Welche Nabenschaltung für fixen Drivetrain am Aeroprojekt (Alfine11?)

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Hallo Leute,

ich hab über eine Nabenschaltung sinniert, weil ich damit einen komplett aufgeräumten Drivetrain realisieren könnte. So könnte ich die Kette fix installieren und zu und rücklaufende Seite in ein Kettenrohr packen. Das wäre fantastisch!! Alles aufgeräumt, beide Kettenstränge verkleidet, Klamotten immer safe (fahre nur Aeroprojekt, habe kein Auto, kein anderes Bike), keine Reparaturen mehr und Kette hält länger.

Im Moment schwebt mir Schlumpf HSD und Alfine11 vor. Wenn die Nabenschaltungen allerdings nochmal Energie zehren, dann verhagelt es einem schon etwas die Parade. Hier sieht man die Wirkungsgradverluste https://fahrradzukunft.de/17/wirkungsgradmessungen-an-nabenschaltungen-2/. Fühlt man die 5% Mehrverlust eines Alfine11 stark?

Ich hätte an eine Alfine 8 oder 11 gedacht. Habe ein paar Berichte gelesen und da wurde das sehr schnelle Schalten und geringe Verluste hervorgehoben. Es wurde ja auch für Rennradsport konzipiert.

Mit der Rohloff oder Pinion könnte man sogar auf das Schlumpf Drive verzichten und beide haben sehr geringe Verluste. Allerdings ist die Pinion einfach viiiiiel zu teuer. Die Rohloff bin ich mal Probe gefahren und da fand ich das Schalten doch etwas langsam am Drehgriff. Um einmal komplett runter zuschalten dreht man ewig und sehr leichtgängig ist es auch nicht. Aber vielleicht sind diese Nachteile der Rohloff geringer als die einer Alfine8-SchlumpfHSD Kombination. Was ist Eure Meinung?

LG Laura
 
Bei der Kombi einer Nabenschaltung mit einer Schlumpf solltest Du beachten, daß Nabenschaltungen immer eine mindeste Übersetzung vorgeschrieben haben, um das Eingangdrehmoment nicht zu überschreiten.
Zu Deutsch gesagt: Rohloff z.B. fordert ca. ein doppelt so großes Kettenblatt vorne, als hinten das Ritzel hat. Solche Vorschriften gibt es für alle Nabenschaltungen. Baust Du vorne das Kettenblatt zu klein, um am Berg besser klarzukommen, tust Du das auf eigene Gefahr.

Wenn Du also bergige Strecken öfter fährst, solltest Du berücksichtigen, ob Dir die mögliche kürzeste Gesammtübersetzung noch reicht.
 
Oh, damit würde das Schlumpf HSD mit 27 Zähnen sicher ausscheiden. Zu hohe Krafteinwirkung kann das Nabengebtriebe zerstören, nehme ich an. Dann bleibt eigentlich nur noch Rohloff oder Pinion für einen aufgeräumten Drivetrain. Also vergess ichs lieber ganz.
 
HDie Rohloff bin ich mal Probe gefahren und da fand ich das Schalten doch etwas langsam am Drehgriff. Um einmal komplett runter zuschalten dreht man ewig und sehr leichtgängig ist es auch nicht.

wenn die Schaltzüge gut verlegt sind ist die Schaltung sehr leichtgängig, auch am Berg. Durchschalten geht mit ein wenig Übung auch flott.

Gruß
Andreas
 
Die reale Grenze für die Nabe liegt nicht an der Zähnezahl, sondern am Drehmoment, das an der Nabe ankommt.

Ein kurz untersetzter Gang geht also schon, wenn Du diesen nur mit geringer Kraft an den Pedalen als Rettungsanker nutzt.
Die Naben sind ja auch für normale Räder ausgelegt, an denen gelegentlich im Wiegetritt gefahren wird.

Wenn Du eine Schlumpf-Nabenschaltung Kombi machen willst, würde ich eine Mountain drive nehmen.
Dann sollte die meiste Strecke mit der Schlumpf im verlustfreien 1:1 Betrieb laufen und wenn Du am Berg mal einen Rettungsanker brauchst, schaltest Du halt die Schlupmf runter.

Gruß, Harald

PS:
Ich fahre Nabenschaltungen gern, weil: Optisch schön aufgeräumt, in der Pflege unproblematisch, kurze Schaltzeiten, im Stand schaltbar.
 
Wie kann ich den Rohloffgriff denn gut an meiner Unterlenker befestigen. Da wo er am normalen Lenker sitzt ist kein Platz. Der Unterlenker hat T-Enden wo unten die Bremshebel sitzen. Ein weiteres Problem. Könnte ich denn theoretisch die Alfine11 doch mit dem HSD kombinieren?
 
