TWOgether Tandem upgrade

T

TWOgether

Hallo Zusammen,

ich habe der aktuellen Liege einer Verbesserungs- und Schönheitskur verpasst. Sie bekam einige kleine Änderungen und eine Pulverbeschichtung. Nach der Spezi werde ich noch die Tandemversion zum Cargo-Liegerad erweitern.
Bis dahin muss ich das Fahrrad noch zusammenbauen und der E-Antrieb muss noch ein neues Update bekommen. Ich hoffe das alles bis zur Spezi fertigzustellen.
Wer Interesse an einer Fahrt mit dem Tandem oder der Einzelliege hat, dem biete ich am Rande der Spezi an damit eine Runde zu drehen. Das könnte so aussehen, dass ich am Samstag das Tandem zur Fahrt anbiete und das Einzelrad am Sonntag. Dann brauche ich nicht Hin-und-Rückbauen.

Wer also Interesse hat sollte sich ausschließlich über die Kontaktseite meiner Internetadresse www.twogether-tandem.de bei mir melden und ich werde es nach Eingang der Meldungen takten und auf jeden Fall Rückmeldung geben.

Am Ende noch ein Bild der pulverbeschichteten Rahmenteile (Das Rot gibt's noch nicht mal auf dem Markt!) und ein Kurzvideo mit Tandemfahrt im gemütlichen Tempo.

Den Thread möchte ich außerdem nutzen, um Aktuelles von "TWOgether" zu posten.

Entspannte Grüße
Kalle
www.twogether-tandem.de
TWOgether Rahmen_pulverbeschichtet (2).JPG
 
zum Cargo-Liegerad erweitern
Gute Idee! (y)(y)

Allerdings: den oberen Ausleger auf dem Rahmen verstehe ich immer noch nicht. Insbesondere da du ja inzwischen wohl vom Konzept der zwei identischen Rahmen für vorne und hinten abgekommen bist.
ZOX hat ebenfalls ein zerlegbares Tandem mit Option auf ein Einzelrad. Die Verbindung, die ZOX verwendet, ist aber sehr viel einfacher und leichter gehalten.

Auch frage ich mich wie es bei deinem Tandem mit der Steifigkeit des Tretlagerauslegers aussieht. Ich hatte mal bei einem meiner (frühen) Eigenbauten einen ähnlichen Ausleger verwendet. Der Rahmenbruch mit Komplettabriss des Auslegers bei 45 km/h ist mir bis heute in grausiger Erinnerung geblieben. Danach habe ich von solchen filigranen Konstruktionen großen Abstand genommen.
Es war ein klassischer Ermüdungsbruch nach nicht mal tausend Kilometern. Bruchstelle war übrigens der Rohrquerschnittsprung an der Stelle an der die Auslegerrohre auf die Lenkhülse trafen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings: den oberen Ausleger auf dem Rahmen verstehe ich immer noch nicht.

Bitte mal das Tandem betrachten. Bei der Entwicklung und Konstruktion des Rahmens habe ich nicht alles dem Zufall überlassen. Ich habe bewusst das stabile Dreieck mehrfach verwendet, ob beim Hauptrahmen oder der Schwinge. Auch "Pedersen" und Diamant-Rahmen nutzen die Stabiltät dieser geometrischen Figur, Brücken werden so gebaut und auch unsere Vorfahren hatten mit dem Fachwerksbau die Physik begriffen. Im stabilen Dreieck werden die Druck- durch Zugspannungen aufgehoben und sind dadurch stabil und steif. Das ist auch der Grundgedanke der Verbindung der Rahmenteile des TWOgether. Das Dreieck unterstützt auch die Stabilität im Tretlagerausleger. Der besteht aus zwei Rohren Ø22x1,5mm mit ausreichender Anbindung ans Steuerrohr ohne große Querschnittsdifferenzen, zusätzlich unterstützt durch ein Rohr, das vom Hauptrahmen aus das Dreieck zum Tretlagerausleger schließt. Durch diese steife Verbindung und die Kupplung zum vorderen Rahmenteil verdrehen sich nicht die beiden Auslegerrohre bei jeder Kurbelumdrehung. Die Steifigkeit beim vorderen Fahrer ist auch da, denn die beiden vorderen Rohre sind an zwei Stellen in sich selbst gekoppelt. Warum habe ich nicht ein großes, statt zweier kleiner Rohre gewählt: Weil ein Tretlagerbock auf einem einzelnen runden Rohr sich eventuell verdrehen könnte. Auf 2 nebeneinanderliegenden Rohren bleibt der Bock aber stabil.
Siehe auch https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?media/albums/twogether-2-upgrade.1058/
Ich bin übrigens 6500km gefahren und von Ermüdung und Anrissen (kein Befund nach Farbeindringprüfung vor Pulverbeschichtung) keine Spur. Ich schrieb ja schon im obigen Text wie steif das ausgeführt ist.

