Überholen ?

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Moin,
als „Auch-Autofahrer“ kommt man auch in die Situation Fahrräder zu überholen.
Ich grüble seit längerem was besser ist – zügiges Überholen mit entsprechend laut arbeitendem Motor – oder langsames, leises Überholen.
Der (vermeintlichen) Reduktion der Gefährdungszeit durch Schnelligkeit steht die akustische Aggression durch den lauten Motor (evtl. sogar vereint mit dem Erschrecken des Radlers) gegenüber.
Ich bin mir sehr unschlüssig was von den beiden Übeln* besser ist.
Wie ist eure Meinung?
Gruß
Torsten
*) I know: Am BESTEN fahr ich Rad – geht halt nicht immer. Aber ich arbeite dran.
 
Kommt auf die Situation an. Ich kann Dir meine persönlichen ganz kurz schildern. Grundsätzlich schätze ich keine hochtourigen Überholer, gerade manche Motorräder erschrecken mich extrem.

Mit dem VM auf der Land- oder Bundesstraße:
unangenehm, wenn die Leute neugierig bei 50+ hinterher fahren und keinen Abstand halten, weil sie sonst nichts sehen. Die sollten zügig überholen oder Abstand halten. Seitlicher Abstand ist mir im VM gefühlt nicht so wichtig, wie offen. Lieber etwas knapper wenn es sonst breit genug ist, als knapp hinterher zuckeln, wenn ständig Gegenverkehr kommt. Funktioniert wegen der Unsicherheit der FahrerInnen nicht immer.

Mit dem VM in der Stadt:
besser bleiben lassen, weil ich eh schnell bin, nur etwas länger zum Beschleunigen brauche. Ich nehme mir aber eh idR mind. die halbe oder 2/3 Spur.

Mit Trike auf der Landstraße (Bundesstraße vermeide ich damit möglichst, wenn sie stärker befahren ist):
ich höre die Autos usw. eh. Also ist hochtourig eher störend und wird von mir schnell als aggressives Potenzgehabe wahrgenommen. ;) Abstand hier auf jeden Fall groß genug.

Mit dem Trike in der Stadt:
fahre ich meist Radwege, weil ich da mehr Ruhe habe. Nur dann Straße, wenn es auf dem Radweg zu voll ist oder nur langsame Radler unterwegs sind. Wenn ich da auf der Straße fahren, dann meist flott. Überholen in der Stadt halte ich auch da idR für unangemessen für die paar Sekündchen, die man mit dem PKW gewinnen würde.

Das Wichtigste ist mir eine freundliches Miteinander - ich versuche nicht unnötig zu behindern und wünsche mir nicht unnötig gefährdet zu werden. (y)

Viele Grüße,
Roland
 
Servus,

da ich selbst beim beschleunigen immer knapp Vollgas (Benziner) bzw. Vollgas (Diesel) gebe (maximale Effizenz des Motors), dürfte es recht laut sein beim Überholen.
Ich halte aber beim hinterherfahren ausreichend abstand, weswegen ich, wenn ich neben dem Radfahrer bin, schon ausreichend beschleunigt habe und dort oft schon in den 5. schalte.

Egal ob in der Stadt oder auf der Landstraße, ich fahre IMMER auf die linke Fahrspur beim überholen. Ich breche mir keinen ab wenn ich mein Lenkrad mal 2° weiter einschlagen muss.
Leider ist das vielen wohl schon zu viel Bewegung..

Gruß,
Patrick
 
zügiges Überholen […] oder […] leises Überholen.
Das schließt sich gegenseitig nicht aus. Nur verstehen viele Autofahrer nicht, dass ein Überholvorgang von der Geschwindigkeitsdifferenz und nicht von der Beschleunigung abhängt. Wenn ich mal Auto fahre und ein Radfahrer ist vor mir, bleibe ich mit etwas Abstand dahinter. Dadurch fühlt sich der Radfahrer auch nicht bedrängt. Wenn sich die Überholmöglichkeit bietet, habe ich durch den eingehaltenen Abstand nach vorn und vorrausschauendes Fahren gleichzeitig noch eine Beschleunigungsphase, die mir ermöglicht, die nötige Geschwindigkeitsdifferenz ohne aufheulenden Motor zu erreichen. Damit könnte jeder Autofahrer in hohem Tempo mit viel Abstand und kurzer Überholdauer schnell am Radfahrer vorbeischleichen.
Bisher erlebe ich sowas nur bei LKW-Fahrern, denn die wissen, dass hohe Beschleunigung ein Fremdwort für ihr Fahrzeug ist. Und viele unterschätzen dann doch wieder meine Geschwindigkeit oder ihre eigene Länge und ziehen rüber bevor der Überholvorgang vorbei ist.
 
