Verkaufspraktiken einiger Hersteller

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Hallo zusammen,

ich bin neu hier, interessiere mich seit ein paar Wochen für Liegedreiräder und bin dabei auf Velomobile gestoßen, die mich deshalb begeistern, weil ich Sommer wie Winter damit zur Arbeit fahren werde. Ich muß noch sagen, daß mich Offenfahren im Winter nicht sonderlich gestört hat, bin im letzten Winter auch ein paar Mal bei -13C° mit meinem derzeitigen Cyclocross-Renner, ausgerüstet mit Spike-Reifen, zur Arbeit gefahren.
Was mir jetzt aber ziemlich sauer aufstößt ist, daß einer der Hersteller 1.000€ und ein anderer sogar 1.500€ als Anzahlung verlangt. Was soll das? Die wälzen somit ihr relativ geringes Risiko auf den Kunden ab. Ich schätze deren Risiko als ziemlich gering ein, weil die Fahrzeuge auch noch so lange Lieferzeiten haben, daß, wenn ein Kunde abspringt, der nächste nicht lange auf sich warten läßt. Außerdem ließe sich eine "angemessene" Aufwandsentschädigung, die nicht im 1000€-Bereich liegt, leicht in einen Vertrag einbauen (was sie im Übrigen eh bereits getan haben!) und dann mit allen rechtlichen Konsequenzen einfordern ließe!
Das Risiko für mich als Käufer ist nämlich sehr viel höher. Wenn der Hersteller, bei dem ich bestellt und angezahlt hätte, Konkurs anmelden müßte, wäre mein Geld weg! Der Konkursverwalter würde es nämlich unter allen Gläubigern aufteilen und komischerweise sind Banken da immer zuerst dran.
Jetzt bekomme von einem Hersteller als Antwort, das es die Firma schon ganz lange gebe und niemals kunkursgefährdet sei. Dies kann man NIE wissen, es hat schon sehr viele Konkurse von Firmen gegeben, denen man das auch NIE zugetraut hätte, vor allem, wenn die solche Geschäftspraktiken an den Tag legen.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich werde mich davor hüten, etwas anzuzahlen. Einen "akzeptablen" Kaufvertrag unterschreiben würde ich ja, auch verstehe ich nicht, warum die Dinger immer viele Seiten lang sind; es gibt nämlich tatsächlich welche, die in vernünftigem Deutsch und mit wenigen Worten ALLES eindeutig für Verkäufer UND Käufer regeln.
Ich empfehle jedem, genauso zu handeln, damit diese in meinen Augen unseriösen Geschäftspraktiken endlich aufhören. Vorauszahlungen sind natürlich noch schlimmer, da ist der Verlust nämlich gleich mehrere Tausend Euro!
Wenn jemand einen oder mehrere Velomobil-Hersteller nennen kann, die mich als Kunden anständig behandeln würden, laßt es mich bitte wissen. Ich würde mich freuen, doch noch ein für mich geeignetes Velomobil mit einem guten Kaufvertrag zu finden.

Gruß an alle

Achim Jahrsetz
 
AW: Verkaufspraktiken einiger Hersteller

Hallo,

ich bin auch Hersteller und Händler.
Das ist eine gängige Praktik. Ich kenne leider einige Selbstständige die wegen fehlender Zahlung konkurs anmelden "durften".
Die Liegeradhersteller sind keine Riesenkonzerne wie GIant oder BWM. Die jucken selbst 1000000€ nicht (bzw. nicht mehr als mir 10€). Wenn eine Bestellung abgegeben wird, muss erstmal Material usw. ausgegeben werden. Das heist, wenn 10 Leute ein VM bestellen stehen erstmal 5 Stellige Beträge an Materialkauf ins Haus, und wovon soll das bezahlt werden? Von den (nicht vorhandenen) Millionen auf dem Konto?

Grade als "Neuling" wie wir es sind, können uns sowas nicht leisten. Es springen hin und wieder Kunden ab (und das wird verstärkt wenn diese keinerlei Bindung zum gekauften Produkt haben) und dann steht man da und bekommt das Rad nicht los, da es fast immer ein Einzelstück für den Kunden ist.

