Als Zuschauer zu den world championchips - France 2014

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Neben dem Event reizte mich auch die Anreise.

Leider fuhr ich erst am Donnerstag um 11:30 los, sodass ich das attraktive Bergrennen verpasste.

Den Lech aufwärts und über Tussenhausen und Leutkirch ging es durchs Argental wunderschön nach Wangen und weiter nach Friederichshafen. Die mir schon bekannte Strecke ist sehr verkehrsarm, hat guten Asphalt und nur moderate Steigungen. Von Meersburg nach Konstanz setzte ich mit der Fähre über den Bodensee.
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Auf Schweizer Seite ging es nun südlich des Bodensees in Richtung Westen und entlang des Rheins bis Schaffhausen, wo ich auf die Deutsche Seite wechselte und bald darauf in einem kleinen Wäldchen mein Zelt aufschlug.
Die Staßen Richtung Basel luden am nächsten Morgen richtig zum bolzen ein. Die Durchquerung von Basel war wegen einer längeren Baustelle etwas nervig. Etwa 20 km weiter nördlich gelangte ich auf den
Euro-Velo-6, der ab dort asphaltiert ist. Die Landschaft ist echt ein Traum, abseits jeglichen Autoverkehrs kurvt der EV-6 entlang des Rhein-Rhone-Kanals, später mehr geradeaus, bis fast nach Besancon.

Leider habe ich mit einsetzender Dunkelheit den EV-6 verloren und wurde auch gleich mit auf und ab bestraft. Bei dem um 23:30 Uhr aufziehenden Gewitter habe ich es dann vorgezogen schnell ein Plätzchen für mein Zelt zu finden. Kaum lag ich drinn, warf der Wind Baumteilchen aufs Zelt und anschließend trommelte mich der Regen in den Schlaf.
 
Am nächsten Morgen hielt mich der Regen dann länger im Zelt fest als geplant. Wieder unterwegs musste ich dann noch an einer Bromberhecke stoppen, um sie abzuernten.

Die Strecke führte nun wieder bergab zum Fluss Doubs. Und dann wartete noch eine Überaschung auf mich, auf die ich nicht richtig eingestellt war.
Vom Doubs ging es nun steil hoch nach Montfaucon. So steile Kehren bin ich bisher noch nicht hochgefahren, geschätzte 15% bis 17%.
Ohne Mountaindrive für mich undenkbar, aber ich musste trotzdem Pausen machen, vom Kopf her war ich am dritten Tag auf Quälerei nicht eingestellt.

Im Umfeld der Sprintrennen traf ich Vroni und mit ihr dann Stefan, Matze und Richard. Von Matzes Freundin, Judith wurde ich erstversorgt mit Baguette.
Erwähnenswert sind auch die mobilen Toiletten, die dort waren. Aus Holz gebaut verwendete man anschließend Sägemehl und Holzspäne, es roch dort ungewöhnlich gut.

Bilder habe ich erst vom 100 km Rennen am nächsten Tag:
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Weltmeister Bernhard Böhler

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Weltmeister unverkleidet Matze
 
Der dritte Weltmeister ist wohl so gewichtig, dass es beim Hochladen probleme machte, nächster Versuch:CIMG0595.JPG
Weltmeister vollverkleidet Rischar und überhaupt.

Richard ging in der Euphorie das 100 km Rennen wohl etwas zu schnell an und musste dann etwas leiden, aber richtig Sorgen habe ich mir nicht gemacht.

Die lockere Atmosphäre bei den Wettkämpfen und drumherum hat mir sehr gut gefallen. Auch der Zeltplatz auf der Sportanlage, wo die meisten untergebracht waren bot viel Gelegenheiten für geselliges Miteinander, trotz der nächtlichen Gewitter.

Zwar hatte der Veranstalter Probleme mit der richtigen Wertung, aber das gemeinsame Essen am Abend war gut, obwohl, ich kann es nur von einem mal beurteilen.

"Hier hebt ein alter Hase das Beinchen":CIMG0599.JPG Perfekte Kurventechnik durch Ymte

Mal sehen, ob sein Sohn später auch mit Dreirad antritt.
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hallo Henning,
da hast Du vor der Abfahrt Deine linke Seite aber schön poliert, man kann sich richtig drin spiegeln!

Ja hätte ich im 100 km Rennen eine Brombeerhecke zum Abernten gefunden, hätte ich nicht so leiden müssen.
Hat mich sehr gefreut, dass Du uns dort besucht hast.
Ich hab schon gedacht, Du musst im Gewitter und am Hügel von Montfaucon dann etwas leiden, aber richtig Sorgen habe ich mir nicht gemacht.
Danke für die schönen Bilder!
Rischar
 
Hallo Richard,
auf der Hinfahrt, war die Seite noch schön, die hatte ich für die 12 Stunden auf dem Lausitzring sauber gemacht.
Das sollte sich auf der Rückfahrt leider ändern.

