Plattenverhalten von Velomobilen bei voller Fahrt

Bei diesem Video sind beide Plattfüße zu erkennen - der Platzer sogar zu hören :)
Ich sehe im Video bei 2:05 min ein Zulassungskennzeichen, was hast Du für einen Antrieb - kann man wo genaueres lesen Wieviel Watt, wo sitzt der Motor, Reichweite etc. ?
Hast Du eine Bremse fürs Hinterrad und wirkt die stabilisierend gegen schlenkern, bei Platten hinten ?

Warum fährst Du ab 7:27 min so weit rechts, forderst Du damit nicht erst von hinten kommende zum selbstmörderischen Überholen auf ?

Gruß Leonardi
 
*Räusper* Pssst - das ist kein Kennzeichen - nur die Seriennummer des Mangos.

Aber es hilft gegen viele, die meinen, nur Fahrzeuge mit Nummernschild düfen Straßen benutzen.
Antrieb ist daher nur Zweibeinantrieb. Wattzahl kann ich Dir nicht sagen, habe keine Messkurbel, Reichweite schaff ich derzeit so ca 100 km am Tag - Tendenz steigend.
Nein - hinten ist keine Bremse - nur Standardausstattung wie alle Quests und Mangos.

Ab 7:27 fahre ich in Ottersberg um die Gullideckel rum - als nächstes (was im Video nicht zu sehen ist) fahre ich links rüber in der Linkskurve, weil ich die Senken rechts sonst immer mitnehmen würde.
Danach ist das noch vor Ottersberg, wo ich erst rechts rüberfahre, als ich merkte, dass der Überholvorgang sehr eng wird - sonst fahre ich mittig bis mitte-rechts.

Danach - vor Sottrum gehts bergauf - da gehts für mich runter bis 25 km/h - da fahre ich immer eher rechts. Ist ein Versuch der Verhinderung ein Hindernis zu sein. Man soll mich ja schon überholen können - nur machen einige das halt gefährlich. An der Position bin ich mir nicht sicher was besser wäre.
 
Platten unterwegs hatte ich schon diverse, alle mit Kojaks vorne, zum Glück niemals in dem Moment so schnell unterwegs, so um 25 km/h. Anhalten kein Problem.
Den einzigen Platzer hatt ich zum Glück im geparkten Zustand: Letzten Freitag, als es so schön heiß war, parkte mein Orca wie immer unten neben dem Haus, als ich einen wirklich sehr lauten Knall hörte, mir aber nichts dabei dachte (ich war im 2. Stock), kurze Zeit danach kam der Allgemeinarzt aus der ersten Etage hoch (das Fenster seines Untersuchungszimmer im 1. Stock ist genau über dem Abstellplatz) und beschwerte sich bei mir, ich soll weder ihn noch seine Patienten so erschrecken, der von eben hätte fast einen Herzschlage bekommen als er genau im Moment des Reifenplatzers an meinen Orca vorbeiging.
Das stand seit ca. 2 Std in der prallen Sonne und anscheinend war der Schlauch am Felgenhorn eingeklemmt unter dem sehr schwer montierbaren Marathon plus. Jedenfalls wies der Schlauch einen Riss von ca. 10 cm Länge auf mit einer ziemlich deutlichen Quetschmarkierung genau in der Mitte des Risses. einen solchen Platzer möchte ich nicht in voller Fahrt erleben....
 
einen solchen Platzer möchte ich nicht in voller Fahrt erleben....
Ich hatte vorne schon mehrere Platzer (jeweils defekte Reifenflanke) am Mango, teilweise mit >40km/h. Vorne völlig harmlos, solange nicht gerade der kurvenäußere Reifen bei Kurvenfahrt platzt.

Hinten hatte ich bisher nur relativ langsame Druckverluste, die sich aber sehr deutlich im Fahrverhalten bemerkbar machten.

Gruß0 Hartmut
 
Vorne hatte ich schon einige Schleicher und auch Platzer. Solange das andere Vorderrad noch ausreichend Haftung (1 Vorderrad in der Kurve = doppelte Last) hat, ist das kein Problem. Der schlimmste Fall ist hier eine schnell gefahrene Kurve mit dann schiebenden Vorderrädern.
Hinten hatte ich sowohl Schleicher, schnellen Luftverlust und auch Platzer.

Beim Platzer ist halt der Schreckmoment und dann sitzt man auf der Felge mit dem Reifen drunter. Wenn der Mantel sehr locker auf der Felge sitzt, kann der herunter rutschen. Das kann gefährlich werden, wenn der Reifen breit und der Radkasten schmal ist und der Mantel sich zwischen Felge und Radkasten verkeilt und das Hinterrad blockiert. Ist einem Quest schon passiert, lag danach auf der Seite.

