Was ist euch heute kurioses im Straßenverkehr passiert?

... wenn das ohne Gefahr für den nachfolgenden Verkehr möglich ist.
Davon sagt die STVO nichts, die ist da sogar sehr eindeutig formuliert.

Grün: Fahren
Gelb: Warte VOR der Kreuzung auf das nächste Zeichen.
Rot: Stopp

Wenn man es nicht schafft, vor einer Ampel anzuhalten wäre da auch über unangepasste Geschwindigkeit nachzudenken...
 
Oder über serienmäßig magere Bremsleistung in Verbindung mit sicher recht schmalen Reifchen mit wenig Auflast. Eine der wenigen Situationen, bei denen ich die PKW-Fahrer beneide.
Naja, es hat ja zum Glück bruchfrei geklappt.
 
... wenn das ohne Gefahr für den nachfolgenden Verkehr möglich ist.
Das ist das Problem des nachfolgenden Verkehrs, nicht das des an der gelben (!) Ampel anhaltenden. Dazu gibt es reichlich Gerichtsurteile. Was hinter einem passiert, wenn man an einer Ampel hält, ist uninteressant. Wenn's kracht hat der nachfolgende Verkehr zu wenig Sicherheitsabstand gehalten.
 
Davon sagt die STVO nichts, die ist da sogar sehr eindeutig formuliert.
https://www.bussgeldkatalog.org/gelbe-ampel/ schrieb:
Gemäß § 37 Abs. 2 Nr. 1 StVO ordnet Gelb an, dass Sie vor der Kreuzung auf das nächste Signal warten müssen. Sprich: Sie müssen vor der Ampel anhalten, wenn Ihnen das ohne Vollbremsung und ohne Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs möglich ist.
D.h. wenn der Bremsweg für "normale" zügige Bremsung reicht, anhalten. Dabei darf gern die ungesicherte Tasche auf dem Rücksitz in den Fußraum fliegen. Wenn man das ABS aktivieren muss, sollte man besser durchfahren, und wenn man damit nicht fertig wird, bevor die Ampel auf Rot umspringt, war man deutlich zu schnell.
Wenn man es nicht schafft, vor einer Ampel anzuhalten wäre da auch über unangepasste Geschwindigkeit nachzudenken...
Wenn Du das Überfahren einer gelben Ampel ganz ausschließen willst, musst Du vor *jeder* Ampel anhalten, auch bei Grün. Das Problem müssten Radfahrer eigentlich von Furtampeln ohne Gelbphase kennen.

Wenn's kracht hat der nachfolgende Verkehr zu wenig Sicherheitsabstand gehalten.
... oder der, dem er reinkracht, ist zu nah vor ihm wieder eingeschert. Schrieb ich aber oben schon.
Genau das hatte ich 1992 in Stuttgart als Autofahrer - anderer Fahrer zieht 5m vor mir rüber und kommt mit quietschenden Reifen vor der 1s danach umspringenden Ampel zum Stehen, meine Stoßstange drückt seine leicht ein und der aus der Verankerung gerissene Scheinwerfer schmeißt ihm das linke Rücklicht kaputt (trotz ebenfalls quietschender Reifen). Ich bekam eine mündliche Verwarnung, weil ich nicht sofort in die Eisen gestiegen bin, als er so nahe vor mir rüber ist, für ihn wurde es etwas teurer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man es nicht schafft, vor einer Ampel anzuhalten wäre da auch über unangepasste Geschwindigkeit nachzudenken...
Hast einerseits buchstäblich Recht.
Andererseits hat die Gelbphase auch einen besonderen Zweck.

Wenn ein Fahrzeug sich mit einer endlichen Geschwindigkeit auf die Ampel zubewegt, ist es technisch gar nicht in jedem Fall möglich, ausschließlich bei Grün drüberzufahren.

Wie langsam müsste man fahren, damit man mit Reaktionszeit und technisch möglicher Verzögerung jederzeit bei Wechsel zu Gelb vor der Haltelinie zum Stehen kommt?
Genau Null. Und damit wäre auch sichergestellt, dass man Gelb, und dann Rot auch tatsächlich bekommt.

