- Beiträge
- 1.059
... oder wie ich versuche, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Der Zufall spielte mir ein DF in die Hände, was ich zu einem kurzen Vergleichstest mit meinem SL heran zog.
Das DF: BJ 2015, Radblenden, vorne Conti Contact Speed tubeless, hinten Schwalbe G-One, keine Haube
Der SL: BJ 2013, CAS, Schwalbe Duranos vorn und hinten, mit Haube
Die Route von 40 km fuhr ich zunächst mit dem DF und anschließend mit dem SL. Aufgezeichnet wurde der GPS-Track und daraus die Geschwindigkeiten errechnet.
Es wehte ein satter böiger Wind (ca. 50 - 60 km/h) bei ca 9 Grad Außentemperatur.
Einstieg
Krasser könnte der Gegensatz nicht sein. Wenn man in den SL hinein schlüpft wie in einen Hausschuh, so zwängt man sich in das DF, wie in einen Schaftstiefel ohne Schuhlöffel.
Bodenfreiheit
Die viel gescholtenen Fußhubbel des SL relativierten sich bei der Abfahrt des DF sofort. Auch dessen Fußhubbel kratzten an der Hausausfahrt leicht den Asphalt.
Fahreindruck
Das DF macht seinem Ruf alle Ehre. Der Vortrieb ist optimal, saubere Schaltung, leise Kettenführung und eine wunderbare Fahrwerksabstimmung, die Gullideckel wegbügelt aber zu keinem Zeitpunkt schwammig oder weich, wie etwa ein Quest, wirkt.
Der SL liegt dagegen, trotz Hinterradfederung, bretthart auf dem Asphalt. Jede Unebenheit wird polternd zurückgemeldet. Schaltung und Kettenführung sind deutlich hörbar, aber hier spielt die Haube auch eine Rolle.
Der starke Wind bescherte mir im DF einiges an Herzrasen. Ich war zwar gewarnt, aber das DF sucht förmlich die Seitenwinde und muss ständig aktiv in die Spur gezwungen werden. Dagegen strebt der SL souverän in Fahrtrichtung und vermittelt ein ruhigeres unhektisches Fahrgefühl.
Diese Laufruhe wird beim Antritt allerdings auch zur Zähigkeit, wenn das DF mit Spritzigkeit jeden Tritt sofort in Vortrieb umwandelt. Das ist auch dem Gewichtsunterschied geschuldet, der beim Test ca. 4-5 kg betrug.
Geschwindigkeit
Wie wegen der fehlenden DF-Haube nicht anders zu erwarten, machte der SL die höhere Topspeed auf der Runde. Bei 50 km/h fuhr der SL mindestens 5 km/h schneller. Auf einem 2 km langen ebenen Teilstück Landstraße aus dem Stand erreichte das DF einen Schnitt von 44,7 km/h mit Top ca. 50 km/h, den der SL im Schnitt erreichte (50,2 km/h) mit Top ca. 60 km/h.
Dafür punktete das DF bei der Anfahrt und an Steigungen. Z.B. 1,55 km Anfahrt aus dem Stand mit Brückenauffahrt DF: 45,7 km/h, SL: 45,1 km/h oder 200m Anfahrt aus dem Stand mit leichter Steigung: DF: 26,5 km/h, SL: 23,7 km/h
Dank der Haube brauchte der SL für die 40,5 km absolut gemessen ca. zwei Minuten weniger, im Schnitt stehen 41,3 km/h zu 39,4 km/h. Das ist nicht viel und würde sich mit verbesserter Aerodynamik in Form der Haube sicher umkehren.
Fazit
Im SL liegt man flacher, was ich mag und gewohnter bin. Das DF fühlt sich da fremd an, nicht zuletzt, weil es natürlich nur grob auf meine Maße eingestellt war.
Das Übergewicht des SL beruhte auch auf mitgeführtem Werkzeug inkl. Ersatzreifen und natürlich der Haube. Aber auch ohne wird daraus kein DF-Leichtgewicht.
Das Fahrwerk des DF hätte ich gern im SL, aber ohne die Seitenwind-Sperenzien. Die Wartungsfreundlichkeit mit dem freien Zugang zu Kurbel und Schaltung sind eindeutig ein verlockender Pluspunkt.
Aber wie eingangs schon geschrieben, für mich ist das ist ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Da spielt die Vorliebe für die Form und der augenscheinlich effizientere Luftwiderstand eine Rolle. Auf der Negativseite des DF sind vordringlich der Nadelöhr-Einstieg und die aerodynamische Unvollständigkeit ohne Hosen und Haube zu nennen, die beim SL per se ständig dabei sind.
