schwach am Berg

AW: schwach am Berg

Das finde ich jetzt echt spannend, wie hier die Meinungen bzw. Erfahrungen auseinandergehen. Ich glaube, man muss hier aber ein bisschen "Profis" und "Amateure" auseinander halten. Wenn ihr starken austrainierten Rennfahrer mit euren effizienten Rennmaschinen unterwegs seid, könnt ihr sicherlich auch die Berge richtig schnell hochfahren und bewegt euch womöglich teils in Geschwindigkeitsbereichen, in denen der Luftwiderstand noch relevant ist.
Dazu zähle ich mich nicht. Ich hab keinerlei Rennerfahrung und könnte da keinen Blumentopf gewinnen, aber ich bin trotzdem kein schlechter Bergfahrer. Nur so als Anhaltspunkt (alle Werte mit Rennrad und Campingausrüstung in den Alpen): 4000Hm am Tag, 7000Hm an zwei Tagen, 25000Hm in neun Tagen.
Und seit ich Liegerad fahre, mache ich mir Gedanken zur schlechten Leistung am Berg. Ja ich weiß: Schlumpf, Federung, Gummikuh, Gewicht, zu wenige km am Berg; sicherlich alles Faktoren, aber vom Gefühl her erklären die immer noch nicht warum ich keinen Spaß damit am Berg hab und nicht die geringste Lust verspüre, auch nur mal auf die Schwarzwaldhochstraße zu fahren.

Auf dem Up sage ich mal so pauschal - kann man sein Gewicht einsetzen, am Lieger muss die Kraft wie beim Diesel aus den Beinen kommen durchs abstemmen! Vielleicht fehlt den meisten Liegeradlern diese Kraft und sind deshalb durch eine höhere TF und dadurch auch niedrigere Geschwindigkeit langsamer am Berg - ist aber nur eine Vermutung!

Das könnte ein richtiger Ansatz sein. Ich kann aufrecht stundenlang steile Berge hochfahren mit einer Trittfrequenz von vielleicht 75, und abends bin ich zwar vom Körper her hundemüde und kaputt, hab aber keine Schmerzen in den Beinen. Auf der Liege bin ich nach einer Tour eher ausgeruht, aber die Beine sind am Ende.

Hieße aber für mich, kauf dir ein VM für die Ebene dann bist du da deutlich schneller und fahr im Gebirge weiterhin RR, denn für intensives Krafttraining fehlt mir die Zeit und die Lust.

Gruß
RadJo
 
AW: schwach am Berg

Hallo!
Und zwar vermutlich im Antrieb.
Außer bei den VM`s von Daniel hab ich noch keine gute Antriebslösung beim VM gesehen.
...
Die meisten VM`s sind im Antrieb doch weich wie Pudding. Das merkt man bei gleichmäßiger Belastung in der Ebene natürlich nicht, aber spätestens beim nächsten Ampelstart.

Soweit ich weiss, ist das Tretlager beim Quest an ein 45 * 45 * 2 er Aluvierkantrohr montiert, eine wahrlich flexible Lösung, wenn ich bedenke dass bei vollem Reintreten sogar mein altes Birk Comet (Ovalrohr Carbon 70 * 48 * ca. 2mm) in der Kettenlinie biegt (N.B. Das Neue Comet macht das überhaupt nicht !) . Ich denke dasselbe Leiden haben viele VM, die als Monocoque aufgebaut sind und für das Tretlager nur einen Teilrahmen verwenden.
Noch zwei Schmankerl zum Thema Gummikühe:
- Eric Marinissen hat mir an der WM in Jersey gesagt, dass er sein nächstes Vollverschaltes unbedingt mit Rahmen ausrüsten werde, weil die ganze Verschalung in Monocoque Bauweise durchbiegt und daher flext.
- An der Classique Genevoise in Genf durfte ich einmal Arleen Troosts damaliges Carbonliegerad ausprobieren. Es sah gut aus, war günstig und exakt auf meine Grösse eingestellt. Ich fragte Arleen, ob man auch schnell damit anfahren kann. -Na klar! Also los - Zum Glück fiel wegen der verzogenen Kettenlinie die Kette raus, bevor der Rahmen riss... Mittlerweile hat Arleen mit Erfolg zu einer anderen (teureren) Marke gewechselt.

