Evo Ks: meine Erfahrungen nach 1 Jahr

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Hallo zusammen!

Ich habe mal meine Erfahrungen mit dem Evo Ks zusammengeschrieben:
http://christoph-moder.de/hobbies/fahrrad/velomobil_evo-ks.php

Ich habe mein Velomobil jetzt seit einem guten Jahr, und habe gut 7000 km auf dem Tacho. (Nicht mehr, weil ich im Winter nicht gefahren bin, gerade der vorletzte Winter war lang, und dann musste ich auch viel herumbasteln.) Mehr als die Hälfte der Strecke war eine lange Radreise, von Oslo via Göteborg, Malmö, Travemünde, Leer bis nach Alkmaar, und zurück zur Nordspitze Dänemarks, und dann das Super Brevet Scandinavia. Dazu noch Brevets in Kiel und Dänemark, und eine Deutschland-Durchquerung.

Als ich das Velomobil gekauft habe, hat mich genervt, dass es kaum schriftliche Informationen über das Evo K/Ks gibt, und man sich alle Informationen zusammensuchen muss, falls man sie überhaupt erfährt; und so habe ich jetzt alles zusammengeschrieben. Vielleicht hilft das jemandem.

Fotos werde ich irgendwann auch mal hinzufügen ... momentan ist es nur ein sehr langer Text.
 
Hallo Christoph,

schöne Zusammenfassung. Wir haben uns bereits über kritische Punkte ausgetauscht und das solltest Du über Beyss klären - immerhin hast Du eines der ersten und da wird Dir 100% geholfen, wenn es inzwischen Neuerungen gibt. Einige haben wohl schon umbauen lassen, wo das nötig ist.
Ich fahre ja bereits die aktualisierte Kettenkanal-Version. Meine Anmerkungen zu ein paar (nicht allen) Punkten:
  • Kettenabwurf fast kein Problem (bisher 1x) - nach Umbau auf Elastomer dürfte die Gefahr noch geringer sein, Deine berechtigte Federungskritik löst sich dann auch schon etwas auf und der Komfort wird deutlich besser (auch vom Karosseriegeräusch),
  • Kettenwiderstand inzwischen relativ niedrig,
  • Kette und schmierig - sehe ich wenig - anfangs MUSS man die außen einmal reinigen, sonst ist das vorprogrammiert,
  • Schalten ist klar ungünstig (ich fahre sogar 70-39, womit ich gut klar komme) - mir fehlt noch der äußere Ring und das Kettenschutzrohr,
  • ich habe die Fußhubbel hinten "gelöchert", da sich dort das Wasser sammelt und vom leichten Unterdruck raus gesaugt wird. Ich bin aber auch nur einen kräftigen Regen bisher gefahren, wonach aber innen nicht viel nass war.
  • den Thread nervöse Lenkung hast du vllt nicht mitverfolgt - solltest Du lesen - und v.a. die Nachricht von Beyss bzgl. veränderter Lenkplatte, auf die ich auch sehnlichst warte. Die Schallmauer muss doch noch geknackt werden :p,
  • Spureinstellen mach ich jetzt per Laser - wenn Du mit dem Ks mal hier bist, einfach melden,
  • Du solltest meinen Sitz probieren ;) ,
  • wenn Du ein kleines Scheibchen hast und der Oberkörper nass wird fährst Du zu langsam :whistle:,
  • beste Möglichkeit abzuschließen und rel. leicht - Verlängerungskabel div. Fahrradschlosshersteller und Diamant-Vorhängeschloss (Burg-Wächter) - wer knacken WILL knackt alles.
Also teils ist Deine Kritik berechtigt, denke aber, dass Du relevante Punkte wohl noch nicht mit Beyss geklärt hast, was Du im Sinne Deiner Zufriedenheit tun solltest.

Viele Grüße,
Roland
 
Vielen Dank für deinen ausführlich , ungeschönten Bericht!
Ich bin zwar nur ein paar Wochen gute 1000km mit einem 38kg schweren Quest gefahren, kann aber vieles gut nachvollziehen. Ich sehe mich bestärkt, erst einmal beim up zu bleiben, wenn ich nicht zu viel Lehrgeld und -Zeit in diese VM Fortbewegungsart investieren möchte, um - genau wie du - mal eben 400km und mehr am Stück schnell (zu meinem Enkel) zu cruisen- ohne Basteleien . So wie ich es aus den Beiträgen von CAS immer herauslesen wollte...
 