Der Zufall spielte mir ein DF in die Hände, was ich zu einem kurzen Vergleichstest mit meinem SL heran zog.
Das DF: BJ 2015, Radblenden, vorne Conti Contact Speed tubeless, hinten Schwalbe G-One, keine Haube
Der SL: BJ 2013, CAS, Schwalbe Duranos vorn und hinten, mit Haube
Die Route von 40 km fuhr ich zunächst mit dem DF und anschließend mit dem SL. Aufgezeichnet wurde der GPS-Track und daraus die Geschwindigkeiten errechnet.
Es wehte ein satter böiger Wind (ca. 50 - 60 km/h) bei ca 9 Grad Außentemperatur.
Einstieg
Krasser könnte der Gegensatz nicht sein. Wenn man in den SL hinein schlüpft wie in einen Hausschuh, so zwängt man sich in das DF, wie in einen Schaftstiefel ohne Schuhlöffel.
Bodenfreiheit
Die viel gescholtenen Fußhubbel des SL relativierten sich bei der Abfahrt des DF sofort. Auch dessen Fußhubbel kratzten an der Hausausfahrt leicht den Asphalt.
Fahreindruck
Das DF macht seinem Ruf alle Ehre. Der Vortrieb ist optimal, saubere Schaltung, leise Kettenführung und eine wunderbare Fahrwerksabstimmung, die Gullideckel wegbügelt aber zu keinem Zeitpunkt schwammig oder weich, wie etwa ein Quest, wirkt.
Der SL liegt dagegen, trotz Hinterradfederung, bretthart auf dem Asphalt. Jede Unebenheit wird polternd zurückgemeldet. Schaltung und Kettenführung sind deutlich hörbar, aber hier spielt die Haube auch eine Rolle.
Der starke Wind bescherte mir im DF einiges an Herzrasen. Ich war zwar gewarnt, aber das DF sucht förmlich die Seitenwinde und muss ständig aktiv in die Spur gezwungen werden. Dagegen strebt der SL souverän in Fahrtrichtung und vermittelt ein ruhigeres unhektisches Fahrgefühl.
Diese Laufruhe wird beim Antritt allerdings auch zur Zähigkeit, wenn das DF mit Spritzigkeit jeden Tritt sofort in Vortrieb umwandelt. Das ist auch dem Gewichtsunterschied geschuldet, der beim Test ca. 4-5 kg betrug.
Geschwindigkeit
Wie wegen der fehlenden DF-Haube nicht anders zu erwarten, machte der SL die höhere Topspeed auf der Runde. Bei 50 km/h fuhr der SL mindestens 5 km/h schneller. Auf einem 2 km langen ebenen Teilstück Landstraße aus dem Stand erreichte das DF einen Schnitt von 44,7 km/h mit Top ca. 50 km/h, den der SL im Schnitt erreichte (50,2 km/h) mit Top ca. 60 km/h.
Dafür punktete das DF bei der Anfahrt und an Steigungen. Z.B. 1,55 km Anfahrt aus dem Stand mit Brückenauffahrt DF: 45,7 km/h, SL: 45,1 km/h oder 200m Anfahrt aus dem Stand mit leichter Steigung: DF: 26,5 km/h, SL: 23,7 km/h
Dank der Haube brauchte der SL für die 40,5 km absolut gemessen ca. zwei Minuten weniger, im Schnitt stehen 41,3 km/h zu 39,4 km/h. Das ist nicht viel und würde sich mit verbesserter Aerodynamik in Form der Haube sicher umkehren.
Fazit
Im SL liegt man flacher, was ich mag und gewohnter bin. Das DF fühlt sich da fremd an, nicht zuletzt, weil es natürlich nur grob auf meine Maße eingestellt war.
Das Übergewicht des SL beruhte auch auf mitgeführtem Werkzeug inkl. Ersatzreifen und natürlich der Haube. Aber auch ohne wird daraus kein DF-Leichtgewicht.
Das Fahrwerk des DF hätte ich gern im SL, aber ohne die Seitenwind-Sperenzien. Die Wartungsfreundlichkeit mit dem freien Zugang zu Kurbel und Schaltung sind eindeutig ein verlockender Pluspunkt.
Aber wie eingangs schon geschrieben, für mich ist das ist ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Da spielt die Vorliebe für die Form und der augenscheinlich effizientere Luftwiderstand eine Rolle. Auf der Negativseite des DF sind vordringlich der Nadelöhr-Einstieg und die aerodynamische Unvollständigkeit ohne Hosen und Haube zu nennen, die beim SL per se ständig dabei sind.