Brevet Allgemeines zu Brevets, Verhalten, Strategie etc.

Macht ihr das alle so?
Mir hat es Probleme mit der Verdauung bereitet. Ich kann auch nicht direkt nach dem Essen losfahren.

Das ist dann eben der Effekt von schwer verdaulicher Nahrung. Je weniger man an seine Belastungsgrenze geht, desto eher kann man sowas ab. Bei mir kommt die Schwere aber erst 1-1,5 h nach dem Essen, wenn die Nahrung dann so langsam komplett den Magen verlassen hat und im Dünndarm verstoffwechselt wird, dann geht z.B. in der Hitze in ner heftigen Steigung nichts mehr und ich muss Pause machen - sind dann also 2 Pausen, die ich für ein Essen machen muss.
Wenn es also richtig lang werden soll (also ab 4 h), muss ich in kleinen Portionen Energie zu mir nehmen, die nicht hyperton sein darf, damit sie schnell den Magen passiert und ich weiter Wasser aufnehmen kann. Also wie schon erwähnt immer wieder mal ne Banane oder ne Scheibe Brot oder eben ein paar Schlucke aus dem Maltodextrinwasser - was ich bisher nicht mache. Dafür passiert dann halt schon mal, daß ich 30-45 min Pause brauche, bis ich wieder losfahren kann. Auf einem Brevet würde mich das womöglich aus der Kontrollzeit katapultieren.

Gruß,

Tim
 
sprich: ohne Pause -> 35km/h Tempo reichen
mit 5min Pause -> 38,2km/h sind nötig

5min pause holst du - auf 1 Stunde gerechnet - wohl nimma auf

Das ist zwar grundsätzlich wahr, ich fürchte aber, nur wenige Auserwählte unter uns können so schnell fahren und immer noch normales Essen verdauen.
Zum Glück ist das ja auch gar nicht nötig, Brevets haben Zeitlimits, die es durchaus erlauben, auch mal eine Mahlzeit im Restaurant zu sich zu nehmen und dann ruhig und gelassen weiterzufahren. 200 km in 13,5 h, 300 km in 20 h, 400 km in 27 h und 600 km in 40 h sind ja kein Hexenwerk. Ich würde Anfängern erst einmal eine gelassene Einstellung dazu empfehlen. Wenn man erst an der Temposchraube dreht wenn man erfahren hat, wie es läuft, geht das alles viel schmerzfreier ab. ;)
 
Bei mir gehen die Essensprobleme erst bei längeren Strecken ab 400 km los. Bei den "kürzeren" Strecken meldet sich der Körper, wenn er Treibstoff benötigt. Und das zugeführte ist auch noch gut für mich aufzunehmen. Ich mache mir keinen Plan, was ich wann und wo essen soll. Wenn eine Kontrolle ist, schaue ich mich dort um und auf was mein Körper dann Appetit hat, bekommt er dann auch. Mal ein Brötchen mit warmen Leberkäse, mal ein Eis oder 2 Tafeln Schokolade. Für den Hungerast unterwegs habe ich Snickers, Mars und Twix dabei.
Bei den längeren Distanzen fehlt mir dann aber oft das Hungergefühl und der Körper will auch nix mehr zu sich nehmen. Kam auch schon vor, dass das zuvor gegessene wieder aus dem Mund ... fiel.
Und so fuhr ich bei PBP die letzten 400 km halt mit einem Puls von 115-120 in der Gegend rum. Kein Treibstoff - keine Leistung - langsame (re) Zeit!
 
Je kurzkettiger die KH sind, desto schneller sind sie verfügbar (das ist gut), und desto höher ist die Osmolarität.

Das ist so die Quintessenz dessen, was ich von diesen Ausführungen verstanden habe. Kommt das hin, oder bin ich vollkommen auf dem Holzweg?
Teils, teils. Einfachzucker können direkt verwertet werden, Zweifachzucker sind auch recht schnell aufgespalten und damit auch in kurzer Zeit direkt verfügbar. Alles längerkettige braucht mehr Zeit.
ABER bei der Osmolarität geht es letztendlich um Teilchenzahlen und nicht um Teilchengrößen!

