2x28" High Racer Eigenbau

dahofa

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Grüß euch!
Es wird wieder gebaut...
Nachdem sich ein Freund das letzte halbe Jahr bei unseren täglichen feierabendlichen Radrunden abgemüht hat, ist er nun so weit, ein Liegeradler werden zu wollen. :D
Nach einigem Ausloten der Vorstellungen und Abwiegen von Vor- und Nachteilen haben wir uns für ein Konzept entschieden, das ich dann mal maßgeschneidert auf seine Abmessungen zu Papier bringen konnte.
.Planskizze 28 Zoll Patrick.jpg

Es soll ein 2x28" Highracer werden, der es in Bezug auf Geschwindigkeit und Gewicht mit meinem 26" Racer aufnehmen kann, nämlich diesem hier:
DSCF2139.jpg

Vorne kommt eine handelsübliche Teleskopfedergabel zum Einsatz. Leider gibt es im 28" Bereich nur eine sehr beschränkte Auswahl an passenden Federgabeln, sodass man sich für eine Suntour NRX mit Stahlfeder entschieden hat. Das Gewicht ist mit ca. 2.200g leider sehr üppig, da wäre noch Spielraum nach unten (z.B. die aktuelle Suntour SF12-NRX E RL-R lite). Kann man ja später noch ändern.
Da er es federtechnisch recht perfekt haben möchte, kommt hinten als Federbein ein DT Swiss Luftdämpfer, ebenfalls mit remote Lockout zum Einsatz.
Rahmen (dm=52mm) und Schwinge werden in bewährter Weise in Edelstahl, 1mm Wandstärke gebaut.
Der Sitz wird aus Holz in Rippenbauweise gefertigt (wie bei meinem), das ist einfach die leichteste und billigste Variante.
Die Laufräder sind Fulcrum racing 5 mit 35mm Kojaks drauf.
So weit erst mal. Weitere Bilder folgen noch.
Beste Grüße
Günter
 
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Wenn er auch Tourengepäck montieren möchte vielleicht nicht uninteressant:

Vorne eine Up-Side-Down Gabel.
Diese hat den Vorteil, dass ein Lowrider am gefederten Teil der Gabel montiert werden kann.

Gruß, Harald
 
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hallo Günter
dein vollgefedertes Rad sieht interessant aus.
Es ist augenscheinlich besser konskruiert als das optima cougar.
 
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@einrad:upside down Gabel hört sich interessant an, muss ich mal googeln. Gips die auch in 28"? Das Schwierige an den Federgabeln ist ja, dass man fürn Lieger eine finden muss mit möglichst WENIG Federweg. Alleine wegen dieser besch... breit gebauten Federgabeln musste das Rad um etwa 7 cm in die Höhe wachsen, sonst hätte der Zugtrum damit ein Problem. Dies ist übrigens in dem Entwurf noch nicht berücksichtigt, ebenso musste ich den Steuerkopfwinkel auf 71 Grad verringern, da die Gabel mehr Versatz hat, als beim Entwerfen gedacht... Wie ich es mir immer vornehme: man soll vor dem Planzeichnen bereits alle Komponenten liegen haben... vielleicht beim nächsten ;)
Dass die Kettenlinie beim Cougar so weit vom Schwingendrehpunkt entfernt ist, wäre für mich ein NO-Go, das Gewicht kommt mir sehr hoch vor, meins wiegt mit Vollausstattung auch nicht mehr.

@Rumlieger: Danke für die Blumen :)

Bei meinem Highracer habe ich mich am meisten von den Zox 26 Rädern inspirieren lassen, gefallen mir sehr, aber wenn man mal seine Maße zu Papier gebracht hat, Radstand und Tretlagerüberhöhung festgelegt hat, bleibt sowieso nicht mehr viel Spielraum für künstlerische Freiheit. Ich denke es ist entscheidend, dass man sich bei jedem Teil, das man anschweißt oder gestaltet die Frage stellt, was es für eine Aufgabe hat, und wie es aussehen müsste um diese Aufgabe (meist statischer Natur) am besten zu bewältigen. Deshalb stehe ich si sehr auf Holzrippensitze und fragile HR-Schwingen oder die bewährten einfachen Drahtschlaufen an den Pedalen.
Die ersten Bilder folgen bald.
gruss
Günter
 
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Hallo
vatsug neksöl

Auf dein Warum,will ich gerne Antworten



Das ist wohl die einfachste Art und Weise aus einem ungefederten ein gefedertes Liegerad zu bauen.