Zurück begleitete mich ein Schwesterfahrzeug meines Evo-K`s, gesteuert von Hubi.
Da ich mich sträubte über Montfaucon abzufahren, Hubi ist dort ohne Pausen hochgefahren, aber es ist doch grausig bei 17% Gefälle fast die gesamte kinetische Energie in Tommebremsenerhitzung und Reifenverschleiß zu stecken, statt dessen fuhren wir über Baume-les-Dames.
Das war Bremsen und Nerven schonend und wurde auch noch mit einer rasanten Abfahrt belohnt.

Nun ging es weiter auf dem EV-6 entlang der Doubs, diesen wunderschönen Abschnitt hatte ich leider auf der Herfahrt verpasst.
Dafür genoss ich um so mehr, wie malerisch sich der breite Fluss durch die Jura-Kalk-Felsen schneidet.
Das Tempo durfte ich bestimmen, auf Hubi muss man nicht warten :D, und da ich extra für den EV-6 eine kleine Trillerpfeife :whistle: dabei hatte, konnte ich manchem Erschrecken vorbeugen, und uns den gut asphaltierten Weg freipfeifen :whistle:.
Bewährt hat sich ein kurzer Doppelfiff :whistle: :whistle:, die Leute traten oder fuhren zur Seite.

Durch so eine pfiffige Überholaktion wurde auch dieser "Weltumsegler" auf uns aufmerksam.CIMG0632.JPG
Für unsere Mittagspause glaubte ich einen ruhigen Platz mit Tisch und Bänken gefunden zu haben, aber nachdem er zielstrebig auf uns zusteuerte und anlegte, war es mit der Ruhe vorbei.
Aber er war sehr nett, kommt aus Berlin, erzählte viel, unter anderem, dass er unter der Plane auf dem Boot, welches maximal 5 Knoten macht, nächtigt und solche Fahren des öfteren macht. Dann bot er uns zwei Bananen an. Da ich gerade trockenes Knäckebrot ohne alles kaute, fragte ich, nachdem ich geschluckt hatte ;) ob er Käse habe. Daraufhin teilten wir uns auch seinen Käse. Meine zwei Scheiben Edamer wurden halbiert und wanderten zwischen
8 Scheiben Knäckebrot. Als Nachtisch teilten wir uns den Rest meiner Schokolade.

Hubi wurde langsam etwas unruhig und gab zu erkennen weiter zu wollen, deshalb kam ich nicht mehr dazu zu klären, ob der Segler mit Jack Lee verwand ist :LOL:.
Es ging in rasantem Tempo weiter, bis Basel stoppten wir auf meinen Wunsch einmal wegen Pflaumenbäumen, bei einer Schleuse um die Füße im Kanal zu kühlen, bei einem Brunnen mit dem Vermerk - kein Trinkwasser - um die Wasserflasche zu füllen und zwei - dreimal zum Pinkeln.

Ach ja, aus Mulhouse raus wird man beim EV-6 durch einige komische Straßen geführt, und dann auch von Schildern im Stich gelassen, sodass ich einmal fragen musste. Ansonsten ein sehr empfehlenswerter Radweg, und das von jemand der sonst lieber Staße fährt.
Zusammen mit Hubi war es die reine Raserei, sodass ich ihm gegenüber Bedenken äußerte: Sollten wir dort noch öfter fahren seien Geschwindigkeitsbeschränkungen zu befürchten.

In Saint Louise aßen wir Salat und Pizza, bei Dunkelheit ging es dann ziemlich reibungslos durch Basel und gegen 23 Uhr wurde dann auch ein geeigneter Platz zum Zelten gefunden.CIMG0633.JPGAm nächsten Morgen

Hubi`s Motto ist ja: My tent is my castle. :barefoot:
 
hallo Henning,
ja so kenne ich Hubi. Schade, ich hätt Euch so gern begleitet. Das müssen wir unbedingt nachholen, vielleicht beim nächsten Bodensee Treffen.
Hubis Zelt passt ja gut zu seiner Haube! Aber ich glaub, er hätte im K mehr Platz :p
Aber Deine Geschichte muss noch weiter gehen, fehlt noch warum sich Deine Seite auf der Rückfahrt geändert hat.
Richard
 
Nur ungern verlässt Hubi am Morgen sein Schloss.CIMG0637.JPG

Es ist so riesig, da haben auch Gäste freien Eintritt.
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Andere stehen mehr auf Action und wollen mit Hubi mal richtig schnell unterwegs sein - von wegen Schneckentempo !CIMG0634.JPG

Wir fuhren weiter auf der B34 nördlich des Rheins und gleich in Öflingen bekam ich alles für ein perfektes Müsli mit Blaubeeren und Hubi seinen Kaffee :coffee: und süße Teilchen.
Vor Waldshut-Tiengen begegnete uns ein Liegeradfahrer, den ich schon von weitem grüßte, beim Näherkommen meine ich einen Bekannten aus Kaufering erkannt zu haben.
In Waldshut folgte mir Hubi etwas zögerlich für ein kurzes Stück einen ungeteerten Radweg der direkt, kaum oberhalb des Wassespiegels, am Rhein entlang führte. Relativ bald hatte ich schon wieder Hunger und bei einem EDEKA den ich schon vom Hinweg kannte kaufte ich Studentenfutter von Seeberger - was tut man nicht alles für Rolands sicheren Arbeitsplatz.
Meine geruhsamen Mahlzeiten machten Hubi nun doch etwas unruhig, er wollte bei Hellem zu Hause sein und mich bis Dornbirn begleiten, ich versuchte zu beruhigen und meinte , dass wir es bis 18:30 in Dornbirn sicher schaffen würden. Bis Schaffhausen ging es nun weiter auf der B34 dort wechselten wir über den Rhein auf die Schweizer Seite.

