weder eine Möglichkeit zum Testen noch zum Impfen in der Nähe haben.
Selbst bei uns auf dem Land (Fränkische Schweiz) fährt regelmäßig der Impfbus durch alle Dörfer, nach vorher im Amtsblatt bekanntgegebenem Fahrplan. Also selbst nicht-mobile, nicht-internetnutzende MitbürgerInnen haben die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, selbst wenn kein ÖPNV vorhanden sein sollte (und ja, solche Dörfer gibt es bei uns durchaus.)
Es ist ganz einfach, sich impfen zu lassen. Wer sich selbst das Leben schwer macht, macht sich selbst das Leben schwer.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Sanktionen sollten alle betroffenen Menschen in gleichem Maße treffen und nicht eher zufällig (wer ungeimpft symptomlos erkrankt wäre fein raus).
Unsozial wäre es außerdem. Menschen in prekären Lebenssituationen wären erheblich stärker betroffen als Vermögende. Nein - Sanktionen sollten alle betroffenen in vergleichbarem Maß betreffen und nicht einzelne in den Ruin treiben während andere rein zufällig völlig unbehelligt bleiben.
Ich verstehe nicht wirklich, inwiefern es hier "reine Zufälle" geben kann...? Inwiefern ist jemand, der "ungeimpft symptomlos erkrankt" ist, "fein raus"? Sanktionen sind doch kein Selbstzweck, sondern dienen letzten Endes dem Schutz der Bevölkerung, siehe unten
@TimB 's Kommentar.
Das ist in vielen Bereichen gesellschaftlicher Konsens. Den zu kündigen würde eine neoliberale Welle auslösen, deren Folgen -zumindest für mich, selbst mit Blick auf das US-Gesundheitssystem- unabsehbar sind.
Ich bin der Meinung, das man das Prinzip einer solidarischen KV vernünftigerweise nicht in Frage stellen / aufweichen sollte
Ich bin sehr entschieden gegen ein "neoliberales", US-ähnliches Gesundheitssystem bei uns. Das Prinzip der Solidargemeinschaft muß auf jeden Fall erhalten bleiben und sogar noch gestärkt werden. Dazu gehört aber auch, daß jede/r Einzelne sich selber solidarisch verhält. Auch eine Solidargemeinschaft muß unsolidarisches Verhalten einer kleinen Minderheit nicht einfach hinnehmen.
Schädigendes Verhalten wird per jure unattraktiv. Siehe Nichtraucherschutz.
Konsequent wären auch niedrigere KV-Beiträge für Nichtraucher, denn auch das ist, genau wie sich-nicht-impfen-lassen, eine Entscheidung.
Das mit der Selbstbezichtigung hat Christoph schon gut beantwortet. Es geht nicht um Impfdruck, es geht um den Schutz der Gesellschaft. Wer sich bewusst dafür entscheidet, sie nicht zu schützen, muss während der Welle eben mit Unahnnehmlichkeiten klarkommen. Wenn das als Impfdruck empfunden wird, ist das ein willkommener Nebeneffekt, geht aber am eigentlichen Zweck vorbei: Die Gesellschaft in Summe, geimpft oder ungeimpft, vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu schützen.
Und wer sich nicht selbst schützen will, vor dem muss dann in der jetzigen Situation leider die Gesellschaft geschützt werden.
Genau so sehe ich das auch. Verständlich, daß Impfgegner daraus "Impfdruck" ableiten - aber, wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, es könnte sogar verfassungsrechtlich
geboten sein, eine Impfpflicht einzuführen.
Also das mit dem 3G im Nahverkehr ist jetzt nicht so konstruiert. Das betrifft alle Menschen, die ein öffentliches Verkehrsmittel benutzen müssen um überhaupt eine zertifizierte Teststation zu erreichen. Dörfer ohne Arzt und/oder Apotheke gibt's schließlich genug. Natürlich sind das vergleichsweise wenige, aber es gibt sie ganz sicher. Man hätte die zum Erreichen der nächsten zertifizierten Test- oder Impfstation notwendigen Fahrten ja von der 3G-Pflicht ausnehmen können. Da haben die Juristen mal wieder nicht ganz bis zum Ende gedacht. Gesetze und Verordungen müssen so gestaltet sein, dass einzelne nicht unverhältnismäßig benachteiligt werden. Ist das nicht der Fall werden sie ganz fix vom nächsten Verwaltungsgericht gekippt. Das hatten wir ja schon oft genug und dann ist die Regel erst mal weg bis der Verordnungsgeber inhaltlich nachgebessert hat.
Es gibt Alte, Menschen mit körperlichen Einschränkungen, ohne Auto und Fahrrad oder die keine längeren Strecken zu Fuß zurücklegen können .... Und auf dem Dorf kann die nächste kleine Stadt schon sehr weit weg sein. Aber wer z.B. auf dem Land wohnt und sich dann kein Auto / Fahrdienst leisten kann ist eh selbst Schuld?
Siehe oben, und:
Zudem möchte ich anmerken, dass eine Impfung gerne auch von der Hausärztin beim Hausbesuch gegeben werden kann.....sollte diese verhindert sein, so schickt sie in der Regel ihre
Verah vorbei.
Wer sich wirklich impfen lassen
will (egal aus welchen Beweggründen), der kann sich impfen lassen. Wenn die Situation ganz besonders schwierig ist, kann immer eine Einzellösung gefunden werden, z.B. als "Krankentransport" auf Kassenleistung; ich selbst wurde schon einmal auf Kassenleistung per Taxi aus dem Krankenhaus nach Hause gebracht, weil es (aufgrund meines damaligen Zustands) keine andere Möglichkeit gab.