Optisch ansprechend ,aber das war auch schon.
Der Knackpunkt ist der Pedalrückschlag.
Drehpunkt oberhalb der Kettenlinie (Zugtrum)
Wenn sich beim Einfedern der Abstand zwischen dem Zugtrum und Ritzeln vergrößert
wird zusätzliche Kettenlänge benötigt. Die Kurbel und somit das Pedal dreht sich spontan gegen die
Tretrichtung zurück und übt dadurch einen Schlag auf den Fuß des Radlers aus.
 
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Servus,

Rumlieger schrieb:
Das ist wohl die einfachste Art und Weise aus einem ungefederten ein gefedertes Liegerad zu bauen.
Zum Vergrößern anklicken....

Performer machen das genauso. Deren Räder sind für mich deshalb auch das abschreckendste Beispiel für völlig fehlkonstruierte Federungen. Dort liegt der Schwingendrehpunkt gut 10 bis 15 cm über dem Zugtrum.

Gruß Stephan
 
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dahofa schrieb:
Anhang anzeigen 35802

Vorne kommt eine handelsübliche Teleskopfedergabel zum Einsatz. Leider gibt es im 28" Bereich nur eine sehr beschränkte Auswahl an passenden Federgabeln, sodass man sich für eine Suntour NRX mit Stahlfeder entschieden hat. Das Gewicht ist mit ca. 2.200g leider sehr üppig, da wäre noch Spielraum nach unten (z.B. die aktuelle Suntour SF12-NRX E RL-R lite). Kann man ja später noch ändern.
Zum Vergrößern anklicken....

Hallo Günter,
dein 26" Rad sieht echt beeindruckend aus. Warum machste du denn bei dem neuen nicht auch eine gezogene Schwinge ? Müsste doch auch bei 28" funktionieren, oder ?

Wie zufrieden bist du eigentlich mit der Federung bei deinem 26" Rad ? Würdest du es (für dich) wieder genauso machen ?

Grüße,
Sandro
 
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Hm, die erste Überlegung war, dass ich für jemand anderen baue und die Schwinge gefiel ihm nicht besonders. Es wäre natürlich auch für 28 Zoll zu realisieren, jedoch ohne wirkliche Dämpfung und ohne Lockout, und das wollte er nicht. Gut, man könnte, wie Flux z.B., die beiden Cellastoelemente durch ein Federbein ersetzen, scheint auch zu funktionieren.
Was die Konstruktion der Gabel mit Schwinge generell angeht bin ich noch am Grübeln:
Die gezogene Schwinge verhindert es mir das Rad in einen öffentl. Radständer zu schieben. Ob das ein Nachteil oder Vorteil ist, muss jeder selbst einschätzen. Für mich eher ein Nachteil, obwohl ich mir des Risikos eines verbogenen Laufrades bewusst bin.
Des Weiteren federt die gezogene Schwinge beim Bremsen ein, die geschobene federt hingegen aus. Bei meinem Rad ist das NOCH kein Problem, habs getestet, aber wenn die Sitzhöhe ein Stückchen höher wäre, würd ich für nichts mehr garantieren wollen, ich denk, dann überschlägts einen schnell.
Meine nächste Gabel würde wahrscheinlich eine geschobene Schwinge mit einseitigem Luftdämpfer bekommen.
Die Federung generell an meinem Rad ist sehr gut, sehr komfortabel, und v.a. WARTUNGSFREI, dreckunempfindlich, bruchsicher, konkurrenzlos leicht und saubillig. Nur die Dämpfeigenschaften könnten besser sein. Z.B. merke ich in der Kurve auf holprigem Belag deutlich, dass es mir das Hinerrad versetzt. Man muss halt abwiegen, was einem wichtiger ist, und wie und wo man fährt.
Gruss
Günter
 
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Ich finde die Lösung sehr ansprechend und praktikabel mit der Federung des Highracers. Hast Du ein Detailfoto von dem Bereich der Elastomerlagerung? Mich würde interessieren, wie Du das angegangen bist.
 
