Das Tischbein wird wohl aus dem billigsten und weichesten chinesium sein, was sich finden lässt. Bei einer Wandstärke von 0,6mm und den Nähten würde ich dem ganzen nicht mein Leben anvertrauen wollen.. ein normales Stahlrohr (50x1,5 zb) kostet in den Dimensionen keine 25€. Spare hier nicht am falschen Ende.. auch der hinterbau ist jetzt nicht die Ausgeburt der Belastbarkeit...
Ja, weich ist das Rohr, aber auch groß und es hat den E-Modul von Stahl. Das Rad wird ein Stickbike, d.h. kein Schnitt im Rahmen, Kettenzug in Längsrichtung.
Große und dünnwandige Rohre verhalten sich nicht mehr wie Rohr, sondern wie Blech. Dies ist eindeutig bei 60x0,6mm, 60x0,8mm, 80x1mm so. 55x1mm verhält sich noch wie Rohr.
Weil das Rohr weich ist, wird auch keine Sitzbefestigung, keine Umlenkrolle und auch nicht die Befestigung von Sitzrohr/obere Hinterbaustreben an das Rohr geschweißt. Wegen dem Übergang hart/weich gibt das nur eine Kerbe und irgendwann einen Riss. Wäre auch bei festeren Stahlrohr so, nur dauert es dann bis zur Rissbildung länger. Deshalb werden oben genannte Bauteile mit Schellen befestigt.
Für die Schellen nehme ich 63,5x1,5mm Auspuffrohr, hat 25€ pro Meter gekostet. Das Auspuffrohr hat einen Innendurchmesser von 60,5mm und wenn die Schelle mit der Bügelsäge durchgeschnitten wird, kann man die Schelle auf Block ziehen und sie sitzt sehr fest ohne das Rohr zu verbeulen und die Schrauben zu verbiegen (deshalb nehme ich da M8 Aluschrauben). Bei der Sitzschelle braucht man keine Aussteifungen, bei der anderen Schelle für Sitzrohr/obere Hinterbaustreben schon.
Der Hinterbau ist super stabil. Das Hauptrohr ist bei den Laschen doppelt ausgesteift, durch die innere Aussteifung und den Deckel, d.h. das Rohr verhält sich dort nicht mehr wie Blech.
Kommerziell würde ich so ein Rad auch nicht bauen, dafür sind einige Kunden viel zu grausam mit dem Material. Aber wenn der Konstrukteur selber fährt und ein Knarzen als Rissbildung interpretiert und dann auf die Suche geht, kein Problem. Meist dauert das bei Stahl auch etliche 100km vom Anriss bis zum Abriss. Kein Vergleich zu Alurahmen. Meine Räder müssen auch nicht länger als 15.000km halten, dann baue ich eh wieder ein Neues.
Bevor in Ende der 90ziger Jahre die hochfesten Bleche in der Automobilindustrie eingeführt wurden, wurden sehr weiche Tiefziehbleche verwendet und diese wurden meist punktgeschweißt. Durch die hochfesten Bleche wurden die Karosserien leichter (nicht die Fahrzeuge!) und es wurde das Laserschweißen eingeführt, allerdings nur damit die Karosserien steifer und dadurch leiser werden.