Fazit => Mein erster Test, wenn ich mich zur Probe auf oder in ein HPV setze. Wie stark flext das Ding, wenn ich im Stand reintrete. Aber Achtung: Rahmen mit grossem Durchmesser können brechen, bevor sie flexen.

Charly
 
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Gemeint sind übrigens keine kurzen Sprints, sondern Anstiege mit mind. 1000 Höhenmetern am Stück.
...
Bergauf mit der Liege bin ich immer froh, wenn es endlich vorbei ist. Aufrecht kann ich dagegen den Hals nie voll bekommen.

Keine Ahnung, warum - ist aber einfach so.

Zwei Erklärungen für das Martyrium bergauf, welche ich auch schon selbst erlebt habe, könnte ich noch anbieten:
Je geringer die Tretfrequenz, desto eher habe ich die Tendenz, meine Beine aktiv zurückzuziehen, um die runde Tretbewegung zu unterstützen. . Mein Peregrin fahre ich mit 56er Kettenblatt, 11-34 Kassette (bei 406er) Rad. Bei längeren Steigungen > 12% komme ich an die Grenze und wenn die Tretbewegungen unter 60 U/Minute sinkt, steige ich dann lieber ab. Das aktive Zurückziehen der Beine bringt zwar zusätzliche Kraft ist aber physiologisch weniger effektiv und geht ganz klar auf die Bauchmuskeln. Die Folge: Man atmet flach, kriegt schliesslich Atemnot und der Puls steigt auch wegen den zusätzlichen Muskeln, die benutzt werden, an.

Die gute Meldung: Man kann das runde Treten trainieren und man kann mit höherer Tretfrequenz fahren, wobei die Muskeln dann weniger übersäuern. Der anfänglich etwas höhere Puls wird bald von der entspannten Liegeposition kompensiert.

Bei flachen Liegpositionen am Berg braucht es zusätzliche Muskeln, um den Kopf aufrecht zu heben. Verkrampft man sich dabei, ist es vorbei mit Freude.

Charly
 
AW: schwach am Berg

Moin.
Vorab: Ich bin alter Sack und bekennendes Weichei. Höhenmeter sind widernatürlich ;-)
Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit; im Winter altes Up mit Spikes, im Sommer Liege. Was mir auffällt, ist dass es sich auf dem Up freier atmen lässt, weil der Brustkorb nirgends anliegt. Diesen Aspekt hatte ich bisher nirgends erwähnt gesehen. Oder ist das Blödsinn?
viele Grüße,
Fred
 
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Bin ich eigentlich die einzige, die bergauf nicht weiß, wohin mit der Abwärme?
Mit dem Sitz im Rücken hat man es halt nicht so frisch und dazu kommt, dass man durch den geringeren Luftwiderstand noch mal weniger Wärmeabfuhr hat.

Höhere Trittfrequenzen auf dem Liegerad statt langsamer Wiegetritt auf dem Rennrad sind mit meinen kurzen Beinen leider ein Muss, weil ich mir sonst die Gelenke schreddern würde.
 
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auf langen Strecke auch mit vielen Steigungen haben die Muskeln fasst keine Bedeutung. Oder nur diesbezüglich, ab wieviel Prozent Steigung man absteigen muss. Generell stelle ich mir die Fragen: Versuchen wir an falschen Stellen zu optimieren? Für Kurzstreckenfahrer und Sprinter sicher ein Thema. Bei 12/24h, Brevet und Langstrecke absolut irrelevant.
Stoffwechsel und Kreislauf entscheiden bei Langstrecke.
 
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Bin ich eigentlich die einzige, die bergauf nicht weiß, wohin mit der Abwärme?