Hypoton/isoton/hyperton - dabei geht es um Konzentrationen, also um Teilchenanzahl pro Volumeneinheit. Bei der Zuordnung Gewicht des eingesetzten Zuckers im Verhältnis zur Frage ob die entstehende Mischung dann hypo../iso.. oder hyperton ist, geht es eben um Konzentrationen. Bis man bei einem langkettigen Teilchen eine gewisse Konzentration erreicht, muss man mehr von ihm (=mehr Einwaage) aufwenden, als eben bei kurzkettigen Substanzen.
Maltodextrin ist ein Gemisch aus vielen langkettigen Zucker, sowie wenig Doppelzuckern und noch weniger Einfachzuckern, wobei die genaue Mischung ja unterschiedlich sein kann (deswegen die Bezeichnungen dahinter, also z.B. 12 oder 19).
Zu dem Malto kommen aber noch die Salze und etwaige andere Teilchen, wie z.B. von Geschmacksstoffen. Deswegen ist es nicht so ganz leicht ein ganz exakt richtige Einwaage zu ermitteln, um zu einem isotonem Getränk zu gelangen. Und drum nehme ich selber erstmal etwas weniger, um da nicht zu hoch zu dosieren, denn Flüssigkeit ist bei mir ein sehr wichtiger Faktor, da ich nunmal sehr viel schwitze und aus Flüssigkeitsmangel resultierende Negativeffekte sehr deutlich spüre.
 
nein-nein -nein!
Dein Körper braucht nur genügend Flüssigkeit.
Erst werden die Glyco-Speicher des Körpers geleert und danach Fett verbrannt.
Du must also nur zusehen das deine KH-Speicher im Körper schon voll sind und das das "umschalten" zur Fettverbrennung möglichst glatt passiert.
Falls nicht fällst du mit einer Unterzuckerung vom Rad.
Die Körpereigenen Zuckerspeicher (Wissenschaftlich sind alle Kohlehydrate Zucker und nicht umgekehrt) kann man durch zugabe von Chrom fossieren.
Ähm, nur das der Körper allein von Fettverbrennung nicht so mal eben alle Funktionen (sauber) aufrecht erhalten kann. Vornehmliche Fettverbrennung für muskuläre Aktivität in den Extremitäten, ist was anderes als z.B. Muskelaktivität am Herzen.
Die KH-Verbrennung geht daher auch nach stundenlangem Fett verbrennen, nicht auf Null zurück, aber sie kann sehr in den Hintergrund treten. Das Blöde ist aber, wenn man die Fettverbrennung unterbricht und da können ein paar Minuten durchaus ausreichen, schaltet der Körper wieder in andere Modi zurück und wenn die normalen KH-Speichern dann leer sind ... hat man ein Problem.

Daher: Es ist alles eine Spur komplizierter.

Und was ist das mit dem Chrom??? Chrom ist ein Schwermetall, welches nicht so richtig dolle gesund ist. Und abgesehen davon ist "Chrom" nicht gleich "Chrom", da es in sehr verschiedenen Oxidationsstufen vorkommt, die dann eine unterschiedliche Chemie vollziehen können. (Und manche "Chrome" sind 100% krebserregend, ein Grund mehr nicht so derart unkritisch Werbung für ein Schwermetall zu machen.)

Manche Schwermetalle sind in Kleinstmengen (-> Spurenelemente) für den Körper wichtig, aber sie werden zumeist aktiv im Körper gehalten, müssen also nicht laufend in grotesken Mengen nachgeliefert werden.
Pilze sind hervorragende "Siebe", die z.B. eben Schwermetalle gut anreichern. Nur gut, dass unser tapferes Bundesumweltamt seit langem nicht mehr laut sagt wie die Belastungen mit Caesium und dergleichen ähnlichen Nettigkeiten inzwischen so aussehen. Bei Fischen aus dem Pazifik hört man ja auch nichts, obwohl schon ein Jahr nach Fukushima in einer Untersuchung ALLE vor Nordamerika gefangenen Thunfische dramatisch hoch mit unschönen Spaltprodukten belastet waren.
 