Wenn dann wieder Grün kommt, kann man losfahren, in der Hoffnung, dass es nicht zu schnell schon wieder vorbei ist.

Das könnte zu der kuriosen (sic!) Situation führen, dass besonders gesetzestreue Straßenverkehrsteilnehmer sich aufgefordert fühlen bei Grün an der Haltelinie anzuhalten, Gelb und Rot abzuwarten, um dann bei erneutem Grün weiterzufahren, hoffend, dass die Ampel sie nicht böswillig sofort wieder mit Gelb schikaniert.

Und ein zu dichtes Einscheren kann doch nicht per se Schuld des Überholten sein. Der Überholte wird bremsen müssen, sobald er das Einscheren bemerkt, aber auch da muss man ihm doch zugestehen, dass er das erst wahrnehmen und umsetzen muss.

Ein Überholer kann das schon so blöd gestalten, dass der Überholte da wenig retten kann. Da wir die Situation tatsächlich nicht genau kennen, würde ich @Radler hier eben nicht zurechtweisen wollen.

Aber ja, man kann mit vorausschauendem Verhalten und defensiver Fahrweise solche Situationen minimieren.
Das hätte dem Überholer auch ganz gut gestanden.
 
Moin,
Ich bin außerhalb mit ca. 50 unterwegs, fahre auf eine -noch- grüne Fußgängerampel zu, an der an der linken Seite eine Fahrradfahrerin wartet.
Hinter mir sind mehrere Autos.
Ich weiß, dass die Ampel in absehbarer Zeit umspringen wird, und sehe zu, dass ich da noch vorher drüber komme,
und das war der Anfang des Problems. Dir war klar, dass die Ampel bald umspringen wird und hast deine Geschwindigkeit erhöht, obwohl dir bewusst war, dass du nicht alleine unterwegs warst. Den Autofahrer kennen wir nicht, daher wissen wir nicht, ob er den Plan dich zu überholen nicht schon vorher gefasst hatte (was natürlich durch dein Beschleunigen erschwert wurde).

anderer Fahrer zieht 5m vor mir rüber
Da war in dem Fall das Problem, nicht dass anhalten. Wäre er mit entsprechenden Abstand wieder eingescherrt, wäre auch das Abbremsen weniger ein Problem.

Aber, auch wenn es am eigenen Ego kratzt, hin und wieder sollte man die innere Ruhe finden und entspannter fahren. Es bringt einen nicht um, wenn man nachdem man (von so einem Vollpfosten ;)) überholt wurde, einfach etwas Geschwindigkeit herauszunehmen um den vernünftigen Abstand wiederherzustellen (ja, ich weiß, bedeutet nur, dass der nächste Vollpfosten wieder überholt. Na und?).

Ciao,
Andreas
 
Das könnte zu der kuriosen (sic!) Situation führen, dass besonders gesetzestreue Straßenverkehrsteilnehmer sich aufgefordert fühlen bei Grün an der Haltelinie anzuhalten, Gelb und Rot abzuwarten, um dann bei erneutem Grün weiterzufahren,
Bei üblichen Kreuzungsgestaltungen können Fahrbahnbenutzer sich das meist sparen. Die parallelen Furtampeln springen auf Rot, bevor die Hauptampel gelb wird.

Und um mal wieder die Kurve zum Threadthema zu bekommen: Mir wurde tatsächlich schon von Autofahrern empfohlen, auf die Hauptampel zu schauen, um das bevorstehende Umspringen der Furtampel zu erkennen. :ROFLMAO:
 
Hast einerseits buchstäblich Recht.
Andererseits hat die Gelbphase auch einen besonderen Zweck.

Wenn ein Fahrzeug sich mit einer endlichen Geschwindigkeit auf die Ampel zubewegt, ist es technisch gar nicht in jedem Fall möglich, ausschließlich bei Grün drüberzufahren.

Wie langsam müsste man fahren, damit man mit Reaktionszeit und technisch möglicher Verzögerung jederzeit bei Wechsel zu Gelb vor der Haltelinie zum Stehen kommt?
Genau Null. Und damit wäre auch sichergestellt, dass man Gelb, und dann Rot auch tatsächlich bekommt.