Insbesondere da du ja inzwischen wohl vom Konzept der zwei identischen Rahmen für vorne und hinten abgekommen bist.

Eigentlich bin ich nicht wirklich von meinem Konzept der zwei identischen Rahmen abgekommen. Ich habe nur den einen vorderen Kupplungspunkt vom Vorderteil des Tandems abgetrennt, der das Tandem zum Triplet erweitern lässt. Abgetrennt, weil ich es nie zum Triplet umbauen würde, zur Gewichtsersparnis und zum besserem Aufsteigen.

ZOX hat ebenfalls ein zerlegbares Tandem mit Option auf ein Einzelrad. Die Verbindung, die ZOX verwendet, ist aber sehr viel einfacher und leichter gehalten.

Ich vergleiche mein Tandem nicht mit ZOX Duo und anderen Tandems aus zwei Gründen:
1. Einfach und leicht muss nicht in jeden ansprechen und auch nicht die Lösung sein. Ich bin ZOX Duo gefahren und fand es aufgrund des langen Vierkantrahmens etwas flattrig. Wobei mein Tandem auch grundsätzlich nicht schwer ist.
2. TWOgether Tandem kann aus sich selbst ein Einzellieger bauen und braucht nicht wie ZOX eine Extra Schwinge. Es hat schon einmal jemand gemeint, dass mein Fahrrad nichts neues wäre, aber derjenige hat sich mit Umbau, Funktion und Möglichkeiten nicht richtig beschäftigt. Es gibt wohl kaum ein Tandem (zudem auch mit E-Antrieb) auch unter den UPs, das soviel möglich macht.

Und nochmal, wenn ich es zur Spezi schaffe, kann man sich das Tandem oder Einzel ansehen und versteht vielleicht eher...;)

VG Kalle
 
Ich habe bewusst das stabile Dreieck mehrfach verwendet [...], Brücken werden so gebaut
Nicht ganz. Das bei Brücken oft oder allgemein im Leichtbau verwendete homogene Dreiecksfachwerk besteht aus aneinander gereihten statisch in sich stabilen und sich gegenseitig stützenden Fachwerkszellen. Das ist bei deinem Rahmen nicht der Fall. Er hat nur ein Dreieck vor der Lenkhülse und noch eins im Hinterbau. Der Rest zwischen diesen beiden Dreieckselementen besteht lediglich aus einem einzigen Rohrträger.
Statisch betrachtet ist dein Rahmen also heterogen und absolut nicht vergleichbar mit homogenen Brückenfachwerken.

Der besteht aus zwei Rohren Ø22x1,5mm mit ausreichender Anbindung ans Steuerrohr ohne große Querschnittsdifferenzen
Das ist etwas schwer nachvollziehbar. An der Lenkhülse kommen zwei relativ dünne, nebeneinander liegende Rohre an. Dann kommt die Lenkhülse. Und anschließend geht es mit einem großen Rohr weiter.
Das stellt topologisch eine sehr große Querschnittsveränderung dar. Durch den Übergang von zwei kreisförmigen Querschnitten in einen hochkant-recheckigen (Die Lenkhülse) entsteht ein erheblicher Sprung im Flächenträgheitsmoment und damit kommt es dort zu erheblichen Spannungen im Material. Anschließend gibt es gleich wieder einen Querschnittsprung zum mittleren Rahmenteil.
Beim TWOgether One hattest du das wesentlich besser gelöst - wenn auch ein durchgehendes Rahmenrohr, in das lediglich die Lenkhülse eingesetzt wird, noch besser ist.