Hallo Christoph,

ich habe selten so einen ausführlichen und guten Bericht gelesen.
Vielen Dank.
Ist trotzdem "Dein Velomobil".
Meins, glaube ich, auch.

LG Winni
 
Danke für den langen Bericht. Ich träume zwar nicht vom Evo, aber der Bericht bleibt trotzdem lesenswert.
Gruß
Bernd
 
Super objektive Beschreibung. Enthält für potentielle VM-Interessenten (nicht nur für ein EVO-K(s)) viele interessante Punkte, die man beim Kauf eines VM beachten sollte, damit man nachher nicht enttäuscht ist.

Gruß Hartmut
 
Schöner ausführlicher Bericht. wie mir scheint, hattest Du auch viel Pech.
ich fahre ein 90iger Blatt und die Kette ist mir auch schon abgesprungen, wenn auch recht selten. Sehr ärgerlich, wenn sie sich noch zum Mast hin verklemmt.
1. Kette vielleicht ein Glied kürzer, solange der Kettenwiderstand im ersten Gang nicht zu hoch wird. Dann schlabbert es weniger.
2. kleine Hartschaumblöcke, vielleicht 20x20mm am inneren Kettenblatt verkleben, so dass die Kette sich nicht mehr verklemmen kann.
Grüße Jens
 
(y)
Bin restlos begeistert von der umfassenden Beschreibung!

Du hast auch mit der Beyss Beschreibung ins Schwarze getroffen, aber Sie werden dich unter Garantie auch bei den Problemen unterstützen. Viel Spaß mit dem Evo
 
Erst einmal: Vielen Dank an alle für das positive Feedback!

schöne Zusammenfassung. Wir haben uns bereits über kritische Punkte ausgetauscht und das solltest Du über Beyss klären - immerhin hast Du eines der ersten und da wird Dir 100% geholfen, wenn es inzwischen Neuerungen gibt. Einige haben wohl schon umbauen lassen, wo das nötig ist.
Ich fahre ja bereits die aktualisierte Kettenkanal-Version. Meine Anmerkungen zu ein paar (nicht allen) Punkten:

Ja, genau, das werde ich demnächst in Angriff nehmen. Da ich ja momentan in Norwegen wohne, ist es nach Straelen eine ziemlich weite Strecke - und mit Fährüberfahrten auch sauteuer. Aber im Juni muss ich sowieso nach Norddeutschland, da lässt sich das kombinieren.

(Und ich war zugegebenermaßen faul; ich hatte in den letzten Monaten keine Lust, am VM rumzuschrauben, sondern bin lieber langlaufen gegangen - übrigens hast du mich dazu gebracht, mir eine Skating-Ausrüstung zu kaufen. Die war dann bei dem weichen Schnee am Ende des Winters besser, weil die klassischen Loipen zu schnell kaputtgefahren waren. Unglaublich, wie schnell man sich mit Skating auspowern kann.)

Kettenabwurf fast kein Problem (bisher 1x) - nach Umbau auf Elastomer dürfte die Gefahr noch geringer sein, Deine berechtigte Federungskritik löst sich dann auch schon etwas auf und der Komfort wird deutlich besser (auch vom Karosseriegeräusch),
[...]
ich habe die Fußhubbel hinten "gelöchert", da sich dort das Wasser sammelt und vom leichten Unterdruck raus gesaugt wird. Ich bin aber auch nur einen kräftigen Regen bisher gefahren, wonach aber innen nicht viel nass war.

Ja, was du mir beim letzten Mal über die Elastomerfederung erzählt hast, klang ja vielversprechend - und scheint auch weitgehend so eingetreten zu sein.

Die Löcher hinter den Fußhubbeln sind eine gute Idee. Können ja sehr klein sein.

den Thread nervöse Lenkung hast du vllt nicht mitverfolgt - solltest Du lesen - und v.a. die Nachricht von Beyss bzgl. veränderter Lenkplatte, auf die ich auch sehnlichst warte. Die Schallmauer muss doch noch geknackt werden ,
Spureinstellen mach ich jetzt per Laser - wenn Du mit dem Ks mal hier bist, einfach melden,

Ich hab jetzt wieder angefangen, das Forum zu lesen und gesehen, dass das jetzt wohl behoben ist, aber die Vorgeschichte hab ich nicht verfolgt.

