Zukunft der Velomobile - 3 oder 4-rädrig

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Nachdem das QuattroVelo inzwischen von Velomobiel.nl erfolgreich auf dem Markt eingeführt wurde und auch andere VM-Hersteller an der Entwicklung eines 4-Rad-VM arbeiten, stellt sich grundsätzlich die Frage, wie die Zukunft der VM in den kommenden 5 Jahren aussehen wird.

Das bisherige Feedback über Raumgewinn, Komfort, Geschwindigkeit und Alltagstauglichkeit lassen die Vermutung aufkommen, dass das AUS der 3-Rad-VM bevorstehen könnte.

  • Wird das 4-Rad-VM das bisherige 3-Rad-VM ablösen?
  • Wird Produktion von 3-Rad-VM eingestellt werden?
  • Wird es zu den bestehenden 3-Rad-Modellen weiterhin Produktverbesserungen geben, die bisher aufgrund von Kunden-Feedbacks in die laufende Produktion eingeflossen sind?
  • Lohnt es sich überhaupt noch, heute ein neues 3-Rad-VM zu kaufen, das in drei Jahren keiner gebraucht haben will?
 
Moin,

Den Gedanken hatte ich auch schon gefasst. Ich denke, dass es aktuell wohl noch etwas zu früh sein wird, das generelle Aus der dreirädrigen Zunft heraufzubeschwören. Ein vollverkleidetes Vierrad macht, wie du schon angemerkt hast, in gewissen Punkten sicher Sinn. Ob die Vorteile eines vierrädrigen Velomobils für jeden Interessenten Sinn machen, sei dahingestellt, zumal da auch handfeste Nachteile gegenüberstehen, denn der bauliche Mehraufwand will a bezahlt, b gewartet und c in Bewegung gesetzt sein. Die ausufernde Elektrifizierung wird zumindest Punkt c vernachlässigbar machen. Ich würde es momentan so sehen, dass die vierrädrigen Velomobile eine neue Sparte sind, für die sicher ein Markt besteht und die Platz für allerhand technische Spielereien bietet. Das wird eindeutig zu Lasten der Stückzahlen bei den dreirädrigen Varianten gehen. Ich sehe das klassische Velomobil jetzt aber noch nicht aussterben, im Gegenteil. Ich würde diese, ggf als entfeinerte Varianten in Zukunft als die kostengünstigeren Einsteigermodelle ansehen, was deren Absatzzahlen je nach Hersteller und Modell sogar noch steigern könnte, während das Vierrad die Modellpalette lediglich nach oben hin erweitert und ergänzt. Und unverkleidet zeigt sich derzeit ja noch gar kein Trend, hier auch Vierräder nach zuschieben - dort dürfte der Status quo mit steigenden Stückzahlen bestehen bleiben.

MfG
 
Nachdem das QuattroVelo inzwischen von Velomobiel.nl erfolgreich auf dem Markt eingeführt wurde und auch andere VM-Hersteller an der Entwicklung eines 4-Rad-VM arbeiten, stellt sich grundsätzlich die Frage, wie die Zukunft der VM in den kommenden 5 Jahren aussehen wird.
Ich glaube nicht, daß dreirädrige Velomobile oder Trikes gänzlich vom Markt verdrängt werden, denn der Bau vierrädriger HPVs ist nicht trivial. Wir hatten schon vor einigen Jahren ein vierrädriges HPV, das hier im Forum hochgejubelt wurde und dann sang- und klanglos wieder verschwand. Es erfordert von den Herstellern viel technisches Know How, um vierrädrige HPVs zu bauen, die nur wenig schwerer sind als dreirädrige und gleiche oder bessere Fahreigenschaften aufweisen.
 
Also ich sehe im 4-Rad-VM auch eher eine neue Nische und kann mir bis jetzt auch verkaufsspychologisch noch nicht vorstellen, dass ein für mich persönlich sooo hässliches VM, wie das o. g. auf dem Markt erfolgreich bleibt. Vielleicht tritt ja irgendwann ein Gewöhnungseffekt ein.
Technisch gesehen ist die Entwicklung ja sehr erfreulich und je nach Bedarf eine Bereicherung. Im Alltag ist auch entscheidend, was durch die Tür passt. Ich bin gespannt, was andere Hersteller da noch bieten wollen, halte die Entwicklung der 3-Rad-VM für sehr ausgereift, aber auch nicht für endgültig abgeschlossen.
 