ich bin da mittlerweile sehr bescheiden geworden, ich freu mir schon ein Loch in die Nachtmütze wenn mit ausreichendem Abstand überholt wird. Wenn dann noch die wilde Huperei ausbleibt weil man das Überholen im Kreisverkehr, Verkehrsinsel oder sonstiger Engstelle verwehrt hat ist alles prima, da können die Herrschaften meinetwegen mit ihren Motoren herumknödeln wenn sie der Ansicht sind das das muss - das ausbleiben des Gejaules ist dann schon der reine Luxus.
 
Zügig ist mir lieber. Wenn ich überholt werde, bin ich doch angespannt; und je länger das dauert, desto unangenehmer. Ich schätze, dass eine Geschwindigkeitsdifferenz von 30 km/h ideal ist.

Und deutlich. Nicht zögernd, nicht nicht auffahren, nicht krampfhaft auf der eigenen Spur bleiben - sondern wenn frei ist, raus auf die Gegenfahrbahn, fahren, und fertig. Reduziert auch die Zeit meiner Anspannung.

Irgendwo gibt es aber eine Grenze. Wenn ich im Schneckentempo bergauf kurble, und die Autos neben mir den Berg mit 100+ nehmen, ist mir das auch unangenehm, selbst wenn der Abstand ausreichend ist und sie ganz ohne lautes Beschleunigen in Sekundenbruchteilen vorbei sind.

Edit: In der Stadt: Entweder im Verkehr mitschwimmen und gar nicht überholt werden (in Mitte der Fahrbahn fahren), oder an der Seite bzw. Radweg, so dass es kein Problem ist, andauernd überholt zu werden.
 
Neulichs bin ich von einem, wohl modifizierten, Toyota voll elektrisch überholt worden...leider auch ziemlich knapp. Es war derartig erschreckend das ich klar zu jeder Geräuschentwicklung tendiere. Das mit jaulenden Motor mag zwar nervig sein...Lautlos ist aber tödlich.
 
Servus,

@tkosi : Ich wäre sehr für einen fast lautlosen Verkehr.
Wenn dich ein Radler überholt stirbst du ja auch nicht. Es ist halt einfach ungewohnt, mehr nicht!

Gruß,
Patrick
 
Wenn dich ein Radler überholt stirbst du ja auch nicht. Es ist halt einfach ungewohnt, mehr nicht!
Kann ich nicht so sehen.
Es passieren garantiert viele Unfälle mit Fußgängern die aus die Lautlosigkeit von Radlern zurückzuführen sind.
äh...anders formuliert:
Fußgänger sind so Bräge und Unaufmerksam das ein geräuscheproduzierendes Rad viele Unfälle verhüten würde.
(gilt auch für viele Mitradler)
Leider fahren Autos nicht immer mit vorgeschriebene Mindestabstand vorbei...und ich blicke nicht ununterbrochen in den Rückspiegel. Wir haben nun mal auch den Gehörsinn zur Orientierung was um uns herum los ist. Die meisten Autofahrer hinter mir sehe ich nicht, die höre ich. Ich höre auch wie schnell sie herankommen...und sogar ob sie gehetzt/genervt sind..und kann vorhersehen wie sie sich verhalten werden. Mit Lautlosigkeit wird mir eine Menge an wichtigen Informationen genommen.
 
Weil des lärmes wegen einige ihre Augen lieber aufs Smartphone richten anstatt auf die Fahrbahn, sollen jetzt alle Fahrzeuge schön laut sein, damit man diese nicht grade intelligente Verhaltensweise beibehalten kann?!
Wenn du Auto fährst, wirst du eines merken: Du hörst andere Autos nicht!
Und, gibts deswegen xfach mehr unfälle? Ne.. Wie sagt man hier so schön "Glotz uff beim orbeiten!"