Du solltest meinen Sitz probieren ,
wenn Du ein kleines Scheibchen hast und der Oberkörper nass wird fährst Du zu langsam ,

Sitz: Ja, auf jeden Fall.

Scheibe: Nein, habe ich erst im Winter montiert, und bin seitdem nicht durch Regen gefahren. Die Regenfahrten im Sommer waren komplett ohne Scheibe.

Also teils ist Deine Kritik berechtigt, denke aber, dass Du relevante Punkte wohl noch nicht mit Beyss geklärt hast, was Du im Sinne Deiner Zufriedenheit tun solltest.

Ja, sollte ich. Ich wollte natürlich erst einmal selber herausfinden, was los ist; aber gerade bei der Kette bin ich jetzt bei einem Punkt angekommen, wo mir die Ideen ausgehen, denn einen offensichtlichen Fehler habe ich noch nicht gefunden. Eventuell steht der ganze Tretlagermast zu weit rechts (das würde auch erklären, warum ich nur mit dem rechten Fuß an der Karosserie anstoße). Und ich muss wohl die Kette mal rausnehmen; vielleicht muss ich die komplett ersetzen, weil an zu vielen Stellen beschädigt und verbogen - habe vor ein paar Tagen zwei fürchterlich deformierte Stellen entdeckt.

Schöner ausführlicher Bericht. wie mir scheint, hattest Du auch viel Pech.
ich fahre ein 90iger Blatt und die Kette ist mir auch schon abgesprungen, wenn auch recht selten. Sehr ärgerlich, wenn sie sich noch zum Mast hin verklemmt.
1. Kette vielleicht ein Glied kürzer, solange der Kettenwiderstand im ersten Gang nicht zu hoch wird. Dann schlabbert es weniger.
2. kleine Hartschaumblöcke, vielleicht 20x20mm am inneren Kettenblatt verkleben, so dass die Kette sich nicht mehr verklemmen kann.

Hallo Jens! Nein, die Kette ist schon ziemlich kurz. Ja, irgendwelche Blöcke am Kettenblatt oder Tretlagerausleger wären eine gute Idee ... oder gleich ein Umwerfer.
 
Die Löcher hinter den Fußhubbeln sind eine gute Idee.
Ich habe aber nach meiner Erinnerung 8mm gebohrt, sonst sind die sofort verstopft.

Eventuell steht der ganze Tretlagermast zu weit rechts
Oder der Kettenkanal ist rechts nicht breit genug, denn der wurde ja wohl breiter. Oder beides trifft zu. Beyss wird Dir das beantworten können.

Die Kette wird wohl kaum runter sein. Also würde ich die beschädigten Stellen raus nehmen und per Kettenschloss neue Stücke einsetzen.

Scheibe: Nein, habe ich erst im Winter montiert
Ohne Scheibe ist ein NoGo für mich. Das ist so ein Druck im Gesicht und die Augen tränen mir die ganze Zeit. Ich hatte sie einmal vergessen - nicht noch mal. ;)

Für die Elastomere gibt es konkrete Empfehlung - Du wirst sie finden.

Viele Grüße,
Roland

P.S. Der Schnee wird jetzt ja weg sein, also kannst Du die Skating-Ausrüstung getrost "einsommern" und wieder ans VM gehen. Ich hatte die Kinderkrankheiten "zwangsweise" abgewartet und bin jetzt ganz froh drum, denn das läuft inzwischen recht unproblematisch.
 
Ich kann den Text nicht einfügen , Dann halt als Screenshots
 

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Nein, die Kette ist schon ziemlich kurz. Ja, irgendwelche Blöcke am Kettenblatt oder Tretlagerausleger wären eine gute Idee ... oder gleich ein Umwerfer.
Suuper, dein Bericht. Praktisch bei jedem Satz habe ich gedanklich einen Haken dahinter gemacht.
Mit deiner Kette hast du aber extrem viel Probleme. Mir ist sie ja auch schon zweimal abgesprungen und letztesmal hab' sie ohne aussteigen und ohne schwarze Finger wieder draufgekriegt.