Warum habe ich nicht ein großes, statt zweier kleiner Rohre gewählt: Weil ein Tretlagerbock auf einem einzelnen runden Rohr sich eventuell verdrehen könnte. Auf 2 nebeneinanderliegenden Rohren bleibt der Bock aber stabil.
Du hast dich also für eine formschlüssige, statt einer kraftschlüssigen Klemmung entschieden. Allerdings ist hier natürlich zu bemerken, dass sich kraftschlüssige Verbindungen (Tretlagerauszugklemmung!) bei Liegerädern tausendfach bewährt haben. Hier auf wirksames Flächenträgheitsmoment des Auslegers zugunsten einer formschlüssigen Verbindung zu verzichten ist nicht so sinnvoll, wie du vielleicht meinst.
Bedenke, dass der einholmige, groß dimensionierte ("oversized Rohre") Tretlagerausleger mit kraftschlüssiger Klemmung faktisch bei modernen LRs Standard ist. Das hat seinen Grund!

TWOgether Tandem kann aus sich selbst ein Einzellieger bauen und braucht nicht wie ZOX eine Extra Schwinge.
Das ist tatsächlich ein großer Vorteil deiner Konstruktion und verdient vollsten Respekt. Es ist nicht leicht ein Tandem mit selbstähnlichen Elementen zu bauen, die etwas anders montiert ein eigenständiges Einzelrad ergeben.
Genau das ist auch der Grund warum ich meine Kritik an der Rahmenstatik nur rein konstruktiv meine. Dein Konzept verdient Aufmerksamkeit nicht weil es ungewohnt aussieht, sondern weil es wirklich genial ist. Allerings bin ich der Meinung, daß man den Rahmen tatsächlich noch vereinfachen und statisch sauberer hinbekommen kann.
 
Hallo oDKo,

bei einigen konstruktiven Kritiken kann ich nicht ganz mitgehen und werde mich auch nicht dazu äußern. Nur eine Bemerkung noch. Eine Hochschule ist auf das Projekt aufmerksam geworden und möchte in naher Zukunft Festigkeitsuntersuchungen an einem nachgebauten Rahmen vornehmen...
 
Ich habe aber noch ein paar Fragen:
  • Wie lange benötigt man eigentlich für den Umbau Tandem -> Einzelrad und zurück? Ich habe dein Video dazu gesehen. Es ist leider an vielen Stellen geschnitten, so dass man die Zeit nicht abschätzen kann.
  • Kann man den Umbau auch alleine durchführen? Wenn ja, wie sorgt man dann dafür, dass der Hinterteil nicht umfällt während man das Vorderrad ausbaut oder den Vorderteil abtennt?
  • Sehe ich das richtig, dass du ein Lenklager aus Industrielagern verwendest? Was sind das für Lager? (Radial-, Schräg-, Kugel- Walzen oder Nadellager?)
  • Der Umbau der Kette scheint ziemlich schmutzintensiv zu sein, wenn die Kette nicht, wie in dem Video blitz-blank sauber ist. Gibt es da noch eine Lösung?
  • Auch scheint mir beim Umbau die Gefahr zu bestehen, dass die hintere Kette auf den Boden kommt und viel Schmutz aufnimmt, wenn man das "im Feld" macht.
  • Wozu dient eigentlich die Skaterolle ganz vorne? Im Umbauvideo sieht man keine Situation, in der sie benutzt wird.
 