Beim langsamen Schleicher merkt man meistens den erhöhten Widerstand im Voraus bzw. das leicht schwammige Verhalten. Wenn der Luftverlust allerdings zu spät bemerkt wird (lange bergab, doch mehr Luftverlust oder einfach abgelenkt), dann wird es gefährlich, wenn im Reifen nurnoch geringer Restdruck drin ist und der Reifen stark wanken kann. Beim Durano 28mm ist das unter 2,5bar. Jeder Impuls lässt das Heck weit ausscheren und beeinflusst die Lenkeigenschaften negativ (siehe das Schlingern von Stony im Video). Wenn die Felge fast schon auf dem Boden einsackt, wird die Seitenführung geringer. In einer leichten Kurve bin ich quasi gerade aus gefahren. Die ungleichmäßig zupackenden Bremsen führen zu einem deftigen Driftwinkel. Wenn die Luft dann ganz raus ist, geht es wieder einigermaßen.

Der Zustand von 0,5-2,5 bar beim 28mm Durano während einer Bergabfahrt in der Kurve mit >50Km/h wäre für mich der Horror und ich bin mir nicht sicher, ob ich die Situation noch retten könnte. Können andere ja gerne mal bei ihrem Quest,Milan usw. testen ob das dort auch so ist.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die reifengefährdende Saison mit neuen (Durano) Mänteln zu beginnen. Splitt wird bei uns November bis März eingesetzt, Silvester und die allemanische Fasnacht ende Februar bringen nochmal Glasscherben. Ein neuer Mantel hat mehr Gummi und kleine Schnitte gehen so nicht bis ins Gewebe und den Schlauch. Bis zum darauffolgenden November sind die Reifen dann meist schon zu 60-80% abgefahren und werden auf die Ersatzbank geschickt. Im Sommer können die auch mal mit aufgezogen werden, bei sauberer Straße fahre ich die Duranos bis auf's Gewebe runter (Pannenschutz=0).

Das einzige, was hier aber wirklich Sicherheit bringt, ist ein vierter Reifen. Durch die Redundanz hat man noch Seitenführung bei einem Platten hinten. Der Rollwiderstand, Gewicht und Unterhaltskosten sprechen aber gegen den 4. Reifen.
 
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velomobiel.nl baut ja bald ein neues Modell mit 4. Reifen... Scheint also doch etwas dafür zu sprechen. Man ist dort auch optimistisch, Rollwiderstand, Gewicht und Kosten in den Griff zu bekommn.
 
Beim Orca macht sich der Plattfuß vorne nur durch die typischen Geräusche und durch hohen Kraftaufwand bemerkbar (innerhalb von einer Woche 6x getestet). Ein plötzlicher Plattfuß hinten bei 30 km/h bescherte mir einen Ententanz, den ich ganz sachte ausbremste und gegensteuerte. Bei meinem PKW vor 30 Jahren war das einen Ausflug in den Straßengraben wert (zum Glück voll Schlamm, daher null Schäden).
 
Bei jetzt 140.000km mit meinen Velomobilen hatte ich bisher 12 Patten hinten. Bisher habe ich diese immer frühzeitig bemerkt und konnte immer gefahrlos anhalten. Ein spontanen Reifenplatzer hatte ich hinten noch nicht.
Das entspricht ungefähr auch meiner Lebenslaufleistung auf VM. Eher nur 6 x Platten hinten und immer gut zu Stehen gekommen. Aber noch nie einen blowout.
Wenn man nun konsequent auf Tubeless in Kombination mit einem robusten Reifen wie CCS oder CCu geht, hat man kein so sehr großes Risiko denke ich. Denn die meisten blowouts sind Versagen des Schlauches.

Bleibt auch noch: was kann ich Fahrzeugseitig tun, um bei einer Rolle möglichst gut geschützt zu sein ?
 
Die ungleichmäßig zupackenden Bremsen führen zu einem deftigen Driftwinkel. Wenn die Luft dann ganz raus ist, geht es wieder einigermaßen.
eine interessante Erfahrung: könnte es mit dem Airliner das gleiche Problem sein ? Der Airliner entspricht etwa 1,5 bar und könnte das der Grund sein, warum Wolfram mit dem platten Reifen ohne Airliner in Kurven besser klar kam ?

Weitere Feststellung: Man sollte peinlichst darauf achten, dass die Bremsen gleich eingestellt sind. Sonst hat man seine Chancen von vornherein schon mal minimiert.
 
Weitere Feststellung: Man sollte peinlichst darauf achten, dass die Bremsen gleich eingestellt sind. Sonst hat man seine Chancen von vornherein schon mal minimiert.
Wäre eine Panzerlenkung mit getrennter Bremsanlenkung ggf. eine Möglichkeit, die Situation zu retten? Vermutlich müsste man in dem Fall sehr schnell und richtig reagieren um es nicht noch zu verschlimmern.
 
100000km mit vm und nur 4 platten auf dem hinterrad,kein blowouts,kojaks im winter geht für mich nicht.Ich habe einen Freund, der hatte einen Reifenplatzer(Blowout) bei 50km/t mit Conti Contact Speed, der Reifen war neu und mit 5,5 Bar, Conti Contact Speed fahre ich immer mit 8 Bar, aber nicht mehr
 
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