Die 0,2 kg sind sehr nahe zum leeren VM, die 28 kg (je nach Fahrer) sehr nahe dem vollen VM.
Dann lass das VM doch einmal leer mit einer einfachen Fernsteuerung, das andere Mal mit Fahrer runterrollen. Die Fernsteuerung ist aus dem Modellbau billig verfügbar und schafft mit passenden Servos die Lenkkräfte sicher. Auch die Bremse ist sicher machbar. 2 Kanal könnte also schon reichen.
Ich vermute, das dieser Ansatz leichter umzusetzen ist und geringere Messfahler produziert als die vorgeschlagene "ichbineinkleinerrollkanal" Kabine?
Gruß, Harald
Ich komme zu dem Schluss, dass man zwar ein unterschiedliches Verhältnis von Luft- und Rollwiderstand hat, aber der Rollwiderstand auch durch das unterschiedliche Einfedern in Federung und Reifen beeinflusst wird. Genaugenommen müsste man den Rollwiderstand in Potenzreihen sowohl in der Geschwindigkeit als auch in der Auflast entwickeln, also
F = a + a'*m + a''*m^2 + (b + b'*m+b''*m^2 + ...)*v + (c + c'*m + c''*m^2 + ...)*v^2 + ...
Mit einer entsprechenden Messreihe kann man wahrscheinlich das a', b', c', a'', b'', c'' ermitteln, aber ob das genau genug geht? Man müsste einen recht weiten Bereich der Massen abdecken, Einflüsse der Federung durch unterschiedlich harte Federn oder durch Distanzstücke kompensieren, Reifen entsprechend unterschiedlich stark aufpumpen.
Ich habe nochmal nachgedacht.
Vielleicht ist es zielführender, statt dem Rollwiderstand den aerodynamischen Widerstand isoliert zu messen.
Dazu müsste das VM auf einer Plattform stehend bewegt werden. Am einfachsten wäre dies mit einer Lore auf Schienen zu erreichen. Der Rollwiderstand auf Schienen soll ja erheblich kleiner als bei unseren Reifen sein, dennoch müsste die Lore leicht sein, damit sie selbst nur eine geringe Widerstandskraft gegenüber der eigentlich zu messenden Kraft erzeugt. Man könnte dann den Geschwindigkeitsverlauf einmal mit und einmal ohne VM aufnehmen und daraus den CwA isolieren, bzw. könnte man sehen wie hoch ein Anteil proportional zur Geschwindigkeit wäre.
Man setzt sich in das auf der Lore stehende VM, lenkt von dort aus die Lore über die Ausrollstrecke und misst die Kraft, die zum Festhalten des VM auf der Lore nötig ist? Das klingt interessant. Das Messsignal wird sicher stark verrauscht sein, weil jeder Kieselstein die Lore zum Kippeln bringt und dadurch Kräfte erzeugt. Vielleicht hilft eine Dämpfung parallel zur Federwaage, das Rauschen bereits vor der Messung herauszufiltern. Mit einigem Zusatzaufwand könnte man die Räder durch kleine E-Motoren jeweils so schnell drehen lassen, wie es zur Fahrgeschwindigkeit der Lore passt. Damit hat man die dazu nötige Kraft noch nicht gemessen, aber die Strömung ist dann ggf. ähnlicher.
Wären Steigungen und Gefälle auf der Ausrollstrecke ein Problem, oder sind die bereits gut genug vermessen? Vielleicht hilft ein Gewicht, das auf Rollen läuft und in einen Kasten verpackt neben dem VM auf der Lore steht. Da kann man die Kraft messen, die es in Längsrichtung auf eine Federwaage ausübt, und mit den Geschwindigkeitsänderungen des Gesamtsystems verrechnen.
Viele Grüße,
Stefan