  • Inzwischen baue ich das Tandem zum Einzelrad in 5 min und das Einzelrad zum Tandem in c. 10 min. um. Das liegt z.T. auch an der elektrischen und den geänderten Kettenverläufen der beiden Varianten. Dazu muss ich auch das mittlere Tretlager unterhalb (Tandemversion) oder oberhalb (Einzelliege) jeweils (um-)montieren. Auf jeden Fall sollte am TWOgether das Tretlager bei der Lenkereinheit immer oberhalb des Auslegers (Tretlager-überhöht) montiert sein, weil sonst die Pedale oder Kette mit dem Vorderrad kollidiert.
  • Umbau geht problemlos allein: 1. Tandem auf Ständer stellen, 2. Vorderen Sitz abbauen, 3. Gepäckträger mit Zusatzgewicht beschweren (reicht Reisebag), Vorderrad mit Lenkereinheit mit der Schraube vom vorderen Steuerrohr lösen, nach unten wegziehen, im hinteren Steuerrohr wieder von unten einfädeln und mit der gleichen Schraube wieder festziehen.
  • Der Steuersatz incl. Steuerlager sind alle Original Hase Pino Teile (Standard für 44mm Innendurchmesser mit Industrielager für Press Fit semi-integrierte Steuerrohre).
  • DSCN3224.JPG
  • Der Umbau der Kette scheint ziemlich schmutzintensiv zu sein
    . Das ist er doch immer und überall?!
  • Auch scheint mir beim Umbau die Gefahr zu bestehen, dass die hintere Kette auf den Boden kommt und viel Schmutz aufnimmt, wenn man das "im Feld" macht
    . In der Regel plant man doch einen Umbau und dann mach man das nicht im "Feld". Und wenn doch, dann kann man die Kette auch noch wo anders herumwickeln und nicht "auf der Erde schleifen lassen".
  • Die Skaterrolle(n) war ursprünglich zum rollenden Transport des getrennten Tandems mit Bahn und Bus gedacht. Quasi als das jeweils fehlende 2 Rad. Später nur noch als Sicherheitspuffer falls ich einen Fußgänger anfahre (Verletzungsgefahr).
VG Kalle
 
Wochenende das Einzelrad zusammengebaut und heute die erste Fahrt zur Arbeit und Retour (65km) um die Änderungen zu testen. Alles gut gelaufen und die "Zaungäste" haben auch zustimmend genickt;):whistle:. Jetzt noch ein paar kleinere Änderungen am Tandemteil, die Konfiguration des Antriebs und ich schaffe es bis zur Spezi.

Gruß Kalle
www.twogether-tandem.de
 
Das ist er doch immer und überall?!
Naja, bei ZOX wird ja wegen der getrennten Vorder- und Hinterradantriebe die Kette gar nicht umgebaut. Teilen und umbauen geht dementsprechend schnell und wenig schmutzintensiv. Beim Umabu zum Einzelrad kommt ja bei ZOX eh nur ein nicht angetriebenes Hinterrad dran.
Beim Nasca-Tandem gibt es eine sehr schöne Lösung für die Kette, die weitgehend in Schutzrohren geführt ist und dort auch beim Falten bleibt. Ok, das Nasca ist halt nur faltbar und nicht teilbar, geschweige denn umbaubar. Aber trotzdem eine sehr elegante Lösung.

  • In der Regel plant man doch einen Umbau und dann mach man das nicht im "Feld". Und wenn doch, dann kann man die Kette auch noch wo anders herumwickeln und nicht "auf der Erde schleifen lassen".
  • Die Skaterrolle(n) war ursprünglich zum rollenden Transport des getrennten Tandems mit Bahn und Bus gedacht.
Widerspricht sich das nicht? Das Teilen für Bus und Bahn macht man doch quasi "im Feld".
Für mich wäre der Umbauaufwand ein wichtiges Kriterium, denn nur wenn er gering ist, macht man es auch. Es macht mMn. einen Unterschied ob ich nur zwei Schrauben löse und der Rest zerfällt dann in einfach handhabbare Großkomponenten oder ob ich Antrieb und Lenkung zerlegen muss, so dass ich vor Ort auf ein Duzend lose Kleinteile achten muß. Speziell die Kleinteile können schnell mal verloren gehen. Ich müsste also immer Ersatz dabei haben.
Der Umbau wäre also tatsächlich eher was, um z.B. unter der Woche mit dem Einzelrad und am Wochenende mit dem Tandem zu fahren - also eher die gelegentliche Anwendung. Mache ich dagegen eine längere Tour und muss für Bus/Bahn das Rad zerlegen/falten, ist die Situation mit den Kleinteilen natürlich schwierig.
 
