Gaucho 28 highracer oder Performer HighRacer 700

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Moin,
im Herbst möchte ich mein Flevo Alleweder verkaufen und mir ein schnellen und vor allem leichten Highracer aufbauen.
Das Goucho habe ich bereits Probefahren können und man merkt die Hinterradfederung.

Es soll ein UDK Lenker werden.
Wichtig für mich ist die Langstreckentauglichkeit und die Bergauffahrfähigkeit.
Preislich sind beide Modelle im selben Bereich.
Das Performer ist zumindest auf dem Papier etwa 3kg leichter.

Nun meine Fragen an die Experten:
Ist eine Hinterradfederung Ratsam für die Langstrecke, besonders Brevets?
Gibt es Erfahrung mit den jeweiligen Rädern bezüglich Bergtauglichkeit?

vielen Dank
 
Servus,

zumindest zum Performer kann ich n bisl was sagen (bin ihn selber ne Weile gefahren).
Der Antrieb ist erstaunlich steif, das Rad geht bergauf sehr gut. In der Ebene recht schnell, das Gewicht des Herstellers ist aber doch etwas geschönt.
Dennoch sind deutlich unter 11kg machbar, wenn die Komponenten stimmen.
Wegen fehlender Federung ist er auf ruppigen Wegen aber doch nicht grade die Ausgeburt des Komforts. Ich selbst fahre mittlerweile nur noch Heck oder vollgefederte Fahrzeuge (außer im Rennen).

Hinten kann man das teilweise mit etwas dickeren Reifen (z.B. 35mm) und weniger Luftdruck ausgleichen. Frisst aber mehr Speed als eine Rahmenfederung.

Gruß,
Patrick
 
Ansehen und Probefahren würde ich sicher noch: Zox (ok, 2x622 geht nicht, es bleibt bei 2x559; Elastomerfederung hinten möglich), Metabikes, High Baron, Raptobike Midracer, und wenn es das Budget hergibt Troytec.
Das Gaucho habe ich (wenn auch noch nicht die 2x622 Version) eher als schwergepäcktaugliches Reise-/Tourenrad und nicht so sehr als Brevet-Rennerchen in Erinnerung. Das Performer bin ich noch nicht selbst gefahren; von Leuten, die ein flott-sportliches Rad suchten hört man aber hauptsächlich Positives. Beim Zox bekommt man viel Rad fürs Geld und eine Sitzposition, die trotz zweier großer Laufräder recht tief ist. Der Frontantrieb setzt bergtechnisch nur in Extremsituationen Grenzen (meine Erfahrung). Die Sitzposition gleicht sehr einer nach hinten gekippten Untenlenker-Haltung-Position beim Aufrecht-RR. Ich komme bergauf damit sehr gut zurecht. Troytec, ... ohne Worte. ;)
 
Servus,
nach mittlerweile knapp 10Mm auf meinem Performer Highracer kann ich ein paar Dinge, die dich sicher interessieren, sagen:
- Das Gewicht im Auslieferungszustand beträgt 12,5-13kg, mit Carbonsitz, leichterem Laufradsatz und Komponenten auch unter 11kg zu bekommen. Meiner wiegt aktuell 11,5kg.
- Der serienmäßig UdK-Vorbau ist absoluter Mist. Er ist zwar verstellbar, aber viel zu steil und zu kurz. Habe mir aus einem zersägten normalen Vorbau mit eingeklebtem Alurohr einen für mich passenden Vorbau gemacht. Der Lenker hingegen ist gut brauchbar.
- Der lange Radstand in Verbindung mit einer Carbongabel und 28"-Laufrädern mit 23mm Bereifung machen auf Langstrecke richtig Spaß. Es ist erstaunlich, was der lange Rahmen alles wegfedert. Nur bei grobem Kopfsteinpflaster wünscht man sich manchmal eine Federung. Mit etwas Bastelei kann man den Sitzwinkel von 16° bis 28° einstellen, es ist also für jeden Geschmack etwas dabei.
- Die Bergtauglichkeit ist gut. Der Antrieb ist mit einer Umlenkrolle mit geringem Umlenkwinkel effizient, dank 23cm Tretlagerüberhöhung bringt man auch bei niedrigen Sitzwinkeln noch Kraft aufs Pedal. Mit supersteifen Carbonrahmen kann ein 60er Alurohr nicht mithalten, der Antrieb wird auf dem kleinen Blatt etwas weich. Um auf Trainingsrunden und RTFs Rennradler bergauf zu überholen, reicht es locker je nach Trainingszustand :D

Mein 5kg schwereres, heckgefedertes Optima Stinger, welches ich vorher besaß, war in der Ebene nicht viel langsamer, dafür bergauf lahm und gefühlt weniger komfortabel.