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Ach , das is schnell erklärt:
Die Cellastos haben ein zentrisches Loch ca. 12mm dm. Bei der Vordergabel wurden unten an das Rohr gerade Blechstücke geschweißt, damits gut aufliegen kann und in der Mitte ein 1cm langes Röhrchen mit etwas größerer Scheibe oben drauf, sodass man das Cellasto draufstecken kann und es hält. Oben habe ich ein Dreiecksprofil aus Blech gebogen und an die Gabel geschweißt und ebenfalls ein Röhrchen mit Scheibe(natürlich nach unten stehend). Dann einfach das Federelement dazwischen gesteckt. Die Hilfsschwinge an der Vordergabel hab ich glaub ich kugelgelagert.
Das Federelement in der hinteren Schwinge ist sinngemäß gleich wie vorne.
@Cyclestar: Einer Gabelschaftfederung stehe ich eher skeptisch gegenüber. Die müsste schon linearkugelgelagert sein, dass ich mich dafür erwärmen könnte. Ein Problem, das auch diese Gabel hat: sie baut sehr hoch, das müsste bei der Rahmenplanung bereits berücksichtigt werden, dann wärs eine echte Alternative.
gruss
Günter
 
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`n paar Bilder zur Veranschaulichung:
DSCF4054.jpg
Hier sieht man die fertige hintere Schwinge. Die Verstrebung geht nach unten, dadurch habe ich eine freie Kettenlinie und genug Platz für den Dämpfer. Die Ausfallenden sind bei mir immer nur Löcher (in 2mm Edelstahlblech) Dazu wurde rechts ein anschraubbares Schaltauge montiert. rechts im Bild sieht man meine bewährte "Rahmenlehre": Auf einer Doka Platte den Rahmen 1:1 aufgezeichnet, li und re Nägel eingeschlagen und dazwischen die Rohre geklemmt. Man kann die verbundenen Rohre einfach rausnehmen und wieder reinlegen, sehr praktisch.


DSCF4055.jpg
Das wird der Steuerkopf: Die Rahmenrohre wurden nur passgenau zusammengelegt, anschließend ein Hilfsrohr im richtigen Winkel (71 Grad) angelegt und an den Rahmenrohren angezeichnet, danach das selbe von oben. Die Rahmenrohre wurden dann entsprechend ausgeschliffen und anschließend mit dem eigentlichen Steuerrohr und zusammen verschweißt.


DSCF4056.jpg
So siehts halb fertig aus, im Moment warte ich auf die Lieferung der Kugellager für die Lagerung der Hinterachsschwinge. Das Vorderrad wird ins Lot gerichtet, dann das Hinterrad in die Schwinge montiert, ebenfalls lotrecht ausgerichtet und dann verschweiße ich die Lagerbüchse mit dem Rahmen. So werden alle Ungenauigkeiten ausgeglichen und der Lieger fährt später sicher in einer Spur.

ps. Die Gabel gehört natürlich andersrum, hat sich nur von selbst nach hinten gedreht ;)
 
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Is wieder was weitergegangen...
IMG_20120920_201346.jpg
Nach Ausrichtung im rechten Winkel zum Vorderrad habe ich die Lagerbüchse für die Hinterachsschwinge angeschweißt.

IMG_20120920_211707.jpgIMG_20120923_220944.jpgIMG_20120926_214204.jpgIMG_20120928_194142.jpg

Dann kam der Sitz dran, die Form wurde von meinem bestehenden Sitz übernommen. Als Wangen wurden 9mm Sperrholz Platten verwendet, die normalerweise als Wände und Boden für Autoanhänger verwendet werden. Wäre mir für mein Rad aber zu stark und zu schwer. Der Sitz wurde mit M6 Schrauben direkt in an das Rahmenrohr geschweißte Muttern geschraubt. Als nächstes der Lenker:
Komplett aus 22x1 Edelstahl gefertigt, damit auch gleich die Schalt- und Bremshebel passen. Erst habe ich den Lenker selbst und die Schelle unten gefertigt, dann setzte sich der zukünftige Besitzer aufs Rad und hielt den Lenker in einer angenehmen Position, die wurde ausgemessen und das schräge Rohr zugeschnitten.
Zu guter Letzt die Umlenkrolle:
Ich würde niemals eine Umlenkrolle kaufen, die ist schnell selbst gebaut... Ein Ritzel aus einer ausgedienten Kassette (dieses hat 24 Zähne) Mit der Drehbank wurde aus Polyamid die zweiteilige Nabe gefertigt, die das kleine Kugellager mit dem Ritzel verbindet. Danach noch gewichtsoptimiert zugeschnitten und das Ritzel durch Bohrungen weiter verleichtert. Jetzt wiegt die kpl. Rolle ca. 80 Gramm.


