Diagonal- vs. Radialreifen

Wie sollte denn der ideale Conti-Radialreifen aussehen? Welche Reifengröße wäre da interessant?

Gruß, Seb.
 
Ich kann morgen gerne mal ein Bild meiner an der Seitenwand verschlissenen F-Lites machen, wenn das was hilft.
 
Wie sollte denn der ideale Conti-Radialreifen aussehen? Welche Reifengröße wäre da interessant?

Gruß, Seb.

Größe 28(max)-406, kein Profil, Gummi für 4000km, Mischung die auch naß noch ordentlich haftet, max. Verkaufspreis 100EUR pro Stück, mir bitte hundert als Erstausstatter zum Testen ;)

Gruß,
Patrick
 
Größe 28(max)-406, kein Profil, Gummi für 4000km, Mischung die auch naß noch ordentlich haftet, max. Verkaufspreis 100EUR pro Stück, mir bitte hundert als Erstausstatter zum Testen

Mach die Augen zu und träum weiter :D:p;).

Solch eine Anfrage wurde schon gestellt, aber da kommt sicherlich nichts.

Ciao
 
Den Wunsch werde ich trotzdem auf alle Fälle bei Gelegenheit mal anbringen. Die Frage stellte ich deshalb, weil Leute aus der Conti- Reifenentwicklung auf derselben Fete waren.
Weil ich ja offensichtlich vormittags mal eben 190km mit dem Lieger angereist war ist die Kinderradfrage wohl auch vom Tisch.
Wir haben uns aber dann gar nicht über Reifen unterhalten, weil einfach zu viel los war, und man ja an Wochenenden auch anderen Gesprächsstoff hat als die Arbeit. Wenn sich das diesen Sommer zufällig ergibt werde ich den Reifenwunsch aber sicher nochmal ansprechen, wobei natürlich realistischerweise niemand davon ausgehen wird, daß Conti dann plötzlich eine Charge VM-Leichtlaufreifen auswirft.
Trotzdem- man hat da durchaus einen Blick für: Es wurde sofort bemerkt, daß ich Duranos auf dem Flux fahre. :D

Gruß, Seb.
 
Ich habe keine Ahnung von Reifen; daher man ein paar grundlegende Verstänisfragen. Also:
  • Diagonalreifen = Karkasse verläuft im 45°-Winkel (bezogen auf die Radialrichtung, zu beiden Seiten) => die Fäden kreuzen sich im 90°-Winkel, sowohl unter der Flanke als auch unter der Lauffläche.
  • Radialreifen = Karkasse verläuft einerseits von einem Wulst in Radialrichtung über die Lauffläche zum anderen Wulst, und andererseits um den Reifen unter der Lauffläche entlang. Fäden kreuzen sich unter der Lauffläche ebenfalls rechtwinklig.
Vor- und Nachteile:
  • Bei einem Diagonalreifen verlaufen die Fäden wie bei gekreuzten Speichen, können also besser Antriebs- und Bremskräfte übertragen. Bei Radialreifen gibt es keinen tangentialen Halt an der Flanke.
  • Bei einem Radialreifen werden unterschiedliche Fäden für die beiden Richtungen verwendet; die Lauffläche soll sich möglichst wenig verformen, entsprechend macht man sie steifer. Die Flanke macht man dagegen elastischer, dann kann sie mit weniger Verlusten verformt werden. Das bedeutet, bei einem Radialreifen bildet sich an der Aufstandsfläche ein kleinerer Wulst, der Rollwiderstand ist geringer, die Lebensdauer höher. Und durch die elastischeren Flanken federt er besser.
  • Seitenhalt: In der Kurve greifen die Seitenkräfte nur um den Reifenaufstandspunkt an. Entsprechend hat ein Diagonalreifen mehr Seitenhalt, weil mehr Fäden beteiligt sind und den Aufstandspunkt über einen größeren Teil der Flanke an der Felge verankern.
Stimmt das so?

sich aber mittlerweile Radialreifen durchgesetzt haben, unter Anderem wegen: erhöhter Lebensdauer, besserer Haftung (sowohl Trocken- als auch Nasshaftung), besserem Kurvenverhalten, besserem Einfedern und besseren Laufeigenschaften.

