Rinkowski-Gürtelreifen?

N

_niko

Hallo!
Eigentlich hätte ich gedacht, daß man über die Rinkowski-Gürtelreifen hier mit der Suche etwas finden müßte, aber soweit ich es überblicken kann, gibt es nichts.
Ich hab die nur als Option in dem Leistung&Geschwindigkeit-Rechner auf www.kreuzotter.de gesehen, Und dort wurde mir ausgerechnet, daß ich mit der Leistung, die ich jetzt auf meinem 15kg-Tieflieger mit schmalen Rennreifen brauche, um in der Ebene 30 km/h zu fahren, auch 32,6 km/h fahren könnte - mit den Rinkowski-Gürtelreifen. Und da steht sogar noch "breit".

Warum wurden die (laut kreuzotter) nie in größerer Serie gefertigt? Und wenn es kleine Serien gibt, wie bekommt man davon was ab? Gibt es relevante Nachteile an den Reifen?

Gruß,
Niko
 
>Hallo!
>Eigentlich hätte ich gedacht, daß man über die Rinkowski-Gürtelreifen hier mit der Suche etwas finden müßte, aber soweit ich es überblicken kann, gibt es nichts.
>Ich hab die nur als Option in dem Leistung&Geschwindigkeit-Rechner auf www.kreuzotter.de gesehen, Und dort wurde mir ausgerechnet, daß ich mit der Leistung, die ich jetzt auf meinem 15kg-Tieflieger mit schmalen Rennreifen brauche, um in der Ebene 30 km/h zu fahren, auch 32,6 km/h fahren könnte - mit den Rinkowski-Gürtelreifen. Und da steht sogar noch "breit".
>Warum wurden die (laut kreuzotter) nie in größerer Serie gefertigt? Und wenn es kleine Serien gibt, wie bekommt man davon was ab? Gibt es relevante Nachteile an den Reifen?
>Gruß,
>Niko


Hallo Nico,

Bei diesen Geschwindigkeiten ist ja der Luftwiderstand das größte Hemmnis. Um diese 2,6 km/h schneller zu sein(also etwa 8%) erhöht sich die erforderliche Leistung um rund 28%. Wenn man von 180 Watt erforderlicher Leistung bei 30 km/h ausgeht, benötigt man also für 32,6 km/h 205 Watt. Soll die Leistung gleich bleiben, müssten die Reifen etwa 45 Watt weniger Energie verbrauchen. Das erscheint mir unrealistisch.

Gruß

Ingo
 
>Eigentlich hätte ich gedacht, daß man über die Rinkowski-Gürtelreifen hier mit der Suche etwas finden müßte, aber soweit ich es überblicken kann, gibt es nichts.

Der liebe Herr Rinkowski hat damals[tm], als Material in der DDR knapp war, selbstentwickelte Gürtelreifen gebaut. Diese sind nie in Serienproduktion gegangen. Und Herr Rinkowski ist vor über 20 Jahren verstorben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rinkowski
http://www.liegerad-leipzig.de/historisch/index.html

Heinz
 
Hi Ingo,
sehe ich genau so.
Würde mich nicht wundern wenn der riesige Vorteil sich ganz einfach aus einem Mess- oder Rechenfehler ableiten würde.

Bis dann,
Ralf Schmidt
 
>Der liebe Herr Rinkowski hat damals[tm], als Material in der DDR knapp war, selbstentwickelte Gürtelreifen gebaut. Diese sind nie in Serienproduktion gegangen.

Das mag der Anfang gewesen sein. Aber auf Wikipedia steht noch dies:

"Er war in den 70er und 80er Jahren Hersteller für Rennreifen der DDR-Radsportelite für Weltmeisterschaften, Olympiaden usw.. Ca 50 bis 60 Rennreifen jährlich entstanden in Handarbeit."

Das war dann doch Serienproduktion. Nur halt handwerkliche und keine industrielle. Und nur den staatlichen Sportkadern vorbehalten.

Gruß, Bernhard
 
P.S.

Auf Berichte aus dieser Zeit wird Niko wohl gestoßen sein.
 