GRuß,
Patrick
 
AW: Verkaufspraktiken einiger Hersteller

Hallo Patrick,

also macht es Euch auch nichts aus, wenn Kunden wie ich vorher schon abspringen, d.h. gar nicht erst bestellen, denn darauf wird es in meinem Fall möglicherweise hinauslaufen und wenn das häufiger der Fall ist...?
Außerdem weiß ich, das es Versicherungen gegen zahlungsunwillige Kunden gibt.
Es sagt ja niemand, daß es keine Entschädigung für nicht eingehaltene Verträge gibt. Es bleibt immer noch der Rechtsweg, denn wer möchte schon eine Entschädigung plus Mahngebühren plus Anwalts- und Gerichtskosten bezahlen. Ich weiß nur, daß ich mich nicht vor dem Kauf bestrafen lassen werde für etwas, das ich nicht getan habe.
Soll der Bäcker demnächst auch Vorkasse für das Brot, das Du morgen bei ihm kaufen willst, verlangen dürfen? Der muß die Backzutaten auch vorher kaufen und bezahlen.
Es ist einfacher, ein Auto zu kaufen, als ein Velomobil.
Übrigens, wie hoch ist eigentlich bei Euch die Vorauskasse?

Grüße

Achim Jahrsetz
 
AW: Verkaufspraktiken einiger Hersteller

Hallo Achim,

es ist gängige Verkaufspraxis, aber das heißt nicht, daß ich das gut finde. Wenn der Hersteller in Konkurs geht, hast Du die Arschkarte, aber das machen die alle so. Das mit dem Einzelstück halte ich für übertrieben, das bezieht sich primär nur auf die Komponenten und die kann man auswechseln. Bei den Lieferzeiten wären die Fahrzeuge schnell weg. 5 bis 10 % halte ich für angemessen, alles andere für übertrieben. Cab-Bike ist nicht mehr da, der eigendliche Sunrider-Produzent hat, glaube ich, auch aufgehört, sonst sind alle noch da. Ja, der wollte auch ne riesige Anzahlung haben, ich nahm aber einen bereits fertigen Sunrider. Die Produktion geht wohl in Deutschland weiter. Man muß den Hersteller halt persönlich kennen und ihm vertrauen oder nicht. Ich hätte da, inzwischen, kein Problem mehr mit. Ich finde die Leute schon in Ortnung. Du kannst ein gebrauchtes V. nehmen, die Zeiten sind gut, die idiotisch hohen Gebrauchtpreise sind vorbei.

LG Winni
 
AW: Verkaufspraktiken einiger Hersteller

Achim, Jack lee macht Teile, keine Velomobile... Du wirst niemanden finden der Dir ein VM Herstellt, und dabei keine Anzahlung nimmt.. und mal ehrlich: was sind schon 1000€ oder 1500€ Anzahlung bei dem Kaufpreis, wenn Du dann einen neuen Maßanzug bekommst? Wenn du gerne alles bei Abholung bezahlen willst, kauf doch gebraucht... ;-)

Also, ich verstehe deinen Kritikpunkt nicht.. Leute die die Anzahlung nicht aufbringen, würde ich als Hersteller auch nicht mit einem 5K bis 12K € Velomobil beliefern bei dem einiges an Zeit in die Vorklärung geht...

Was den Konkurs angeht: dann hast Du immernoch Händler wie z.B. Elmi die dir auch den fast vollen Service bieten können wenn was zu reparieren ist. Habe Elmis Hilfe schon in Anspruch genommen und er Hat es absolut ohne beanstandung hinbekommen.

Gruß, Axel
 
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Persönlich sehe ich jetzt nicht das Problem bei der Vorkasse. Es ist zwar richtig, dass das in anderen Branchen vielleicht nicht üblich ist, aber die Situation ist hier auch eine andere. Als Interessent kennt man i.d.R. die Hersteller der VMs persönlich und es ist schon ein Unterschied, ob ich einem mir persönlich bekannten Menschen eine Vorkasse-Zahlung leiste, oder an irgendeinen Onlineshop überweise.