Moin,

..."maltodextrin". ist klar, ich würde mir ja keine mittelchen zuführen, die "komplett" im labor entstehen. obst, nüsse und wasser! von mir aus noch magnesium in tab-form. das reicht völlig aus!

naja, Sven, dieser Logik folgend, müsstest du auch Backpulver, Vanillezucker und sogar Haushaltszucker vermeiden. Nüsse z.B. gehen bei mir während der Fahrt gar nicht. Die sind mir viel zu schwer. Da ich mit dem Trinken während der Fahrt keine Probleme habe, dafür aber stark aufpassen muss, was und wieviel ich esse, ist Maltodextrin eben für lange Strecken eine Alternative für mich, die es lohnt, mal auzuprobieren. Auf 'Reise' esse und trinke ich, was ich will, weil ich mir die Zeit nehmen kann, bis sich die Speise 'gesetzt' hat. Da kümmert es mich nicht. Du kennst mich und mein 'Leistungsniveau'. Bei einem Brevet könnte was Falsches, zur falschen Zeit gegessen, den Unterschied machen, ob ich innerhalb des Zeitlimits ankomme, oder nicht :oops:

Teils, teils. Einfachzucker können direkt verwertet werden, Zweifachzucker sind auch recht schnell aufgespalten und damit auch in kurzer Zeit direkt verfügbar. Alles längerkettige braucht mehr Zeit.
ABER bei der Osmolarität geht es letztendlich um Teilchenzahlen und nicht um Teilchengrößen!

Was ich ausdrücken wollte, war, dass die Mehrfachzucker eben tendeziell eine niedrigere Osmolarität haben, den Ausführungen nach. Und das ist gut, weil's keinen Wasserbauch macht, also besser verträglich ist :) Einen Zusammenhang wollte ich nicht konstruieren ;)

Gruß ... Lars
 
Dieser Artikel machte mich damals neugierig, da ging es um Ernährung und Fette, Zusammenstellung von Mahlzeiten und mehr: http://www.runnersworld.de/training/die-erfolgsformel-80-kohlehydrate-10-eiweiss-10-fett.155034.htm

Ich ernähre mich seit nun eineinhalb Jahren so und konnte meine Leistung beim Radfahren (Langstrecke) erheblich steigern. Zwei Leistungstests in diesem Jahr, der letzte vor ca. drei Wochen, bestätigen das. Die Mediziner führen den Erfolg auf die Ernährung zurück. (y)

Und es ist mein Weg, bin schon wieder ruhig.

fluxx.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich ausdrücken wollte, war, dass die Mehrfachzucker eben tendeziell eine niedrigere Osmolarität haben, den Ausführungen nach.
Die immer wieder erwähnte Osmolarität ist keine stoffliche Eigenschaft, sondern ergibt sich aus der Konzentration. Die_Anzahl_der_Teilchen.

30g leichter Teilchen bedeutet man hat MEHR Teilchen, als bei 30g schwererer Teilchen. => Mit langkettigen Zuckern kann man bei gleicher Osmolarität mehr Kalorien in den Darm spülen. Im Darm werden die langen Zucker dann abgebaut, das bedeutet man hat dann aber auch mehr Teilchen. Da die "fertigen" Einfachzucker aber rasch/direkt resorbiert werden, sind sie jeweils rasch wieder weg. Daher schlägt man mit einer idealen Mischung zwei Fliegen mit einer Klappe. Einmal hat man über einen längeren Zeitraum konstante Versorgung mit verwertbaren Zuckern und gleichzeitig wird die Wasseraufnahme durch die Darmwand nicht behindert.
 
Moin,

Die immer wieder erwähnte Osmolarität ist keine stoffliche Eigenschaft, sondern ergibt sich aus der Konzentration. Die_Anzahl_der_Teilchen.

Jetzt weiß ich worauf du hinaus willst :D

Je kurzkettiger die KH sind, desto schneller sind sie verfügbar (das ist gut), und desto höher ist die Osmolarität. (Letzteres ist eher schlecht)

Ich formuliere neu:
  • Je kurzkettiger die KH sind, desto schneller sind sie verfügbar, und desto höher ist die Osmolarität (osmotische Konzentration) bei gegebenem Mischungsverhältnis (z.B. 30g/L). Also sind 30g Einfachzucker + 30g Mehrfachzucker auf 1L Wasser kein 50:50-Mix.
Ich hoffe, jetzt habe ich es auf dem Schirm :D

Gruß ... Lars
 
Und es ist mein Weg, bin schon wieder ruhig.

hast du trotzdem noch kurz ein paar gute (Literatur-) Tips dazu? Leistungssteigerung klingt ja schon mal gut! :)
Kannte das 80-10-10 bisher nur als (vornehmlich von Veganern) praktiziertes "Ding", welches schnell für mich recht *interssante* Speisepläne produzierte. 5 Bananen zum Frühstück, Mittags pürierte Datteln, etc...
 
