Bülk quo vadis - Innovationen

Beiträge
6.284
Wenn man das alles sieht, was @Jens Buckbesch vorhat, frage ich mich, wo soll das hinführen? Welche weiterem Entwicklungen stehen dem Bülk bevor?
Das Bülk ist seit einem Jahr umsatzmässig das erfolgreichste Modell nach meiner Einschätzung. Woran liegt das?
Es trifft wahrscheinlich die Bedürfnisse der meisten Velonauten.

Die Masse :)) ) ist statistisch immer in der Mitte.
Mittlere Größe, mittlere Kondition (bisschen rasen, gemütlich, pendeln, reisen). Das Bülk deckt von der Mitte aus jeweils einen sehr breiten Bereich ab. Das ist seine Stärke. Und man kann es auch noch tunen. Quasi VW Golf.

Das jetzige Bülk ist ein schneller Allrounder mit einer größeren Zielgruppe als die Milane. Es passen schlicht mehr Größen hinein. Die Milane brauchen dafür SL und GT. Zwei Modelle zu pflegen in der Entwicklung ist schwieriger als eines.
Das Bülk gibt es zum niedrigeren Preis als die Alphas, die mehr auf Spezialisierungen setzen - ganz große, breite, kleinere, mittlere. Ausnahme A7. Das A7 ist aus meiner Sicht ebenfalls ein schneller Allrounder mit Rennpotential. Finde ich strategisch das beste Modell von Daniel. Da hätte er nachlegen können. Das M9 könnte sich ähnlich entwickeln, halte ich aber für zu bullig.

@Jens Buckbesch zeigt angedachte Verbesserungen in Richtung stärkere Wartungsfreundlichkeit für den Benutzer. Größere Wartungsöffnung. Eine bessere Einbaumöglichkeit für Motor ist eine solche Richtung. Auch wenn ich derzeit keinen will, ist es der wahrscheinlich wirtschaftlich richtige Weg.
Ein Solardach sieht ebenfalls im Moment noch nicht racingmässig aus, lässt sich aber sicher noch besser designen. Auf jeden Fall eine interessante Ergänzung zum Motor. Vision autarkes fahren.

Wie könnte es weitergehen?
Das Bülk sollte noch besser darin werden den Käufern die schwierigen Dinge leichter zu machen. So wie bessere Wartungsmöglichkeiten und Erreichbarkeit der Komponenten. Die meisten wollen es bequemer als gestern.

Manch einem erscheint es dann weniger als Rennsemmel. Dafür gewinnt es in der Zielgruppe, die Allroundqualitäten suchen bei guter Geschwindigkeit. Aber auch eine große Serviceklappe lässt sich mit geringem Spaltmass fertigen und besser designen.

Wenn wir ehrlich sind, nur wenige von uns haben das Potential eine Rennsemmel maximal nutzen zu können. Klar gibt die es auch, die ein VM haben wollen, mit dem man theoretisch super schnell fahren könnte, wenn man denn könnte :) . (Porscheimage).

Will ich mehr Umsatz machen, müsste ich eher schauen wie ich MEHR potentielle Kunden überzeugen kann, die bisher zögern. Gerade jetzt. Das größte Hindernis ist bei VMs für die Masse :)) ) der Interessenten immer der Preis.
In China wurde das zweite Mal in 2023 Deflation festgestellt. Bei uns gibt es Preisdruck durch Zinsen, Inflation, steigende Insolvenzen, Krisen. Die Menschen werden erst einmal weiter auf ihrem Geld sitzen bleiben. Ich glaube daran, dass die VMs zu den derzeitigen Preisen immer schwerer in nächster Zeit zu verkaufen sind. So liegen z. B. viele gebrauchte VMs derzeit wie Steine im Angebot. Früher wären sie zu den Preisen ruckzuck weg gewesen.

Heißt Innovationen müssen dem jetzigen Zeitgeist entsprechen - sparen und „scheinbar“ mehr fürs Geld.

Und mit einem Allrounder mit vielen Möglichkeiten werden mehr Käufer glücklich, als mit dem Highend Modell. Erst recht mit einem günstigeren Preis in diesen Zeiten.

