Rücklicht "upcycle"

@einrad Danke für die "Nachhilfe" in Sachen Threadgeschichte(y) Wenn ich Threads und Schaltplan richtig interpretiere, wird ein 6 - 7 V-Akku benutzt. Die 2 Ohm sind der Spannungsteiler für das Abblend- und Rücklicht. Wenn der Schalter "Dynamo ein/aus" schließt, kriegt das Fernlicht geglättete Dynamogleichspannung. Wenn man den Schalter "Fernlicht ein/aus" schließt, kriegt der Pufferakku Ladestrom, das Fernlicht geht aus. Schalter offen: ist das Fernlicht an, die beiden in Serie befindlichen Lichter teilen sich die Dynamospannung etwa hälftig.
Aber, wenn "Fernlicht ein/aus" schließt, liegt am Abblendlicht die volle Dynamogleichspannung von 6+ Volt. Das dürfte eigentlich zum Durchbrennen einer 3V-Leuchte führen?
 
Hallo,

Bis vor ein paar Jahren hat der Gesetzgeber den Betrieb von Batterie- und Akku-betriebener Fahrradbeleuchtung komplett untersagt

Das stimmt so nicht, Batterieleuchten sind an Rennrädern schon lange zulässig und Batterierückleuchten an allen Fahrrädern auch schon seit mehreren Jahrzehnten.

und auch noch eine maximale elektrische Leistung für die Leuchtmittel vorgegeben.

Seit wann existiert die Vorgbabe nicht mehr?

Wer nachts etwas sehen oder gesehen werden wollte, handelte ordnungswidrig, aber im Sinne seiner Gesundheit.

Etwas übertrieben, selbst Fahrräder ohne Beleuchtung werden ja in der Regel rechtzeitig gesehen. Abgesehen davon ist immer schon an der Kleidung oder am Gepäck fast alles erlaubt gewesen.

Die Vorstellung, ein Autofahrer begründet seinen Auffahrunfall mit der Blendung durch eine 1 Watt-LED in 30 cm Bodennähe und erreicht dadurch eine Mitschuld des vorausfahrenden Fahrers, lässt mich schmunzeln

Die Argumentation wird eher darauf abzielen, dass das Fahrzeug wegen der unzulässigen Beleuchtung nicht hätte betrieben werden dürfen und sich daraus eine Mitschuld ergibt.

Wenn @einrad den Einsatz von zusätzlicher Reflexion empfiehlt, scheint die Lichtausbeute bei den "Birnchen" anscheinend überschaubar.

Da die Reflektionsmaterialien ggf. die leuchtende Fläche vergrößern, würde ich sie auch bei hoher LED-Helligkeit für sinnvoll halten.

Was ich auch fein von Dir finde.

Danke!

Genau da sehe ich die Crux und sehe mich vom Gesetzgeber zu zivilem Ungehorsam geradezu genötigt.

Na gut, Velomobil ist ziviler Ungehorsam, aber für unverkleidete gibt es eigentlich ausreichend viele Möglichkeiten, mit ausreichendem bis komfortablem Licht herumzufahren.

Gruß, Klaus
 
Etwas übertrieben, selbst Fahrräder ohne Beleuchtung werden ja in der Regel rechtzeitig gesehen. Abgesehen davon ist immer schon an der Kleidung oder am Gepäck fast alles erlaubt gewesen.

/Klugscheißmodus AN
1. Im Velomobil nützen Scheinwerfer an Kleidung und Gepäck zumeist recht wenig, man muss sich also mit den bisher zugelassenen Funzeln begnügen. (Ich weiß, so allmählich verbessert sich die Situation.)

2. Liegeräder werden mit oder ohne Beleuchtung bzw. Wimpeln grundsätzlich nicht gesehen.

Velomobil ist ziviler Ungehorsam
3. Wieso? Nur weil man von außen die Pedalreflektoren nicht sieht? Die siehst du auch nicht bei einem Unverkleideten wenn du Hacken an deinen Schuhen hast oder die Packtaschen ungünstig befestigt sind.


/Klugscheißmodus AUS

:whistle:
 
Hallo,

/Klugscheißmodus AN
1. Im Velomobil nützen Scheinwerfer an Kleidung und Gepäck zumeist recht wenig, man muss sich also mit den bisher zugelassenen Funzeln begnügen.