Wenn es Dich beruhigt: bilslang ist hier noch Fall bekannt geworden, bei dem es in der Richtung Probleme gegeben hätte.
 
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Hallo Achim,

wie Patrick "Jack-Lee" schon geschrieben hat, läuft die Produktion bei kleineren Herstellern wirklich mit einem engen Budget und obendrein oft in beschränkten Räumlichkeiten, so dass eine Produktion auf Halde kaum möglich ist, weil sie Kapital und Platz bindet. Dahingehend betrachte ich die Vorauszahlung eher als eine Kaution, auf deren Basis der Hersteller mit der Zuversicht, dass der Kunde das VM auch wirklich abnehmen wird, an die Arbeit gehen kann. Es gibt meiner Einschätzung kein Verkehrsmittel, das so eng auf seinen Benutzer abzustimmen ist wie ein Velomobil. Dahingehend ist eigentlich jedes VM ein Einzelstück, sogar bei den "größeren" Herstellern wie Velomobiel.nl. Selbst dort wird im Vergleich zur Kfz- oder Fahrradindustrie immer noch ein winziger Nischenmarkt mit lächerlichen Stückzahlen bedient.
Der ganz große Vorteil für die Fahrer / Besitzer dabei ist natürlich, dass sich die Hersteller ihren Kunden verpflichtet fühlen und daher mit einer ganz anderen Haftungsmentalität an ihre Produkte herangehen als bei einem Massenmarkt, wo ein paar Unzufriedene nicht wirklich ins Gewicht fallen.

In der Regel läuft eine Bestellung für ein VM so ab, dass der Kunde, bevor er sich für den Kauf eines bestimmten VM entscheidet, sich über verschiedenste Modelle (z.B. in diesem Forum) informiert, ausführliche Gespräche mit Fahrern wie Herstellern geführt und sie (auch mal über mehrere Tage gemietet) probegefahren hat. Im Verkaufsgespräch kann der Kunde dann noch genaue Einzelheiten festlegen, selbst solche, die gar nicht im normalen Katalog aufgeführt sind. Beispiele: Meine X-Stream hat hydraulische Scheibenbremsen, die von Peter N. ist aus Kohlefaser, was beides vom Hersteller ursprünglich nicht so vorgesehen war und für ihn mit Einarbeitung und Mehrarbeit beim Bau verbunden war.
Ein VM zum Preis eines guten gebrauchten PKW kauft man nicht mal eben spontan so aus der Portokasse, sondern erst nachdem man sein Anforderungsprofil auf der Basis von reiflichster Überlegung sehr genau festgelegt hat.

Grüße, Martin
 
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Hallo Achim,

bei unseren Mangos ( meine Frau hat auch eines ) mussten wir in Groningen keine Anzahlung leisten.
Bestellt hatten wir im Juni 2008, das erste Mango konnte ich im Oktober 2009 in Groningen abholen. Da meine Einnahmen, so wie bei vielen anderen Normalbürgern begrenzt sind, hatten wir die Auslieferung des zweiten Mangos für Mitte 2011 gewünscht. Wir wollten erst das Geld dafür ansparen.
Zwischenzeitlich wurde mir mein Mango von einem unachtsamen Verkehrsteilnehmer bei einem Unfall zerstört. Die Abholung nach der Reparatur ( eher Neuaufbau ) und das neue Mango meiner Frau fielen zusammen. Auch hier keinerlei Anzahlung, trotz einer Gesamtsumme deutlich über 12 000€.
Zudem können wir nur gutes über die ligfietsgarage in Groningen berichten, alles nette zuvorkommende Leute.

Es mag sein, dass mittlerweile eine angemessene Anzahlung verlangt wird, das müsstest Du selber mit der Fa. Sinner abklären.

Gruß
Reinhard
 
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Hallo Achim.

Was Martin schrieb, sehe ich auch so. "Grosse" VM-Hersteller haben mehrere Mitarbeiter, einen soliden Auftragseingang, und schon in der Vergangenheit Zeit gehabt, sich ein finanzielles Polster aufzubauen. Eben (fast) normale Firmen, welche auf Anzahlungen verzichten könnten.