Das Strada war mal das Einsteigermodell. Das will aber kaum einer mehr, weil zu langsam, nicht interessant und vielleicht nicht weiterentwickelt. Da fehlt was.

Bei den Autobauern war lange eine Strategie Einstiegsmodell, Massenmodell und Highendmodell. Bei Highend waren immer die neuesten Entwicklungen zu finden. Die wurden dann später durchgereicht in den Massenmarkt und zuletzt in die Einsteigermodelle in abgespeckter Form. Kannibalisierungseffekte sollten vermieden werden. Das halte ich für schlauer, als ständig neue Modelle zu entwerfen. Meine Meinung, lieber die gut laufenden weiterentwickeln. Vielleicht auch etwas facelifting betreiben, in dem die Form leichte Veränderungen erfährt. Vielleicht ist diese Strategie etwas für hier von der Denke her.

Ein Einstiegsmodell hätte was. Das würde vielen für den Anfang oder länger reichen.
Das jetzige Bülk spricht die an, die etwas mehr wollen, aber auch nicht das schnellste und leichteste brauchen.
Ein Highend Bülk wäre der Gegenpol zum Einsteigerbülk. Dafür gibt es auch immer Käufer. Das müsste dann aber auch konsequent Highend sein. Das obere Ende ist die Vision für viele, wovon sie träumen können und was sie später mal haben wollen. Je nach Budget kann man jetzt schon Anteile davon fahren mit Einstiegsmodell oder mit dem gehobenen Modell die Innovationen von gestern und damit vom Luxusmodell träumen. Das wäre eine konsequente Marktstrategie in meinen Augen.

Das Highendmodell müsste zu den derzeitigen Favoriten Snoek und W9 wieder den Anschluss suchen oder zumindest dicht rankommen. Heißt kompromisslos leichter, mehr Rennfeatures als das jetzige Bülk - einfach schneller und eine absolute Rennkiste.
Für mich wären das flachere Rennhaube, tiefer gelegt, kleinere Öffnungen, minimale Spaltmaße, anliegende Spiegel, besseres Carbon in leichter, alle Komponenten leichter wie Federbeine, Räder, Sitz, an unwichtigen Stellen dünner, leichtere Lackierung oder Folie, Sitz leicht und steif, eine spartanische Sitzhalterung ohne Unterlegplattenturm, eingelassene Lichter wie von @Gear7Lover seine Blinker.
Auch da gibt es schon einzelne Komponenten von @Jens Buckbesch wie die hohle Sitzstütze als Werkzeugbox.
Apropos Werkzeug. Da zeigt @Gear7Lover den Weg auf. Ich wünsche mir ein optimiertes Werkzeug für das Highendmodell, wo alles hierfür da ist. Dementsprechend sollte man z.B. die verwendeten Schrauben auf eine möglichst geringe Variabilität trimmen. Dann brauche ich auch weniger Bits.

Highend würde für mich bedeuten wirklich alles bei der Konstruktion darauf abzustimmen, dass es hinterher möglichst leicht, aerodynamisch besser und trotzdem stabil genug ist.
Davon kann man doch mal träumen.
 
Grundsätzlich kann ich dem folgen ... aber die aktuellen Einstiegsmodelle heißen schon DF und Snoek.

Und dann unterscheiden sich die Fahrzeuge hinsichtlich des Aufwands an Materialien und Arbeitszeit derart wenig, dass Fahrzeuge wie Quest oder Strada nahezu zwangsläufig verdrängt werden. Unterschiede sind schwer kommunizierbar.
Um mal zu lästern: was unterscheidet denn ein Strada von einem Snoek oder auch einen SL vom DF? Aus Herstellersicht nimmt man unterschiedliche Formen zum Laminieren mit den gleichen Materialien und baut mehr oder weniger die gleichen Komponenten ein. Man könnte genausogut auch eine alte Form fürs Go 3 hernehmen. Das würde auch nicht billiger.


Wenn man Einstigsmodelle möchte, müsste man schon eine entsprechend einfache, aber dennoch attraktive Technik entwickeln und anbieten.
 
stimmt preislich.
Wobei das Snoek zwar schnell ist, aber empfindlicher. DF dito genauso für Seitenwind.

