Ovale Kettenblätter Erfahrungsaustausch

AW: Ovale Kettenblätter Erfahrungsaustausch

Ich habe am ZOX26 seit 2 Jahren Biopace dran und war damit zufrieden. Beim Liegerad sind die übrigens "richtig" rum, Berg bei der Druckphase.
Habe nun seit einer Woche Rotor Q-Rings drauf, die ich etwas versetzt (Berg kurz nach Beginn der Druckphase) montiert habe. Fährt sich einfach prima. Ich habe das Gefühl, dass ich die Kraft in der Druckphase etwas länger und effizienter einbringen kann.

Die normale Montageanleitung kann beim Liegerad nur sinngemäß übernommen werden, weil die Tretrichtung der Druckphase zum Zugtrumm der Kette anders liegt als beim Aufrechtrad.
 
AW: Ovale Kettenblätter Erfahrungsaustausch

... beim Liegerad geht aber die Kette niemals parallel zu den Beinen, sondern schräg nach unten. Ein Fünfeck kann man in 72°-Schritten drehen, vielleicht passt das dann ungefähr.
Als Ggenbeispiel will ich nur mal das gerade genannte ZOX nennen und auch einige Tieflieger haben Umlenkrollen im Bereich des Steuerrohrs.
Das Wort "niemals" sollte man sparsam einsetzen, den meistens ist trift es nicht zu.

Aber du hast natürlich recht, dass 72° zufälligerweise auch passen können.
 
Hier ein Erfahrungsbericht von einem Holländer, leider nicht in Deutsch.
Was ich so mitbekommen habe, kann er jetzt höhere Trittfrequenzen fahren und hat bei gleicher Geschwindigkeit eine geringere Herzfrequenz.
 
Nach langem Suchen fand ich im WEB eine Einbauanleitug der Q-Rings für Liegeräder.
Beim dem Austausch des defekten Innenlagers habe ich gleich die Q-Rings so neu positioniert.
Das habe ich gleich mal mit Bildern dokumentiert.

k-P1020912-neu_fc.jpg

k-P1020911-neu_fc.jpg

Zufällig ist die Pedal- oder Kurbelstellung bei mir an den Totpunkten genau parallel zum Rahmen und war somit etwas einfacher einzustellen.
In der Anleitung als LDS bezeichnet.
Die Kette soll am Totpunkt an der kuzen Kettenradachse genau am Tagentenpunkt auflaufen.
Das ist also vom dem Winkel abhängig, mit dem die Kette von der Umlenkrolle ankommt.
Nachteil der Q-Rings ist, wenn man die Position der Kettenblätter fein nach justieren will, man das Tretlager aus dem VM ausbauen muß, um das einigermaßen hin zu bekommen.
Nachmessen der Kettenraddurchmesser ergab an der langen Achse des Z53 eine Wirkzähnezahl von Z56 und an der kurzen Achse von Z48.
Der lange Hebel an der großen Achse gibt mir das Gefühl einer höheren Übersetzung. Ist ja eigentlich logisch.
Die Beinmuskeln werden nach meinem Gefühl etwas gleichmäßiger beansprucht und wegen dem größeren Hebel am Kettenblatt trotzdem nicht gleich überansprucht - so jedenfalls meine Einschätzung.
Vielleicht ist das das Geheimnis der etwas höheren Leistung?
Bergauf habe ich das Gefühl, dass es schwerer und in der Ebene schneller läuft.

Mit Schlumpfgetriebe sind die Q-Rings nicht kombinierbar, weil keine feste und unveränderbare Position der Kettenblätter zur Kurbel möglich ist.
 
Ich frage mich manchmal, ob der eigentliche Grund für den wundersamen Hype um sagenhafte Kettenblätter in Eiform nicht eigentlich genau der ist, dass sie nämlich nach entsprechender möglichst langer Eingewöhnungszeit exakt genau gar keine Vorteile bringen. Dann können die neuen Toursieger nämlich wie gehabt nach einer 200km+ Etappe die Berge mit 450W hoch brettern und die Foren überschlagen sich weltweit mit Mutmaßungen darüber, wie viel diese Dinger zum Sieg beigetragen haben anstatt sich zu fragen, ob da wirklich alles mit rechten Dingen zugeht. Einen Bioniker oder Sportmediziner, der behauptet, das entspreche einem Leistungszuwachs von XYZ Watt, findet sich schon irgendwo. Genauso wie jemand, der Zweifler, die diese Daten nicht bestätigen können, zurechtweist, sie hätten wohl nicht lange genug damit trainiert. Unwiderlegbar und damit haben diese Dinger ihre Hauptfunktion als mentale Nebengranaten doch hervorragend erfüllt.

Dass unsereins mit solchen technischen Neuerungen gern herumspielt, so wie wir ja auch schon gern mit ganzen Fahrrädern herumfahren, die irgendwie "anders" sind, tut der Sache ja keinen Abbruch und ist auch in keiner Weise verwerflich, aber das allein hat zu ihrer Einführung und Verbreitung im Spitzensport vielleicht weniger beigetragen als die Einführung eines zusätzlichen, von niemandem sicher einzuschätzenden Parameters, der vor allem der Ablenkung dient. Die Gendefekte mit unbeschränktem Muskelwachstum sind irgendwie ja auch schon zu weit verbreitet. Asthma auch.