Nun geht es ans fertig verschweißen (vieles ist erst geheftet) und Komponenten dranbauen, dann darf schon die erste Probefahrt gewagt werden. Bin schon gespannt. :) :cool:
 
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Interessanter Vergleich:
IMG_20120928_210419.jpg

Mein Racer neben dem neuen... Als ich meins gebaut hatte, erschien es mir riesig im Vergleich zum alten 20 Zöller, aber neben dem 28er sieht er richtig handlich aus :eek:
 
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Hallo Günter,
sehr schöne Räder!
Mich würde interessieren wo man Edelstahlrohr in den Maßen bekommt (Wandstärke 1mm bei allen möglichen Durchmessern), hast du da einen für die Öffentlichkeit zugänglichen Händler? :)
Die Schweißnähte sehen nach MIG aus, benutzt du dann Argon als Schutzgas?
Mag zwar etwas belehrend klingen, aber da bisher so gut wie niemand in meinem Edelstahl verarbeitenden Bekanntenkreis sich darum gekümmert hat ich will noch mal auf die Gefahren beim Verarbeiten von Edelstahl hinweisen (gilt besonders fürs Schweißen, aber auch für schleifen, flexen, sägen...): http://www.uni-erlangen.de/einricht...n/technische_anlagen/Schweissen_Edelstahl.pdf

Gruß
Tilman
 
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Hallo Tilman,

Gefahrenblatt Uni-Erlangen schrieb:
Bestimmte Chrom- und Nickelverbindungen können in den Atemwegen Krebs erzeugen
Zum Vergrößern anklicken....

Der Rest gilt wohl auch beim Schweißen von gewöhnlichem Stahl.

Gruß,
Patrick
 
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Hallo,

Detailfrage, warum hast Du einige Stäbchen im Sitz durch Metallröhrchen ersetzt? Sorry, falls ich es überlesen haben sollte.

Gruß,
Patrick
 
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@ Tilman: Die kleineren Rohre bekommt man bei vielen Stahlhändlern, is nicht so schwierig, die großen mit dünner Wandstärke konnte ich nur direkt bei Klöckner&Co in Deutschland auftreiben. Die murren zwar, wenn man nur zwei Stangen jedes Durchmessers nimmt, aber der Herr, mit dem ich Kontakt hatte, war sehr hilfsbereit, und hats bei einer anderen Lieferung dazugegeben, weil sie normalerweise nur größere Bestellmengen abwickeln.
Du hast richtig erkannt, ist MIG geschweißt, mit Mischgas (das selbe, das ich für alle anderen Schweißarbeiten verwende). Dass der Bereich wo ich schweiße gut belüftet wird, versteht sich bei mir von selbst, daher hab ich wegen der Gesundheitsgefahr eher weniger Bedenken, trotzdem gut zu wissen, werd in Zukunft sicher noch mehr drauf achten. Außerdem kommts nicht so oft vor, dass ich Edelstahl verarbeite. Edelstahl ist im Rahmenbau sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ich habe bisher kein anderes Rohr mit diesen Wandstärken gefunden. Daher bleibe ich erstmal dabei. Ich hatte zwar schon beim Bau meines Racers gesagt, dass das nächste Liegerad einen gebogenen Rahmen bekommt, aber nach wie vor fehlt mir die Biegemaschine dafür, und extra eine kaufen für einen Lieger alle zwei Jahre steht sich nicht dafür. Die Erfahrung zeigt, dass die Schweißstellen sehr gut halten.

@ Patrick: Die Aluröhrchen sind nur deshalb im Sitz, weil grad was Passendes übrig war, haben keinen tieferen Sinn. Vielleicht werden sie noch durch Holz ersetzt... mal sehen.
 
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