Wenn man Einstigsmodelle möchte, müsste man schon eine entsprechend einfache, aber dennoch attraktive Technik entwickeln und anbieten.
sehe ich auch so. Vor allem einfach in Wartungshandling und Material für den Preis. Sprich in Stradadimensionen, aber äußerlich attraktiver.
 
Grundsätzlich kann ich dem folgen ... aber die aktuellen Einstiegsmodelle heißen schon DF und Snoek.

Und dann unterscheiden sich die Fahrzeuge hinsichtlich des Aufwands an Materialien und Arbeitszeit derart wenig, dass Fahrzeuge wie Quest oder Strada nahezu zwangsläufig verdrängt werden. Unterschiede sind schwer kommunizierbar.
Um mal zu lästern: was unterscheidet denn ein Strada von einem Snoek oder auch einen SL vom DF? Aus Herstellersicht nimmt man unterschiedliche Formen zum Laminieren mit den gleichen Materialien und baut mehr oder weniger die gleichen Komponenten ein. Man könnte genausogut auch eine alte Form fürs Go 3 hernehmen. Das würde auch nicht billiger.


Wenn man Einstigsmodelle möchte, müsste man schon eine entsprechend einfache, aber dennoch attraktive Technik entwickeln und anbieten.

:unsure: ??? What is the price differential between a Rotor drive train and half decent Shimano one? Aren't people making 10 speed components any more? I don't follow your logic, the extra cost is in the components not raw materials and labour.

Once upon a time there were frame kits, that would have interested me.
 
Wie könnte es weitergehen?
Das Bülk sollte noch besser darin werden den Käufern die schwierigen Dinge leichter zu machen. So wie bessere Wartungsmöglichkeiten und Erreichbarkeit der Komponenten. Die meisten wollen es bequemer als gestern.

Manch einem erscheint es dann weniger als Rennsemmel. Dafür gewinnt es in der Zielgruppe, die Allroundqualitäten suchen bei guter Geschwindigkeit. Aber auch eine große Serviceklappe lässt sich mit geringem Spaltmass fertigen und besser designen.

Wenn wir ehrlich sind, nur wenige von uns haben das Potential eine Rennsemmel maximal nutzen zu können. Klar gibt die es auch, die ein VM haben wollen, mit dem man theoretisch super schnell fahren könnte, wenn man denn könnte :) . (Porscheimage).
Ich habe auch schon darüber nachgedacht, womit man mehr Menschen ansprechen könnte und wie man eine Preisklasse für ein fertiges Velomobil erreichen könnte, das auf dem Niveau von heutigen offenen Dreirädern liegt.
Viele junge Menschen können sich ein teures VM einfach nicht leisten. Das ist schade, weil gerade junge Menschen oft aus Klimaschutzgründen vom Auto wegwollen.
Und: es gibt potentiell auch die Gruppe der älteren, die gerne zumindest mit einer Pedelec-Unterstützung fahren wollen und damit das VM dann auch als Autoersatz nutzen würden.
Da sehe ich auch eher Velomobile vorn, in die man leicht einsteigen kann (vielleicht ist der Ausstieg noch wichtiger). Und die müssten auch nicht mehr in teurem Carbon gebaut werden, da die 3 Kg mehr mit Pedelec-Unterstützung völlig irrelevant wären. Für die jungen Neukunden wären die 3 Kg auch egal, da sie noch viel mehr Power hätten (wodurch dieser Nachteil überkompensiert wäre) und zudem junge Leute im Schnitt auch viel weniger wiegen...
Und etwas mehr Wendigkeit als die VM mit geschlossenen Radhäuser, weil auch der urbane Raum eine zunehmende Rolle spielen wird (in autofreien Zonen wird das VM zum schnellsten Individualverkehr).
Ich schließe mich Fritz an in der These, dass die letzten Prozent in der Aerodynamik für mindestens 90 % aller Kunden völlig irrelevant sind, da sie es gar nicht merken bzw. Eigenschaften wie Komfort, bequeme Sitzhaltung, Fahrstabilität und Windunempfindlichkeit tatsächlich eine viel wichtigere Rolle spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Once upon a time there were frame kits, that would have interested me.
Velomobile als Bausätze haben wir in der Vergangenheit schon versucht. Am Ende war der Immageschaden für die Marke immens: Bausatz-Basteleien wurden als Serienfahrzeuge weiterverkauft und haben massiv Probleme gemacht.
Wenn ich darüber nachdenke, wie man neue Zielgruppen erreichen könnte, wäre meine Idee folgende Formel:
90/60
90 % Fahrspaß, Funktionalität, Alltagstauglichkeit, Sicherheit und Speed, aber nur 60 % des Preises.