Eigentlich müssten Kurvenverhalten/Seitenhalt schlechter sein.

Und warum spielt es eine Rolle, ob Trockenheit oder Nässe?

Also je gröber die Karkasse und stärker die Seitenwände je besser rollt der Radialreifen

Ich dachte immer, man will in jedem Fall dünnere Seitenwände?

Und ist es nicht so, dass man zwar eine starke Karkasse will, aber wegen der Flexibilität/Reibungsarmut aus vielen feinen Fäden, statt wenigen groben?

Radialreifen sollen bei "runden" Reifen wie am Fahrrad bescheidene Seitenführungseigenschaften haben.

Das heißt, ein guter Seitenhalt kommt beim Auto nur zustande, indem man den Reifen sehr flach und breit macht?

Da aber auch an Motorrädern gern Radialreifen gefahren werden

Das verstehe ich nicht. Gerade bei Motorrädern ist der Rollwiderstand vollkommen egal, aber man will unbedingt viel Seitenhalt und muss starke Beschleunigungs- und Bremskräfte übertragen. Klingt so, als sei ein Diagonalreifen bei Motorrädern viel geeigneter. Auch, weil die Reifen ja alles andere als flach sind, sondern mit rundem Querschnitt.

Und auch bei Autos: Rollwiderstand ist egal, man fährt mit wenig Druck und will trotzdem guten Seitenhalt und gute Brems- und Beschleunigungsfähigkeit ... spricht das nicht auch eher für Diagonalreifen?
 
Radialreifen

Ist es nicht auch so, das beim Diagonalreifen das Gelege aus parallelen Fäden endlos um die Wulstdrähte gewickelt wird und beim Radialreifen ein schmaler Streifen um die Drähte umgeschlagen und fixiert werden muss?
In sofern wäre ein "75°-Reifen" ein guter Kompromiss aus rationeller Fertigung und den Eigenschaften eines Radialreifens?
 
Der Vergleich mit Kraftfahrzeugen hinkt natürlich, da die Anforderungen andere sind.
Dennoch fürs Verständnis vielleicht hilfreich, da ich im Fahrradbereich kein so anschauliches Video gefunden habe.
Vorsicht, sehr werbelastig:
Zum Thema Verluste lässt das kurze Video uns leider auch weitgehend im dunklen.

Als Laie mache ich mir auch über die Kräfteverteilung Gedanken:
Sehe ich es richtig, dass die einzelnen Fäden eines Diagonalreifens um so höheren Zugkräften ausgesetzt sind, je weiter der Winkel sich in Längsrichtung orientiert (bei ansonsten identischen Bedingungen)?
Grund der Überlegung: längerer Faden zwischen den Beiden Wulsten = größere Fläche je Faden = größere Zugkraft?

Bei Radialreifen währen somit die Zugkräfte auf die Längsfäden gigantisch, insbesondere wenn die Lauffläche in eine abgeflachte Form gezwungen werden soll? Bei Autoreifen mit Stahlgürtel und 2 Bar wohl kein Problem, aber beim Fahrrad ...
Wenn ich die Berichte an anderer Stelle im Forum richtig in Erinnerung habe, dann bedeutet Radialreifen oder Mischformen:
Mehr Gewicht und stabil, oder relativer Leichtbau aber schnell ausleiernde Karkasse ... habe ich das in etwa richtig verstanden?

Gruß, Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch eine Frage zum Tryker: Wenn es ein Radialreifen ist, müsste er schlechtere Seitenführungseigenschaften haben, weil er sich leichter seitlich verformt. Allerdings kann bei vollem Druck die Verformung des Reifens nicht so schlimm sein. Und gerade auf einem Mehrspurer ist das auch nicht so kritisch. Aber: Nachdem es ein Reifen speziell für Trikes ist, bietet dann die Gummimischung mehr Seitenhalt? Normale Reifen haben ja oft unterschiedliche Gummimischungen, so dass man mehr Haftung hat, wenn man sich in die Kurve legt. Das fällt bei einem Mehrspurer ja aus, und so denke ich mir, dass ein Trike-Spezialreifen mehr Kurvenhaftung bieten könnte, wenn er senkrecht steht. Weiß da jemand etwas?
 
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