Auch mit deinen Überlegungen zu den Übersetzungen stimme ich voll überein.
Deshalb wundert mich, dass offenbar niemand außer mir bei Zweifachblatt mit 110er Lochkreis fährt, wie ich in zwei VMs.
In meinem Ks habe ich 33/54 und damit 33:36 und 54:11 als Grenzübersetzung das reicht für mich locker bis 60km/h. Und das Beste ist, dass man das auch noch mit einem normalen Umwerfer schalten kann :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Christoph Moder,
Ja, ich habe mir Deinen wunderschönen und ausführlichen Bericht buchstäblich "Reingesaugt". Manche Passagen habe ich auch zweimal gelesen, einfach toll und für mich zur richtigen Zeit.
Da bin ich mal auf die Spezi gespannt, ob ich dort das für mich passende "3 rädle" finde.

Wo ich doch jetzt eins Kaufen dürfte und vor lauter ..... nicht mehr weis welches, außer klein / leicht / Ausgereift, ich möchte auch Fahren, nicht immer nur Schrauben.

Viele Grüße
Dieter
 
Hallo Christoph,

bitte wende dich bei Problemen an uns, wir bemühen uns immer alle evtl. Mängel schnellstmöglich zu beheben. Man sollte nicht vergessen, das dein Ks eines der ersten war und eigentlich primär als Renngerät konzipiert wurde. Wir dachten dass das jedem Käufer klar ist. Beyss Leichtfahrzeuge und Daniel haben das Ks als kompromissloses Sportgerät gebaut, 1. Priorität=Speed, 2.Priorität=Leicht, 3. Priorität= Rennen gewinnen, wir dachten eigentlich, das die begeisterten Käufer der ersten Stunde das wussten und auch genau das wollten, es wurde quasi die schnelle Basisplattform geliefert!! Das man da evtl. Abstriche in anderer Hinsicht machen muss sollte doch eigentlich klar sein.

Aber nix destro Trotz verbessern wir die Alltagstauglichkeit immer weiter und weiter. Der Kettentunnel ist verbreitert, Fussbeulen sind angeformt worden, die komplette Mittelbrücke ist erneuert worden, die Maststütze ist neu konstruiert worden, die Schwinge ist eine komplett neue Konstruktion, usw.

Wir werden jetzt nicht wie früher im Halbjahrestakt eine neues Modell rausbringen, sondern Modellpflege betreiben und weiter verbessern und verbessern. Es wird auch mittelfristig eine Art Schaumdeckel , eine nachrüstbare Minischeibe und evtl. auch eine mitführbare Haubenlösung geben. Alle Verbesserungen fließen selbstverständlich auch wenn möglich in die anderen Modelle ein.

Von daher vielen Dank für den sehr gut geschriebenen Bericht und die zahlreichen Denkanstöße.


Sportliche Grüße


Michael
 
sondern Modellpflege betreiben und weiter verbessern und verbessern

Super, euer Ansatz gefällt mir und auch das was ihr vorhabt bringt eure Modellpalette näher an das, was ich mir irgendwann mal als Kunde vorstellen könnte.

Ich weiß, ihr arbeitet viel an euren Flitzern, könnt ihr den potentiellen Kunden dennoch den Gefallen tun, und die Verbesserungen (Modellpflege) auch auf eurer Webseite erwähnen? So, dass man weiß, dass sich was tut und vor allem auch, was sich genau tut. Denn zur Zeit bin ich an den VMs von Velobiel.nl am meisten interessiert, einfach weil es da die meisten Infos auf der Homepage der Firma gibt.

Vielen Dank und viele Grüße,
hering
 
Kette und schmierig - sehe ich wenig - anfangs MUSS man die außen einmal reinigen, sonst ist das vorprogrammiert,

Nachtrag: Ja, eine außen saubere Kette macht die Dinge einfacher. Ich bin eben letztes Jahr oft in den Regen gekommen, gerade auf der Reise. Wenn es nachts schüttet, spült es im offenen VM das Öl weg; dann trocknet es, die Kette quietscht, und man muss nachölen. Und da hatte ich natürlich keinen sauberen Lappen da, mit dem ich die Kette hätte trockenwischen können.

Mit deiner Kette hast du aber extrem viel Probleme. Mir ist sie ja auch schon zweimal abgesprungen und letztesmal hab' sie ohne aussteigen und ohne schwarze Finger wieder draufgekriegt.

