Moin,
nach meinem Test mit einer billigen Jay-Tech DV123, deren Abbildungsqualität mich ob des niedrigen Preises schon positiv überrascht hat (das Ergebnis sieht man
hier. Vorsicht, lang!
), habe ich eine Kamera testen können, die die Wenigsten bisher auf dem Schirm haben, da sie relativ neu ist. Ich rede von der
Garmin VIRB. Und bisher kann ich sagen, dass ich sehr beeindruckt von der Kamera bin.
- Aufnahmemodi: 1920x1080p@30fps, 1280x960p@30/48fps, 1280x720p@30/60fps, 848x480@120fps
- 16Mpx CMOS-Sensor
- Speichermedium: µSD bis 64GB
- Aufnahmeformat: MP4
- 'Dash-Cam'-Modus, Loopzeiten auswählbar von 5-60 Minuten.
- Gehäuse Wasserdicht nach IPX7 (30min in 1m Tiefe), Tauchgehäuse bis 60m optional verfügbar. Gehäuse ist von Garmin-üblicher Qualität, zwar etwas größer als die GoPro, aber (wie ich finde) sehr gefällige Form.
- Kleines LCD-Display eingebaut (1,4"). Um Energie zu sparen, ist dies jedoch nicht hintergrundbeleuchtet.
- ANT+ Konnektivität für Fernbedienung über andere Garmin-Geräte (Oregon, Edge, Fenix etc.). Ein Master/Slave-Modus für die Fernbedienung (Eine VIRB steuert mehrere andere fern).
- Großer Akku mit 2000mAh. Garmin bewirbt bis zu 3 Stunden Aufnahmezeit. Ich habe das noch nicht testen können, aber unabhängige Tests im Internet sprechen davon, dass 2:45h realistisch sind.
- Großer Aufnahmeschalter auf der linken Seite des Gehäuses. Ist die Kamera ausgeschaltet und der Schalter wird nach vorne geschoben, schaltet die Kamera ein und beginnt die Aufnahme. Das geschieht mit ca. 5-7 Sekunden Verzögerung. Nach der Aufnahme schaltet die Kamera automatisch wieder aus.
- Anschluss für ein externes Mikrofon, einen Kopfhörer und Komposit-Video über einen optionalen Adapter, Micro-HDMI, Mini-USB. Laden während der Aufnahme möglich.
- Fotoaufnahmen möglich ohne die aktuelle Videoaufnahme zu unterbrechen.
- Verschiedene Zoomstufen von 170° bis ca. 90° Bildwinkel.
- Digitaler Bildstabilisator sowie Linsenkorrektur (Linderung des 'Tonneneffekts'). Diese stehen aber nur in der höchsten Zoomstufe zur Verfügung.
- Der Kamera liegt ein Adapter für gängige Industriebefestigungen bei, so dass sie problemlos auch auf schon vorhandenes GoPro-Zubehör montiert werden kann.
Die VIRB elite bringt zusätzlich folgende Features mit:
- GPS-Empfänger (zu jedem Clip wird eine GPX-Datei erzeugt, mit der das spätere Ausrichten der GPS-Aufzeichnung entfällt, wenn man die Daten ins Video einblenden will.)
- Aufzeichnung von Sensordaten wie Herzfrequenz, Kadenz, Temperatur etc. über ANT+
- Barometrischer Höhenmesser und Accelerometer
- WLAN für die Fernsteuerung der Kamera über eine iOS- oder Android-App
Bisher bin ich mit der Kamera sehr zufrieden. Wirklich negativ ist mir noch nichts aufgefallen, auch, wenn man bedenkt, dass Action-Cams nicht das Kerngeschäft Garmins sind. Außerdem gibt es regelmäßig Firmware-Updates, die das eine oder andere Problemchen beheben. Dennoch möchte ich noch kurz zum Besten geben, was Garmin m.M.n. hätte besser machen können:
- Drehbare Optik: Zwar kann man im Menü einstellen, ob die Kamera aufrecht steht, oder aber mit dem Display nach unten weist, aber eine drehbare Linse ist nicht vorhanden.
- Die Kamera ist relativ schwer. Sie schlägt mit ca. 270g (die VIRB elite ist nochmal ca. 15g schwerer) zu buche. Das ist etwa 20g schwerer, als eine GoPro mit Gehäuse. Sie macht aber einen sehr stabilen und haltbaren Eindruck und lässt die Konkurrenten fast zerbrechlich erscheinen.
- Garmin hat mit Befestigungsmaterial gegeizt. Im Lieferumfang ist lediglich je ein Klebepad für grade und gebogene Flächen, ein 90°-Adapter, eine kurze Verlängerung und die Halteschale für die Kamera enthalten. So ist auch ein Fahrradhalter nicht enthalten. Es gibt aber alles Mögliche als optionales Zubehör zu kaufen.
- Eine Linsenabdeckung, wie sie beispielsweise die Contour-Kameras mitbringen fehlt. Die wäre mal richtig sinnvoll gewesen, weil das Schutzglas der Linse etwas über das Gehäuse hinaus ragt.
Die Bildqualität braucht sich nicht hinter den Platzhirschen zu verstecken. Die Farbbalance würde ich sogar etwas natürlicher als die der GoPro einschätzen. Allerdings beherrscht die GoPro auch UHD-Aufnahmen, was der VIRB noch fehlt. Für den Alltags-Einsatz reicht 1080p aber für mich vollkommen aus. Die VIRB kostest auf der Straße etwa 220€, die VIRB elite etwa 100€ mehr.
Mein Testvideo mit der VIRB könnt ihr
hier sehen. Leider wird aber YouTube den hochauflösenden Kameras nicht so richtig gerecht...
Ich hoffe, geholfen zu haben
Gruß ... Lars