Grüße
 
Ansehen und Probefahren würde ich sicher noch: Zox (ok, 2x622 geht nicht, es bleibt bei 2x559; Elastomerfederung hinten möglich), Metabikes, High Baron, Raptobike Midracer, und wenn es das Budget hergibt Troytec.

Soviel Zeit muss sein: Bacchetta Corsa oder CA2 ... (y)

fluxx.
 
Servus,

Enno: wie groß bist du?
Hi- bzw. Midracer sind oft nur für große Leute.

Gruß,
Patrick
 
185cm das ist kein Problem, bin wie gesagt das Goucho schon Probe gefahren.
Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige desto mehr Modelle tauchen auf.
vor einem Monat war ich mir mit dem Goucho noch ganz sicher.

Das Zox 26 low light sieht verdammt gut aus.
Was Barchetta angeht habe ich mich am Anfang meine suche gegen stick-bikes entschieden.
Und Troytec, ich verkaufe kein Go-one sondern nur ein A2, das ist etwas außerhalb meiner Preisklasse.

vielen Dank für die vielen Tips bis jetzt, gerne mehr.
 
Moin Enno,

nach Absolvierung einer ähnlich hohen Km-Leistung wie mein Vorredner Visafan stimme ich seinen Ausführungen zum Fahr- und Federungsverhalten des Highracers von Performer prinzipiell zu.
Man bekommt für sein Geld einen relativ guten Gegenwert von den Taiwanesen geliefert.

Sofern Du die 28"-Version mit Rennkneifern wählst, ist gegen die Gabel von Performer wenig einzuwenden.
Bei der 28"-Disk-Version solltest Du entweder die 26"-Variante wählen (mit 3-Punkt-Aufnahme), oder
die Gabel eines anderen Herstellers verbauen. Hintergrund ist, daß die Performer-Alugabel ein rechtes Leichtbauteil ist, welches nur wenig mehr als eine Alu-Carbongabel wiegt, und an dem die Diskaufnahme nachträglich "angefrickelt" wurde.
Wenn Du diese im harten (Renn-)Einsatz "schrubbst", ist die Haltbarkeit entsprechend kurz.


Ein weiterer Kritikpunkt ist die Austauschbarkeit der Umlenkrolle, da der Achsendurchmesser wohl nicht metrisch und auch kein Standarddurchmesser ist. Die bei Komponentenherstellern wie z.B. Terracycle oder Ginko üblichen 8 bzw. 10 mm Achsen passen hier nicht. Falls man sich also nicht auf den Hersteller zur Ersatzteilversorgung beschränken möchte, sollte man sich in einer Dreherei eine passende Achse anfertigen lassen.

Für mich spielt auch die Mitnahme von leichtem Gepäck eine Rolle. Da ich keinen Gepäckträger montieren möchte, bzw. dies bei der Disk-Version auch nicht so einfach ist, habe ich mich auf kleine Bananentaschen beschränkt.
Wenn man diese jedoch vollpackt, reicht die Klemmkraft des Sattelstützen-Schnellspanners
der oberen Sitzaufnahme nicht aus, um ein langsames herunterrutschen des Sitzes im Langloch zu
verhindern. Wer also nicht so extreme Sitzwinkel fahren möchte, sollte hier über eine andere Fixierung nachdenken.

Falls Du das Rad nicht selber aufbauen möchtest, und vorhaben solltest, von der Ausstattung her mindestens "Mittelklasse" (z.B. Shimano 105 o.ä.) zu wählen, wäre (preislich gesehen) der "Highbaron" von Optima eine denkbare Alternative.
Falls Du wiederum eher ein Modell mit Federung suchst, schau' Dir doch mal von Challenge/Elan das "Chamsin" an.