Abgesehen von der Schaltungsfrage sollte man sich darüber Gedanken machen, wie die verschleißbedingte Kettenlängung kompensiert werden soll. Beim Hinterradantrieb kommt ja schon allerhand Kettenlänge zusammen, die beim Verschleiß in den einzelnen Gelenken eine nicht unerhebliche Längung zur Folge hat. An gewöhnlichen Rädern wird das über waagerechte Ausfallenden, Verschiebeausfaller oder Exzentertretlager kompensiert. Am Liegerad kann man theoretisch den Ausleger weiter rausschieben, wenn man vom Treten her mit dem veränderten Abstand klarkommt. Wenn nicht, dann bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten, da ich vermute, dass das Aeroprojekt senkrechte Ausfaller haben wird. Auch der nachrüstbare Exzentriker wäre bei der Kettenlänge nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ich vermute, dass man noch irgendeinen "richtigen" Kettenspanner unterbringen müssen wird, wodurch die Vollkapselung zumindest schwieriger, wenn auch nicht unmöglich wird.

Gruß,
Martin
 
Ich vermute, dass man noch irgendeinen "richtigen" Kettenspanner unterbringen müssen wird, wodurch die Vollkapselung zumindest schwieriger, wenn auch nicht unmöglich wird.
Verschiebbare Rolle im Leertrum hinter dem Kettenblatt wäre eine Variante. Aber die Frage ist in der Tat, ob der Verstellweg bei 300 Gliedern ausreicht, vor allem wenn auch Blätter mit 27 oder 36 Zähnen im Raum stehen.
 
Wenn du das Geld für eine Schlumf + Naben schaltung hast, dann würde ich mir Lieber einen Rohloff kaufen!

Davon abgesehen benötigst du denn soviel Übersetzung das du einen Schlumf Plus Alfine benötigst?
Übrigens ist ein Schlumf nicht so einfach einzubauen, das sollte schon ein Fachmann machen.
 
Aus der Shimano Alfine Serie gibt's z.B. einen einfachen Kettenspanner der deutlich dezenter ist als ein Schaltwerk.
Es gibt Varianten mit 1 oder 2 Gelenken.
Geht auch günstiger:
Gefunden auf : http://forums.mtbr.com/singlespeed/diy-chain-tensioner-387711.html
823916d1376565725-diy-chain-tensioner-944782_10151828027797359_1780531522_n.jpg
 
Als Alternative zu Schlumpf plus Alfine würde ich noch eine andere Variante in die Runde werfen: Pinion C1.9 mit 2-3 Blättern.
Zwei Blätter, um die großen Sprünge zu halbieren, und ggf. ein drittes, um kurze Gänge hinzubekommen. Das braucht bei zwei Blättern auch nur einen kurzen Spanner, weil die ja ähnlich groß sind.
 
sollte man sich darüber Gedanken machen, wie die verschleißbedingte Kettenlängung kompensiert werden soll.

Dieser thread kommt mir entgegen, denn wir hatten uns am Wochenende gerade über das Schlumpf MD unterhalten, so dass mein Interesse ebenfalls geweckt ist.

Aber zum zitierten Textteil: @DanielDüsentrieb empfahl (frei zitiert), dass man dann statt einer Kette mit Hohlraumgliedern eine stabilere nehmen sollte, die würde sich nicht so dehnen.

Zur Dimensionierung, wenn ich das richtig verstanden habe:

Aktuell habe ich vorne 2 Kettenblätter, 53 und 34. Wenn ich "unten" die selbe Übersetzung behalten will, käme ich oben, rein rechnerisch, auf ein 85er Kettenblatt im 1:1 Gang, bei 2,5-fache Untersetzung des MD wäre dann identisch zu vorher. Wenn ich stattdessen vorne ein 70er Kettenblatt nähme, käme ich rechnerisch auf 28 für das kleine Berg-Kettenblatt. So, jetzt hiess es hier weiter oben (für Shimano), dass "vorne" immer größer als "hinten" sein solle, was bei 11/32 nicht mehr gegeben wäre. Oder gilt diese Regel nur für SD/HSD und ich habe mich jetzt selber verwirrt?
 