Nein du bist nicht die Einzige. Mit Abwärme habe ich generell ein Problem, da ich sowohl Muskeln als auch eine "integrierte Isolierung" :D habe. Kurz ich schwitze am Berg wie ein Schwein!

triefende Grüße

Christoph
 
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gestern beim 400er war es recht ordentlich war. Steigung gab es auch. 3 VM sind mit Dach gefahren. 1 Quest, 1 SL und ein Mango. Das Dach vom Mango war wohl am luftigsten. Die Quest Haube hat einen großen Lufteinlass. Beim SL muss man den Deckel anheben. Wenn ich mich so umgehört habe, hatten die Rennradfahrer mehr Probleme mit der Hitze, trotz passender Kleidung.

schwach am Berg, war ich diesmal auch. An einer Steigung ginge die Geschwindigkeit immer weiter runter. Also dann der Tacho bis auf 0 runter ging, bin ich ausgestiegen und habe geschoben. Der rechte Fuß und Knieprobleme rechts da ging nichts. Den Knieproblemen, die ich seit Tagen hatte (Tanzen lässt Grüßen) waren danach aber weg. Jetzt sind sie weg. Der Miniskus war blockiert und ist jetzt wohl wieder frei, denke ich. Die dicken Gänge scheinen im meinen Fall nicht knieschädigend zu sein.
schwach am Berg heisst aber nicht langsam. Tempo wieder wie gewohnt. Strategie gab es keine. Steigungen gab es so viele, das die Erholung an Flachstücken zwangsläufig war. Oder wie soll man Schleichfahrten nennen, wenn man platt ist?
 
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400km, über 3000hm mit nur einem 70 Blatt vorne da darf man auch mal platt sein.

Heiko
 
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Und seit ich Liegerad fahre, mache ich mir Gedanken zur schlechten Leistung am Berg. Ja ich weiß: Schlumpf, Federung, Gummikuh, Gewicht, zu wenige km am Berg; sicherlich alles Faktoren, aber vom Gefühl her erklären die immer noch nicht warum ich keinen Spaß damit am Berg hab und nicht die geringste Lust verspüre, auch nur mal auf die Schwarzwaldhochstraße zu fahren.

Doch genau das sind die Dinge die den Unterschied ausmachen.
Stell dir doch mal vor du hast nen Trecking Rad mit dem Gelump dran.
Würdest du damit auf deiner Hügelstrecke Spaß haben?

Vorgestern beim 300er bei Rainer hatte ich mehr Sonnenproblem statt Hitze Probleme:
Unterschenkel und Hände wurden erstklassig angebraten und das Gesicht macht auch einem Indianer Konkurrenz.
Es waren dort Steigungen bis 18% zu bweältigen und häufiger auch welche mit 10%.
Bin dann so im Mittelfeld gelandete mit 14:20h

Tschö
René
 
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einen längeren 10%ter hatte ich gestern auch. Ist aber interessant, was alles geht, wenn man keine echte Wahl hat. Man kann übrigens mit so dicken Gängen auch mit 6km/h fahren. Erst bei 2 bis 3 km/h ist es wie ständiges Anfahren. Und wenn die Geschwindigkeit zwischen den Kurbelhüben plötzlich auf 0km/h absinkt ist der späteste Zeitpunkt zum Aussteigen. Den 10%er bin ich in einem Stück gefahren
 
AW: schwach am Berg

Servus,

@ CAS
wie machst du das mit den dicken Gängen? Bei mir führt das extrem schnell zur Übersäuerung, PUlsabfall und Knieschmerzen.
Wenn ich am Berg unter 70U/min absinke kann ich auch absteigen, da mir die Leistung (auf dauer) wegbricht...

Gruß,
Patrick
 
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Ich empfinde es als Wohltat an Steigungen noch Kadenzen >100/min treten zu können, dabei ermüde ich wesentlich weniger, und bin effektiv sogar schneller, als würde ich nur 70u/min treten. Man muss es kompensieren, dass man nicht aus dem Sattel kann, und sollte sich auch nicht allzusehr in den Sitz stemmen.
Dämpfer haste ja nicht, sonst würde ich zu Lockouthebel raten.
Mittlerweile bin ich nicht mehr langsamer als zu Uprightzeiten am Berg. Ich war schon immer langsam am Berg, weil demotiviert^^.
 
AW: schwach am Berg

Servus,

@ CAS
wie machst du das mit den dicken Gängen? Bei mir führt das extrem schnell zur Übersäuerung, PUlsabfall und Knieschmerzen.
Wenn ich am Berg unter 70U/min absinke kann ich auch absteigen, da mir die Leistung (auf dauer) wegbricht...

