AW: Essen, oder das was uns als Essen verkauft wird
Schnell gegoogelt: "Der große Gesundheits-Konz: Wildkräuter - UrMedizin gegen Krebs, Asthma, Rheuma, Fettsucht, Allergie, Multiple Sklerose, ..."
Au weia! Kräutertee gegen Krebs und MS, ja? Da vertraue ich mich aber lieber der pösen Industrie an.
Außerdem, so sehr ich Bio (und selbstgebackenes Brot) zu schätzen weiß, liegen die heutigen Ernährungsprobleme mit Sicherheit nicht in erster Linie an irgendwelchen Zusatzstoffen, sondern eher daran dass wir schlicht zu viel und zu fett in uns hineinstopfen.
Servus,
ja wir stopfen zuviel in uns hinein.
Aber rat mal warum! Der menschliche Körper ist hochkomplex und reguliert sich auf ein Optimum aus.
Babys und Kleinkinder können schon selbst entscheiden was sie grade brauchen. DAs haben mehrere unabhängige Studien bewiesen.
Wenn man Kleinkindern div. Nahrungsmittel zur Wahl lässt, nehmen sie genau das was der Körper grade braucht, selbst wenns Lebertran ist. Aber nur wenns der Körper wirklich grade benötigt. "Falsche" Nahrung wird von vornherein abgestoßen.
Desweiteren machen Aromastoffe/Süßstoffe/usw. dicker als man denkt... Denn diese Stoffe überlisten das körpereigene Regelungssystem. Bei Süßstoffen erwartet der Körper Zucker, schüttet Insulin aus. Aber es kommt nix an. Folge -> Heißhunger und noch mehr fressen.
Das konnte wahrhaftig perfekt in der Schweinezucht nachgewiesen werden. Dort hat ein Aromastoffhersteller (der sonst für den Homo Sapiens herstellt) die Geschmacksrichtung "Erdbeer mit Sahne" für das Sauvieh "erfunden". Mit diesen untergemischten Stoffen nahmen die Schweine pro Tag nicht 210g sondern 236g zu, da sie einfach mehr aßen.
Die Verantwortung auf die EInkäufer abzuwälzen ist da ähnlich wie bei dem LKW Thema. Sind ja selber Schuld wenn sie überfahren werden, man weiß doch das man nicht in der Nähe eines LKW stehen soll
Genau diese Einstellung hat auch dazu geführt das hier in Deutschland z.B. nur "Aroma" auf der Inhaltsliste steht, obwohl das auch für gut zwei Dutzend zusätzliche Chemiezusätze bei einem Nahrungsmittel stehen kann.
Die Industrie will doch das die Leute das Zeug kaufen, dabei soll es aber möglichst billig sein. Billig, weil der Kunde ja billig einkaufen will, und der Profit ist ja auch noch wichtig.
So wird mit "gesundem Durstlöscher" geworben (z.B. Fruchttiger Kindergetränk), das da nix weiter drin ist als Zuckerersatzstoffe, Aromastoffe und anderer Chemiekram und der Nährwert nahe 0 liegt, wird nicht erwähnt.
Und so ists mit beinahe allen kaufbaren Produkten, grade denen die in der Werbung groß als "gesund" gepriesen werden.
Fettarme Joghurts, Actimelmist, Cornflakes, "VivaVital"-Produkte usw.
Und du sagst der dicke ist 100% selbst Schuld? Quark.
Klar kann man sich gegen Auflehnen, aber da die meisten schon damit überfordert sind einen Schlauch zu flicken, wie soll der beschäftigte Normalbürger durch dieses "Nahrungs"mittelsystem steigen?
Das ist so komplex das nicht mal die Behörden wissen was dort überhaupt ins Essen gemischt wird! (und das geben sie auch zu, selbst auf Nachfrage..)
Essen ist etwas so selbstverständliches, warum sollte der Normalbürger denn auf den Gedanken kommen, das die einem in der Werbung schädliche ungeprüfte Sachen verkaufen? Der Staat rennt via GEZ und Finanzamt jedem Cent hinterher, warum sollte er es nicht schaffen das Essen zu kontrollieren?
Leider wissen die wenigsten das die staatliche Kontrolle in diesem Bereich nahe 0 liegt... Behörden die den Verbraucher schützen sollen haben ein kleineres Etat als McDonals im Jahr allein für Werbung ausgibt.
Das wichtigste dürfte aber sein: Erzählt es weiter. Die wenigsten denken drüber nach, weil ja alles nach "friede freude Eierkuchen" aussieht. Die Industrie gibt sich ja alle Mühe alles zu vertuschen/verheimlichen.. Wer aber explizit sucht, findet richtig viel, richtig eklige Dinge.
GRuß,
Patrick
PS. hier mal eine ältere Auflage des im opening-Thread erwähnten Buches. Wer nicht gern liest, sollte es wenigstens überfliegen.
http://aluschweisser.al.funpic.de/Romane/Grimm, Hans-Ulrich - Die Suppe luegt.pdf