Meine Bestellungen dagegen bei Jack-Lee z.B. erforderten Vorkasse. Die gab ich gerne, weil ich 1. wusste, in welcher beruflichen Situation Patrick steckte und 2. denke ich, "kennt man sich". Was nützt beiderseitiges Vertrauen, wenn der Hersteller schlicht das Geld nicht über hat, mit dem Teileeinkauf anzufangen. Das solls geben, auch ohne Konkursgefahr.

Bei meiner LEIBA lief es ähnlich. Hersteller und Kunde kannten sich schon recht gut. Aber dieser Hersteller LEBT NICHT VON SEINEN VM´s.
Kann er auch nicht. Und so lange er mit seinen Produktionsmethoden seine VM´s nur mit ausgesprochen wenig Gewinn (für die investierte Zeit zu günstig, finde ich) verkaufen kann, so lange bleibt das finanzielle Polster überschaubar. Von der Hand in den Mund sozusagen. "Zum davon Leben" hat er noch einen anderen, anständig bezahlten Job.
In einem gerade aktuellen Fall weiss ich, dass Vasili mit dem Vorkassegeld auf Teileeinkauf für das georderte VM geht. Da liegt nicht alles einfach so "auf Lager". Wo denn auch, in der Küche, dem Dachboden, der zu kleinen Garage?

Es stimmt, ich habe normal auch ein blödes Gefühl bei Vorkasse, bin auch schon meinem Geld bzw. dem Produkt nachgelaufen...

Hallo zusammen, .......
Wenn jemand einen oder mehrere Velomobil-Hersteller nennen kann, die mich als Kunden anständig behandeln würden, laßt es mich bitte wissen. ...

Von VM-Herstellern, VON ALLEN, fühlte ich mich bisher immer äusserst korrekt, ja eigentlich auch immer echt freundschaftlich behandelt. Trete in Kontakt mit Ihnen und auch du wirst es bemerken. Ich kenne niemanden, der kein Vertrauen verdienen würde. "Anständig behandelt" wurde ich bis jetzt ausnahmslos immer, auch immer wieder bei reiner Neugier ohne Kaufabsichten.

Ich bezahlte übrigens 1000,- Euro im Voraus. (Mit dem Wissen, einem kleinen Hersteller das Leben etwas leichter zu machen).

Ich denke, du solltest deine Kaufabsichten nicht davon abhängig machen.

Gruss

Peter N.
 
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Sag mal . Als erstes kann ich irgendwo nachvollziehen was da vereinzelte Hersteller machen. Der
Großteil wird keine Vorkasse bzw. Anzahlung haben.
 
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Du wirst niemanden finden der Dir ein VM Herstellt, und dabei keine Anzahlung nimmt..

Einspruch euer Ehren.
Ich habe bei meiner Bestellung weder eine Anzahlung geleistet, noch etwas unterschrieben.
Die Rechnung kam ein paar Tage nach der Abholung.
 
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Angeregt durch diesen Beitrag:

In einem gerade aktuellen Fall weiss ich, dass Vasili mit dem Vorkassegeld auf Teileeinkauf für das georderte VM geht. Da liegt nicht alles einfach so "auf Lager".

habe ich gerade beim Hersteller angefragt, ob er einen Nachschlag zur schon geleisteten Vorrauszahlung benötigt.

Dietmar
 
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Hallo Achim
Du hast wohl noch nie im Internet gekauft. Da verlangen sie den gesamten Kaufpreis im Voraus. Vollkommen egal wie hoch der ist.
 
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Soll der Bäcker demnächst auch Vorkasse für das Brot, das Du morgen bei ihm kaufen willst, verlangen dürfen? Der muß die Backzutaten auch vorher kaufen und bezahlen.
Machs wie beim Bäcker - nimm das Modell, das gerade da steht, dann bekommst du für dein Geld die Ware sofort.
 