Richtung Konstanz und südlich des Bodensees wurde es nun etwas verkehrsreicher, aber wir kamen sehr gut voran. Die Straße war in einigen Abschnitten für Zweiräder gesperrt - gut das ich ein Dreirad habe. Es stellte sich im Stadtverkehr heraus das Hubi`s K etwas breiter ist als meins - warum soll nicht auch ich mal warten. :rolleyes:

Diese Tendenz wurde noch verstärkt, als ich an einem vor einem Zebrastreifen stehenden PKW rechts vorbeifuhr, dieser PKW beim Losfahren leider nach rechts zog und das K zwischen Vorderrad und Bordsteinkante einklemmte. CIMG0640.JPG
Neues aggressives Dekor

Erstaunlich was ein Waben-K so alles aushält. Die Formalitäten haben uns vermutlich eine halbe Stunde gekostet, aber mein toller Eindruck von dieser Tour wurde durch diesen Vorfall nicht getrübt.
Und bitte hier keine Unfalldiskussion, vielmehr möchte ich erwähnen, dass wir einen wunderschönen Blick auf den Bodensee mit vielen Seegelbooten hatten, und diese Route EV-6 - Rhein - Bodensee sehr empfehlenswert ist.

Um 18 Uhr trafen wir in Dornbirn ein, dort werkelte ich mit Patricks Unterstützung 2 Tage an dem neuen Milan.
Am Donnerstag Abend ging es wieder nach Augsburg.

Hubi, vielen Dank für die flotte Begleitung.
 
Zuletzt bearbeitet:
ach, wenn das nur Reifenspuren sind, kannst Du die bestimmt abwaschen/abschrubben/wegpolieren. Musst halt nochmal einen Dekra-Versuch machen, damit sich das Polieren lohnt.
 
Da waren leider doch über eine Tonne am drücken, etwa an der dicksten Stelle des Wabenchassis, etwa 10 cm vor dem Vorderrad ist eine Delaminierung deutlich ertastbar.
Die Firma Beyss wird wegen der Reperatur konsultiert werden. Den Schutz und die elastische Kraftaufnahmefähigkeit des Wabenchassis habe ich jetzt schon mehrmals schätzen gelernt, und möchte ich mit der Reperatur wieder herstellen lassen.
 
Hi Henning,

wie seid ihr um das Stück mit den hübschen ... ähm.. Panzersperren im Bereich der Scheitelhaltung rumgekommen? Genauso durch die Pampa geschoben wie ich? Schon schade, daß sich wohl kein Geld findet, um den EV6 an der Stelle wieder zu reparieren...

Grüße + Freude, Martin
 

Auf dem Hinweg hab ich durch den Matsch geschoben, weil die Umleitung auf dem Weg nach Westen doof beschildert ist. Auf dem Rückweg nach viiel Regen bin ich freiwillig die Umleitung gefahren, waren kaum Höhenmeter.
Wenn Du Dir die Böschung anschaust und die bereits abgerutschten Straßensperren, weil halt schonmal mehr weggerutscht ist weißt Du warum da noch nichts gemacht wurde und willst schnell weiter :eek:
Die haben 2006 da asphaltiert ohne den Untergrund zu verbessern - und die Böschung rutscht halt. Da müssten etwa 200 m Böschung verankert werden oder sogar betoniert - für die paar Autos zum Schleusen bedienen und die Radler ist das schon viel Aufwand.

Gruß,

Tim
 
Ich bin an der Stelle auch der Umleitung gefolgt, was auf dem Rückweg wohl einfacher war, da man es schon kannte.
 
Hallo Henning,

danke für die Beiträge - passend zu den Champion-Chips. Die sind nur so schwer verdaulich und liegen scheinbar noch im Magen. ;)

Viele Grüße,
Roland
 
Vor Waldshut-Tiengen begegnete uns ein Liegeradfahrer, den ich schon von weitem grüßte, beim Näherkommen meine ich einen Bekannten aus Kaufering erkannt zu haben.

Hallo Henning,
du hast richtig erkannt. :)
Beinahe hätte ich deinen tollen Bericht hier im Forum verpasst. Danke, dass du mich heute beim HPBoat-Treffen darauf aufmerksam gemacht hast.
Ich war ein paar Tage später als du auf ähnlicher Route unterwegs.

Grüße,

Thomas
 
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