Über die Kettendehnung mache ich mir keine Gedanken. Das Aeroprojekt hat waagerechte Ausfaller. Außerdem kann ich ja bei Bedarf einfach ein Kettensegment rausnehmen und auch den Ausleger zum justieren nehmen, der so maximal 5mm verschoben werden müsste. Die Pinion finde ich auch sehr interessant. Aber warum dann nicht gleich die 12 oder 18 nehmen. Die sollen alle über 2000€ kosten und sich nur um 100€ oder so unterscheiden. Mit der Pinion 18 brauche ich dann gar keine andere Schaltung mehr. Allerdings ist mir das zu teuer. Die Rohloff passt wie gesagt nicht an meinen Lenker. Daher bin ich immer noch für Alfine11 mit SD oder HSD. Ich schreib mal die Firma an, ob die dann noch Garantie übernehmen.
[DOUBLEPOST=1492527374][/DOUBLEPOST]Hat denn jemand Erfahrung mit einer Alfine8 oder 11? Wie schnell schaltet die wirklich und wie ist der gefühlte Verlust? Wie lange hält sie schon bei Euch und hattet Ihr schon Ärger damit? (soll ich hierfür einen neuen Thread starten oder sind ohnehin alle Nabenenthusiasten in diesem hier versammelt?).
 
Die Rohloff passt wie gesagt nicht an meinen Lenker.
Das wird dann bei Pinion auch nicht anders sein, oder? - Und für die gibt es - soweit ich weiß - auch noch keine alternativen Schaltgriffe.

Für die Rohloff fände ich die Rohbox von Georg Blaschke im Verbund mit SRAM Triggern ideal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für meinen Geschmack reicht der Übersetzungsbereich der Rohloff - gerade an einer Liege - nicht aus. Am besten lässt man ein zweites Kettenblatt mit Umwerfer dran.
Häns
 
Hat denn jemand Erfahrung mit einer Alfine8 oder 11?
Seit 2009 an der aufrechten eierlegenden Wollmilchsau eine Alfine8 bei jedem Wetter täglich im Einsatz. 38 Zähne vorn, 16 hinten, 559er Laufrad. Einen Rahmen hat sie inzwischen überlebt, im Antritt bin ich nicht zimperlich, dennoch schaltet sie nach wie vor recht unauffällig und flott. Wenn sie das nicht tut, ist der Zug schwergängig, so z.B. letzten Winter bei niedrigen Temperaturen. Im Alltag sind nur wenig Hügel dabei, aber auf Tour war ich mit dem Rad auch schon in der Eifel und im Lausitzer Bergland, jeweils dann auch mit Tourengepäck.
Die Alfine schlägt sich bei mir wesentlich besser als die Nexus 8-Gang im vorherigen Rad, bei der einmal das Getriebe nach nicht mal zwei Jahren getauscht werden musste. Die Alfine bekommt alle 1-2 Jahre die Wartung mit Tauchen in Öl bei meinem Händler (der macht das günstiger als ich das könnte...), sonst nix.
Die 11er Alfine wird allgemein als nicht ganz so standfest bewertet. Ein Arbeitskollege hat seine auch schon hingerichtet, sie war dann nicht mehr schaltbar und ging im verbliebenen Gang recht schwer, meine ich.
Aber wie dem auch sei. Ich würde keine der Alfine-Naben mit einem Schlumpf kombinieren, sondern die Rohloff mit einem der zahlreichen Schalter von Drittanbietern nehmen.

Gruß,
Martin
 
Die Pinion finde ich auch sehr interessant. Aber warum dann nicht gleich die 12 oder 18 nehmen. Die sollen alle über 2000€ kosten und sich nur um 100€ oder so unterscheiden.
Die Preise auf der Velomo-Website sehen etwas freundlicher aus, aber den Vorschlag mit C1.9 und Doppelkettenblatt hatte ich nicht nur wegen des Preises gemacht. Die relativ weiten Sprünge in der Pinion lassen sich auch im Stand schalten und decken mit nur neun Schaltstellungen am Griff fast den gesamten Bereich ab. Zur Feinabstimmung wechselt man bei Bedarf noch das Kettenblatt. Wenn es vorn aufgeräumt aussehen soll, kann man statt mehrerer Kettenblätter auch eine Kassettennabe mit 3-4 Ritzeln und ein kurzes Schaltwerk verwenden, aber das erfordert v.a. bei nassem Wetter wieder mehr Pflege.
Gedanken würde ich mir eher um das Getriebegehäuse machen. Dazu gab's hier im Forum schon eine Diskussion, weil das bei den C-Varianten aus einer Magnesiumlegierung ist und die Frage nach der Korrosionsbeständigkeit aufkam, aber das Ergebnis habe ich nicht mehr im Kopf. Erfahrungsberichte sind wohl eher bei E-Bikes zu erwarten, weil die Getriebe eigentlich dafür vorgesehen sind und bei Uprights auch mehr Dreck abbekommen.
 
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