Wenn dann wieder Grün kommt, kann man losfahren, in der Hoffnung, dass es nicht zu schnell schon wieder vorbei ist.

Das könnte zu der kuriosen (sic!) Situation führen, dass besonders gesetzestreue Straßenverkehrsteilnehmer sich aufgefordert fühlen bei Grün an der Haltelinie anzuhalten, Gelb und Rot abzuwarten, um dann bei erneutem Grün weiterzufahren, hoffend, dass die Ampel sie nicht böswillig sofort wieder mit Gelb schikaniert.

Und ein zu dichtes Einscheren kann doch nicht per se Schuld des Überholten sein. Der Überholte wird bremsen müssen, sobald er das Einscheren bemerkt, aber auch da muss man ihm doch zugestehen, dass er das erst wahrnehmen und umsetzen muss.

Ein Überholer kann das schon so blöd gestalten, dass der Überholte da wenig retten kann. Da wir die Situation tatsächlich nicht genau kennen, würde ich @Radler hier eben nicht zurechtweisen wollen.

Aber ja, man kann mit vorausschauendem Verhalten und defensiver Fahrweise solche Situationen minimieren.
Das hätte dem Überholer auch ganz gut gestanden.
Naja, im hier Beschriebenen Fall wurde ja schon vom OP erwähnt, dass er genau wusste das die Ampel gleich umspringt. Und bei den Ampeln auf meiner täglichen Pendelstrecke weiß ich auch ziemlich genau, worauf ich achten muss. Zudem kenne ich ja den Bremsweg meines Gefährts.
 
D.h. wenn der Bremsweg für "normale" zügige Bremsung reicht, anhalten. Dabei darf gern die ungesicherte Tasche auf dem Rücksitz in den Fußraum fliegen. Wenn man das ABS aktivieren muss, sollte man besser durchfahren, und wenn man damit nicht fertig wird, bevor die Ampel auf Rot umspringt, war man deutlich zu schnell.
Das ist eine Interpretation der von dir verlinkten Website, im Gesetzestext steht dazu klar und deutlich: Anhalten.
 
Okay, dass mein Post so eine Welle machen würde, hatte ich nicht gedacht.
So gesehen war das gar nicht so schlecht, um so eine Situation mal allgemein vor Augen zu führen. Kann für die Zukunft ja nicht schlecht sein.

Ich zitiere mal nicht direkt die einzelnen Kritikpunkte meiner Argumentation. Ich will nämlich kein Wortgefecht anzetteln, sondern lediglich zum Überlegen anregen.

Noch mal etwas definitiver von mir:
Der Autofahrer hatte mit Abschluss des Überholens (= Einscheren) nur einen unzureichend geringen Sicherheitsabstand vor mir. Das kommt ja leider oft genug vor. Man kann hier schon von einem gewohnten Fahrfehler rechnen. Ist wie mit dem Überholen bei Gegenverkehr: wirds hier knapp, bricht trotzdem kaum einer ab, sondern zieht eisern durch, komme was wolle.
Der Autofahrer war auch schneller, keine Frage. Er hatte aber beim Passieren keinen ausreichend hohen Geschwindigkeitsüberschuss bzw. Zeit und Strecke, um sich in so kurzer Zeit auch ausreichend weit weg von mir zu entfernen, bis die Ampel als nächster Unsicherheitfaktor einfach da ist.