Hallo oDKo,

wie kommst du darauf, dass der Umbau beim TWOgether schmutzintensiv ist. Wenn ich eine Kette in die Hand nehmen muss, dann ist doch klar, daß was zurückbleibt. Ich nehme in diesem Fall Handschuhe;). Und was heißt ein dutzend loser Kleinteile. Hier: http://www.twogether-tandem.de/deutsch/umbauanleitung-vom-tandem-zum-einzelliegerad-twogether-two/ im Bild 8 und 9 sieht man die Teile die man kurz beiseite legen muss, aber ohne diese rollt das Fahrrad auf dem Bahnsteig keinen Meter, da mit den 3 Teilen die Gabel im hinteren Steuerohr verschraubt wird. Alle anderen Teile (wie auch die Schnellspanner) bleiben am Fahrrad. Selbst die vordere Kette könnte dranbleiben.
Und na klar hast du recht mit ...
Der Umbau wäre also tatsächlich eher was, um z.B. unter der Woche mit dem Einzelrad und am Wochenende mit dem Tandem zu fahren - also eher die gelegentliche Anwendung.
...Genauso machen wir das, nur nicht jedes Wochenende.
Frag doch mal andersrum einen ZOX Duo Besitzer , wie oft er sein Tandem zum Einzel umbaut und zurück.

Das Quetzal von Nazca finde ich im übrigen auch sehr interessant, auch ZOX und AZUB und das leider vom Markt gegangene OVO haben tolle Features. Aber ich schreibe hier um meinen Eigenbau vorzustellen, nicht um zu vergleichen.

VG Kalle
 
Hallo @TWOgether,
Als mehrjährig Liegetandem- und Aufrechttandemgefahrener würde ich ein (1) mechanisch sauber konstruiertes, (2) wirklich gut fahrendes und (3) gut gefedertes, (4) halbwegs brauchbar aussehendes Liegetandem sehr begrüßen. Dann dürfte es gerne (5) teilbar, haltbar und (6) bezahlbar sein. Lassen wir mal andere Eigenschaften wie Gewicht und Wendigkeit außen vor.
Von diesen sechs Punkten sind bei den bisher käuflichen Konstruktionen die mir bekannt sind meist nur 1-3 erfüllt. Für mich kommt noch am ehesten das Quetzal da heran, wenn nicht die geschraubte Schwingenaufhängung am Rahmen wäre bzw. das Zox Duo 20x26 . Beide mit anderen Schwächen.

Wie auch den Rahmen z.B. des M5 halte ich den Rahmen Deines Twogehter für nicht ausgereift steif und haltbar, einschließlich der Schwinge und Tretlageraufhängung. Das gibt mehr als nötig Eigenlenkverhalten und Verwindung, wenn die Fahrer nicht kleine, abgemagerte Hämpflinge sind. Eigenlenkverhalten am (Liege-)Tandem (mit Fahrer und Beifahrer, die sich beide wohlfühlen sollen) ist Mist. Auf die getrennte Nutzbarkeit nach Zerlegung und Umbau gehe ich nicht ein, weil ich dafür keine Anwendung sehe. Okay, ich fahre erst 15 Jahre Liegerad und VM. ;)

Bitte entschuldige die unverblümte Kritik an der Konstruktion, die kein Gemecker an Dir sein soll. Ich würde mir nur so sehr ein wirklich gelungenes Liegetandem wünschen.
Grüße, Antoine
 
Ich halte das Tandem und die Multifunktionalität nach wie vor für gelungen.
Die neue Lackierung gefällt mir auch sehr gut, wobei ich das Edelstahl auch schön fand.
An der Stabilität habe ich wirklich keinen Zweifel, da ich von Kalle über die Querschnitte weiß.
Ich wundere mich auch etwas über die scharfe Kritik, die zum wiederholten Male hier auftritt.
Was man oft nicht sieht und nur aus langen Erklärungen erfahren kann, sind die vielen Gedanken über die meist kollidierenden Anforderungen und Wünsche.
Dann kommen noch die Fertigungsmöglichkeiten hinzu bzw. die Möglichkeit alles am PC im Detail planen zu können(die Kalle nur bedingt hat) und noch das Wissen bzw. die Erfahrung über die Konstruktion und die Statik oder Festigkeitsberechnung(die womöglich ohnehin überschätzt wird).