Aber du hast auch einen Umwerfer, wie ich das sehe.

Deshalb wundert mich, dass offenbar niemand außer mir bei Zweifachblatt mit 110er Lochkreis fährt, wie ich in zwei VMs.
In meinem Ks habe ich 33/54 und damit 33:36 und 54:11 als Grenzübersetzung das reicht für mich locker bis 60km/h. Und das Beste ist, dass man das auch noch mit einem normalen Umwerfer schalten kann

Aha, stimmt, deine 110er-Übersetzung ist meiner 130er-Übersetzung recht ähnlich.

Man sollte nicht vergessen, das dein Ks eines der ersten war

Natürlich. Aber: Seit wie vielen Jahren baut ihr Velomobile? Und: Ist das Ks eine komplette Neukonstruktion, oder habt ihr sehr viel von den Vorgängermodellen übernommen?

Ich sehe ein, dass eine Neuentwicklung immer auch Kinderkrankheiten hat, und manche Sachen sich erst mit der Zeit zeigen. Aber ihr habt bei den allermeisten Teilen nicht bei Null angefangen.

Nur mal als Vergleich: Joerg046 hat zwei Jahre vor mir sein Evo-R gekauft; er war auch ein VM-Anfänger, hat es auch am Ende des Winters bekommen, und ist im Sommer dann ROAM gefahren (wofür das VM schon im Mai verschifft werden musste). Das wäre bei mir nicht möglich gewesen.

eigentlich primär als Renngerät konzipiert wurde. Wir dachten dass das jedem Käufer klar ist. Beyss Leichtfahrzeuge und Daniel haben das Ks als kompromissloses Sportgerät gebaut, 1. Priorität=Speed, 2.Priorität=Leicht, 3. Priorität= Rennen gewinnen, wir dachten eigentlich, das die begeisterten Käufer der ersten Stunde das wussten und auch genau das wollten, es wurde quasi die schnelle Basisplattform geliefert!! Das man da evtl. Abstriche in anderer Hinsicht machen muss sollte doch eigentlich klar sein.

Dass das Ks als Rennmaschine konzipiert ist, wusste ich, und das ist auch gut so. Ich wollte ja ein schnelles Velomobil; und es dürfte leichter sein, ein schnelles Velomobil alltagstauglich als ein alltagstaugliches Velomobil schnell zu machen. Wie beschrieben ist mein Einsatzbereich u.a. Brevets. Würde es dafür ein maßgeschneidertes Velomobil geben, ich hätte es gekauft. Gibt es aber nicht.

Aber: Mit "Renngerät" kann man nicht alles entschuldigen. Ich verstehe beispielsweise, dass es bisher keinen Schaumdeckel gibt oder dass man einen Scheinwerfer nicht sowohl hoch genug als auch aerodynamisch befestigen kann - das spielt bei Rennen einfach keine Rolle. Ist schade, aber das waren die Prioritäten. Aber mangelnde Zuverlässigkeit? Eine Lenkung, die so empfindlich ist, dass man sich nicht immer traut, so schnell zu fahren, wie man könnte?

Kurz gesagt, bei konstruktiven Kompromissen sind wir uns einig - ein Velomobil muss so effizient wie möglich sein. Aber die Verarbeitung muss eben auch stimmen; und da sehe ich, dass die Karosserie sehr sauber verarbeitet ist, aber bei den Komponenten nicht alles so toll ist.

Du sagst zur überarbeiteten Lenkung: "unsere zu Recht anspruchsvollen Kunden". So ist es! Ich weiß, dass es schwierig ist, ein schnelles und zuverlässiges VM zu bauen; und wenn ich denn wüsste, was genau bei meinem VM gerade mit der Kettenführung falsch ist, hätte ich es schon selbst behoben; ich halte mich für mechanisch nicht komplett unbegabt. Aber wer gibt denn einen fünfstelligen Betrag für ein Fahrrad aus? Das sind die Leute, die das Beste wollen. Die sich nicht zufrieden geben mit Aussagen wie "das Ks ist eben als Renngerät konzipiert worden" und "da muss man eben Abstriche machen". Genau das sind eure Kunden! Die auch weiter Geld in ihre Velomobile investieren wollen! Kümmert euch um sie!

sondern Modellpflege betreiben und weiter verbessern und verbessern. Es wird auch mittelfristig eine Art Schaumdeckel , eine nachrüstbare Minischeibe und evtl. auch eine mitführbare Haubenlösung geben.