Mir selber geht es bei Langstrecke um jeden kmh. Hier wird Dreirad vermutlich immer überlegen sein.
Ich selber bleibe bei drei Rädern. Viele Reichen aber nun mal Questgeschwindigkeit.
Bei kürzeren Strecken und wenn es um den Transport geht sehe ich das Vierrad im Vorteil.
 
Nicht nur @Kulle als die (in diesem Fall sprichwörtliche) Tür kann man auch den Geldbeutel verstehen.
Die Vierrädrigen sind sicherlich etwas kostenintensiver, sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt.

Minikettwiesel
 
Bisher ging es bei Velomobilen um Effektivität.
Das heißt 3 Räder und die überall praktizierte Tropfenform.
Deshalb gehe ich davon aus, das es in Zukunft trotzdem mehr 3-als-4-Rad-Velomobile geben wird.

Eine nahezu perfekte aerodynamische Form ist z. B. direkt links auf den Bild zu sehen.;)

Winni
 
ich sehe auch nicht, dass das 3-rad VM irgendwie vom Aussterben bedroht ist. Wem es primär auf Geschwindigkeit ankommt für den ist das 4-rädrige VM (noch) keine Alternative - und ich erwarte nicht, dass sich das in Zukunft ändern wird. Die Konzepte sprechen halt unterschiedliche Zielgruppen an, was den Markt eindeutig vergrößert so dass nicht ein Konzept das andere verdrängt. Sehe ich sehr positiv, könnte mir durchaus vorstellen mir zum DFXl auch ein 4-rädriges VM in die Garage zu stellen. Das 4-rädrige für alles was erhöhte Zuladung braucht und das 3-rädrige für die schnellen, weiten Strecken.
Das 4-rädrige VMs notwendigerweise teurer wären ist aktuell übrigens nicht empirisch belegbar. ;)
 
Wie breit passt denn?
(Haus- und Gartentür bei mir 89 cm)
Gab es nicht auch noch eine max. Breite für österreichische Radwege?

österr.:
<= 80cm und mehr als 1 Spur => man darf sich aussuchen, ob man auf der Straße oder am Radweg fahren will

>80cm: man muss auf der Straße fahren, darf nicht mehr am Radweg fahren
 
Fur mich personlich waren die Transportmoglichkeiten das wichtigste, die geniale Strassenlage des QV ist aber auch sehr wilkommen.
Questgeschwindigkeiten reichen mir vollauf, ist es wirklich sinnvoll mit 60 km/h und 110+kg Systemgewicht unterwegs zu sein, in anbetracht der Bremsen und dunne Reifen ( VM algemein ) ?
Das QV sieht "life" ubrigens deutlich besser aus als auf Fotos, aber ich verstehe gut das die Form nicht jedermanns Sache ist.

3-rader bleiben, aber in 5 Jahren haben 4-radrige Modelle 50%+ Markanteil, und ich freue mich wenn es mehr Auswahl geben wird.

Jos
 
3-rader bleiben, aber in 5 Jahren haben 4-radrige Modelle 50%+ Markanteil, und ich freue mich wenn es mehr Auswahl geben wird.

Jos

Und wer soll die 200 Stck. pro Jahr verkaufen bzw. bauen?
Erst muss Auswahl her und dann sehen wir mal weiter, ich kann mir gut vorstellen mal eins für den Stadtbetrieb zu nutzen dann aber mit E. Motor zur Unterstützung.
 
Erst einmal abwarten, gute VM behalten meist die Besitzer.

So Einigen Modellen werden gerne verkauft + andere sieht man selten Gebrauchtmarkt.

Das 4rad hat schon einige Vorteile, 2Spuren + Kippstabiler.

Nachteil wäre größerer Wartungsaufwand, Gewicht + Volumen.

Es soll jeder selbst wissen was er fahren möchte.
 
Schön wäre es, wenn die Nachfrage nach Velomobilen steigen würde und höhere Stückzahlen geringere Produktionskosten u geringere Verkaufspreise zur Folge hätten.

Bei vielen interessierten Personen, so lautet das Resultat aus Gesprächen, gibt es eine finanzielle Schmerzgrenze, die zwischen 4000 und 5000 Euro liegt.