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass wenn man dann den Maßstab zu hoch ansetzt, einfach nie was daraus wird.
Schau ich mir die Möglichkeiten und das Know-How der Vollzeit-Fahrradbauer an, dann wundert es mich, warum die da so wenig liefern.

Und Kalle möchte, soweit ich weiß, die Räder nicht komerziell bauen und verkaufen.
Für andere sind seine Erfahrungen dennoch Gold wert.

z.B. nach seiner Erzählung werde ich das nächste mal in mein Lenklager auch einen Einsatz machen bevor ich es schweiße.
Hoffer aber, dass ich den dann besser rausbekomme wie er.
 
Hallo,
das hatte ich dann falsch aufgefasst, ich ging von einer kommerziell anzubietenden Konstruktion aus, dann nehme ich die gestrenge Anforderungsliste zurück und bitte die Kritik als zurückgenommen anzusehen.
Für eine private Entwicklung finde ich die Verarbeitung sehr hochwertig und engagiert. Dann ist ja auch der Zerlege- und Einzelrad-Gedanke individuell von hoher Bedeutung und gut begründet.
Viel Spaß mit Deinem Tandem!
 
wie kommst du darauf, dass der Umbau beim TWOgether schmutzintensiv ist.
Naja, ich gehe da vielleicht von mir selber aus. Bei intensiver Nutzung im Alltag ist jede Kette irgendwann ordentlich verschmiert. Die Handschuhe müsste ich ja für ein Zerlegen unterwegs stets mitführen. Da wird es dann auch wieder umständlich. Selbst beim "stationären" Umbau zuhause würde ich nur ungern eine schmutzige Kette abnehmen wollen - weswegen bei mir die Kette nur gewechselt wird, nachdem sie verschlissen ist.
Was das angeht, gibt es doch bequeme Lösungen zuhauf. Bei jedem halbwegs brauchbaren faltbaren LR ist der Umgang mit der Kette völlig unproblematisch, meistens muss man sie noch nicht mal anfassen.

Mir ist natürlich klar, dass das mit einem rein heckgetriebenem Tandem grundsätzlich nicht machbar ist.
Schaut man sich die verschiedenen Eigenschaften eines Tandems systematisch an, wird schnell klar, dass nur folgende Eigenschaften sinnvoll miteinander kombinierbar sind:
  • Reiner Heckantrieb -> Faltbarkeit des Rahmens.
  • Getrennter Heck-/Frontantrieb -> Faltbarkeit, Teilbarkeit, Umbau zum Einzelrad.
Reiner Heckantrieb bedingt eben konzeptionell, dass bei Teilbarkeit und Umbaubarkeit der Antriebsstrang getrennt und wieder neu verbunden werden muß. Und das setzt in meinem Augen die Alltagstauglichkeit herab (großer Aufwand, Schmutz, etc.).

@ Gasi,
falls ein Teil deiner Bemerkungen an mich gerichtet war, so kann ich dir versichern, dass ich reichlich Erfahrung habe: ich fahre mittlerweile seit fast 30 Jahren LR, die meiste Zeit davon auf Eigenbauten. Erst vor zwei Jahren habe ich mir das erste Mal ein Liegerad gekauft (weil ein neues Rad anstand und ich leider nach Umzug in eine andere Stadt meine alte Werkstatt aufgeben musste). Vorher bin ich ausschließlich meine eigenen Konstruktionen gefahren. Liegeradbau habe ich bei einem leider nicht mehr existenten aber dennoch namhaften Liegeradhersteller gelernt. Ich denke, ich kann ganz gut beurteilen, was für ein Entwicklungs- und Bauaufwand in so einem Tandem steckt - ich meine auch, das in einem meiner vorherigen Posts zumindest angedeutet zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @AntoineH ,

eine Sache hätte ich gern gewusst. Worauf begründest du
Wie auch den Rahmen z.B. des M5 halte ich den Rahmen Deines Twogehter für nicht ausgereift steif und haltbar, einschließlich der Schwinge und Tretlageraufhängung. Das gibt mehr als nötig Eigenlenkverhalten und Verwindung, wenn die Fahrer nicht kleine, abgemagerte Hämpflinge sind. Eigenlenkverhalten am (Liege-)Tandem (mit Fahrer und Beifahrer, die sich beide wohlfühlen sollen) ist Mist.