GRuß,
PAtrick
 
Mit Lautlosigkeit wird mir eine Menge an wichtigen Informationen genommen.

Völlig korrekt, aber man kann mit entsprechendem "Training" (gucken, gucken, gucken, ...) einiges kompensieren. Ich mach bzw. besser muss, das seit zig Jahren (machen) ... Mich würde es nicht stören, wenn sämtliche Fahrzeuge (so gut wie) lautlos wären.
 
Es muß ja nicht die Megalautstärke sein...aber ein moderates Fiepen ist doch erträglich...
oder Umgebungsradar das irgendwie warnt. Ist gar nicht so absurd..gibt es schon.
 
Kann ich nicht so sehen.
Es passieren garantiert viele Unfälle mit Fußgängern die aus die Lautlosigkeit von Radlern zurückzuführen sind.
äh...anders formuliert:
Fußgänger sind so Bräge und Unaufmerksam das ein geräuscheproduzierendes Rad viele Unfälle verhüten würde..

seh ich (also ehemaliger Radlbote der sichüberall "durchwurschtelte") nicht so...

meine Erfahrung bei gemeinsamen Ausfahrten mit Freundinnen, Freunden, Bekannten, welche zu den "Klinglern" gehören:

besser ein Fussgänger merkt einen NICHT...
dann kann ich vor oder hinter ihm vorbeifahren..

wenn er auf dem Radweg rumlatscht wo er nicht sollte: sorry, Pech wenn er sich dann erschrickt
aber wenn er mich nicht kommen hört, dann verhält er sich auch nicht irgendwie unerwartet

meine Erfahrung nach 50.000km rein in der Stadt gefahren

kaum hast du aber jemanden mit Klingel in der Gruppe, und wenns die Freundin ist die HINTER dir fährt,
die dann meint, sie muss dir einen Gefallen tun und für dich gleich mitklingeln..
dann geht das Unheil los
berechenbare Fussgänger hören dann plötzlich das klingeln und "setzen" Aktionen:
bleiben stehen, gehen auf einmal zurück, beschleunigen, etc.

mir ist es also lieber das Radl ist leise (wie cool ist das mit dem Keyde am Trike: Rollenfreilauf -> da hört man bei stehender Kette dann wirklich gar nix mehr, ausser Abrollgeräusche der Reifen)
schreien kann ich im Notfall immernoch ;)
 
hering hat eigenltich schon alles gesagt. ich wollte aber noch hinzufügen was mich besonders nervt (auch wenn danach gar nicht gefragt war). Ab und zu gibt es ja tatsächlich stellen im Straßenverkehrsnetz wo das überholen nur an wenigen Stellen möglich ist. Natürlich sammeln sich dann vor dem Erreichen dieser Stelle eine geringe Anzahl an Autos hinter einem Radfahrer. Wenn dann der Fahrzeugführer direkt hinter dem Radfahrer gefühlte Ewigkeiten braucht um sich für den Überholvorgang zu entscheiden, wird es meist knapp vor der nächsten Kurve und es hat nur ein Fahrzeug den Radfahrer (mich) überholen können. Gleiches Resultat aber anderes Vorgehen, der Fahrzeugführer hat vergessen, dass sein Fahrzeug im sechsen Gang bei 40km/h nicht besonders gut beschleunigt und zieht mit 40,25km/h auf die Gegenfahrbahn und kriecht so langsam an einem vorbei, dass erstens wieder nur ein Fahrzeug vorbei gekommen ist und zweitens ist es schon wieder vor der Kurve knapp geworden.

Was die Sicherheit anbelangt sind eigentlich beide Varianten nicht problematisch, wenn es nicht das ungeschriebene Gebot gäbe: "Ein Überholvorgang wird nicht abgebrochen!"