Das sind doch mal gute Nachrichten! Wäre schön, wenn ihr das auch irgendwie anders kommunizieren würdet, als hier versteckt im Forum.

Was meinst du mit "mittelfristig"? Ich habe mir einen Quest-Schaumdeckel gekauft, den ich zurechtschneiden und anpassen will; ich weiß allerdings noch nicht so genau, wie; und wenn ihr in einem Jahr eh einen Deckel im Angebot habt, warum sollte ich dann selber mit dem Herumbasteln anfangen?

Die Panzerlenkung ist keine Fehlkonstruktion ‚die Hebel sind so ausgelegt das der Bremsgriff der Anschlag ist.

Finde ich aber nicht gut. Ich will um möglichst enge Kurven rumkommen, ich will so selten wie möglich aussteigen müssen.

Wenn Ich mich recht erinnere habe Ich Dir dein S gebracht. Ein Problem Wie alle ist die Schnittstelle Also zu R Zeiten wo die Kunden mit mir nahezu Dauerkontakt gehabt haben ging das ganz gut.

Ja, du hattest die Übergabe gemacht, und wir haben z.B. die Cleats eingestellt, damit ich mit meinen Füßen reinpasse. Ich habe erst da erfahren, dass du anscheinend beim Bau überhaupt nicht beteiligt warst, im Unterschied zu den Evo-R/-K. Ich habe ja keine Ahnung, wie der Kundenkontakt früher oder später war. Und wie gut oder schlecht eure interne Kommunikation ist. Ich war eben der Meinung, ich trete auf dem offiziellen Weg mit dem Hersteller in Kontakt, und nicht hintenrum mit einem Mitarbeiter; ich wusste ja auch nicht, wer bei Beyss für was zuständig ist.

Die Brücke, da ist gerade genau wo die Umlenkrolle ist die Klebefläche zu klein, wäre von mir größer geworden ‚die Form Gibt da nicht mehr her. Heute verwende Ich Kleber der das anstandslos könnte. Seit kurzem habe ich eine Kleber der meine kühnste Vorstellungen übertrifft. Nur am Rande.

Mag sein, dass das eine kritische Stelle ist. Vielleicht sollte man neben der Umlenkrolle die Brücke zusätzlich mit Schrauben verbinden. Habe ich mir schon überlegt, wollte aber dazu erst Beyss kontaktieren. Und wenn du jetzt noch verraten würdest, welcher Kleber das ist, der so viel besser ist, könnten auch andere Leute davon profitieren ...

Weil Ich Es Dir gebracht habe ist Es auch nicht auf Dich eingestellt geworden, deswegen war mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die Kette zu lang. Vielleicht war auch nicht die Spur nicht korrekt.

Mit der Kette muss aber noch etwas anderes faul sein. Denn ich habe ja inzwischen Kettenblatt als auch Ritzelpaket getauscht, und in 56/36 ist die Kette ziemlich straff.

Und du hattest damals gesagt, die Spur sei einigermaßen eingestellt ... naja, war sie nicht, zweieinhalb Umdrehungen hat der Kugelkopf gebraucht.

Du hast Beyss deswegen auch Ein bischen schlecht weg kommen lassen oder und auch mich.

Ich will niemanden schlecht dastehen lassen; aber trotzdem die Dinge klar ansprechen.

Bei dir beispielsweise bewundere ich deine Fahrleistungen, deine Detailversessenheit, deine Intuition bezüglich Mechanik und Aerodynamik, oder z.B. wie schnell du beim letzten Herbst-Bodenseetreffen meine Kette durch die Lenkbrücke gefädelt hast - das war toll! Andererseits bin ich oft davon genervt, wie du hier im Forum schreibst, und dass das auch noch die Haupt-Informationsquelle für die Go-Ones ist. Nimm es nicht persönlich!

Ebenso bei der Firma Beyss - wir sind uns doch alle einig, dass dort tolle Velomobile produziert wurden und werden, mit denen regelmäßig Rennen gewonnen werden. Und dass ich um jede Firma, die die HPV-Welt weiterbringt, froh bin. Trotzdem - oder gerade deshalb - muss man über seine Erfahrungen berichten können, damit andere Leute davon profitieren, und letztendlich auch die Hersteller ihre Produkte weiter verbessern können.