Als ich noch jung war und meine erste Alleweder kaufte, war ich so glücklich, wie ich es eigentlich später nie mehr war (was nicht daran liegt, dass die Alleweder besser war, sondern meine erste VM-Erfahrung)
 
Ich habe auch schon darüber nachgedacht, womit man mehr Menschen ansprechen könnte und wie man eine Preisklasse für ein fertiges Velomobil erreichen könnte, das auf dem Niveau von heutigen offenen Dreirädern liegt.
Viele junge Menschen können sich ein teures VM einfach nicht leisten. Das ist schade, weil gerade junge Menschen oft aus Klimaschutzgründen vom Auto wegwollen.
Und: es gibt potentiell auch die Gruppe der älteren, die gerne zumindest mit einer Pedelec-Unterstützung fahren wollen und damit das VM dann auch als Autoersatz nutzen würden.
Da sehe ich auch eher Velomobile vorn, in die man leicht einsteigen kann (vielleicht ist der Ausstieg noch wichtiger). Und die müssten auch nicht mehr in teurem Carbon gebaut werden, da die 3 Kg mehr mit Pedelec-Unterstützung völlig irrelevant wären. Für die jungen Neukunden wären die 3 Kg auch egal, da sie noch viel mehr Power hätten (wodurch dieser Nachteil überkompensiert wäre) und zudem junge Leute im Schnitt auch viel weniger wiegen...
Und etwas mehr Wendigkeit als die VM mit geschlossenen Radhäuser, weil auch der urbane Raum eine zunehmende Rolle spielen wird (in autofreien Zonen wird das VM zum schnellsten Individualverkehr).
Ich schließe mich Fritz an in der These, dass die letzten Prozent in der Aerodynamik für mindestens 90 % aller Kunden völlig irrelevant sind, da sie es gar nicht merken bzw. Eigenschaften wie Komfort, bequeme Sitzhaltung, Fahrstabilität und Windunempfindlichkeit tatsächlich eine viel wichtigere Rolle spielen.
Ich möchte beim Preis kurz mal einhaken.
Ich hab meinen GT über bikeleasing auf 48 Monate finanziert. Jetzt werden gleich wieder die um die Ecke kommen die sich nicht „ewig“ an eine Firma binden wollen,… Aber unter 200€ monatlich netto finde ich durchaus leistbar und wenn man dann tatsächlich auf ein Auto mit allen seinen Zusatzkosten verzichten kann, sehe ich persönlich finanziell keine unüberwindbare Hürde. Ich muß aber auch zugeben daß ich den GT nicht gekauft hätte, aber welches Auto ist denn heute gekauft?
 
@Jens Buckbesch , du schreibst richtigerweise von jungen, nicht so solventen Kunden, für die es kein ansprechendes Angebot gibt.
Es gibt aber auch die andere Gruppe, die im Rentenalter ist, evtl. etwas fülliger und nicht mehr ganz so beweglich und fit.
Die winzigen Einstiegsluken wie beim A7 sind für die nix, flache Sitzneigung ist mit Gleitsichtbrille prima, da seh ich genau im Lesemodus auf die Fahrbahn vor mir.
Ich stell mir sowas wie die Leiba X-Stream vor: großer Einstieg, weit runtergezogene Karosse seitlich des Einstiegs und mit einer serienmäßigen Motoroption ab Werk, selber basteln will nicht jeder. Und etwas schicker als die Leiba darf es gerne sein......
 
GT über bikeleasing auf 48 Monate finanziert.
Bieten viele Arbeitgeber aber nicht an. Gerade mit der IG Metall ist das nicht so einfach. Hier gibt es dann auch häufig eine Obergrenze was das Rad kosten darf die weit unter dem Preis eines VM liegt.