>>Der liebe Herr Rinkowski hat damals[tm], als Material in der DDR knapp war, selbstentwickelte Gürtelreifen gebaut. Diese sind nie in Serienproduktion gegangen.
>Das mag der Anfang gewesen sein. Aber auf Wikipedia steht noch dies:
>"Er war in den 70er und 80er Jahren Hersteller für Rennreifen der DDR-Radsportelite für Weltmeisterschaften, Olympiaden usw.. Ca 50 bis 60 Rennreifen jährlich entstanden in Handarbeit."
>Das war dann doch Serienproduktion. Nur halt handwerkliche und keine industrielle. Und nur den staatlichen Sportkadern vorbehalten.

Naja, es gibt immer noch Manufakturen, die Rennreifen in Kleinstserie bauen. Ich weiß vom Eivie-Team, daß die einen Vorrat von ca. 10 Reifen hatten, die zwischen 200 und 1000km maximaler Laufleistung hatten. Keinerlei Pannenschutz aber unglaublich niedrige Rollwiderstände.

Beim Rad haben Gürtelreifen wohl ein Problem mit der Empfindlichkeit gegen Löcher. Die Winkel der Gewebelagen bei Radmänteln kann man aber variieren, so daß man schon beinahe-Gürtelreifen hat. Schwalbe spielt damit und meinte, als ich mal mit jemandem telefonierte wg. Stelvio Light, daß man da noch einiges rausholen könnte - es aber keinen Markt für solche Kleinstserien gäbe.

Die besten fetten Gürtelreifen waren wohl mal welche von Michelin, die für Solarmobile entwickelt wurden. Aber das was ein komisches Maß (24"?) und sehr breit waren die auch.

Knud
 
>Bei diesen Geschwindigkeiten ist ja der Luftwiderstand das größte Hemmnis. Um diese 2,6 km/h schneller zu sein(also etwa 8%) erhöht sich die erforderliche Leistung um rund 28%. Wenn man von 180 Watt erforderlicher Leistung bei 30 km/h ausgeht, benötigt man also für 32,6 km/h 205 Watt. Soll die Leistung gleich bleiben, müssten die Reifen etwa 45 Watt weniger Energie verbrauchen. Das erscheint mir unrealistisch.


Ja, das mit dem Luftwiderstand ist mir bekannt. Aber mit den anderen Kriterien kenn ich mich nicht so aus, deswegen habe ich den Kreuzotter-Rechner benutzt.

Ich habe als Radtyp den unverschalten Tieflieger gewählt, Fahrergröße 1,88m, Fahrradgewicht 15kg und schmale Rennreifen. Alle anderen Angaben habe ich unverändert übernommen, denn das Fahrergewicht entspricht etwa meinem, und meine Trittfrequenz habe ich noch nie gemessen.

Dann habe ich ausrechnen lassen, wieviel Watt ich für 30km/h brauche, weil ich 30 in der Ebene für mich die höchste Geschwindigkeit ist, die ohne Anstrengung erreicht und gehalten werden kann. Es waren 105 W.

Dann habe ich den Reifentyp gewechselt und ausrechnen lassen, wie schnell ich bei 105 W sein soll. Es ergab sich:

Breiter Tourenreifen (Profil): 27,1
Breiter Hochdruck Slick: 30,2
Rinkowski-Gürtelreifen (breit): 32,6

Da ich mich wie gesagt nicht auskenne, kann ich nicht beurteilen, wie realistisch der Kreuzotter-Rechner ist, wie sieht's bei euch aus?

Gruß,
Niko.
 
Vielen Dank für eure informativen Antworten.

Gruß,
Niko.
 
Fahrradgewicht 15kg?

Gruß,

Roland Kern

>
>>Bei diesen Geschwindigkeiten ist ja der Luftwiderstand das größte Hemmnis. Um diese 2,6 km/h schneller zu sein(also etwa 8%) erhöht sich die erforderliche Leistung um rund 28%. Wenn man von 180 Watt erforderlicher Leistung bei 30 km/h ausgeht, benötigt man also für 32,6 km/h 205 Watt. Soll die Leistung gleich bleiben, müssten die Reifen etwa 45 Watt weniger Energie verbrauchen. Das erscheint mir unrealistisch.
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>Ja, das mit dem Luftwiderstand ist mir bekannt. Aber mit den anderen Kriterien kenn ich mich nicht so aus, deswegen habe ich den Kreuzotter-Rechner benutzt.
>Ich habe als Radtyp den unverschalten Tieflieger gewählt, Fahrergröße 1,88m, Fahrradgewicht 15kg und schmale Rennreifen. Alle anderen Angaben habe ich unverändert übernommen, denn das Fahrergewicht entspricht etwa meinem, und meine Trittfrequenz habe ich noch nie gemessen.
>Dann habe ich ausrechnen lassen, wieviel Watt ich für 30km/h brauche, weil ich 30 in der Ebene für mich die höchste Geschwindigkeit ist, die ohne Anstrengung erreicht und gehalten werden kann. Es waren 105 W.
>Dann habe ich den Reifentyp gewechselt und ausrechnen lassen, wie schnell ich bei 105 W sein soll. Es ergab sich:
>Breiter Tourenreifen (Profil): 27,1
>Breiter Hochdruck Slick: 30,2
>Rinkowski-Gürtelreifen (breit): 32,6
>Da ich mich wie gesagt nicht auskenne, kann ich nicht beurteilen, wie realistisch der Kreuzotter-Rechner ist, wie sieht's bei euch aus?
>Gruß,
>Niko.
 