Gruß,
Patrick

habe ich auch gedacht. Mein Milan wurde unter Zeitdruck aufgebaut und bekam eine für Dekra optimiete Übersetzung mit einem Loch in der Mitte. Im Alltag habe ich feststellen könne, das ich damit besser zurechtkam als mit den 14 Gängen einer Speedhub, wo mir oben und immer was fehlte.
Es scheint irgendwie darum zu gehen, das sich Knorpel und Meniskus genau richtig bewegen. Meinen Milan fahren ist irgendwie, wie Reha, wenn ich mal wieder Knieprobleme habe. Was wegen des verwachsenen Achillessehne öfter mal passiert. Wundertier bin ich nicht. Auf meinen anderen Liegern hätte ich keine Chance. Wenn sich jemand mit Physio richtig gut auskennt, könnte der mal bei mir schauen, warum das so gut geht.
Ich selber beschäftige mich auch gar nicht so sehr mit dem warum, wie andere. Ich muss das nicht genau erklären. Mir reicht es aus, wenn ich Ursache und Wirkung übereinanderlegen kann und bestimmte Dinge reproduzieren kann.

Um der Sache auf den Grund zu gehen, würde ich mal versuchen Gewichte auf den Schultern zu stemmen und probieren in welcher Fußposition es am besten geht. Dann versuchen das auf einen Abschnitte einer Pedalkurbel abzubilden. Beim Bergsteigen braucht doch auch keiner eine minimale Trittfrequenz. Da gibt es Leute, die mit schweren Rucksäcken steile Hänge hochgehen. Wenn es zu schwierig wird, dann wird langsamer gegangen. Und wenn man keinen Schritt mehr vor den anderen machen kann ist Schluss. So betrachtet hat man aber schon mächtig Bums im Pedal.
 
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Armstrong und Ulrich liegen bei den einschlägigen Bergetappen bei um 85 u/min; sitzend. Das scheint deren optimale Cadenz zu sein und dürfte bei allen andere sterblichen, abgesehen von der zugehörigen Geschwindigkeit, nicht sehr viel anders sein. Bei höheren Drehzahlen sinkt reduziert sich der Druck durch die, dann zu langsame Kontraktionsgeschwindigkeit der Muskelfasern und bei zu niedrigen Drehzahlen durch die stärkere Übersäuerung der Muskulatur.
 
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Servus,

mich wunderts auch das ich an der Beinpresse über 350kg stemme, aber bei niedrigen TF die Beine dicht machen.
Die Fußposition (ich komm von der Kategorie "Entengang") hab ich schon angepasst, sonst gibts eh Knieschmerzen.
Woran es sonst liegen könnte, weiß ich nicht.

Wenn die Cycle Vision nicht immer genau in meine Prüfungstermine gelegt werden würde, wäre ich da gern hingekommen, da hätte man sowas sicher mal besprechen können.

Gruß,
Patrick
 
AW: schwach am Berg

... auch das ich an der Beinpresse über 350kg stemme,....

Wie viele Wiederholungen? 3 oder 5? Wieviele Sätze? 3 oder 5? Danach passiert dass, was bei niedrigerer U/min am Berg passiert: Übersäuerung.

PS: Bei deiner Fehlstellung solltest du solche Experimente lassen, andernfalls kannst du ab 30Jahren das radfahren vergessen.
 
AW: schwach am Berg

Es geht ja darum, die maximale Leistung aus Muskeln zu holen, dabei spielt das Gewicht keine Rolle, denn die Geschwindigkeit ist dann geringer. Für diesen Zweck wurde mal das Getriebe erfunden ;).
Mir geht es darum, zu verstehen, warum die Ergonomie beim Liegerad nicht richtig funktioniert. Wo sind die optimalen Einstellungen für all die Details, die beim RR fest stehen? Wie hoch muss mein Tretlager über der Sitzfläche sein? Wie lange die Kurbel um zu meiner Oberschenkellänge zu passen? Und warum werden im Liegeradbereich 150mm Kurbeln gefahren, wenn auf dem RR 175 - 190mm gefahren werden? Wie 150mm "knieschonend" sein sollen, erschliesst sich mir nicht. Bitte belehrt mich.
 
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