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Ich bin völlig überrascht, daß hier einige Hersteller Vorkasse verlangen. Ich habe mein Anthrotech Trike im Jahre 2008 bei einem Händler in Bochum mit individueller Ausstattung (u. a. Rohloff-Schaltung, Panasonic-Elektromotor, ausgebaut aus einem vom Händler extra bestellten Pedelec, usw) für über 5000 Euro bestellt. Bezahlt habe ich nach Übergabe des Trikes per Banküberweisung.
Ich würde keinem Hersteller vertrauen, der das Geld für den Materialeinkauf erst zusammenkratzen muß. Das bedeutet ja wohl, daß sein Produkt am Markt keinen großen Zuspruch findet.
 
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Das Risiko für mich als Käufer ist nämlich sehr viel höher. Wenn der Hersteller, bei dem ich bestellt und angezahlt hätte, Konkurs anmelden müßte, wäre mein Geld weg! Der Konkursverwalter würde es nämlich unter allen Gläubigern aufteilen und komischerweise sind Banken da immer zuerst dran.

Hallo Achim,

noch einmal ich. Du kannst die Sache auch andersherum sehen:
Gerade weil die kleineren Hersteller mit einfacher Firmenausstattung, oft alleine oder mit einer kleinen Belegschaft und ohne große Lagerbestände arbeiten, ist ihr Risiko, in einen klassischen Konkurs zu gehen, sehr gering. Du zahlst eine substantielle Summe an, der Hersteller kauft davon wesentliche kostenintensive Teile des künftigen VM und er verschuldet sich nicht durch den risikobehafteten Vorauseinkauf großer Lagerbestände. Dadurch vermeidet er, durch Überschuldung seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können. Wenn jetzt tatsächlich ein Hersteller aufgibt, dann wird er auf jeden Fall noch die anstehenden Aufträge abarbeiten, damit er seine Lager räumen das angezahlte VM ausliefern und mit dem Rest des Kaufpreises seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann.

Dieser kleine Nischenmarkt tickt einfach ganz anders als die heutige massenproduzierende Industrie. Velomobiel.nl, die von der Anzahl der verkauften VM wohl Marktführer sind, haben sich viele Jahre geweigert, mehr Mitarbeiter einzustellen und dafür lieber lange Lieferfristen in Kauf genommen, als durch schnelle Expansion ihre durch gut eingearbeitete Mitarbeiter gesicherten Qualitätsstandards zu gefährden oder im Krisenfall mehr Leute als unbedingt nötig auf die Straße zu setzen. Die Kunden, die sich für ein Quest entscheiden, tun dies, weil sie um den legendären Ruf dieses VM wissen und nehmen daher auch längere Lieferfristen in Kauf.

Das wäre in den meisten heutigen Wirtschaftsbetrieben, die expandieren müssen um zu überleben, völlig undenkbar.

Grüße, Martin
 
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Hallo Achim,
also macht es Euch auch nichts aus, wenn Kunden wie ich vorher schon abspringen, d.h. gar nicht erst bestellen, denn darauf wird es in meinem Fall möglicherweise hinauslaufen und wenn das häufiger der Fall ist...?
Fuer mich ist jemand, der in Verbrauchermentalitaet in den Laden kommt, und eine Einzelanfertigung eines Massanzuges betellt und eine Anzahlung fuer das Tuch verweigert, kein Kunde, nein, nichteinmal ein Interessent, das ist wenn kein Betrueger, so doch wenigstens ein Prol ...

Das ist doch ausserhalb des Discount-Clientels voellig normal ...
Hattest Du keine Kinderstube?

Außerdem weiß ich, das es Versicherungen gegen zahlungsunwillige Kunden gibt.
Es geht hier nicht um Zechprellerei in einem Glasbiergeschaeft.
Wenn Du fertige Waren verkaufst, ja ...
Wenn Du Verarbeitendes Gewerbe bist, nein ...

