungen.

Ich habe bei meinem Lieger die breite Gabel bzw. Schwinge montieren lassen. Trotzdem schleift der hintere Marathon "Green Guard" in 26"x2" innen an der HR-Schwinge. Da muss ich mit Sergio nochmal über eine Modifikation sprechen, auch um eine fest montierte Aufnahme für einen Ständer zu erhalten. Der jetzige Zustand ohne ist, für ein Alltagsrad, eigentlich untragbar. Und seine aktuelle Klemmlösung zur Montage eines Ständers würde mir den eh' schon knappen Freiraum in der HR-Schwinge nehmen. Zudem müsste diese entweder selbst oder aber der Ständer müsste verlängert werden, um den Boden zu erreichen.

Gerne stehe ich für weitere Fragen zu dem Modell zur Verfügung.

Gruß,
Morten
 
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Danke für die Details!
Das Gewicht ist natürlich schon heftig. Woran meinst Du liegt das (neben der Vollausstattung) vornehmlich: an dem für Dich notwendigen langen Rahmen oder der Überlappung der Rahmenrohre?
Gruß
Chris
 
N'abend,

bei dem hohen Gewicht spielt das für die Unterbringung meiner Körperlänge nötige "mehr" an Material sicherlich ebenso eine Rolle. Zum Beispiel sind meine Sitzstreben 6 cm länger als die Standardstreben, um den grösseren Sitz besser abzustützen. Die Überlappung der beiden Rahmenteile beträgt nur 10-11 cm, also das, was man auch als minimale Klemmlänge bei einem verschiebbaren Tretlagerausleger veranschlagen würde.

Was z.B. konstruktionsbedingt etwas schwerer ausfällt, ist das vordere Hauptrohr mit dem Tretlager, welches aus 45x45x2 mm gemacht ist. Wer auf die Teilbarkeit verzichten kann, wird mit einem durchgehenden Hauptrohr aus 40x40x1,5 mm schon ein paar 100 Gramm einsparen können. Bei dem bei mir montierten Holzsitz in XL war ich etwas vorsichtig mit dem bohren der Löcher. Dieser wiegt mit ca. 1,2 Kg fast doppelt soviel wie der an meinem Performer montierte CFK-Sitz in XL und "Heavy Duty"-Ausführung.
Alleine die Verwendung von Reifen mit Vectran-Schutzgürtel, anstelle der jetzigen mit Kautschuk-Einlage als Pannenschutz, würde bereits 500 Gramm einsparen.
Ich könnte diese Liste noch mit vielen Punkten fortsetzen, würde mich damit aber von meiner Interpretation des Modellkonzepts als solidem und komfortablen Allwetter-Stadt- u. Reiserad entfernen.

Gruß,
Morten
 
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Hi

Ich bin schuld - ich habe es damals vor 3 Jahren bei Sergio als massgeschneidertes Rad in Auftrag gegeben und er hat dann in weiterer Folge daraus das Modell Travel gemacht.
Ich wollte halt damals möglichst hohe Sitzposition und trotzdem eine 26-low-artige Tretlagerüberhöhung.
Und Teilbarkeit war mit auch wichtig (habe auch ein teilbares Zox Tandem - sehr praktisch)
Grösster Kritikpunkt jetzt nach den 3 Jahren ist tatsächlich auch das Gewicht.
Der Rahmen ist schwer - plus Rohloff, SON, Novosport grosse Heckbox kommt schon was zusammen.
Ansonsten fährt es sich gut beherrschbar und durch die Höhe fühle ich mich einfach sicherer.
Also eine recht fette Wollmilchsau - die ich aber auf meinen Reisen trotzdem nicht missen möchte.