Prion
 
@Prion
Ich frage mich gerade, warum ich in deinem Text den Satz nicht finde,
bei dem du von deinen Erfahrungen mit ovalen Ketteblättern berichtest ?
 
Hat denn noch niemand solche Dinger an einer Messkurbel gefahren?
Das müsste sich doch ganz einfach rausmeüssen lassen, ob man mehr oder weniger Watt für den gleichen Durchschnitt braucht.
Ich selber habe am RazzFazz mal mit nem alten Biopacekettenblatt experimentiert ... auch in verschiedenen Winkelstellungen ... und war davon angetan.
Ich bin damit einige Wochen zur Arbeit gefahren. Als ich dann , aus Gründen, die ich nicht mehr weiß, wieder auf rund zurückwechselte, war ich allerdings genauso schnell, wie mit Biopace!?
Merkbar war da für mich kein Unterschied ... also, wer kann das mal messtechnisch überprüfen?
 
Weniger Watt für gleichen Schnitt dürfte damit nicht passieren (oder hat man damit einen aerodynamischen Vorteil?), aber vielleicht niedrigerer Herzschlag bei mehr Watt. Oder?
Gibts die Blätter auch mit 75 Zähnen :)?
 
Also für mich war das immer klar, dass man die Teile so montiert, dass man in der Stellung mit der größten Kraft, den längsten Hebel(bzw. größter Durchmesser) hat und am Totpunkt den Kurzen, damit dieser so schnell wie möglich überwuden wird, sodass man wieder in der Kraftbereich reinkommt.
Alles andere wäre doch der Leistungsabgabe abträglich.
Man kann bei konventioneller Montage nur kurz drücken und hat dann einen langen Totpunkt.
Wie soll man so mehr Leistung abgeben als sonst?

Und das Knieschonen versteh ich auch nicht, denn wenn ich nur einen Gang runter schalte, macht das doch viel mehr aus, als das das Kettenblatt je könnte.
Mit 40u/min den Berg hoch und dann noch Biopace konventionell wird kaum einen Unterschied machen.

Es gab auch schon Experimente mit einem Linearantrieb, bei dem die Pedale gerade nach vorne gedrückt wurden und die Kraft über eine Kette auf ein Zahnrad übertragen wurde.
Da gab es keinen Totpunkt. Rund treten war nicht nötig. Das verkörpert ja die Möglichst lange Kraftnutzung.
Das Gegenteil wäre ein Pedal ohne Kubel mit unendlich langem Totpunkt.
Aber genau das macht Biopace konventionell. Kurze Drückphase langer Totpunkt.
Hm, und dadurch mehr Leistung?

Ich hab Stronglight BioConcept und merke gar nichts. Das oval ist ziemlich schwach.
Ich habe es natürlich auf lange Drückphase eingebaut und natürlich auch den Kettenauflagepunkt berücksichtig.
Ich denke mal, man könnte vielen das Ding als LR anbauen und die Leute dann Knieschonung "merken" obwohls auf "Kniemahlung" eingebaut ist.
Ist etwas tricky, aber der Glaube schon Kniee wie ein altes Sprichwort besagt.

@GerdB Der Link verspricht ziemlich viel. Etwas zuviel wie ich finde um fundierte Antworten zu erhalten.
 
@Prion
Ich frage mich gerade, warum ich in deinem Text den Satz nicht finde,
bei dem du von deinen Erfahrungen mit ovalen Ketteblättern berichtest ?

Weil die in einem Ruderrad einfach keinen Sinn machen ;)
Spaß beiseite, die Frage, die du stellst, ist ja völlig legitim, ist aber nicht die, um die es mir gerade ging.

Genauso wie jemand, der Zweifler, die diese Daten nicht bestätigen können, zurechtweist, sie hätten wohl nicht lange genug damit trainiert.
:)
 
Wenn ich Froome wäre, :whistle:

und auch weiterhin mein Geld als Toursieger verdienen wollte, wäre ich mit Sicherheit nicht so doof und würde meinen Konkurrenten im Team und aus den anderen Teams, geschweige denn, die geneigte Öffentlichkeit über die Vorzüge ovaler Kettenblätter aufklären.

Das Biopace und Q-Rings einen föllig anderen Ansatz haben, ist ja hier schon zu Recht festgestellt worden.

Auch ein Thor Hushovd hat es seinerzeit nicht an die große Glocke gehangen welchen Anteil die Q-Rings an seinen Etappensiegen hatte, soweit ich das mitbekommen habe. Obwohl sich die Vorzüge gerade auch für Sprinter auszahlen, denn, die brauchen ja erst am Ende einer langen Etappe ihre Maximalkraft.

liebe grüße vom Kettcar
 
Zurück
Oben Unten