Sind das nur Vermutungen ohne Kenntnisse über die Rahmen- und Zusammenbaustruktur, oder ist das Fachwissen. Ich glaube nicht, dass du das Tandem kennst und warum schreibst du als mehrjähriger Liegetandemfahrer nicht(?): Das würde ich gern mal zur Probe fahren(y) und dann deine 6 Punkte Liste abarbeiten.
Meine Frau und ich haben auch noch nie ein Eigenlenkverhalten des Tandems bemerkt.

Wir sind jetzt, ob als Tandem oder Einzellieger 7000km gefahren.
Zur Haltbarkeit noch soviel, dass mir außer der Halterung einer Umlenkrolle noch nichts gebrochen oder nur angerissen ist.

VG Kalle
 
Wir sind jetzt, ob als Tandem oder Einzellieger 7000km gefahren.
Ich vermute mal, dass ihr meistens mit E-Unterstützung fahrt? In dem Fall wäre natürlich die Belastung des Rahmens nicht so hoch, so dass sich Schwächen nicht so offen zeigen.
Grundsätzlich hast du bei einem Rahmen zwei wichtige Aspekte bezüglich der Steifigkeit:

Das was du "Eigenlenkverhalten" nennst, ist das relativ niederfrequente Schwingverhalten des langen Rahmens, der ja letztlich zwei große Massen (die der beiden Fahrer) mit einander verbindet. Gleichgewichtsstörungen, die immer mal wieder durch den ein oder anderen Fahrer eingeleitet werden, werden von einem relativ weichen Rahmen mit einer Latenz an die andere Masse weitergegeben, wodurch sich ein gewisses "Eigenleben" bemerkbar macht.

Der zweite Aspekt bezüglich Steifigkeit hat mit dem Antrieb zu tun. Dabei hat der Rahmen in erster Linie Tretkräfte zwischen Sitz und Tretlager und natürlich dem angetrieben Rad aufzunehmen. Hier kann ein weicher Rahmen zu Verwindungen in Längsrichtung (schwammiges Antrittverhalten) führen oder gar im Extremfall einen Bruch erleiden.

Der zweite Aspekt tritt allerdings bei E-Unterstützung, bei der man meistens mit relativ niedriger Trittfrequenz (sieht man in euren Videos sehr schön) und nur mäßiger Pedalkraft tritt, gerne mal in den Hintergrund.

Bei eurem Tandem kann es durchaus sein, dass der Rahmen zwar in Bezug auf das Massen-Schwingverhalten relativ steif ist (kein "Eigenlenkverhalten") aber in Bezug auf den zweiten Aspekt relativ weich ist, was in eurem Fall durch die E-Unterstützung bisher vielleicht nicht aufgefallen ist.

Rein konstruktiv sehe ich da - genau wie @AntoineH - ein Problem im Bereich des Steuerrohrs/Tretlagerauslegers. Ich habe schon genügend viele Rahmen gebaut, um solche Schwachstellen direkt zu sehen...
Ich hatte ja weiter oben etwas von Querschnittssprung gesagt - genau das ist der Punkt, um den es dabei letztlich geht. Dort treffen zwei recht dünne Rohre auf ein massives Steuerrohr. Hinzu kommt, dass zwei parallel liegende 22mm Rohre (im Liegeradbau sind das eher Röhrchen) kaum die Torsionskräfte des Tretlagerauslegers abfangen können.

Beim Stoker mag das noch gehen, da dort der Ausleger ja vorne nochmal eine Verbindung zum vorderen Rahmenteil hat und aufgrund der Massenverteilung dort viel mehr auf Zug belastet ist als der frei stehende Tretlagerausleger vorne.

Aber wenn es da ein Uni-Projekt gibt, wie du sagst, das eine Steifigkeitsanalyse des Rahmens macht, sollte das dabei sicher auffallen (wenn nicht, taugt die Analyse nichts).
Meine persönliche Erfahrung nach zig Jahren Liegeradbau sagt mir, dass dein Rahmen ohne E-Unterstützung und sportlichem Fahren so sicher keine 7000 km gehalten hätte.

Und wie gesagt: der Rahmen des TWOgether One ist im Bereich Steurrohr und Tretlagerausleger besser gestaltet, wenn auch nicht perfekt.