Von daher für mich auch ein ganz klares lieber schnell und laut als langsam. Wer fahren kann darf auch gerne schnell und leise überholen, aber das sehe ich Kirsche auf der Sahne ;)

Viele Grüße,
Nepomuk
 
Hallo, aus meiner Sicht ist die Lautstärke egal, Hauptsache der Abstand stimmt. Allerdings kommt es gefühlt immer häufiger vor, dass irgendwelche "Schlafwandler" ohne gucken auf die Fahrbahn treten (von Radwegen ganz zu schweigen, aber die ignoriere ich innerorts normalerweise).
Mir wurde als Kind regelrecht eingehämmert: Man geht nicht auf die Fahrbahn, ohne vorher zu schauen, ob was kommt.
Das ist heute wohl absolut uncool geworden.
LG Oliver
 
...
besser ein Fussgänger merkt einen NICHT...
dann kann ich vor oder hinter ihm vorbeifahren..

...
kaum hast du aber jemanden mit Klingel in der Gruppe, und wenns die Freundin ist die HINTER dir fährt,
die dann meint, sie muss dir einen Gefallen tun und für dich gleich mitklingeln..
dann geht das Unheil los
berechenbare Fussgänger hören dann plötzlich das klingeln und "setzen" Aktionen:
bleiben stehen, gehen auf einmal zurück, beschleunigen, etc.
...

Ich habe gute Erfahrung mit dem Spruch, "Einmal rechts gehen/fahren, bitte !", gemacht.
Die Leute wissen, das wer kommt und wohin sie sollen.
Ich spreche die Leute an wenn ich so ca mit weniger als 1m Abstand überhole.

Ansonsten ist mir Egal mit welchem Speed mich Autos überholen, solange sie genug Seitenabstand halten.
Je schneller desto mehr Abstand wegen dem Windruck von dem Auto.
 
und kriecht so langsam an einem vorbei,
da erlebe ich mit dem VM das spezielle Problem, dass wenn mich die Leute echt schnell fahren sehen, erst ne Weile schauen wollen und dann langsam überholen, damit sie in Ruhe mit dem Handy fotografieren/filmen können. *Tststs* Die nachfolgenden werden dann schon ungehalten - wahrscheinlich, weil die auch mal schauen können möchten. :) Bilder finden sie doch auf der Homepage demnächst wirklich genug - Videos werden auch folgen.
Das Problem lässt sich aber vermutlich durch einen Thread hier nicht lösen.

Viele Grüße,
Roland
 
Irgendwo gibt es aber eine Grenze. Wenn ich im Schneckentempo bergauf kurble, und die Autos neben mir den Berg mit 100+ nehmen, ist mir das auch unangenehm, selbst wenn der Abstand ausreichend ist und sie ganz ohne lautes Beschleunigen in Sekundenbruchteilen vorbei sind.

Ja, bei allzu zügigem Aufschließen mit hoher Differenzgeschwindigkeit kann schließlich ein Point of no Return überschritten werden, ab dem es nicht mehr möglich ist, bei doch noch auftauchendem Gegenverkehr den Überholvorgang abzubrechen.

So, wie es @hering beschreibt, ist es mir auch am liebsten. Ansonsten ist es mir egal, ob mit aufheulendem Motor oder mit Schneckentempo, solange dabei niemand gefährdet wird.
Mich bedrängende Lkw habe ich zum Glück sehr selten.

Grüße,
André
 
Mich bedrängende Lkw habe ich zum Glück sehr selten.
Aber wehe wenn....

Ich muß ja zugeben das sich über 90% der Autofahrer schon korrekt verhalten..meinetwegen 99% aber der eine Prozent sind leider immer noch ganz schön viele. Und das Dumme ist, man kann nur einmal im Leben Sterben. (OK...bis data aber 4 Gliedmaßen verlieren, das Augenlicht, den Verstand etc.)

Ich habe schon 2 mal einen Laster gehabt der entweder nicht wußte wie lang er ist oder mich während des länger dauernden Überholvorgang vergessen hat...noch schlimmer finde ich die Busse, die einen sogar in der 30er Zone 100m vor der nächsten Haltestelle relativ knapp überholen...da sind es sogar deutlich über 50% der Busfahrer die sowas machen.
 
Servus,

das mit den Bussen habe ich auch in Jena erlebt..
30er Zone, ich fahre schon 35 und da wird schön vorbeigeschnibbelt um sich direkt vor mir an die Haltestelle zu drängeln (und mich fast von der Straße zu schieben)... *kopfschüttel*
 
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