Hallo,
ich habe am Montag mein oranges DF in Dronten abgeholt und am gleichen Tag ca. 260km in den Kölner Raum überführt.
Vorher bin ich fast 2,5 Jahre ein Quest XS gefahren, kann daher die Fahrzeuge ganz gut miteinander vergleichen.
Bin Montag früh um 6:15 Uhr mit
@Low-Rider gestartet und wir sind fast pünktlich gegen 9:00 Uhr mit dem Auto in Dronten angekommen. Unterwegs hatten wir teils heftigen Regen. Die Abholung hat etwas länger gedauert, da am DF doch noch verschiedene Dinge eingestellt werden mussten. Nach einer ganz kurzen Proberunde bin ich dann doch erst gegen 13:00 Uhr in Dronten losgefahren. Hatte das DF praktisch blind und ohne Probefahrt im Vertrauen auf die gute Arbeit von
@ymte und
@DanielDüsentrieb bestellt (hatte ich damals beim XS genauso gemacht und ist auch gut gegangen, würde ich aber nur empfehlen, wenn man schon VM gefahren ist). Die ersten Kilometer waren trotz Regen grandios. Wobei ich schon am Anfang ein kleines Problem mit dem Schaumdeckel hatte. Mein Sitz ist extrem tief eingestellt und ich musste mich etwas strecken, um über den nach oben gewölbten Rand des Deckels zu schauen. Von Dronten ging es also im Regen Richtung Elburg. Im DF habe ich erstmals verstanden, was es heißt, einen richtig steifen Antrieb zu haben. Die Kraft wird wirklich zu 100% in Vortrieb umgesetzt. Kurz vor Elburg habe ich noch auf eine Gruppe von Quest-Fahrern aufgeschlossen. Die waren aber recht langsam unterwegs, konnte das DF größtenteils mit wenig Treten mitrollen lassen. Als ich nach Epe abgebogen bin hat die Gruppe dann aber einen anderen Weg genommen. Vor Terwolde hörte es dann auf zu regnen und ich konnte den Schaumdeckel abnehmen. Der Deckel lässt sich gut unter dem Sitz oder im Heck verstauen.
Das DF ist m.E. innen sogar geräumiger als das Quest XS. Rechts hat man über der Schwinge eine gut nutzbare und zugängliche Ablage, links hat man hinter dem Sitz nochmal sehr viel Platz. Der hintere Radkasten ist deutlich schmaler als beim XS. Da der Boden zum Heck nicht wie beim XS nach oben geht sondern eher eben ist, ist das DF ein kleines Raumwunder. Auch links und rechts neben dem Sitz hat man hinreichend viel Platz. Die Radkästen sind immer noch breit genug, um ein Smartphone (meine Navigations-Lösung) direkt darauf anzukletten.
Von Terwolde ging es über Twello und Zutphen nach Emmerich, wo ich den Rhein überquert habe. Hier hatte ich ziemlich genau die Hälfte der Strecke hinter mir. Die niederländischen Radwege rollen mit dem rauen Asphalt teils wirklich schlecht. In D bin ich dann nur noch auf der Straße gefahren. Am frühen Abend waren in D anscheinend auch nur noch entspannte Menschen unterwegs. Die weitere Fahrt über Kalkar, Uedem, Issum, Reuhrdt, Tönisberg, Tönisvorst, Schiefbahn, Büttgen, Grevenbroich konnte das DF dann schön rollen. In Rommerskirchen verließen mich dann etwas die Kräfte, bin dieses Jahr noch nicht mehr als 100km am Stück gefahren. Habe dort bei der Tankstelle Cola und Erdnüsse nachgetankt, da abzusehen war, dass ich es nicht mehr rechtzeitig zur lokalen Pizzeria schaffen würde. Es wurde langsam dunkel und hier erlebte ich dann auch schon die erste negative Überraschung. Die Lampe ist bei meinem Fahrzeug etwas ungünstig montiert und lässt sich deshalb nicht vernünftig einstellen. Ich konnte nur die ersten 2m direkt vor dem DF ausleuchten. Ich musste also die letzten 20km bei einsetzender Dämmerung über Pulheim mit wegen Licht und Müdigkeit mit verminderter Geschwindigkeit nach Hause rollen und bin dann um 22:00 Uhr daheim angekommen.
Ein Highlight des DF darf am Ende natürlich nicht unerwähnt bleiben. Das ist tatsächlich der Sitz. Ich habe keine Sitzmatte genommen (obwohl ich zwischendurch mal mit der einlagigen Matte geliebäugelt hatte). Man kann aber tatsächlich 9h auf dem problemlos auf dem Sitz ohne Matte fahren. Das Ding ist total bequem, hat den direkten Kontakt zum Fahrzeug und keine Verluste. Vielleicht muss man auch einen total durchschnittlichen Körperbau haben, aber mir passt der Sitz genau. Keine Druckstellen, gar nichts.
Bin jetzt auch schon den Rest der Woche mit dem DF zur Arbeit gefahren. Haben einen Arbeitsweg von nur ca. 10km einfach. Auch hier macht das DF großen Spaß.
Insgesamt kann ich ein durchweg positives Fazit ziehen. Das DF ist wirklich ein tolles Fahrzeug und es macht richtig viel Spaß, das Ding zu bewegen. Es liegt gut auf der Straße und hat einen sehr direkten Antrieb. Treten muss man darin aber natürlich auch. Es ist noch ein wenig schneller, als das XS. Aber man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass für einen nicht allzu starken Fahrer auch keine Größenordnungen zwischen den Fahrzeugen liegen. Man spart durch den effizienten Antrieb und das um 5kg geringere Gewicht Kraft, hat durch die vermutlich bessere Aerodynamik auch eine höhere Endgeschwindigkeit. Am Bruttoschnitt über alles mit Ampeln etc. gewinnt man dann am Ende aber nicht so viel hinzu. Es macht aber richtig Laune, das Ding zu fahren. Das DF dürfte im Moment das für mich beste Gesamtpaket bieten. Würde die Entscheidung wieder so treffen.
Viele Grüße,
Dirk
NACHTRAG#1:
Der Wendekreis des DF ist übrigens wirklich beachtlich. Dieser ist noch größer, als der Wendekreis vom XS. Die Radkästen sind halt ziemlich schmal. War am Anfang etwas ungewohnt, schränkt aber in der Praxis nicht wirklich ein.
NACHTRAG#2:
Ich habe die Kettenblattkombination 56/39 gewählt. Diese ist in der Praxis für mich ausreichemd, da ich damit praktisch ausschließlich auf dem "großen" Blatt fahren kann und das 39 nur als Rettungsring bergauf benötige. Frage mich immer, wie Ihr mit größeren Blättern (60, 80, 90...) vernünftig anfahren könnt...