Die Differenzierung in sportliche Alltags-Velomobile mit geringem Gepäckraum und Velomobile, die mehr Gepäckraum anbieten - wie z.B. das Quadro oder der zweisitzige Milan, Leiba cargo - finde ich super.

Letztlich haben beide Konzepte - dreirädrige sowie vierrädige - ihre Daseinsberechtigung und ich freue mich, dass es die Entwicklung zum Vierrädrigen gibt, weil die Nachfrage dafür offensichtlich gegeben ist.

Gruß
Arnold
 
Analog zu den verschiedenen Typen bei den UPs schätze ich es so ein:
Vom Konzept her bietet sich das dreirädrige Velomobil an, wenn es darum geht ein "Rennrad" zu bauen.
Für diejenigen, die eher ein Trekkingrad bevorzugen wäre das vierrädrige Velomobil wohl die interessantere Wahl.
Wenn das einigermaßen stimmig ist, dann wird die Luft vor allem für die eher langsamen dreirädrigen VM dünn.
Das vier Räder automatisch einen höheren Wartungsaufwand bedeuten glaube ich so erst einmal nicht. Der Wartungsaufwand hängt in erster Linie davon ab, wie das jeweilige Konzept umgesetzt wird.
Welches war denn eigentlich das häßliche, gefloppte aber hier vor Jahren zunächst gehypte HPV?
 
Nachteil wäre größerer Wartungsaufwand
kann da keinen substanziell größeren Wartungsaufwand beim 4-Rad erkennen. Kette und Schaltung ist ja wohl aufwandsneutral. Das was an den hinteren Bremsen (so man welche mitbestellt) an Belagverschleiß anfällt, spart man an den vorderen Bremsen gleich wieder ein. Kosten für Reifenverschleiß? Eventuell ein klein bischen mehr, aber auch nur weil die Hinterräder (20") kleiner sind als die aktuell bei 3-räder VMs üblichen 26" (und vergleichbare 20" Reifen nicht billiger als ihre 26" Pendants sind). Ansonsten verteilt sich die gesammt Auflast und damit der Verschleiß ja auf 4 statt 3 Räder.
Bleiben die beim 3-Rad so nicht vorhandenen Kugelgelenke an der Hinterachse, an die man aber super rankommt, so man sie wirklich mal wechseln muss. Immerhin liegen die ja schön geschützt im VM (nicht wie an den Vorderädern außen im Dreck) und sollten damit sehr langlebig sein.
 
Danke für Eure Einschätzungen.
Ich selbst tendiere auch weiterhin (zumindest vorerst) zum 3-Rad-VM. Da ich 2017 die Anschaffung ins Auge gefasst habe, ist es mir sehr wichtig, dass auch weiterhin der Support und die Optimierung der Trikes durch den Hersteller erhalten bleibt.
 
Ich fände es gut wenn es ein 4Rad gäbe, das tatsächlich kompakter ist als die 3-Rad VMs. Die dreiräder kann man nicht wirklich kleiner bauen, weil das Hinterrad hinter den Fahrer muss und die Spur dann eine Mindestbreite haben muss um die Kippstabilität zu gewährleisten. Beim 4Rad könnten die hinteren Radkästen teilweise neben dem Fahrer sein und die Vorderräder könnten etwas weiter nach vorne. Dann können sie auch etwas näher zusammen weil man beim einlenken nicht mehr mit den Ober- sondern den Unterschenkeln kollidiert.
Unter alldem leidet zwar die Aerodynamik, aber man müsste damit eim VM unter 2m bauen können das durch jede Tür passt. Und das ohne Abstriche beim Platzangebot innen. Die Aerodynamik könnte akzeptabel bleiben wenn man es ähnlich macht wie beim QV, also tropfemform eher im vertikalen Schnitt als im horizontalen.
Ob das dann einen Markt findet ist eime andere Frage.
Bei den Renn- und Langstreckenmaschinen wo es auf das letzte Watt ankommt kann ein Vierrad aber eigentlich nur schlechter als ein qualitativ gleiches Dreirad sein: Mehr Kram der sich bewegt, mehr Gewicht, mehr Reibung schlechtere Aerodynamik. Und ich habe den Eindruck, VMs werden primär wegen Ihrer Geschwindigkeit gekauft. Wer ein Treckingrad will kauft kein langsames VM sondern eben ein Treckingrad...
 
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