Ja, wer lesen kann hat Vorteile ... Asche auf mein Haupt!

Gruß,

Roland Kern

>Fahrradgewicht 15kg?
>Gruß,
>Roland Kern
>>
>>>Bei diesen Geschwindigkeiten ist ja der Luftwiderstand das größte Hemmnis. Um diese 2,6 km/h schneller zu sein(also etwa 8%) erhöht sich die erforderliche Leistung um rund 28%. Wenn man von 180 Watt erforderlicher Leistung bei 30 km/h ausgeht, benötigt man also für 32,6 km/h 205 Watt. Soll die Leistung gleich bleiben, müssten die Reifen etwa 45 Watt weniger Energie verbrauchen. Das erscheint mir unrealistisch.
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>>Ja, das mit dem Luftwiderstand ist mir bekannt. Aber mit den anderen Kriterien kenn ich mich nicht so aus, deswegen habe ich den Kreuzotter-Rechner benutzt.
>>Ich habe als Radtyp den unverschalten Tieflieger gewählt, Fahrergröße 1,88m, Fahrradgewicht 15kg und schmale Rennreifen. Alle anderen Angaben habe ich unverändert übernommen, denn das Fahrergewicht entspricht etwa meinem, und meine Trittfrequenz habe ich noch nie gemessen.
>>Dann habe ich ausrechnen lassen, wieviel Watt ich für 30km/h brauche, weil ich 30 in der Ebene für mich die höchste Geschwindigkeit ist, die ohne Anstrengung erreicht und gehalten werden kann. Es waren 105 W.
>>Dann habe ich den Reifentyp gewechselt und ausrechnen lassen, wie schnell ich bei 105 W sein soll. Es ergab sich:
>>Breiter Tourenreifen (Profil): 27,1
>>Breiter Hochdruck Slick: 30,2
>>Rinkowski-Gürtelreifen (breit): 32,6
>>Da ich mich wie gesagt nicht auskenne, kann ich nicht beurteilen, wie realistisch der Kreuzotter-Rechner ist, wie sieht's bei euch aus?
>>Gruß,
>>Niko.
 
Rinkowski-Gürtelreifen sind Radialreifen für Fahrräder

Wenn ich mich nicht irre, sind alle fahrradreifen diagonalreifen, das heisst, dass die Fasern im Pneu diagonal verlaufen. bei einem Gürtelreifen verlaufen die Fasern paralell und im Lot, sind als kreuzweise aufeinander gelegt. Das ist besser für den Rollwiederstand, aus irgend welchem Grund.

Rinkowski machte also Gürtelreifen für das Fahrrad, die dann eben Rinkowski-Gürtelreifen hiessen. Wobei Gürtelreifen an sich nichts besonderes sind, so fahren auch Mofas und Autos (?lass mich korrigieren?) mit Gürtelreifen, da bei diesen Gefährten wegen dem hohen Eigengewicht der Rollwiderstand noch viel wichtiger ist als bei jedem Fahrrad.

Die Unterschiede beim Fahrrad sind wohl nicht soo krass, wie bei Kreuzotter gezeigt. Es ist ja bekannt, und wurde auch schon ausführlich in diesem Forum diskutiert, das bei kreuzotter teilweise übertrieben wird.

L.G.

P.S.: Gürtelreifen sind auf wiki genau beschrieben:

<A href="http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCrtelreifen" target="_top">http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCrtelreifen</A>

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCrtelreifen
 
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