Somit müsste das VM für den Einstieg deutlich günstiger werden.

Gruß
Daniel
 
stimmt preislich.
Wobei das Snoek zwar schnell ist, aber empfindlicher. DF dito genauso für Seitenwind.


sehe ich auch so. Vor allem einfach in Wartungshandling und Material für den Preis. Sprich in Stradadimensionen, aber äußerlich attraktiver.
Hallo,
Grundsätzlich muss sich jeder "erfinder oder tüftler" fragen WAS kann ich jetzt noch verbessern und dann wird er irgendwann zu der Tatsache kommen das was jetzt noch verbesserungswürdig ist nur noch kleine Schritte sind......Spezialisierung nennt man das...gewiss kleine Laufräder kleinerer wendekreis, etc etc......irgendwann muss man sich von der Tüftelei "verabschieden" denn die Fortschritte werden immer kleiner werden.. Dann muss sich ein Tüftler halt damit abfinden das er nun selber für den Vertrieb, Bekanntmachung, Information , Vorführung und schlussendlich auch um den Verkauf kümmern muss....dies bedeutet dann zwar eine Veränderung ist dann aber wohl sehr effektiv, denn was nutzt das beste Produkt ohne MARKETING, Verkäufer die sich für das Produkt einsetzen , vertreiben etc. etc.

Mir ist sowas schon einmal begegnet in der Liegeradszene da ging es um Weltrekorde bei den Einspurern.....tüftel hier tüftel da....dabei wäre es doch effektiver einfach einen Fahrer zu finden der nochmal 50 Watt mehr treten kann....(siehe Elon Musk und das Problem mit dem Marsflug, 3 Monate , woher dann Nahrung , etc bekommen, hält das ein Mensch aus in der Schwerelosigkeit so lange ? ) Musks Antwort ;

BAUT EINFACH EIN BESSERES TRIEBWERK !! Damit lösen sich alle anderen Probleme...aber dann können wir ja gar nicht mehr tüfteln ....nein diese Lösung macht uns tollen Ing. ja komplett Arbeitslos...;-))
 
Rein vom Konzept her sehe ich für die genannten Zielgruppen eigentlich 2 Optionen nebeneinander:

a) eine einfach konstruierte Rennsemmel. Vielleicht nicht ganz so einfach wie die Leiba Record, besonders deren Hinterbau. Aber ein Glasmilan GT mit offenen Radkästen und ein paar geschickt angebrachten Ausstrebungen für verbesserte Steifigkeit?

b) sowas in der Art des Agilo, also Alltags-VM. Oder doch was ELF/Mö/Carcle-artiges? Keine Ahnung, ob und ab welchen Stückzahlen die Produktion einer Holzkarosserie aus maschinell geschnittenen Bauteilen aufwendiger ist als manuelles Nasslaminieren von GFK.

(geht ein Ansatz wie das Carcle auch in flach und halbwegs aerodynamisch? Halbwegs := besser als Go 3 und Leiba Classic))

Ach so: ein VM in der Preisklasse eines offenen Trike bzw der Leiba Classic ist absolut betrachtet immer noch ein teures Fahreug. Daher sollte die verbaute Technik keine größeren Nachteile haben, also zu weiche Radaufhängungen, zu schwergängige Antriebsstränge und so. Und Panzerlenkung. Tiller halte ich für eine erweiterte Zielgruppe ungeeignet.
 
Sind denn die variablen Kosten beim VM so signifikant, das 60% der Kosten z. Bsp eines aktuellen Bülk realisiert werden kann? Erwirtschaftet das dann noch genug Deckungsbeitrag?
 