Ps. Der Ackermann passt bei Dir, Messe ihn doch nach und traue keinem der Ein Computerspiel bedient. Auf plus minus 7cm sind doch ok Wie Ich finde. Jede Umdrehungen an irgendeinen Kugelkopf verändert diesen schon.

Ich bin kein Experte in Sachen Fahrzeuglenkung, und hab mich da auch nicht nennenswert eingearbeitet. Ich habe nur gesehen, dass es offensichtlich eine Veränderung gibt, die angeblich die Lenkeigenschaften verbessert. Und ja, bisher ist die Lenkung deutlich zu nervös. Vielleicht bin ich ein Grobmotoriker, vielleicht bin ich zu wenig gefahren, und es sieht nach ein paar zigtausend Kilometern anders aus.

Was Ich merkwürdig finde das Du langsam als guter Fahrer bist. Da stimmt was nicht. Habe gehört das eben er Ein Fitter bist. Deswegen müssen 50pIus in der Ebene drin sein.

Vielleicht ist das aber so. Ich kenne einige Leute mit ähnlicher Fitness, die deutlich schneller fahren können als ich. Ich stoße da an eine Grenze, mehr geht einfach nicht. Andererseits habe ich schon mehrfach gesehen, dass sich Leute auf Brevets vollkommen verausgabt haben; ich hatte einfach nie Probleme damit, meine Leistung einzuteilen, und bin jedes Brevet problemlos durchgefahren, und das waren inzwischen gut über 20. Ich scheine da einfach mehr Talent für die Langstrecke als für den Sprint zu haben.
 
Ach dann habe ich ihn gar nicht montiert, jetzt wo Du es sagst, kann sogar sein das ich fast nicht an deinem gemacht habe, das weiß ich jetzt nicht mehr, da kannst Du Dich darauf verlassen was ich damals gesagt habe. So um die neun Meter Wendekreis sollte er haben.
Für mich war die R bis zum Hybridbauweise die beste Zeit

Die Frage ist trotzdem ob die Spur wirklich richtig ist und nicht genau so das er jetzt eine negative Vorspur hat.

Die Lenkhebeln sollten dann den Radkasten berühren, eben kurz bevor das Kurveninnere Rad beginnt zu schleifen

Also weiterhin keine Fehlkonstruktion.

Für mich war die Zeit mit Vollwabe bis zum hybrid die beste Zeit mit Kunden

Es ist aber auch so das zumindest ich immer versucht bin dem Kunden alles zu ermöglichen , aber eben der Hersteller muss haften und das sollte man versuchen zu verstehen.
 
So, jetzt habe ich auf der Webseite noch ein paar technische Details ergänzt (v.a. genaue Bezeichnungen der verbauten Komponenten), und ein Link auf diese Diskussion hinzugefügt.

Die Frage ist trotzdem ob die Spur wirklich richtig ist und nicht genau so das er jetzt eine negative Vorspur hat.

Gute Frage. Wenn ich es richtig verstehe, haben Räder mit negativem Sturz die Tendenz, vorne zusammenzulaufen, und das ist geschwindigkeitsabhängig. Sie brauchen deshalb eine leicht negative Vorspur, die aber geschwindigkeitsabhängig ist. Und weil ich die Ausrollversuche immer bei recht niedrigem Tempo gemacht habe, könnte das sein, dass das für höhere Geschwindigkeiten nicht passt. Andererseits kann man die Spurstange ja nur in halben Gewindeumdrehungen anpassen, genauer geht allein schon deshalb nicht.

Auf jeden Fall ist die Spur jetzt deutlich richtiger als früher.

Die Lenkhebeln sollten dann den Radkasten berühren, eben kurz bevor das Kurveninnere Rad beginnt zu schleifen

Aha - so hab ich das noch gar nicht gesehen, dass die Bremshebel als "Sicherung" dienen, damit man nicht ungebremst die Reifen in den Radkasten rammt.

Trotzdem, das ergibt ja nur Sinn, wenn Bremshebel und Reifen etwa gleichzeitig an den Anschlag kommen. Aber das ist nicht der Fall - der Wendekreis wird eindeutig von den Bremshebeln am Radkasten bestimmt.