Hoffe, Dir damit weitergeholfen zu haben.
Gruss,
Morten
 
Hallo Morten,

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Austauschbarkeit der Umlenkrolle, da der Achsendurchmesser wohl nicht metrisch und auch kein Standarddurchmesser ist. Die bei Komponentenherstellern wie z.B. Terracycle oder Ginko üblichen 8 bzw. 10 mm Achsen passen hier nicht. Falls man sich also nicht auf den Hersteller zur Ersatzteilversorgung beschränken möchte, sollte man sich in einer Dreherei eine passende Achse anfertigen lassen.

Bei meinem etwas neueren Highracer ist die Bohrung für die Umlenkrolle ein metrisches M12-Gewinde. Mit einer Adapterhülse von M12 auf M8 kann man jede nur erdenkliche Umlenkrolle montieren. Bei Bedarf einfach melden, habe noch 8 Stück vom 10er-Pack übrig, einen anderen Performer-Fahrer konnte ich schon damit beglücken :D

Für mich spielt auch die Mitnahme von leichtem Gepäck eine Rolle. Da ich keinen Gepäckträger montieren möchte, bzw. dies bei der Disk-Version auch nicht so einfach ist, habe ich mich auf kleine Bananentaschen beschränkt.
Wenn man diese jedoch vollpackt, reicht die Klemmkraft des Sattelstützen-Schnellspanners
der oberen Sitzaufnahme nicht aus, um ein langsames herunterrutschen des Sitzes im Langloch zu
verhindern. Wer also nicht so extreme Sitzwinkel fahren möchte, sollte hier über eine andere Fixierung nachdenken.

Da hat sich anscheinend auch was getan. Meine Sitzhalterung hat kein normales Langloch, sondern ein Langloch mit drei Absenkungen, in die der Schnellspanner hineinrutscht. So hat man zwar nur 3 Sitzstellungen, dafür ist dein geschildertes Problem behoben.

Falls Du das Rad nicht selber aufbauen möchtest, und vorhaben solltest, von der Ausstattung her mindestens "Mittelklasse" (z.B. Shimano 105 o.ä.) zu wählen, wäre (preislich gesehen) der "Highbaron" von Optima eine denkbare Alternative.

Optima hat oft sehr gute Monats-Angebote, letztes Jahr war u.a. der High Baron für 1699€ + Versand mit 105er Ausstattung zu haben.
Apropos Optima: Das Cougar gibt es auch als 26"-Version mit Heckfederung ;)

Grüße
 
Die Optik spielt ganz klar auch eine Rolle, vielleicht auch die größte. Es ist mir zu gestelzt, zu hoch und zu simpel.
Vielleicht alles unbegründet.
 
Also "Schönheit" liegt ja tatsächlich im Auge des Betrachters. Aber es gibt etliche Liegeräder, die man sich erst schön sauf^Wfahren muss. Die Zoxe wirken auf die meisten Menschen auch eher hässlich bis landmaschinenrustikal. Die Fahreigenschaften sind umso hübscher. Ähnlich ist es mit den Stick-Bikes auch. Ich finde sie auch nicht wirklich elegant, aber dennoch war die Entscheidung zwischen Zox und Bacchetta und später nochmals zwischen Troytec und Bacchetta extrem knapp. Mich überzeugt (jeweils) schlussendlich die Fahrdynamik mit dem Schwerpunkt deutlich zwischen den Rädern und einer gemäßigt tiefen Sitzposition.

Auch wenn die Sticks aufgrund des Konzeptes einander sehr, sehr ähnlich sehen, gibt hinsichtlich der Rahmen-/Sitzgeometrie und deren Folgen auf Komfort/Härte und hinsichtlich der Lenkerformen reichlich Unterschiede. @fluxx berichtet ja sogar, dass er das Bacchetta CA 2.0 als komfortabler empfindet als die gefederte Version des Troytecs. (Ich bin damals nur die Alu-Bacchettas gefahren. Eine Begegnung mit einem CA könnte also gefährlich sein ;)).

-Andreas
 
Ich kenne einige Leute, deren Suche nach einem Bacchetta-Test beendet war. :)

Ja genau, z.B. meine Wenigkeit.