Dieser Glaube, es müsse nur das richtige VM geben, damit mehr Menschen es nutzen, diesen Glauben habe ich schon lange nicht mehr. Ich sage: Scheißegal was sie kosten, die paar, welche ein VM für sich entdecken, kaufen eins.
Die Erwartungen und Wünsche der jetzigen Nutzer haben VM ja nicht billiger werden lassen. Im Gegenteil, die Ansprüche steigen. Dabei spielen Emotionen eine sehr große Rolle.
Ich zumindest, bin genauso schnell mit meinem damaligen Quest an die Arbeit gefahren, wie mit meinem jetzigen DF. Da wird ein Snoek auch nicht viel daran ändern und mich morgens 10min länger schlafen lassen. Auf der Rennstrecke gibt es da sicherlich Unterschiede. Aber wie viele von uns fahren denn da regelmäßig?
Für Menschen, welche umweltbewusst von A nach B fahren wollen und dabei ein VM nutzen wollen, reicht ein C - Quest doch locker aus. Und wo ist es jetzt? Produktion wird eingestellt. Weil wir im Optimierungswahn jetzt „gefühlt“ 2 Km/h schneller fahren.
 
We have already tried velomobiles as kits in the past. In the end, the damage to the brand's image was immense: kit tinkering was resold as series vehicles and caused massive problems.
When I think about how to reach new target groups, my idea would be the following formula:
90/60
90% driving fun, functionality, suitability for everyday use, safety and speed, but only 60% of the price.

When I was young and bought my first Alleweder, I was happier than I ever was (which is not because the Alleweder was better, but because it was my first VM experience)

Like @Eichi I had a budget of 200€ a month but it came from unemployment benefit, Covid took all the jobs away just before I was due to retire. I can understand how you felt with your Alleweder, probably similar to the feeling I had after driving to Spezi and back in something I had built in my living room. There is a category of retired people who have tiny pensions, I couldn't afford to run a car - insurance, oil, parking fees, repairs for example. Today I can plan to drive across France on my own power and a tiny bit of electricity.

What attracted me to the Bülk is the opening and as you have noted getting out. It is always easy to get in but after 165 km at my age even getting out of Agilo can be a challenge at times.

Tank steering is a must, life has not been kind to certain parts of my body and the tank position is ideal. I have returned to riding an upright cargo bike and even the short rides (25-30 km) make me regret that I did not have the budget for a pony4...

Weight is also very important for a long range touring vélomobile. Every kg over 27.5 kg is a kilo too much, with 2.5 kg of ultralight camping gear and a bit of cash for food and camp ground fees it is easy to stay under 30 kg which for me is an absolute maximum on the road.

How about a roto-molded Bülk design? The Australians can do it, why not you? Roto-molding forms are not as expensive as vacuum formed. With some clever designing it could host a light steel chassis with tank steering. Sure it won't be shiny but your 6000€ sales price would be easy to achieve.
 
Ihr werdet doch nicht der X-Stream preislich Konkurenz machen wollen o_O :unsure:. Dazu auch noch einfach und robust :unsure:?
 
90 % Fahrspaß, Funktionalität, Alltagstauglichkeit, Sicherheit und Speed, aber nur 60 % des Preises.
How about a roto-molded Bülk design?
Tatsächlich dachte ich auch ans Rotovelo. Das ist eigentlich sehr günstig, sehr simpel aufgebaut, sehr viele Standardteile. Es ist hier so teuer, weil die Logistik aus Australien eben ins Geld geht.

Mit dem Karosseriedesign des Bülk sollte es trotzdem hinreichend effizient sein.

Dazu vielleicht auch ein „Balg CR“ (Cost-Reduced) ebenso roto-molded. Das ist mit Motor und evtl. Solardach dann eine sehr reizvolle Idee.
 
Velomobile als Bausätze haben wir in der Vergangenheit schon versucht. Am Ende war der Immageschaden für die Marke immens: Bausatz-Basteleien wurden als Serienfahrzeuge weiterverkauft und haben massiv Probleme gemacht.
So ungefähr hatte es mir XYZ Cargo auch beschrieben, aber dort sind es Baupläne, weil deren Rahmen aus Aluminium-Vierkant-Profil sehr einfach zu bauen sind. jedenfalls ist jetzt nur noch der Plan öffentlich für der Liegerad, das kein Lastenrad ist, das sie nicht selbst bauen und vertreiben. So eine Trennung wäre also wertvoll, dass man die Modelle nicht verwechseln kann. Das bedeutet natürlich, dass man eine eigene Form für das Modell braucht oder sonst irgendwie offensichtliche Unterschiede einbauen muss.