Es ist aber auch so das zumindest ich immer versucht bin dem Kunden alles zu ermöglichen , aber eben der Hersteller muss haften und das sollte man versuchen zu verstehen.

Ja, das war mir schon klar. Aber ich war ein absoluter VM-Neuling, und hatte überhaupt keine Ahnung, was möglich ist, was davon wie sinnvoll oder unsinnig ist, und wo die Grenze zwischen "geht problemlos" und "ist unverantwortlich" ist. Wenn irgend etwas nicht gemacht wurde, konnte das heißen:
  • Es geht technisch nicht, oder nicht mit vertretbarem/bezahlbarem Aufwand.
  • Wir haben keine Ahnung, haben das noch nie gemacht, und keine Lust dazu.
  • Wir können es aus Haftungsgründen nicht verantworten.
Es wäre halt schön gewesen, da etwas mehr zu erfahren; dann hätte ich sagen können "ja, ihr habt recht, das ist den Aufwand keinesfalls wert", oder "doch, auch wenn das teuer ist, will ich es haben", anstatt hoffen zu müssen, dass alles so gemacht wird, wie ich es langfristig haben will.

Ein positives Beispiel war die Lenkung; da hattest du gesagt, da könne man zur Gewichtsersparnis die Spurstange abdrehen, und Michael Beyss hat gesagt, nein, das ist zu riskant. War mal eine klare Ansage.
 
Mich hat schon immer gewundert, warum die Lenkung so massiv asymmetrisch ist; aber nachdem das nicht missionskritisch ist, habe ich es dabei belassen. Ich habe mich bisher mit der Achsschenkellenkung nicht befasst und habe deshalb vermutet, die Spurstange sei einfach nicht symmetrisch eingeschraubt. Kürzlich habe ich aber die Federbeine ausgebaut und dabei kein einstellbares Teil gesehen, das die Lenkung asymmetrisch machen würde.

Jetzt habe ich mir mal Zeit genommen, den Wendekreis auszumessen. So gut es eben geht, an einer definierten Kante gestartet, ungefähr 90°-Kurve geschoben, und dann gepeilt und entlang der Kante den Radius gemessen, d.h. Fehler sicherlich +-20 cm:
  • Linkskurve: 13 m
  • Rechtskurve: 18.6 m
Vergleichen wir doch mal mit den Wendekreisen von Autos, dann sieht man, wie gigantisch die Rechtskurve ist:
  • Mercedes SLK: 10.4 m
  • BMW X5: 12.5 m
  • Lamborghini Gallardo: 13 m
  • Rolls Royce Phantom: 13.8 m
  • Land Rover Defender: 15 m
(Und: Der Milan hat angeblich höchstens 13 m; ich erinnere mich an eine Diskussion, wo die Position der Reifen im Radkasten getunt wurde, um dort den Wendekreis kleiner zu bekommen. Eigentlich sollte ein Go-One mit offenem Radkasten viel besser abschneiden.)

Ich hatte ja kritisiert, dass die Bremshebel am Radkasten anschlagen. Schauen wir doch mal, wie es ohne Bremshebel ist:
  • Linkskurve: 12.4 m
  • Rechtskurve: 17 m
Links ist der Unterschied also eher gering, rechts dagegen schon stattlicher.
Die Lenkhebeln sollten dann den Radkasten berühren, eben kurz bevor das Kurveninnere Rad beginnt zu schleifen
Jetzt ergibt das Sinn, was Daniel sagt. Wenn es keinen so großen Unterschied macht, ist es ok, wenn der Bremshebel zuerst anschlägt; ich persönlich will lieber einen maximalen Lenkeinschlag haben, denn den nutzt man nur beim Wenden, wenn es egal ist, ob der Reifen etwas schleift. Aber wenn der Unterschied groß ist und einen eh schon riesigen Wendekreis vergrößert, sollte klar werden, warum ich von einer Fehlkonstruktion gesprochen habe.

Aber der eigentliche Punkt ist: Wo kommt diese gigantische Asymmetrie her? Es ist ja nicht etwa ein Unfallschaden, sondern das war seit dem Kauf so (ich hatte es nur noch nie genau ausgemessen).
 
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