Zu meinem eigenen Zutun betreffend Geschwindigkeitsänderung:
1.: Beschleunigen:
Klar, ich habe mich beeilt, noch über die Ampel zu kommen.
Immerhin war das auch nur eine Fußgängerampel, und keine riesengroße Kreuzung, die man danach erst noch hätte passieren müssen.
Die Entscheidung zum Beschleunigen fiel aber schon lange, bevor ich merkte, dass der Typ mich überholen würde.
Und selbst wenn ich mich entscheiden sollte, just in dem Moment des Passierens schneller zu werden: wenn ich mit dem VM schon ca. 50 draufhabe, wie viel schneller kann ich wohl innerhalb max. 2, sagen wir großzügigerweise 3 Sekunden werden, ab dem Zeitpunkt gerechnet, ab der das Auto auf gleicher Höhe zu mir war?
2.: Negativ Beschleunigen:
Wenn ich Sicherheitsabstand zum vorherfahrenden Verkehr einhalten soll, dann hätte ich noch vor dem Umspringen auf Gelb selbst in die Eisen gehen müssen, damit der Abstand -vielleicht- gepasst hätte, als der Autofahrer selbst in die Eisen gegangen ist. Damit ist das Thema "Du sollst Sicherheitsabstand einhalten" für mich erledigt.
Außer das Präventive. Da lege ich selbst schon Wert drauf. Ich will den Milan nicht bei hirnlosen Aktionen schrotten. Ich habe mir direkt beim Überholen ausgemalt, was kann passieren, wenn die Ampel genau JETZT gelb wird, was muss ich spätestens wann machen, wie viel Reserven habe ich hier und da (z.B. Ausweichplatz). Ebenso hat sich dadurch die "Schrecksekunde" sicher erheblich verkürzt, und das Reagieren darauf.

Jetzt kommen wir noch mal zum Grundsätzlichen:
Klar, wenn Gelb kommt, dann sollte man anhalten.
Hat der Autofahrer ja auch problemlos geschafft.
Und es steht auch außer Frage, dass man versuchen sollte, das zu bewerkstelligen. Aber nicht, wenn man Andere gefährdet, weil man selbst diesen Unsicherheitsfaktor verursacht hat.
Aber er hat in dem Moment entweder komplett ignoriert, dass der Sicherheitsabstand noch viel zu klein war, oder er hat es schlicht nicht wahrgenommen.
Und genau so passieren Unfälle, egal, ob ich mit dem Milan unterwegs bin, oder mit einem anderen Auto.
Immerhin hab ich mir im Vorfeld schon ausgemalt, was machst du, wenn was passiert. Damit habe ich schon ein wenig die nicht konkurrenzfähige Bremse kompensiert.

Rückblickend betrachtet - wäre ich im Auto unterwegs gewesen, und der hätte mich genau so knapp überholt, es wäre ebenfalls sehr, sehr knapp mit dem Anhalten geworden. Und nicht meinetwegen. Nur hätte ich keinen Platz zum Ausweichen gehabt, im Gegensatz zum 70-cm-Milan.
 
Jetzt kommen wir noch mal zum Grundsätzlichen:
O.k.:
Du wolltest dir einen kleinen Vorteil verschaffen, was sich als riskant herausgestellt hat. Schuld ist derAutofahrer, klar. Juristisch ist das vielleicht sogar richtig. Der Autoist wollte aber auch nichts anderes als du, nämlich sich nur einen kleinen Vorteil verschaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur hätte ich keinen Platz zum Ausweichen gehabt, im Gegensatz zum 70-cm-Milan.
In solchen Situationen (Einscheren ohne ausreichenden Sicherheitsabstand) ziehe ich sofort nach links an die Mittellinie um vor meinem VM schnellsmöglich wieder ausreichend Fahrbahn zu haben, im Fall einer Vollbremsung des Vollpfostens und um die Fahrbahn mit ihren Schlaglöchern und Schachdeckeln sehen zu können. Links kann er (ohne Gegenverkehr) die Lücke nicht zumachen. Rechts schon.

Wenn ich jedesmal wenn einer zu knapp einschert den Abstand durch Bremsen herstellen wollte würde ich doppelt so viele Körner verbrauchen und ich würde mich jedesmal wesentlich länger zu nah am Vordermann befinden. Ausserdem würde ich nachfolgenden Verkehr zum bremsen zwingen was weder höflich noch sicher ist.

Manche fahren dann allerdings "Kampflinie" was einen mehrfachen Wechsel der Seite erfordert.
Kampflinie
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wagen sich wieder mehr leute raus auf denn Radweg. Sogar zwei Rennradfahrer, in meine richtung. Die wollten aber nicht spielen, obwohl teueres Gerät und Clubanzug, hab extra ganz langsam uberhohlt, aber nein, die machten nicht mit.
 
Bei uns sind Ampeln meist schwarz. Vielleicht grau. Selten grün. Rote uns Gelbe habe ich noch nie gesehen. :unsure: :whistle:
 
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