Gruß
Don Martin
 
Das Travel xl ist inzwischen bei mir. Das Fahrgefühl - bitte entschuldigt den Vergleich mit einem Nicht-HPV - entspricht einem MB W 123, 200 D. Ja, Laufruhe, Nutzlast und gute Sitzposition für große Fahrer bedingen eine moderate Beschleunigung. Der slow-motion-mode bergauf ist serienmäßig verbaut, aber das Travel ist auch langsam sehr gutmütig und nicht kippelig. Ein schönes Alltagsrad für alle, die in jeder Basketballmannschaft zumindest probespielen dürfen. Aktuelles Gewicht, mit Navi und kleiner Tasche: Velomobilverdächtige 21 kg. Wenn das erst mal rollt ist was geboten!
 
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@Knarf :
Ich hatte seinerzeit sehr viel Begeisterung für das Corsa aber sehr wenig Kleingeld, deshalb habe ich es mir aus 40x40x1,5 nachgebaut. Bei Radieschen in Freiburg durfte ich freundlicherweise messen und fotografieren. Sehr kompliziert ist das Corsa ja nicht aufgebaut, man könnte auch sagen es ist genial einfach.
Ich hatte mir dann das Corsa auch mal als Werkstattrad und übers Wochenende ausgeliehen, dadurch kann ich die beiden Räder (auch deine)denk ich ganz gut miteinander vergleichen. Das war schon sehr ernüchternd. Wie gesagt, Corsa mit sehr steifem Rahmen und schön weichem Sitz, meines umgekehrt:cry:. Beim halten hoher Geschwindigkeiten (für mich so ca 35kmh) waren sich die Räder gar nicht mal so unähnlich, Beschleunigung und Agilität in Kurven waren Welten.
Das corsa ist halt ein Rennrad. Mit Gepäckträger und Ortliebs hängen die Taschen unten so weit unter den Sitz raus, das kostet dich ab 30 locker 2 kmh. Also bleiben Bananentaschen, da kriegst du (also ich) aber den Bürokram nicht rein.

Zum zox travel: nach ca 2000km pendeln mit meinem Zaunpfahl-corsa, also ungefähr deinem Travel bloß in Größe M bis S, hat sich die Torsion im gerade verlaufenden Rahmenrohr als größtes Problem herausgestellt. Bei vollen Packtaschen führt das zu ernsthaft kritischen Fahreigenschaften in Kurven. Ich rede da jetzt erst mal von MEINEM Rad, kann mir aber nicht vorstellen, dass es bei deinem anders ist, zumal der Träger bei dir ja noch höher sitzt, du also einen noch größeren Hebelarm hast.
Daraufhin bin ich den umgekehrten Weg gegangen wie ZOX, ich habe das Stickbike auseinandergeflext und mit S-Schlag wieder zusammen geschweißt. Das hat die Torsionsprobleme sehr deutlich spürbar entschärft. Sitzhöhe war immer noch um die 60cm (vorher 72) bei 2x 622. Das hatte den weiteren Vorteil, dass durch den tieferen Sitz weniger Tasche im Wind war, das hat das bepackte Rad auch nochmal schneller gemacht.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich sehe den "Travel" Vorteil gegenüber der klassischen ZOX Variante überhaupt nicht.
In Anlehnung an den W123 Vergleich sollte man es vllt eher "classic" nennen. Oder halt "Unimog Sport":ROFLMAO::ROFLMAO:
@Knarf : ich würde mir lieber eine silberne Softshelljacke und ein schnelles 622 NaDy-LR kaufen;). Aber vllt berichtest du ja nach ein paar 100km was ganz anderes?...
 
@Micha13: War Dein Nachbau wie das Corsa mit Hinterradantrieb oder wie das Travel mit Frontantrieb? Ich kann jedenfalls nicht so reintreten, dass sich was verbiegt - bei keinem der beiden.
Bin heute 60 km getravelt, geht erstaunlich gut für ein ungewohntes Rad. Mortens Sitz passt sehr gut.
Kommentar eines Jungen: "Boooah, ist das cool. So eins kaufe ich mir auch, wenn ich groß bin!" O.k., dann wachs mal los!
 