Ganz unten schrieb ich etwas zum Velomobil, bitte beachten. Außerdem tragen manche Velomobilisten den Kopf draußen (früher eher mehr als heute) und können ihn mit Kopflampen bekleiden.

2. Liegeräder werden mit oder ohne Beleuchtung bzw. Wimpeln grundsätzlich nicht gesehen.

Wenn die Beleuchtung egal ist, darf sie auch schlecht sein - zumindest die nach hinten und zu den Seiten. Ich wurde übrigens völlig unabhängig von der Tageslichtsituation, meiner Beleuchtung, Reflektoren oder Kleidung immer gesehen - wenn man in meine Richtung blickte.


3. Wieso? Nur weil man von außen die Pedalreflektoren nicht sieht? Die siehst du auch nicht bei einem Unverkleideten wenn du Hacken an deinen Schuhen hast oder die Packtaschen ungünstig befestigt sind.

Schon klar, aber an unverkleideten Fahrrädern sieht man sie zumindest von vorne oder hinten für einen kleinen Teil der Umdrehung. Den meisten Velomobilen fehlt es zusätzlich an ausreichend sichtbaren Speichen- oder Reifenreflektoren, viele haben nicht die vorgeschriebenen Reflektoren vorne und hinten in ausreichender Zahl und Qualität und sie verwenden an Fahrrädern unzulässige Blinker und Refelxionsfolien.


/Klugscheißmodus AUS

:whistle:

Bei mir auch - wobei ich klüger scheiße. :cool:

Gruß, Klaus
 
Wenn ich Threads und Schaltplan richtig interpretiere, ...

Machen wir das Bild ganz einfach ohne das Fernlicht und ohne alle Schalter:
Am Ausgang des Gleichrichters liegen parallel (alles parallel!) ein kleiner Glättkondensator, der Akku mit ca. 3,5 Volt und die LED mit dem Abblendlicht.
Fertig! Mehr braucht das System erst mal nicht.

Der Dynamo könnte bei hoher Geschwindigkeit weit mehr als die 3,5 Volt, wird aber nie mehr als 500 mA erreichen, weil das Magnetfeld keinen höheren Stromfluss schafft. Dieser wird von der LED verbraucht und die Spannung kann daher nicht relevant steigen. Der Akku wird daher nie voll geladen, nie seine max. Spannung erreichen.

Läuft der Dynamo nicht, kriegt die LED die Spannung vom Akku. Diese ist aber tief genug (max. ca. 3,5 V) um die LED ungeregelt nicht zu verheizen.
Also passiert auch im Akkubetrieb nichts.

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Das Fernlicht liegt nun in Serie zur ersten LED, funktioniert aber erst ab etwas über Schrittgeschwindigkeit, weil erst dann die Spannung hoch genug rauf geht. Wenn das Fernlicht nicht gewünscht ist, wird's mit dem Schalter kurzgeschlossen.

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Der Widerstand ist nicht wirklich notwendig, erlaubt aber nach längerer Nutzung als Standlicht, dass etwas mehr Strom auf die LED geht und weniger in die erneute Ladung der Batterie.

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Das ganze System läuft also nur, weil die Kennlinie dieser LED zur Spannungslage dieses Akkus (LiFePo4) gut passt und Radldynamos nicht mehr als 0,5 A Strom bringen können. Aber in dieser Konfiguration ist es extrem einfach und funktioniert völlig ungeregelt.

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Eine Möglichkeit gibt's das System abzuschießen:
Wenn man den neuen Akku in geladenem Zustand einbaut, verheizt er die LED.
Der Akku muss also vor dem Einbau so weit entladen werden, dass seine Spannung unter 3,5 V liegt.

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Ich hoffe es war halbwegs verständlich?

Gruß, Harald
 
@einrad Wichtigste Info für mich ist, dass Du einen speziellen Dynamo mit nur ca 3,5 V verwendest! So macht das System. mit entsprechend nach unten dimensioniertem Akku auch für mich Sinn. Danke für die Erläuterung!

