Der Konsument schert sich noch viel zu wenig darum, wo sein zeug herkommt. Hauptsache billig.
Das glaube ich nicht.
Alles vermeintlich oder wirklich Regionale wird den Händlern regelrecht aus den Händen gerissen und kann für teuer Geld verkauft werden.
Die Händler verhindern das Nachvollziehenkönnen der kompletten Wertschöpfungskette aktiv und vergackeiern die Kunden absichtlich.
- Die durchschnittliche Wohnfläche ist angestiegen
- Anteil an Abiturienten liegt bei etwa 40%
- gestiegene Lebenserwartung
- die 70er
Für diejenigen, die in den 70ern
nicht in Sack und Asche gehaust haben, ist die konsumtechnische Aufrüstung des Proletariats aber
kein Erfolg, sondern eine entsetzliche Katastrophe, die man damals selber durch die Forderung nach Gleichheit herbeiprotestiert hat.
Die Kinder der Mopedgangs von damals fahren jetzt geleaste Porsche-SUVs und die Kinder der Kacheltisch-Gelsenkirchener bauen jetzt ohne Architektenbeteiligung primitive Schuhkartonhäuser ohne Garten und mit Kiesgefüllten Drahtkäfigen drum herum. Die Kinder der tumben Bauernknechte am Skat-Tisch aus der Dorfschänke von einst poltern heute im Internet gegen Windräder und in Ämtern arbeiten heute Kinder der Leute, die früher als Ritzenschieber mit 'ner Pinne in der Hand die Kaugummis aus den Straßenbahnschienen gepuhlt haben.
Deshalb sind auch alle 68er und deren Nachwuchs so verbittert, denn die gehören ja allesamt zu den damaligen 5%-Akademikern, die sich eben durchaus Lebensqualität ohne "mehr, teurer, größer" vorstellen konnten, z.B. inform einer gut gefüllten Bibliothek und eines netten kleinen Kräutergärtchens vor der 40qm-Wohnung. Jetzt müssen sie mit ansehen, daß zwar finanzieller Erfolg zum Glück nicht mehr ausschließlich vererbbar ist, guter Geschmack und gesittete Zurückhaltung im Lebensstil aber eben immer noch. Selbst nach 70 Jahren UDSSR konnte man in Petersburg, Moskau und Kiev die Nachfahren der einstigen Intelligentia noch problemlos an ihrer Ausdrucksweise und Lebensart identifizieren. Ihre hässlichen Pullunder waren auch aus Plaste, aber sie trugen sie würdiger.
Für die Umwelt wäre es natürlich besser, wenn man den bildungsfernen Schichten nur soviel Geld gönnte, wie sie ohne großen Kollateralschaden handhaben können. "Kein Garten ohne Abitur" oder "Fahrzeuge über 20.000€ nur bei Hochschulabschluss" würde aber eben heutzutage auch nichts mehr nützen, weil dann trotzdem 80% der Neugartenbesitzer alles mit Neophyten bepflanzen und die gekauften Billigautos der Neuakademiker gechiptuned würden.
Moralisch-Ethisch scheidet eine "bildungsproportionale Konsumerlaubnis" natürlich vollkommen aus.
Zeigefingerwackelndes ts,ts,ts beim Lesen solcher Gedanken ist dennoch scheinheilig, weil die Alternative unsere gemeinschaftliche Entscheidung ist, lieber chancengleich vor die Wand zu fahren als ungerecht zu überleben.