Ach und dann ist mir noch aufgefallen, dass du ja den Gepäckträger an der Hinterradschwinge integriert hast. Das ist keine gute Idee, denn solltest du dort ein paar Kilo Gepäck drauf laden, setzt du de-facto die Federung außer Betrieb - Stichwort ungefederte Masse, ein Thema, das bei Fahrradfederungen sehr, sehr wichtig ist.
Du kannst die Federeigenschaften hinten deutlich verbessern, indem du den Gepäckträger am Rahmen befestigst - wie das eigentlich bei allen kommerziellen Liegerädern inzwischen Standard ist.
 
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Hallo Kalle,
dass ich mehrjährig Tandem fahre und verschiedene andere Modelle probegefahren bin, schrieb ich bereits. Ein kommerzielles Tandem habe ich auch schon mal mit zusätzlichen Diagonalstreben verstärkt, da unzureichend steif. Mein dienstältestes Tandem (v. 1999) geht demnächst als Letztes weg.
Als Ing. habe ich schon ein paar Möglichkeiten, Konstruktionen zu vergleichen. Wir sind in diesem Exotenhobby wohl so individuell, dass jede(r) verschiedene Vorstellungen hat. Aber alles gut und viel Spaß für Euch.
Grüße,
Antoine
 
Ich hatte ja weiter oben etwas von Querschnittssprung gesagt - genau das ist der Punkt, um den es dabei letztlich geht. Dort treffen zwei recht dünne Rohre auf ein massives Steuerrohr. Hinzu kommt, dass zwei parallel liegende 22mm Rohre (im Liegeradbau sind das eher Röhrchen) kaum die Torsionskräfte des Tretlagerauslegers abfangen können.
Wenn mich mein Gedächtnis und die Suchfunktion hier nicht trügen, hat @martint. vor einiger Zeit einen gebrauchten Dijkrunner gekauft, bei dem das Tretlager an zwei zu Schlingen gebogenen, relativ dünnen Rohren (Sitzstreben?) hängt. Gibt's damit inzwischen Erfahrungen?

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo oDKo,
Mir ist natürlich klar, dass das mit einem rein heckgetriebenem Tandem grundsätzlich nicht machbar ist.

meinst Du damit das unbedingt die Kette beim heckangetriebenen Liegeradtandem angefasst werden muss wenn man das zum Solorad umbaut?

Etwa 1991 hatte ich mir ein Tandem gebaut das zum Solorad umbaubar war (auch im Feld und ohne lose Kleinteile). Digitale Bilder habe ich davon nicht. Ein Bild im Tandemmodus findest Du in dem Buch Das Liegerad (ca. Seite 113 oder 114 je nach Auflage).

Die Kette brauchte zum Umbauen nicht angefasst werden. Die gezogene Schwinge (Tandembetrieb) wurde durch umklappen um 180Grad zur geschobenen Schwinge. Dann lag das Zwischengetriebe hinter der Schwinge aber immer noch genau im Drehpunkt der Schwinge.

Gruß Heiko
 
Etwa 1991 hatte ich mir ein Tandem gebaut das zum Solorad umbaubar war (auch im Feld und ohne lose Kleinteile). Digitale Bilder habe ich davon nicht. Ein Bild im Tandemmodus findest Du in dem Buch Das Liegerad (ca. Seite 113 oder 114 je nach Auflage).
Oh, ja, richtig. Habe das Buch, kann mich auch spontan an das Rad erinnern. Du hast Recht, die Umklapplösung hatte ich nicht präsent als ich das weiter oben schrieb. Einen Umbau hatte ich bisher immer mit dem Trennen des Rahmens assoziiert. Das Umklappen wäre zumindest kein Trennen.

Vielleicht könnte man das Umklappen auch tatsächlich als Falten bezeichnen, denn das ist es ja letztlich. Durch Einfalten eines Rahmenteils wird das Rad verkürzt. Die meisten Tandems sind dann zwar nicht mehr fahrbar - deins schon - aber der Vorgang des Umklappens ist dem Falten zumindest im Prinzip sehr viel ähnlicher als der Umbau beim TWOgether.
 
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