...ich will ja nicht klugscheissen, aber die leistung steigert sich am besten durch "training". es klingt mir hier immer mal wieder etwas zu "männlich"... . ;-)

wenn ich mir "grosse strecken und ziele" setze bzw. sie erreichen möchte, dann arbeite ich darauf hin. der körper stellt sich darauf ein und ich kann dann doch mehr oder weniger locker bei so einem "grossstreckenevent" antreten.

ich selber habe einen "grossen" weg für mich in den letzten jahren beschritten. 50kg körpermasse sind leider zuviel "an mir" gewesen und diese sind unter harter arbeit und grosser lebensumstellung wieder verschwunden. das passiert natürlich nicht von heute auf morgen, sondern ich habe dafür einen abschnitt von ca. 3,5 jahren gebraucht. nun ermöglicht mir mein "neuer körper" ein komplett neues lebens. aber, wie schon gesagt: über lange zeit erarbeitet bzw. "trainiert"!

also: arbeiten und zeit dabei geben! ;-)
 
Liebe "TEAM" Mitglieder der Titel heißt jetzt aber:
"Allgemeines zu Brevets, Verhalten, Strategie etc"
Den Ernährungsthreat gibt es ja bereits. kann man die Ernährungsdiskussion nicht da wieder dran hängen und hier weiter über Verhalten, Strategie etc. reden?
 
hast du trotzdem noch kurz ein paar gute (Literatur-) Tips dazu?

Nur meine Erfahrungen, die ich aber nicht als Tipps weiter geben möchte. Es gibt viele gute Hinweise im Netz, die sich aber auch nur auf persönliche Erfahrungen stützen. Die allgemeingültigen, von Experten empfohlenen Ratschläge stehen oft als Dogma dagegen. Ein wacher, kritischer und hinterfragender Blick in unsere Gesellschaft zeigt aber dann das wirkliche Dilemma ... :cool:

Ich kann nur jedem empfehlen, sich auch auf den Weg zu machen! (y)

fluxx.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okeh, Verhalten, Strategie etc.

Wie halten es teilnehmende Frauen mit dem Pinkeln?

Bekommt man dumme Sprüche zu hören, wenn man sich, wie die Männer lediglich hinter einen dünnen Baum begibt, oder gibts Hinweisschilder auf Toiletten?

Gruß
Geli
 
Die schleichen sich tief in die Wälder und hocken sich hinterm Busch...was sonst?
 
Wie halten es teilnehmende Frauen mit dem Pinkeln?

Bekommt man dumme Sprüche zu hören, wenn man sich, wie die Männer lediglich hinter einen dünnen Baum begibt, oder gibts Hinweisschilder auf Toiletten?

Keine Ahnung, was die anderen Frauen machen, es gibt ja kaum welche auf der Langstrecke, gerade in .de nicht (Frauenanteil bei PBP liegt bei 3%).
Die meisten Frauen haben ja von Kind auf gelernt, nicht bei jeder Gelegenheit stolz und ungehemmt die Landschaft zu bewässern, d.h. fangen an, rechtzeitig nach geeignetem Sichtschutz zu schauen und gute Gelegenheiten auch dann zu nutzen, wenn sie sie eigentlich nicht dringend brauchen. Mir reicht es, wenn entblösste Körperteile nicht gerade für jeden Vorbeifahrenden sichtbar sind.

Dumme Sprüche gab es noch nie, ich konnte mich allerdings auch noch nie aufraffen, mich direkt neben das pinkelnde Peloton zu hocken, sondern bin weitergefahren um mir eine stillere Ecke zu suchen. Das fühlt sich etwas merkwürdig an, aber hey, die Jungs sind eh realtiv schnell weg, die warten höchstens auf ihre eigene Frau, wenn es nicht gerade dunkel ist und der Beschützerinstinkt zuschlägt. Wenn man die dann doch wieder einholt, sind sie meistens alle und sowieso zu nichts mehr zu gebrauchen, da kann man dann auch besser allein weiterfahren.
 
Allgemeines zu Brevets, Verhalten, Strategie etc ...

... beim lesen der Wettkampf-Berichte ist mir aufgefallen, das nur VM oder LR am Brevets teilnehmen.
Trikes sind mir nicht aufgefallen.

Liegt das an der "Reisegeschwindigkeit" der bisherigen Trikes?
Oder daran, dass die "Motoren" lieber LR / VM fahren auf Brevets?
Oder an etwas anderem?

☼ige Grüße
Jan
 
Doch, es sind schon ab und an Trikes unterwegs. Darauf sitzen allerdings eher Briten und Amerikaner.
 
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