Zum Thema Bergtauglichkeit: Bin gerade von einer kleinen Ausfahrt mit dem Corsa im Nordschwarzwald zurückgekommen, waren auf 65km rund 1100Hm. Zwar etwas langsamer als mit dem Rennrad aber völlig unproblematisch und entspannt zu fahren.
(Und bergab minutenlang zwischen 75 und 80:D)

Gruß
RadJo
 
Auch wenn die Sticks aufgrund des Konzeptes einander sehr, sehr ähnlich sehen, gibt hinsichtlich der Rahmen-/Sitzgeometrie und deren Folgen auf Komfort/Härte und hinsichtlich der Lenkerformen reichlich Unterschiede. @fluxx berichtet ja sogar, dass er das Bacchetta CA 2.0 als komfortabler empfindet als die gefederte Version des Troytecs.

Stickbike ist nicht gleich Stickbike. Das was in einem Corsa oder CA2 steckt, sieht man auf Anhieb nicht, das erfährt man erst so nach und nach. In diesem Konzept steckt einiges an Erfahrung und Knowhow.

Ich halte das CA2, nur das kann ich sehr gut aus eigener Erfahrung beschreiben, für ein sehr ausgereiftes Liegerad mit einem riesen Potential vor allem auch für Rennen. Leider fährt hier in Europa keiner der Topfahrer ein CA2, sonst würde es bei Highracern ganz vorne auf der Muss-ich-Haben-Liste stehen. Oldies wie John Schlitter und Kent Polk fahren damit bei 12- und 24-Stunden-Events in den USA Schnitte von 33 bis 36 km/h und das CA2 war mehrmals beim RAAM erfolgreich. Geht meines Erachtens nur mit einem schnellen und komfortablen Rad, bei dem alles passt.

Verbesserungen gibt es inzwischen beim Sitz, den Kent Polk entwickelt hat und für alle Lieger anbietet.

Das CA2 ist extrem steif, direkt und schnell im Antritt, andererseits sehr komfortabel zu fahren. Ich habe aus diesem Grund das Troytec HR-FS wieder hergegeben, da es für mich keine Vorteile gegenüber dem CA2 hatte und in Serienausstattung auch noch 3 kg schwerer war.

Wer kein Carbon braucht, ist mit dem Corsa sehr gut bedient, da das Konzept identisch ist und nur ca. 2 kg beim Gewicht drauf, beim Preis aber 2000 EUR weg kommen.

Wer ein Bacchetta noch nicht gefahren hat, der hat im Bereich Highracer etwas Entscheidendes versäumt!

fluxx.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte noch einen sehr leichten recht comfortablen M5 CHR zu verkaufen....
Da hat es - zugegeben - auch schon kurz in den Fingern gejuckt. Aber die Garagenmitbenutzer wären - so fürchte ich - not amused gewesen.

Wenn ich zwischen einem neuen Gaucho und einem gebrauchten M5 CHR wählen müsste/könnte, wäre meine Wahl allerdings sehr eindeutig. M5.

Für einen Erstkauf würde ich ein gut erhaltenes Gebrauchtrad bevorzugen; nach einer Fehlentscheidung / Fehleinschätzung tut man sich dann leichter bei der Trennung ...
 
Bei meinem etwas neueren Highracer ist die Bohrung für die Umlenkrolle ein metrisches M12-Gewinde. Mit einer Adapterhülse von M12 auf M8 kann man jede nur erdenkliche Umlenkrolle montieren. Bei Bedarf einfach melden, habe noch 8 Stück vom 10er-Pack übrig, einen anderen Performer-Fahrer konnte ich schon damit beglücken :D
Aye, kann ich bestätigen ;)
In dieser M12-Bohrung sitzt ne Aufnahme für die Umlenkrolle. Die mit 'nem 14er Schlüssel (glaub ich) rausgedreht und dann eine von den Adapterhülsen rein (wieso hast Du noch 8? Du hast doch schon 2 für mich geopfert!) und mit ner normalen M8-Schraube die 16-zähnige Umlenkrolle von Gingko verbaut. Das schnurrt ;)
 
Servus,

wir haben für jemand einen Adapter anfertigen lassen. Nur dort schien das Gewinde eben kein normales M12 zu sein, wie berichtet wurde. Das war doch etwas verwirrend, da alle Rahmen die wir bisher hatten eben mit nem M12 ausgestattet waren (und nicht M12x1.5 o.ä.=

Gruß,
Patrick
 
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