meins war mit Hinterradantrieb. Das kostet natürlich auch nochmal Körner. Bei dem langen Ausleger merkst du im Vergleich zum Corsa nix?
Ich meinte aber eigentlich eher das Wackeln bzw Schwingen des hinteren Teils beim Fahren mit viel Gepäck, beim kräftigen Pedalieren oder bei zügigen Kurvenwechseln. Brauchst aber schon so 12 KG aufwärts am Gepäckträger.
Übrigens bin ich seit 2 Stunden auch am Zoxen...(y)
 
Ah! Da hatte Dein Corsa-Nachbaurahmen mit dem langen, dünneren Rohr und der laaangen Kette bis nach hinten ganz andere (Hebel-?)Kräfte wegzustecken als das Travel aus dem dickeren Stahl. Da geht die Kette mit der Kraft drauf ja nur vom Tretlager geschätzt 40 cm lang bis zur Rolle und dann schon weg nach unten. Ich hatte heute unter 12 kg dabei und fahre noch vorsichtig - aber klar wäre ein passender Lowrider natürlich geschickter für das Fahrverhalten. Allerdings ist es auch so ganz nett sich nicht tief bücken zu müssen um in der einen Tagestourortlieb nach etwas zu kramen. Und viel Spaß an Deinem neuen Schnäppchen-Zox!
 
Erste Tour mit 60 km gefahren. Rollt souverain und bequem, sehr entspannt zu fahren. Ein Genießerrad mit Alltagsqualitäten. Am Morgen danach dann der erste Platten - schon nach der ersten Tour. Natürlich vorne, mit Dualdrivenabe. Also konnte ich zähneknirschend, aber bequem daheim bei Sonnenschein den Aus- und Einbau üben. Mmmmpf. Am Ende war das Sclaverandventil im neuen Schwalbeschlauch für den Schleicher verantwortlich.
Die Entfaltung, 42 Zähne vorn auf 34er Ritzel, dank der Nabe ca. 0,7 untersetzt, bei 24 Zoll-Reifen reichen mir bergauf. Das Rad geht für seine Größe gut in die Kurven, ich habe keinerlei Fersenkollision und der Sitz ist für mich bequemer als der vom Corsa. Die Lehne dient sogar als Kopfstütze - zwischendurch bei glattem Straßenbelag oder roten Ampeln sehr angenehm. Die Sitzhöhe bringt guten Überblick, Kurven ziehen oder enge Kehren gelingt m.E. leichter als mit dem Corsa. Beschleunigen, Bergauffahrten und Leichtfüßigkeit gehören nicht zu den Stärken, sind aber besser als man befürchten könnte und hängen ja auch vom Fahrer ab.:whistle:
 
Auch Wunsch von @Micha13 : Das meine ich mit "integrierter Kopfstütze". Die Sitzlehne ist so lang, dass ich meinen Kopf mit anlehnen kann. Bin 1,90, aber kein Sitzriese. Sitzprobe_Profil_web.jpg
 
das sieht ja mal sehr gediegen und bequem aus. Danke für das Bild. Jetzt bin ich beruhigt:sneaky:;)...
Hast du für die Lampe eigentlich eine spezielle Halterung? Mit der langen Edelstahlhalterung von Bumm habe ich meine Supernova E3 nicht befestigen können.
 
Die erste größere Tour: Anfahrt zur Spezi. Rd. 250 km in zwei Tagen, ca. 700-800 Höhenmeter pro Tag. Prima, Rad passt und läuft gut, Sitz passt. Es heißt Travel, glaube ich, weil man den Rahmen auseinander schrauben und es dadurch handlicher für den Transport machen kann. Den Namen hat es allerdings auch verdient, weil es ein klasse Touren- und Reiserad ist.
Einzigartig ist die Lichtanlage: Wenn der Edelux 1 auf Sensorautomatik steht leuchtet er immer und der Sensor steuert ausschließlich das Rücklicht. Egal, Hauptsache, er leuchtet.
Und irgendwann schau ich nach, ob man Edelux mit einem oder zwei l schreibt, um nicht im Faden der Rechtschreibfehler zu enden.
 
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