Es sagt ja niemand, daß es keine Entschädigung für nicht eingehaltene Verträge gibt. Es bleibt immer noch der Rechtsweg, denn wer möchte schon eine Entschädigung plus Mahngebühren plus Anwalts- und Gerichtskosten bezahlen.
Was nuetzt mir das, ich habe Material gekauft und verarbeitet, und kann es nichteinmal wieder zurrueckgeben, da nutzt mir der Rechtsweg herzlich wenig.
Und Leute die eine Anzahlung verweigern, und vielleicht schon einen Offenbahrungseid geleistet haben, juckt das sicherlich ueberhaupt nicht.
Es ist verdammt schwierig und aufwaendig, leztendlich vor Gericht ueberhaupt durchzukommen ... Du musst beweisen das er Dich vorsaetzlich betruegen wollte,
und schon die (vorgeteuschte)Zahlungswilligkeit nicht bestand, sonst wirst Du als Hersteller/Haendler vor Gericht unterliegen.
Und Du wirst im besseren Fall mit einr 20Euro-Rate abgespeist, oder im schlechtern Fall mit dem 30jahrigen Titel auf einen Berufsinsolventen.

Verkaufe ich an einen Haendler, kann ich dessen Bonitaet abfragen, auch da sind Zug-um-Zug-Geschaefte durchaus ueblich.
Meist erledigen Kaufleute sowas mit einer Bankbuergschaft, oder einem Wechsel ... da fliesst dann nix bares, aber ich als Geprellter kann die geplazten Wechsel dann
mit geringen verlusten Weiterverkaufen, und muss nicht selber einen langen Mahn- und Rechtsweg beschreiten.

Gegen Nichtkaufleute ist eine Vorkasse oder Kaution durchaus legitim ...
Und wer sie nicht bringen will ist IMHO entweder nicht serioes oder nicht solvent ...

Was hast Du gegen ein Joint-Venture? Der Velomobilbauer geht ein durchaus hohes Risiko ein.
Jedes Velomobil ist ein Unikat, sowohl die Materialien als auch die Konstruktionserfahrungen veraendern sich rasant ...
Frage doch mal Daniel-Duesentrieb, wieviel genau gleiche Velomobile er laminiert und fixundfertig ausgeruestet dem Kunden hingestellt hat.
Ich weiss nicht ob es ueberhaupt 2 waren.

Nein, da wurde erstmal probegefahren, dann wurde ueber die Ausstattung beratschlagt, ueber Groesse, Material, und spezielle persoehnliche Anpassungen.
dann der Rohbau, und bis die letzten Komponeten montiert sind wird sicherlich auch nochmal "Probegesessen".
Und nicht mal selten wird auch das fertige Geraet noch, manchmal mehrmals "angepasst".

Das willst Du alles auf eine feuchten Haendedruck, eines Nichthafters riskieren ... geh mir blos weg.

Ich weiß nur, daß ich mich nicht vor dem Kauf bestrafen lassen werde für etwas, das ich nicht getan habe.
Soll der Bäcker demnächst auch Vorkasse für das Brot, das Du morgen bei ihm kaufen willst, verlangen dürfen? Der muß die Backzutaten auch vorher kaufen und bezahlen.
Sieh es doch einmal anders, wenn man ein niegelnagelneues eigenes Haus haben will, kann man sicherlich auch irgendwo ein fixundfertiges Musterhaus kaufen.
Aber man kann es halt eben auch mit einem Generalauftragnehmer bauen.

Und so ist das dann mit dem Velomobil, Du kannst Dich dank Deiner Vorkasse als Bauherr betrachten, und eine solchen Einfluss auf den Bau nehmen, das genau das dabei rauskommt was machbar war.

Der Unterschied ist wie zwischen Konfektion und Massanzug.
Nur halt das Form Material und Schnitt der Konfektion halt immer etwas veraltet sind ...
und ich glaube nicht das Du ein neues VM auf dem Stand von vor 2Jahren zum Neupreis kaufen moechtest.

Frage dochmal Daniel wie das mit Go-3, den EVO's oder den K's ist seit das "R" gebaut wird ...