Dieser Glaube, es müsse nur das richtige VM geben, damit mehr Menschen es nutzen, diesen Glauben habe ich schon lange nicht mehr. Ich sage: Scheißegal was sie kosten, die paar, welche ein VM für sich entdecken, kaufen eins.
Ws gibt schon auch Leute, die nicht rechtfertigen können, 10.000€ für etwas auszugeben, was auch einfach mal eben kaputt sein könnte. (Wer kommt denn schon auf die Idee, ein Fahrrad zu versichern, wie ein Auto?) Man kann auch nicht unbedingt direkt dafür das Auto abschaffen, wenn man noch zu unsicher ist, dass man es komplett ersetzen kann oder ein gebrauchtes Auto istbeinfach in der Anschaffung erschwinglicher und die laufenden Kosten machen ja im Augenblick der Kaufentscheidung nicht den Unterschied. 10% günstiger sind da schon ein Argument, dieninnden Raum geworfenen 40% günstiger würden wirklich was ausmachen! Einige Leute könnten sich dann auch ein solches neu kaufen, statt mit einem verhunzten Gebrauchten auf die Nase zu fallen und die Gebrauchtpreise würden merklich sinken, wenn es in dem Preisbereich starke Konkurrenz als Neuware gibt. Dass es immer so starke Nachfrage an Gebrauchten gab, dass die Preise kaum unter Neupreis lagen, zeigt ja, dass Interesse am Velomobil besteht, aber schon eine überschaubare Einsparung die Entscheidung zu einem älteren, gebrauchten Modell leitet. Und die aktuell beschriebene Langsamkeit im Verkauf der Gebrauchten zeigt wahrscheinlich, dass auch das nicht mehr im Budget ist.


Roto-Molding: Eine europäische Herstellung des Rotovelo in Lizenz wäre ja vielleicht auch denkbar, um den Import-Kosten aus dem weg zu gehen. Aber ob das was für das Projekt Bülk ist, ob die Formen und Bauweise zusammen passen..?
 
Welche Stückzahlen müssen denn errreicht werden, damit sowas umsetzbar ist? Und welche Gewichte werden erreicht? Kann so ein Hersteller ggf in Auftragsfertigung VM-Karosserien bauen (falls sie es denn wollte)?


Gerade war ich mal auf der Seite von Prijon, einem deutschen Kajakhersteller. So ein Boot kostet unter 2000 €, wiegt aber 24 kg. Diese Herstellungsmethode ist vermutlich zu schwer für ein VM.
 
...10% günstiger sind da schon ein Argument, die in den Raum geworfenen 40% günstiger würden wirklich was ausmachen! ...
Deswegen verkaufen sich die niedrigpreisigeren Velomobile wie geschnitten Brot an die breite Masse :unsure:? Irgendwie scheint mir, die Theorie trifft noch nicht ganz die Praxis :unsure:.
 
Das Strada war mal das Einsteigermodell.
nicht weiterentwickelt. Da fehlt was.
Für Menschen, welche umweltbewusst von A nach B fahren wollen und dabei ein VM nutzen wollen, reicht ein C - Quest doch locker aus. Und wo ist es jetzt? Produktion wird eingestellt.
Leider wurden diese Modelle mit dem Erscheinen des df nicht mehr weiterentwickelt. Dabei gab es genug "Vorlagen"
- Einteilige statt verschraubte Karosse für mehr Steifigkeit:Gewicht
- großer Wartungsdeckel und (auf Wunsch) geschlossene Fußbeulen
- steifere Sitzaufhängung
- serienmäßige Sichtrinne
- steiferen Mast/-Befestigung
- Alu-Kleiderbügel weg (siehe df/Milan/Alphas)
Dann hätte ich mir auch ein neues gekauft.
Geringeren Bauaufwand gegenüber dem Bülk (oder df, Alpha 7/8/9) kann ich allerdings auch nicht erkennen...

Das Bülk hat noch Potential bezüglich ausgeglichener Zu-und Abluft, höherem Scheinwerfer und besserem Haubenscharnier. Ansonsten topp!
 
Zurück
Oben Unten