Apropos: Heute die erste längere Nachtfahrt mit der "Upcycle". Der Asphalt ist in den Rückspiegeln schön rot. Fast so, wie die Werbebilder des Lupine Rotlichts in der "Warnstufe". Auf Landstraßen bemerkten alle Autofahrer das Velomobil.. Funzt also!
 
einen speziellen Dynamo mit nur ca 3,5 V verwendest
nein, der Dynamo ist nicht speziell. die AusgangsSpannung eines Dynamos hängt nicht vom Aufdruck, sondern primär vom LastWiederstand ab. Die 6V hat der nur an 12Ohm. Ist der LastWiederstand höher, steigt die Spannung, ist er niedriger, sinkt sie.
 
@einrad Wichtigste Info für mich ist, dass Du einen speziellen Dynamo mit nur ca 3,5 V verwendest! So macht das System. mit entsprechend nach unten dimensioniertem Akku auch für mich Sinn. Danke für die Erläuterung!
Möglicherweise ist's mal wieder Zeit für den Hinweis, dass ein Fahrraddynamo in erster Näherung als Stromquelle funktioniert. Der liefert etwas mehr als 500mA, und als Spannung ergibt sich das, was an der Last bei diesem Strom abfällt, sofern die Drehzahl nicht zu niedrig für diese Spannung ist.
Hängt man eine weiße LED dran (besser zwei antiparallel geschaltete LEDs), ergeben sich 3,5-4,5V. Hängt man zwei klassische Fahrradscheinwerfer in Reihe dran, ergeben sich 12V, der Dynamo liefert doppelt so viel Leistung und man hat doppelt so viel Licht wie mit einem. Hängt man zwei Scheinwerfer parallel dran, werden beide zu Glühwürmchen und die elektrische Leistung sinkt. Das ist bei Stromquellen alles andersherum als man es von Spannungsquellen her kennt.
 
[Pedalreflektoren]
an unverkleideten Fahrrädern sieht man sie zumindest von vorne oder hinten für einen kleinen Teil der Umdrehung.
Wie man an unverkleideten Liegerädern die Pedalreflektoren aus verkehrsrelevanten Richtungen sieht muss mir aber erst noch jemand erklären...

Cheerio,
Thomas
 
wieso Daumen runter? Wir lernen doch alle nie aus, keiner ist allwissend. Ich freu mich immer, wenn ich wieder was lerne.

:whistle: verklickt :sneaky: meinte natürlich (y)

Ja, und dass eine Strom-quelle ein ganz anderes Verhalten als eine Spannungs-quelle besitzt, vertiefe ich gerade durch entsprechende Literatur. Ich bin immer wieder erstaunt, wie anders die analoge E-Welt so tickt, im Gegensatz zur digitalen...
 
Ja, und dass eine Strom-quelle ein ganz anderes Verhalten als eine Spannungs-quelle besitzt, vertiefe ich gerade durch entsprechende Literatur. Ich bin immer wieder erstaunt, wie anders die analoge E-Welt so tickt, im Gegensatz zur digitalen...

Da sag ich mal ganz ketzerisch, dass es ja im Grunde genommen lediglich eine analoge Welt gibt, die digitale Welt gibt es eigentlich überhaupt nicht. :whistle:

Die Digitalfuzzis wandeln lediglich die vorkommenden analogen Daten in digitale Daten um, damit sie diese dann ganz fürchterlich schnell verarbeiten, übertragen oder speichern können.

So als junger Student der Mess- und Regelungstechnik war ich seinerzeit immer wieder von dem analogen Rechner des Instituts fasziniert wenn wir daran mal arbeiten durften. Damals kam noch kein digitaler Rechner mit diesem Monstrum mit .....
 
Hallo Thomas,

[Pedalreflektoren]

Wie man an unverkleideten Liegerädern die Pedalreflektoren aus verkehrsrelevanten Richtungen sieht muss mir aber erst noch jemand erklären...

Gerne!
Es muss nicht für alle Liegeräder gelten, aber bei denen, die ich bisher besessen habe, waren die Pedalreflektoren für einen Teil jeder Umdrehung (etwa für dieselbe Zeit, in der man bei einem aufrechten den Reflektor von hinten sehen kann) von vorne sichtbar. Mutmaßlich trifft das nicht zu, wenn der Fahrer den Fuß zu senkrecht hält bzw. das Tretlager zu überhöht ist. Wenn also Dein Kursivdruck von Liege bedeuten soll, dass Du nur Fahrräder mit deutlicher Tretlagerüberhöhung als Liegeräder gelten lässt, hast Du vermutlich Recht.

Gruß, Klaus
 
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