Ich denke wie man in den Wald ruft so wird es herausschallen.
Mancher Hersteller kann auch das Material ins Riesiko nehmen, erklaehre Ihm warum Du solche Angst vor Vorkasse hast und biete ihm eine andere Sicherheit, eine belastbare Versicherung, oder eine Bankbuergschaft, es ist in vielen Faellen ein Akt des vertrauens.
Man kann auch eine Vorkasse auf ein Sperrkonto zahlen wie das bei Import-Export geschaeften ueblich ist ...
Man muss nur wollen wollen, und nicht eine Grund zum nichtkoennen suchen


Und das mit dem Baecker ...
Das ist ja kein Brotfabrikant, der mindestens 200 groestenteils giftige Zutaten braucht um Dir ein Brot vorzutaeuschen.
Ein leckeres Brot braucht genau 3 Zutaten Wasser Salz und Korn. und einen Arm voll Feuerholz.
Warscheinlich ist das Salz das teuerste Einzelteil.
Ein Doppelzentner Brotgetriede bringt aktuell 11Euro.
Daraus entstehen durch das Wissen und Koennen und den Fleiss des Baekers 133 leckere Dreipfundbrote.

Als Baecker kannst Du den Ausfall eines Kunden und auch 3 liegengebliebene Brote verschmerzen.
Selbst ein ganzer Backtag Schliff, bringt Dich nicht um, hast halt 20 Euro verloren ... und wenn Du nix mehr hast, gehts Du zum Supermarkt, 3Tage Einkaufswaegen zusammenschieben, um neues Getreide zu kaufen ... das ist doch wirklich kein Vergleich.

Es ist einfacher, ein Auto zu kaufen, als ein Velomobil.
Übrigens, wie hoch ist eigentlich bei Euch die Vorauskasse?
Ein Auto ist kein Unikat.
Ein Auto hat schon Wertverlust da ist es noch nicht vom Band gerollt, und es war schon veraltet, da war es noch nicht vom Zeichntisch.
Ein Auto ist bis Du es kaufst ein reines Spekulationsprodukt, ein Etwas zum Gelddrucken ...
Der Rest ist nebensaechliche Nebensache ...

Und wenn Du es dann hast, wird weiter mit Dir und Deinem Auto spekuliert ... ist Dir das bewusst?


Es sei denn du gehst Zu RollsRoyce, oder zu Morgan ... da bekommst Du auch ein Unikat, oder wenigstens eine Limited Edition.
Nur fangen die, ohne Vorkasse auch nicht an ...


mfG
Matthias
 
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AW: Verkaufspraktiken einiger Hersteller

Matthias,

daß Du beleidigend und ausfallend wirst, gibt eher meiner Argumentation Recht.
Wer beim diskutieren beleidigt, kann gar nicht Recht haben, sonst hätte er ja nicht beleidigen müssen!
 
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"Man muß den Hersteller halt persönlich kennen und ihm vertrauen oder nicht. Ich hätte da, inzwischen, kein Problem mehr mit. Ich finde die Leute schon in Ortnung. "

Mein Vertrauen ist vor allem nach dem letzten Beitrag, dem von Matthias (ist das so einer, dem Du vertraust?), ganz schön gesunken.
Du brauchst mit Deiner Anzahlung doch nur an so einen zu geraten, dann ist der Verbleib Deiner Kohle Glückssache.
 
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Hallo Achim,
daß Du beleidigend und ausfallend wirst, gibt eher meiner Argumentation Recht.
Nein jede Art der Beleidigung fehlt in meinem Text.

Ich habe nur auf Deinen Vortrag geantwortet, und Dich das mal aus der Sicht Deines Gegenuebers sehen lassen.
Das Dir das nicht schmeckt ist mir schon klar ...

Dein Text ist ja nicht aus Unwissenheit, oder Unerfahrenheit so geschrieben wie er ist ... ich war nur so frei, und habe in der Unschuldsvermutung befangen, Dich so behandelt, als waehrest Du unwissend und unerfahren ...

Wiederlege mir meine Diskussionspunkte, oder zeigen mir einen Angriff auf Deine Person und Deine Freiheit, oder deine Menschenwuerde in meinem Text,
und ich werde mich dafuer entschuldigen, weil das nicht in meiner Absicht lag. Nur bin ich mir des fehlens boeser Absicht sehr wohl bewusst


mfG
Matthias
 
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